Rooibos

Der Rooibos oder Rotbusch ist ein weltweit beliebter Tee, welcher kein Koffein enthält und sich somit auch z. B. auch für Schwangere und Kinder eignet. Bekannt ist vor allem die rote, fermentierte Variante; es gibt aber auch grünen Rooibusch Tee.

Der eingedeutscht auch als Rotbusch bezeichnete Tee schmeckt nicht nur lecker, ihm werden auch verschiedene Heilwirkungen zugesprochen. Doch wie gesund ist Roibusch wirklich? Was hat er für eine Wirkung und gibt es Risiken?

Rooibos oder Rotbusch

Roibusch, Rooibos oder Rotbusch – Der Tee der Pflanze Aspalathus linearis

Als Rooibos oder Rotbusch wird ein fermentierter und koffeinfreier Tee bezeichnet, welcher aus den Blättern des Aspalathus linearis hergestellt wird. Er hat eine rötlich-braune Farbe und auch ungezuckert einen süßlichen, erdigen Geschmack. Rooibostee kann pur getrunken aber z. B. auch als Eistee mit Vanille, Karamell oder Milch verfeinert werden.

Doch der Roibusch ist nicht nur wegen seines Geschmacks beliebt, er soll auch verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten. Die Einwohner Südafrikas nutzen den Tee bereits seit Jahrhunderten zu medizinischen Heilzwecken. Inwiefern diese sich bewahrheiten wird derzeit noch wissenschaftlich untersucht.

Ursprünglich ein traditionelles südafrikanisches Getränk, ist der Rotbuschtee mittlerweile auf der ganzen Welt beliebt. Dennoch ist das Gebiet der Zederberge in Kapstadt, Südafrika, das einzige Anbaugebiet weltweit. Leider sind die Rooibusch-Farmen aber durch die Klimaerwärmung bedroht, die Lebensdauer der Sträucher hat dramatisch abgenommen.

Rooibos bedeutet auf Afrikaans roter Busch, daher auch der eingedeutschte Name „Rotbusch“. Weitere in Europa verwendete Synonyme sind z. B. Roibusch, Rotbuschsie oder Redbos. Manchmal wird der Tee auch als Koopmanstee oder Massaitee bezeichnet. Koopman bedeutet Kaufmann; der Volksstamm der Massai hat allerdings keinerlei Bezug zum Roibusch.

Es gibt jedoch auch einige Risiken, welche beachtet werden sollten. So kann etwa ein langandauernder Genuss von Rotbusch aufgrund von darin befindlichen Pflanzenschutzmittel-Rückständen schädlich sein. Bei einem normalen Konsum gelten diese jedoch als nicht bedenklich.

Roter & grüner Roibusch

Roter, fermentierter Rooibos und grüner, unfermentierter Roibusch

Roibusch (Pflanze) – Winfried Bruenken (Amrum), Rooibos (Aspalathus linearis), CC BY-SA 2.5

Entgegen des Namens handelt es sich bei dem Aspalathus linearis eigentlich um einen grünen Busch mit nadelartigen Blättern und kleinen gelben Blüten. Bei der Herstellung färben sich die Pflanzenteile durch die Fermentierung allerdings rot. Es gibt jedoch auch grünen Rooibostee, welcher entsprechend ohne Fermentation hergestellt wird.

Fermentierte Lebensmittel können eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben und sollen beispielsweise die Darmflora stärken. Allerdings gehen beim Prozess auch bestimmte Wirkstoffe verloren, welchen ebenfalls eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt wird.

Wirkung & Anwendung

Ist Rooibos Tee gesund?

Wie bereits einleitend erwähnt, fehlt es derzeit noch an klinischen Langzeitstudien am Menschen. Einige Labor- und Tierstudien zeigen jedoch vielversprechende Ergebnisse. Die Pflanze enthält viele Antioxidantien, darunter das im Rooibos einzigartige Aspalathin.

Darüber hinaus sind im Rotbusch auch zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente zu finden. Da die Konzentration der Nährstoffe im Tee allerdings sehr gering ist, bringt dies kaum einen gesundheitlichen Nutzen mit sich.

Laufenden Forschungen zufolge können fermentierte Lebensmittel wie der Rooibostee positiv für die Gesundheit sein. Allerdings gehen hierbei aber auch bestimmte Wirkstoffe der Pflanze verloren.

Für was ist Rooibos Tee gut?

