Influenza – Mehr als nur harmlose Grippe
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Eine allgemein übliche Bezeichnung für die Influenza ist die „echte Grippe“; ganz im Gegensatz zu dem grippalen Infekt als einer eher harmlosen Erkältung. Die ist unangenehm bis lästig, in dem Sinne jedoch nicht gefährlich. Ganz anders hingegen die Influenza als eine Virusgrippe. Sie wird in die beiden Virengattungen A und B unterteilt.
Der grippale Infekt ist die allbekannte Erkältung mit einer akuten Infektion von Nasenschleimhäuten, Nasennebenhöhlen, Hals beziehungsweise Bronchien. Ursache für diesen grippalen Infekt sind verschiedenartige Viren bis hin zu Bakterien. Die Erscheinungsformen zwischen Influenza und grippalem Infekt sind oftmals fließend und für den betroffenen Laien kaum zu unterscheiden. Ganz anders hingegen ist der Krankheitsverlauf.
Eine oftmalige Folge bei Erwachsenen, bei Älteren, Hochbetagten sowie bei Schwangeren ist eine Lungenentzündung. Für an Influenza Erkrankte mit Vorerkrankungen oder für Geschwächte kann der Krankheitsverlauf im wahrsten Sinne des Wortes tödlich sein. Die Presse berichtet in jährlicher Regelmäßigkeit von der hohen Zahl an Erkrankten und Todesfällen infolge von Influenza.
Infektion auch durch Körperkontakt sowie durch kontaminierte Gegenstände
Der typische Weg, auf dem die Influenza in den Körper gerät, sind Eintrittsorte wie Schleimhäute von Atemwegen, Augen und auch Mund. Winzige Tröpfchen, die bei der Exspiration, also beim Ausatmen entstehen, sind jetzt in der Luft und werden vom Gegenüber aufgenommen. Das geschieht unbewusst, ungewollt und ganz unbemerkt.
Atmen, Husten, Niesen oder einfaches Sprechen sind die üblichen Wege, auf denen die Influenza übertragen respektive aufgenommen wird. Die Exspirationströpfchen trocknen in der Luft. In ihnen enthaltene Tröpfchenkerne bleiben als Viren über mehrere Stunden hinweg infektiös. Eine derartige Aerosolbildung wird beispielsweise in der trockenen Luft von warmen bis hin zu überheizten Räumen stark gefördert.
Das Tragen von Atemmasken ist ein wirksamer Schutz, um in dieser infizierten Luft Schlimmeres zu verhindern. Kontaminierungen sind durch ein Händeschütteln oder durch das Anfassen von Tür-/Fenstergriffen geradezu unvermeidbar. Ganz allgemein ist die Ansteckungsgefahr in einer Umgebung am größten, in der sich mehrere bis viele Menschen aufhalten. Zu diesen Örtlichkeiten gehören alle öffentlichen Verkehrsmittel, Kitas, Kindergärten, Schulen und Einkaufscenter, bis hin zum Arbeitsplatz im Großraumbüro.
Die Grippeviren einer Influenza können noch während der Inkubationszeit des Infizierten auf Dritte übertragen werden. Das macht die Erkrankung so unsichtbar wie kaum greifbar.
Inkubationszeit zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen
Als Inkubation wird der Zeitraum bezeichnet, der zwischen einer Infektion mit dem Krankheitserreger und dem Auftreten erster Krankheitssymptome liegt. Bei einer Influenza reicht diese Zeitspanne von wenigen Stunden bis hin zu mehreren Tagen. In der Anfangsphase ist für den Erkrankten kaum erkennbar, ob es ein Grippaler Infekt oder die deutlich ernstere Influenza ist.
Zu den unverwechselbaren Influenza-Symptomen gehören ein ausgeprägtes, ganzheitliches Krankheitsgefühl im gesamten Körper, Fieber bis zu 40 Grad Celsius und mehr, Gliederschmerzen und Augentränen, die geschwollene Nasenschleimhaut sowie trockener Husten nebst trockener Kehle. Spätestens wenn noch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit hinzukommen, wird dem Betroffenen bewusst, dass seine Erkrankung nicht nur eine einfache, sondern eine echte Grippe ist.
