Allergien sind auf dem Vormarsch.
Das hat viele Gründe und die meisten davon wären einfach zu vermeiden. Tatsächlich sind die vielen Allergien, die Kinder heute haben ihrer Erziehung anzulasten.
Unsere Urgroßeltern wussten oft noch nicht mal, was Allergien sind und heute scheint jedes zweite Kind von ihnen betroffen zu sein. Mediziner Sprechen deswegen nicht zu Unrecht von Allergien als „neue Volksseuche“.
Zu sterile Lebensbedingungen und die allgemeine Panik vor Bakterien und Viren und der militante Schutz der meisten Eltern gegenüber ihren Kindern, zerstört deren Immunsystem und macht es weich und anfällig für Allergien. Man könnte also beinahe sagen, dass Allergien mehr eine Zivilisationskrankheit sind, als alles andere.
Table of Contents
Was sind Allergien?
Inhaltsverzeichnis
Das Wort Allergie selbst ist griechischen Ursprunges und setzt sich aus den Worten „allos“ (fremd) und „ergon“ (Reaktion) zusammen, also die „Fremdreaktion“. Will meinen die Reaktion des Körpers auf Fremdkörper, wie Bazillen, Viren, Bakterien, Pollen usw.
Wichtig ist es, dass man bei Allergien klar unterscheidet, dass es es sich nicht um sog. Autoimmunerkrankungen handelt. Diese zeichnen sich nämlich durch ähnliche Symptome aus, jedoch liegen ihnen andere Ursachen zugrunde. Von Allergien ist ausschließlich die Reden, wenn von Außen eindringende Stoffe als Auslöser der negativen Reaktion des Immunsystems agieren.
Die Gründe für das Entstehen von Allergien werden stark diskutiert und sind Streitpunkte auf vielen Symposien von Medizinern. Vorallem das stetige Voranschreitenden und die Vermehrung von Allergien aller Arten bieten oftmals reichen Diskussionsstoff für die Wissenschaft.
Die Behandelbarkeit von Allergien macht sie zwar erträglich für die Betroffenen, aber alles in allem müssten sie erst gar nicht entstehen, wenn man bei den Kleinsten etwas weniger auf sterile und klinische Sauberkeit achtete.
Theorien zur Häufigkeit
Die gängigsten Theorien zur immer häufiger werdenden Entstehung von Allergien sind:
Veränderte Ernährungsgewohnheiten
Durch die modernen Ernährungsgewohnheiten kam es in den letzten Jahrzehnten nachweisbar zu großen Veränderungen in der menschlichen Darmflora. Diese Veränderungen werden von einigen Wissenschaftlern als mögliche Ursache für Allergien angesehen.
Verschmutzung der Umwelt
Umweltverschmutzung ist ein heißes Eisen für viele Unterthemen. So auch für Allergien und deren Entstehung. Manche Forscher mutmaßen, dass Allergene sich an durch Umweltverschmutzung produzierte Rußpartikel anheften und somit, besonders in Städten, vermehrt eingeatmet werden.
Übertriebene Hygiene
Der Kampf gegen die Bakterien mithilfe von Desinfektionsmitteln aller Arten und der harten Chemiekeule ist keine allzu gewinnbringende Entwicklung für die Gesundheit der meisten Menschen. Durch das Aufwachsen von Kindern in nahezu sterilen Umgebungen können sich bei ihnen keine natürlichen Resistenzen gegen viele Erreger aufbauen.
Das hinterlässt ihr Immunsystem schwach und angreifbar.Wenn Kinder beispielsweise ihre orale Phase durchlaufen, ist es wichtig, dass man nicht jedes Mal interveniert, wenn sich der Nachwuchs etwas in den Mund steckt. Dadurch werden Bakterien, Viren und andere Erreger in den Körper vorgelassen gegen die das Kind somit natürliche Resistenzen aufbauen kann.
Bekommt es dagegen immer nur dasselbe desinfizierte Spielzeug zum Kauen in den Mund gesteckt, fehlt ihm diese Immunisierung gegen seine Umwelt und die Wahrscheinlichkeit dafür eine Allergie zu entwickeln schießt durch die Decke.
Ursachen & Auslöser
Was sind Ursachen allergischer Erkrankungen?