Zu den möglichen Wirkungen von Rooibusch zählen:

• Entzündungshemmend
• Immunsystem-stärkend
• Krebs-vorbeugend
• Bluthochdruck-senkend (arterielle Hypertonie)
• Blutzucker-regulierend (Diabetes mellitus)

Ein Großteil der positiven Wirkungen des Rooibos auf die Gesundheit ist auf die enthaltenen Antioxidantien zurückzuführen. Antioxidative Stoffe wie Polyphenole und Flavonoide können vor Freien Radikalen bzw. oxidativem Stress schützen und somit evtl. bestimmten Krankheiten vorbeugen.

Die Tier- und Laborstudien zeigten unter anderem eine entzündungshemmend Wirkung. Auch soll der Tee den Blutdruck sowie die Cholesterinwerte senken und möglicherweise vor lebensbedrohlichen Ereignissen wie einem Schlaganfall oder Herzinfarkt schützen.

Weiterhin könnte der Rotbusch auch stärkend auf das Immunsystem wirken. Dies zeigt zumindest eine Studie aus dem Jahr 2007, welche zuvor veröffentliche Tierexperimente über die biologischen Wirkungen der Pflanze überprüft hat.

Diabetes & Blutzucker

Rooibos bei Diabetes mellitus – Blutzucker senken und Komplikation vorbeugen?

Forschungen zufolge könnte Rooibostee auch für Diabetiker vorteilhaft sein. Die Pflanze könnte einerseits dabei helfen, den Blutzucker zu senken und andererseits auch das Risiko für Folgeerkrankungen und Komplikationen verringern.

Den Studien zufolge ist dabei vor allem das Antioxidans Aspalathin bedeutsam. Dieser in Roibusch enthaltene Stoff hatte in Tier- und Laborstudien eine antidiabetische Wirkung, er konnte also hohe Blutzuckerwerte senken.

Hierzu wurden auch erste Studien am Menschen durchgeführt, welche diese Wirkung stützen. Es bedarf aber dennoch weiterer Forschung, um die gesundheitlichen Vorteile von Aspalathin mit Sicherheit einschätzen zu können.

Für Personen mit Diabetes mellitus ist darüber hinaus auch die entzündungshemmende Wirkung des Antioxidans interessant, da dieses Komplikationen, welche mit der Erkrankung einhergehen, vorbeugen könnte.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Inhaltsstoffe und Nährstoffe – Was enthält Rooibos Tee?

Rooibusch enthält verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente. Allerdings ist deren Gehalt im Tee sehr gering und somit vernachlässigbar. Etwa 99 % der Inhaltsstoffe des Tees sind ätherische Öle.

In einer Tasse Rooibostee sind folgende Nährstoffe enthalten (verglichen mit deren Tagesbedarf bei Erwachsenen):

© soultea.de (http://www.soultea.de/), Photographer André Helbig (http://andrehelbig.de/), Frisch aufgebrühter Rooibos, CC BY-SA 3.0

• 0,07 mg Eisen (Tagesbedarf: ~ 10 – 15 mg)
• 0,22 mg Fluor (Tagesbedarf: ~ 3,2 – 3,8 mg)
• 7,12 mg Kalium (Tagesbedarf: ~ 4000 mg)
• 1,09 mg Kalzium (Tagesbedarf: ~ 1000 – 1200 mg)
• 0,07 mg Kupfer (Tagesbedarf: ~ 1 – 1,5 mg)
• 1,67 mg Magnesium (Tagesbedarf: ~ 350 bis 400 mg)
• 0,04 mg Mangan (Tagesbedarf: ~ 2 – 5 mg)
• 6,16 mg Natrium (Tagesbedarf: ~ 1500 mg)
• 0,04 mg Zink (Tagesbedarf: ~ 7 – 16 mg)

Die frische Pflanze ist darüber hinaus auch sehr reich an Vitamin C (Ascorbinsäure). Allerdings geht das Vitamin während der Produktion sowie auch bei der Zubereitung des Tees verloren, da es sehr (hitze-)empfindlich ist.

Ist in Rooibos Schwarztee?

Nein. Schwarztee wird, wie auch grüner Tee, aus den Blättern der Teepflanze (Camellia sinensis) hergestellt. Der Rotbuschtee ist hingegen ein Aufguss des Rooibos-Strauchs (Aspalathus linearis).

Enthält Rooibos Koffein?

