Die Operation nach dem Unfall
Die Unfallchirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten fantastisch weiterentwickelt. Unvorhergesehene Unfälle passieren jeden Tag und Unfallchirurgen sind natürlich fester Bestandteil in jedem Krankenhaus.
Unfallchirurgen retten täglich Menschenleben, ohne deren professionelles, medizinisches Können würden viele Menschen sterben. Doch wie funktioniert die Unfallchirurgie genauer? In diesem Ratgeber informieren wir Sie umfassend zum Thema Unfallchirurgie.
Table of Contents
Was ist Unfallchirurgie?
Inhaltsverzeichnis
Die Unfallchirurgie beinhaltet Operationen, die nach Unfällen getätigt werden müssen. Verkehrsunfälle, Arbeitsunfälle, Haushaltsunfälle oder sonstige Unfälle, die meist schwere Verletzungen hervorrufen, gehören chirurgisch behandelt.
Bei schweren Unfällen bestehen verschiedenste Traumata, die den Körper mehr oder weniger schwer verletzen. Zumeist sind auch innere Organe betroffen und ohne das Reparieren in der Unfallchirurgie, wäre oft ein Weiterleben nicht mehr möglich. Die Unfallchirurgie beschäftigt sich auch mit lebensbedrohlichen Verletzungen und stellt die Körperfunktionen wieder her, die bei Unfällen Schaden erlitten haben.
Jedes Krankenhaus verfügt selbstverständlich über eine Abteilung der Unfallchirurgie. Dabei handelt es sich um ein Fachgebiet der Medizin, speziell für die Akut- und Notfallversorgung.
Unfallchirurgen müssen sehr oft Knochenbrüche behandeln, wie zum Beispiel nach Schiunfällen. Daher stehen in der Wintersaison Unfallchirurgen oft im Dauereinsatz. Frakturen oder auch Verletzungen der Sehnen und Muskeln werden in der Unfallchirurgie behandelt und diese Art der Verletzungen des Bewegungsapparates Gehen in das Fachgebiet der Orthopädie über. So wird die Fachausbildung auch „Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie“ genannt.
Die Unfallchirurgie wird dementsprechend häufig auch Wiederherstellungschirurgie genannt. Aber sie beschäftigt sich nicht nur mit Operationen sondern auch mit nichtoperativen Methoden der Behandlung. Des Weiteren beinhaltet die Unfallchirurgie auch die Nachsorge sowie die Rehabilitation nach Operationen.
Ursprung & Entwicklung
Die Gebiete der Unfallchirurgie sind sehr komplex und umfassen auch Kindertraumatologie, Handchirurgie, Plastische Chirurgie sowie Sporttraumatologie. Aber auch Verbrennungen sind ein Teilgebiet der Unfallchirurgie. Unfallkrankenhäuser müssen zwingend über eine Notaufnahme und Intensivmedizin verfügen.
Es gibt einige berühmte Namen auf dem Gebiet der Unfallchirurgie, wie zum Beispiel Heinrich Bürkle oder Martin Kirschner. Da sich in Kriegen schwerwiegende Verletzungen und Traumata ergeben, haben auch Militärärzte den Weg für die Unfallchirurgie geebnet. Aber der Unfallchirurg versorgt nicht nur Notfälle oder führt Operationen durch sondern kümmert sich auch um die Nachsorge bis zur völligen Ausheilung.
Funktion, Wirkung & Ziele
Dieser Prozess kann unter Umständen mehrere Monate dauern, speziell nach schweren Unfällen. Die Rehabilitation des Patienten wird in der Unfallchirurgie angeordnet. In dieser Phase der Heilung überwacht der Unfallchirurg den weiteren Prozess.
Der Chirurg vollführte die Operation am Patienten, so kennt er den Fall sehr genau und kann weiteren Fachärzten für Auskünfte zur Verfügung stehen. Eine andere wichtige medizinische Arbeit des Unfallchirurgen ist es, kaputte Gelenke wieder herzustellen, wie zum Beispiel mit Endoprothesen.
Ablauf & Wirkungsweise
Durchführung und Funktionsweise der Unfallchirurgie
Notärzte und Unfallchirurgen versorgen die Schwerverletzten, zusammen mit anderen Fachärzten. Für leichte Fälle wie Schnittwunden oder Verletzungen mit geringem Blutverlust, stehen die Ambulanzen der Krankenhäuser zur Verfügung.
In der Ambulanz werden auch leicht zu versorgende Wunden genäht. Diese leicht zu versorgenden Wunden werden unter lokaler Betäubung durchgeführt. Bei Sportunfällen kommt es zumeist zu Hand– und / oder Fußfrakturen, daher ist die Hand– und FußChirurgie ein Teilgebiet der Unfallchirurgie.