Diejenigen Symptome, die bei einer einfachen Grippe oder Erkältung eher gering oder leicht ausgeprägt sind, treten bei der Influenza deutlich schmerzhafter und stärker auf. Geringe Gliederschmerzen werden zu starken Muskel- und Gelenkschmerzen, und aus leichtem Halskratzen werden starke Schluckbeschwerden. Besonders schmerzresistente Erkrankte sollten die Schmerzen nicht wie gewohnt „aushalten“, sondern von Anfang an in leicht und stark differenzieren.
Erfahrungsgemäß dauert es einige Tage von der Infektion bis zum Vollbild einer Influenza. In dieser Situation ist es für den weiteren Krankheits- und Heilverlauf entscheidend, dass keine weiteren Infektionen hinzukommen. Der Körper ist schon durch die Influenza stark belastet. Er muss buchstäblich gegen die echte Grippe ankämpfen; jede weitere Erkrankung belastet den Organismus zusätzlich. Darin liegt der Hauptgrund dafür, dass die Influenza für ohnehin schon Geschwächte oder für von Natur aus schwache Ältere überaus gefährlich ist.
Wie man sagt, haben sie genug mit der Grippe zu kämpfen. In diesem Stadium ist jedes weitere Krankheitsbild eine kaum noch vertretbare Belastung für Körper und Organismus. Schlimmstenfalls kann eine durch die Influenza hervorgerufene Lungenentzündung innerhalb von wenigen Stunden zum Tod führen; die Ärzte sind in dieser Situation regelrecht machtlos. Einzig wirksame Hilfe dagegen ist die Influenzaimpfung.
Grippeimpfung als Vorbeugung gegen Influenza
Die STIKO, Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut in Berlin rät dringend zu einer regelmäßigen Grippeimpfung in jedem Lebensalter, also auch noch, oder besonders für Erwachsene. Als solche gelten in diesem Sinn Frauen und Männer nach dem 17. Lebensjahr. Die Influenzaimpfe ist geradezu ein Muss für Menschen mit einem erhöhten Risiko. Zu diesem Personenkreis gehören
- Gesunde Schwangere
- Mitarbeiter in Einrichtungen und Organisationen mit Publikumsverkehr
- Mitarbeiter im medizinischen Bereich mit direktem Patientenkontakt
- Personen mit unmittelbarem Kontakt zu jeglichem Geflügel und zu Wildvögeln
- Alle Frauen und Männer ab dem 60. Lebensjahr
Für den Erwachsenen bietet die jährlich einmalige Influenzaimpfe einen ausreichenden Schutz gegen Infektion. Ärzte und Krankenkassen sprechen in den nasskalten Herbst- und Wintermonaten von der Grippesaison. Die Grippeimpfe erstreckt beziehungsweise begrenzt sich auf den jeweils bekannten, aktuell verbreiteten Grippevirus. Das macht eine jährlich erneute Grippeimpfe mit dem dann aktuellen Impfstoff notwendig.
In den bisherigen 2010er Jahren wurden trivalente sowie tetravalente Impfstoffe verwendet, sprich solche gegen drei respektive vier Virenvarianten gleichzeitig. Den Patienten 60plus wird ergänzend zur Influenzaimpfe eine Impfung gegen Pneumokokken als häufige Erreger einer bakteriellen Lungenentzündung angeraten.
Influenzaimpfung ohne nennenswerte Nebenwirkungen und sonstige Reaktionen
Einmal abgesehen von den üblichen Körperreaktionen mit Rötung und leichtem Anschwellen der Haut rund um die Einstichstelle sind keine weiteren Auswirkungen auf die Influenzaimpfe zu befürchten. Zu den Allgemeinsymptomen in den zwei, drei Folgetagen nach der Impfung gehören Frösteln, Übelkeit oder auch leichte Müdigkeit. All das ist nicht besorgniserregend, sondern eine positive Bestätigung dafür, dass sich der Körper mit dem Impfstoff „auseinandersetzt“. Diese Reaktionen klingen nach wenigen Tagen komplett ab.
Nebenwirkungen liegen statistisch im Bereich 1:10.000, wenn überhaupt. Zu ihnen gehören in ganz seltenen Fällen allergische Hautreaktionen. Über eine Allergie gegen Hühnereiweiß muss der Impfarzt auf jeden Fall informiert werden. Die werdende Mutter gibt die geimpften Antikörper direkt an das ungeborene Kind weiter. Daraus ergibt sich für das Baby ein weitgehender Influenzaschutz für die ersten Lebensmonate. Die Grippeimpfe selbst kann keine Influenza auslösen, weil bei der Impfung ein „Totimpfstoff“ verabreicht wird.