Nein. In der Rooibos-Pflanze ist kein Koffein enthalten. Somit ist auch der Roibuschtee koffeinfrei.

Wirkstoffe (Antioxidantien)

Wirkstoffe im Rooibos

Die meisten der positiven Wirkungen, welche Rooibos möglicherweise hat, werden den enthaltenen Antioxidantien wie Polyphenolen und Flavonoiden zugeschrieben. Der Gehalt und die Zusammensetzung der antioxidativen Stoffe verändert sich durch Herstellungsprozesse wie Trocknung und Fermentierung.

Die wichtigsten antioxidativen Wirkstoffe in Rooibos sind:

• Dihydrochalkonglucoside
  • Aspalathin
  • Nothofagin
• Flavonoide
  • Luteolin
  • Chrysoeriol
  • Quercetin
  • Isoquercitrin
  • Hyperosid
  • Rutin
  • Orientin
  • Isoorientin
  • Vitexin
  • Isovitexin

Der Großteil dieser Stoffe ist in vielerlei Pflanzen zu finden. Das Antioxidans Aspalathin konnte bisher allerdings ausschließlich in Rooibos nachgewiesen werden. Auch Nothofagin ist relativ selten, befindet sich jedoch z. B. auch in der Scheinbuche (Nothofagus).

Grüner Roibusch – Badagnani, Greenrooibos, CC BY 3.0

Während der Fermentierung sinkt der Gehalt genannter Antioxidantien von etwa 92 bis 98 Prozent auf unter 50 %. Somit ist die antioxidative Wirkung von fermentiertem, rotem Rooibostee knapp 50 Prozent geringer als die von grünem, unfermentiertem Roibusch.

Unzerkleinerter, gefriergetrockneter Rooibos enthält etwa 14,6 Gramm Aspalathin und 4,3 Gramm Nothofagin pro Kilogramm Trockensubstanz (g/kg TS). Nach der Fermentation und Trocknung sind es je nach Verfahren nur noch 1 g Aspalathin und 0,4 g Nothofagin pro kg TS.

Aus dem Aspalathin entstehen während der Fermentation vorwiegend Flavonoide, weshalb sich auch der Gehalt der Flavonoide durch den Prozess verändert. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass grüner Rooibostee eine etwa doppelt so starke antioxidative Wirkung hat wie roter Roibuschtee.

Einnahme & Dosierung

Zubereitung von Rooibos Tee

Es gibt viele verschiedene Rooibos-Tee Rezepte; je nach Geschmack können z. B. größere Mengen des Krauts verwendet oder die Ziehzeit verlängert werden. Der Tee lässt sich außerdem pur oder gesüßt genießen aber auch mit Zusatzstoffen verfeinern.

Roibuschtee selber machen – Wie lange muss Rooibos ziehen?

Einfache Zubereitung von Roibusch-Tee:

• Etwa 250 ml (1 Tasse) Wasser kochen
• ca. 1 bis 2 EL getrockneten Rotbusch mit dem Wasser übergießen
• Ziehzeit: mindestens 5 bis 8 Minuten
• Sieb bzw. Filter: da die Teeblätter sehr fein sind, benötigen Sie ein sehr feinmaschiges Sieb oder aber einen Teefilter.

Alternativ

können Sie die Rooibos-Blätter auch bei niedriger Temperatur in einem Topf mit Wasser für 20 bis 30 Minuten lang köcheln lassen.

Wer den Tee etwas stärker mag, kann die Menge des Rooibos etwas erhöhen und/oder die Ziehzeit verlängern. Einige Studien lassen vermuten, dass sich der Gehalt an gesundheitsfördernden Wirkstoffen bei einer längeren Ziehzeit erhöht.

Es empfiehlt sich, den Rotbuschtee während der Ziehzeit warmzuhalten. So können Sie die Blätter beispielsweise in den Topf mit dem kochenden Wasser geben und den Topf auf der ausgeschalteten aber noch heißen Herdplatte lassen.

Wer möchte, kann den Tee mit Zucker, Honig oder einem Zuckerersatzstoff süßen. Viele trinken den Tee auch gerne mit etwas Milch. Am häufigsten wird Roibostee warm genossen, allerdings schmeckt er auch als Eistee hervorragend.

Kann man Rotbuschtee abends trinken?

Da Rooibos kein Koffein enthält, kann der Tee unbesorgt auch abends oder z. B. auch von Schwangeren und Kindern getrunken werden.