Wie bereits zuvor erwähnt, gibt es viele Theorien, die sich darum bemühen mögliche Ursachen für das gehäufte Auftreten von Allergien zu erklären. Diese beschäftigen sich aber primär mit äußerlichen Faktoren. Dennoch gibt es auch eine nicht zu unterschätzende Menge etwaiger innerer Faktoren, die eine Allergie begünstigen könnten.
- Mögliche genetische Ursachen
Etwaige Ursachen, die in denen Genen der Betroffenen zu suchen sind , könnten eine angeborene Überproduktion gewisser Antikörper sein. Sind diese in einem Übermaße vorhanden, so ist es möglich, dass Abwehrreaktionen des Körpers in eben einem solchen Übermaß stattfinden. Kurzum: Dringt ein Fremdkörper ein, wir mit Kanonen auf Spatzen geschossen.Dieses Überangebot an Antikörpern führt dann wiederum zu Überreaktionen bei der Abwehr, die sich als Symptome einer Allergie manifestieren können. - Zu starke Durchlässigkeit der Haut
Auch die Haut oder vielmehr besonders die Haut, als größtes Organ des Menschen, dient dazu Eindringlinge abzuwehren. Ist die Haut zu dünn oder aufgrund genetischer Präposition von sich aus relativ durchlässig, kann es leicht dazu kommen, dass Viren und Bakterien vermehrt durch sie eindringen.Auch als Spätfolge mancher Krankheiten kann die Haut an Barrierewirkung verlieren. Trotz aller möglichen Gründe ist das Resultat immer ähnlich: Eine erhöhte Infektionsgefahr und eine ebenso erhöhte Aufnahme von Erregern. Diese halten das Abwehrsystems des Körpers auf und verhindern, dass es angemessen reagieren kann. Das führt zu einer Schwächung des Immunsystems. - Psychische Belastungen und Stressfaktoren
Starke seelische Belastungen und / oder Stress können das Immunsystem stark schwächen und beschädigen – teils sogar dauerhaft. Ist dies der Fall, steig t auch die Chance für das Individuum eine Allergie zu entwickeln. Daher sind Belastungen und Stress nach Möglichkeit zu vermeiden.
Symptome & Anzeichen
Was sind häufige Symptome einer Allergie?
Viele werden von Allergien geplagt, dennoch ist es manchmal schwierig Allergien von anderen Leiden wie beispielsweise einer Grippe zu unterscheiden.
Typische Symptome einer allergischen Reaktion auf etwas können sein:
- Atemnot
- Juckende und / oder tränende Augen
- Häufiges Niesen
- Verstopfte oder laufende Nase
- Rauer und / oder kratzender Hals
- Husten
- Absonderungen von Schleim
- Asthmaattacken
- Fieber
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Ausschläge
- Kopfschmerzen
- Anschwellen der Lymphdrüsen
- Schwindel
- Unwohlsein
Symptome können aber, je nachdem worauf eine Person allergisch reagiert, sehr unterschiedlich sein. Allergien gegen Lebensmittel sind oftmals besonders stark und können in Extremfällen zum Tode durch ersticken führen, da neben der Speiseröhre auch die Luftröhre zuschwillt und somit ein Atmen unmöglich macht.
Diagnose & Verlauf
Wie werden Allergien diagnostiziert und wie verläuft die Krankheit?
Um eine Diagnose zu erstellen, muss man zunächst einen Hautarzt oder einen spezialisierten Allergologen aufsuchen. Dieser testet seine Patienten, indem er ihnen konzentrierte Allergene üblicher Stoffe auf die Haut aufgibt und diese zudeckt. Nach einer Einwirkungsperiode von mehreren Tagen, wird die Abdeckung entfernt und der behandelnde Arzt kann sehen, welche Stoffe allergische Reaktionen auf der Haut ausgelöst haben und welche nicht.
Dieses Vorgehen hilft dem Arzt dabei zu determinieren, wogegen der Patient genau allergisch ist. Dies ermöglicht dem Allergologen zusätzlich, die Medikation ggf. anzupassen.
Der Verlauf einer Allergie ist schwierig allgemein zusammenzufassen. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Symptome oftmals sehr ähnlich sind (s. dafür oberen Abschnitt) und zu Beginn denen einer normalen Grippe ähneln.