Roibusch Eistee

Rooibos Eistee mit Vanille, Orange oder Karamell

Vor allem als Eistee wird Rooibos gerne mit Zusatzstoffen wie Karamell, Orange oder Vanille verfeinert. Es ist möglich Fertigmischungen zu kaufen, Sie können den Tee aber auch selber nach Ihren eigenen Wünschen variieren.

Um Eistee herzustellen, ist es üblich, die doppelte Menge an Rooibos zu verwenden als bei der Herstellung von warmem Tee. Abhängig von den gewünschten Zusatzstoffen können diese entweder zeitgleich zum Rotbusch mit dem Wasser übergossen oder erst nach dem Kühlen hinzugefügt werden.

Minzblätter können Sie bspw. überbrühen, während es sich bei Zitronen- oder Orangensaft empfiehlt, diese erst im Nachhinein beizufügen, damit das Vitamin C nicht zerstört wird. Möchten Sie Süßungsmittel hinzufügen, sollten Sie dies vor dem Abkühlen tun, damit sich der Zucker oder Honig leichter auflösen lässt.

Lassen Sie den Aufguss für 3 bis 10 Minuten lang ziehen. Je länger die Ziehzeit ist desto stärker wird das Getränk. Seihen Sie die Kräuter im Anschluss mit einem feinen Sieb oder Filter ab.

Um aus dem warmen Tee Eistee zu machen, können Sie einfach Eiswürfel hinzugeben. Es empfiehlt sich allerdings, den Tee zunächst etwas abkühlen zu lassen, damit nicht zu viele Eiswürfel benötigt werden und der Eistee nicht zu wässrig wird. Alternativ kann aber auch von Vornherein weniger Wasser genutzt werden.

Risiken & Nebenwirkungen

Risiken und Nebenwirkungen – Ist Rooibos Tee gefährlich?

Im Allgemeinen gilt Rooibos Tee als sicher, insofern er in normalen Mengen konsumiert wird. Auch wenn unerwünschte Wirkungen sehr selten sind, konnten vereinzelte Nebenwirkungen beobachtet werden.

Außerdem könnte Rotbusch Tee bei bestimmten Personengruppen gefährlich sein, wie Studien nahelegen. Weiterhin wird aufgrund von Rückständen von Pflanzenschutzmitteln von einem zu regelmäßigen und langfristigen Konsum abgeraten.

Mögliche Nebenwirkungen und Gegenanzeigen (Kontraindikationen) von Rooibusch

• Lebererkrankungen:
  In einer Studie wurde das tägliche Trinken von Rooibos Tee mit gesundheitlich bedenklich erhöhten Leberenzym-Werten assoziiert. Es ist unklar, ob dies womöglich auf Verunreinigungen oder aber auf die Inhaltsstoffe des Tees selbst zurückzuführen sind. Insgesamt bedarf es noch weiterer Forschung, um die möglichen Risiken hierbei tatsächlich einschätzen zu können. Dennoch wird Personen, welche an Erkrankungen oder Schädigungen der Leber leiden, aus Sicherheitsgründen von einem zu regelmäßigen Konsum abgeraten.
• Chemotherapie:
  Personen, welche eine Chemotherapie machen, wird insgesamt geraten, auf Kräutertees zu verzichten bzw. sich diesbezüglich zunächst ärztlichen Rat einzuholen. Kräuter und Kräutertees könnten nämlich die Aufnahme und/oder Verstoffwechselung der Medikamente beeinflussen.
• Östrogenabhängiger Krebs:
  Einige Wirkstoffe im Roibusch Tee könnten eine östrogenartige Wirkung haben. Daher wird Personen, welche an östrogenabhängigen Tumoren (z. B. Brustkrebs) leiden, sicherheitshalber vom Konsum abgeraten.

Wie viel Rooibusch?

Wie viel Rooibos darf man trinken?

Da viele der Rooibos-Produkte neben den gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen leider auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln vorweisen, wird von einem zu regelmäßigem Konsum abgeraten.

Das Bundesamt für Risikobewertung schätzt eine Gesundheitsgefährdung bei einem kurzzeitigen Konsum von bis zu 14 Tagen bei Kindern und Erwachsenen als unwahrscheinlich ein. Bei einem langfristigem Konsum besteht vor allem bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Kindern ein Risiko.

Um potentielle Gesundheitsschädigungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Teekonsum vielfältig und abwechslungsreich zu gestalten.

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• Goji Beeren Tee
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