Was allerdings sehr variabel ist, das ist die Intensität der durch Allergien ausgelösten Reaktionen im Individuum. Es gibt sehr leichte Allergien bis hin zu lebensbedrohlichen. Wie bereits erwähnt können Personen, die an sehr schweren Formen der Allergie leiden bei direktem Kontakt mit einem betreffenden Allergen sogar zu Tode kommen, indem ihre Luftröhre zuschwillt und sie außer Stande sind zu atmen.
Das sind aber lediglich die extremsten Fälle. Zwar verläuft keine Allergie besonders angenehm, aber sie führt auch nicht oft zum Tode.
Behandlung & Therapie
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
Imgrunde gibt es nur eine primäre Behandlungsmethode und das ist die medikamentöse. Alle anderen Ansätze sind, insofern überhaupt vorhanden, eher zweifelhaft und nicht nachgewiesen effektiv.
Die Verabreichung spezifisch abgestimmter Medikamente verspricht dem Patienten immer noch die größte Chance auf Heilung. Hierbei sind besonders die sog. „Antihistaminika“ ein Begriff. Aber auch Spritzen, die die Immunsysteme der betroffenen Personen stärken sollen, werden oftmals genutzt. Vornehmlich jedoch bei Kindern und Jugendlichen, da diese für solche Aufbaukuren relativ empfänglich sind.
Ansonsten müssen regelmäßige Termine mit dem Allergologen vereinbart werden, damit dieser testen kann, ob die Medikamente noch korrekt dosiert sind. Außerdem wird er in regelmäßigen Abständen testen, ob neue Allergien hinzugekommen sind oder alte sich verflüchtigt haben. Denn auch das kann manchmal geschehen, ist aber eher selten der Fall. Meistens werden nur mehr.
Von alternativen Heilmethoden ist in diesem Falle abzuraten, da selbst die klinischen Methoden noch in den Kinderschuhen stecken. Das macht eine Parallelentwicklung ganzheitlicher Vorgehensweisen faktisch unmöglich, ohne sie unseriös werden zu lassen.
Hilfreiche Hausmittel
Gibt es Hausmittel gegen Allergien?
Nein, gibt es nicht. Wer anderes gehört hat, der hat falsch gehört. Allergien sind zu neu, als dass es dagegen langbewährte Mittelchen geben könnte, die schon die Großeltern kannten. Alle hierauf bezüglichen sog. „Hausmittel“ sind nicht mehr als Quacksalberei.
Das einzige Vorgehen gegen Allergien, dass man als Hausmittel verstehen könnte, sind Präventivmaßnahmen. Z.B. den Nachwuchs gezielt dem Pollenflug oder Bakterien und Viren in und auf der Erde auszusetzen, um das Immunsystem zu steigern. Es ist aber diskutabel, ob man das als Hausmittel ansehen kann oder als allgemeine Präventionsarbeit.
Häufige Fragen & Antworten
Besteht immer die Gefahr Allergien zu entwickeln?
Leider ja. Jede Person kann jederzeit eine Allergie entwickeln. Darum ist es wichtig das Immunsystem stets zu stärken.
Was kann man tun, um zu verhindern, dass der Nachwuchs Allergien entwickelt?
Die Kinder, vorallem während der oralen Phase, viel draußen spielen lassen und nicht zu viel wert auf klinische Hygiene legen, sondern ruhig ein paar Viren im Leben der Kinder erlauben. Es ist besser, wenn man als Kind zwei Wochen die Grippe hatte, als ein Leben lang an Allergien leiden zu müssen!
Kann man gegen alles allergisch sein?
Man kann gegen alle organischen Materialien allergisch sein. Allergien gegen Steine gibt es z.B. nicht, wohl aber gegen das Moos auf den Steinen. Auch Allergien gegen Schimmel, Nahrungsmittel, Pflanzen, Tiere, Staub usw. sind möglich und häufig.
Es bleibt nur zu raten, dass wer gegen eine Allergie vorbeugen will die o.g. Punkte beherzigt und sich nicht in eine vollends sterile Umgebung zurückzieht. Ansonsten ist Vorbeugung eine Glückssache, da man schlicht noch nicht genau weiß, wodurch Allergien ausgelöst werden.