Hilft bei
Bei der Unfallchirurgie werden folgende Leiden behandelt:
- kleine Schnittwunden versorgen, genäht
- schwerwiegende, lebensbedrohliche Verletzungen
- Knochenfrakturen
- offene Knochenbrüche
- mikrochirugische Operationen an Händen und Füßen
- Polytrauma
- Nachsorge nach Operationen
- Rehabilitation
- Notärzteteam
- lebensrettende OPs
In der Unfallchirurgie werden von der kleinsten Verletzung, wie einer Schnittwunde, bis zu schwerwiegenden Verletzungen, alles behandelt. Schlimmste Verletzungen, die das
Leben bedrohen, sind Polytraumata. Hierbei sind gleich mehrere schwere Verletzungen vorhanden.
Teilgebiete der UC
Weiteren Teilgebiete der Unfallchirurgie sind:
- rekonstruktive Gelenkchirurgie
- Behandlung bei Polytrauma
Gelenkchirurgie
Die rekonstruktive Gelenkchirurgie:
Hierbei werden minimal-invasive Operationsverfahren angewendet. Patienten mit Fehlstellungen an Füßen, schlechter Heilung nach Operationen oder auch Schädigungen am Bewegungsapparat gehören in die Hände von Unfallchirurgen. Im Krankenhaus unterstützt ein geschultes Pflegeteam den Unfallchirurgen, um beste Heilungschancen zu gewährleisten. Jeder Patient erfährt individuelle Betreuung, wobei Kinder selbstverständlich zuerst behandelt werden.
Bei der rekonstruktiven Gelenkschirurgie werden oft schwere Extremitäten- und Gelenkverletzungen behandelt. Hier ist das Behandlungsspektrum intensiver und umfasst auch mikrochirurgische sowie mitunter plastisch deckende Eingriffe.
Auch offene Verletzungen, wo es sehr häufig zu schwerwiegenden Knochen– und Weichteilschädigungen kommt, werden in der Unfallchirurgie versorgt. In weiterer Folge übernimmt die Unfallchirurgie auch die Nachsorge oder Folgeschäden, wie zum Beispiel Knocheninfektionen.
Polytrauma
Behandlung bei einem Polytrauma
In Unfallkrankenhäusern werden sehr oft Patienten mit einem Polytrauma behandelt. Bei einem Polytrauma ist gleich mehr als eine Körperregion, die das Leben bedrohen, betroffen. Wird der Patient nicht schnellstmöglich in der Unfallchirurgie versorgt, kann es zum Ableben kommen.
Bei solchen schwerwiegenden Verletzungen zählt oft jede Minute, um das Leben des Betroffenen zu retten. Polytrauma können Wirbelsäulenverletzungen, ein Schädel-Hirn-Trauma oder Rippenbrüche aufweisen. Schädel-Hirn-Trauma sind besonders gefährlich. Bei Rippenbrüchen kann ein Hämatothorax auftreten, wobei es zu Blutansammlung im Brustbereich kommt.
Schocksymptome
Schocksymptome sowie lebensbedrohliche Charakteristika
- Hypovolämie
- Hypoxie
- Hyperkapnie
Hypovolämie
Dabei handelt es sich um eine Verminderung der Blutmenge im gesamten Kreislauf. Es wird daraufhin versucht, diese mit Infusionen einzudämmen. Auch Vollelektrolytlösungen kommen dabei zum Einsatz. Die Schocksymptomatik kann sich zu einem Capillary Leak ausweiten und schließlich zu einem Lungenödem führen.
Dies alles führt zu einer wahren Kettenreaktion, wobei eine verdickte Alveolarwand in Erscheinung tritt. Dies führt wiederum zu einem erhöhten Rechts-Links-Shunt, der sich zu einer Hypoxie sowie einer Hyperkapnie steigert.
Hypoxie
Die Hypoxie führt zu Sauerstoffmangel im Organismus und bei der Hyperkapnie besteht ein hoher Kohlendioxidgehalt im Blut. Diese Situation wäre ganz fatal, denn es kann ein Atemstillstand auftreten. Unfallpatienten mit Polytrauma benötigen intensivmedizinische Betreuung, wobei die ersten Tage nach der Operation besonders kritisch einzuschätzen sind.
Es können gravierende Komplikationen auftreten, wie etwa Niereninsuffizienz oder auch Fettembolien. Traumatanetzwerke für eine schnellstmögliche Versorgung sind in Planung.
Diagnose & Untersuchung
Diagnostik und Untersuchungsmethoden in der Unfallchirurgie
Wenn ein Verkehrsunfall passiert, entscheidet oft wirklich jede Minute über Leben und Tod des Unfallopfers. Ein Notarzt versorgt an der Unfallstelle das Verkehrsopfer oder auf andere Art Verunfallte mit den dringend notwendigen lebenserhaltenen Maßnahmen.
Wichtige Verfahren

Bildgebende Verfahren geben Aufschluss über die Verletzungen
Welche bildgebenden Verfahren sind in der Unfallchirurgie wichtig?
- Advanced Trauma Life Support
- MRT
- Ganzkörper-Computertomographie
- Projektionsradiografie
Das Advanced Trauma Life Support Verfahren ist eine Mehrschicht-Spiral-Computertomografie. Beim MRT werden neuroanatomische Begutachtungen getätigt. Diese sind für Unfallchirurgen von besonderer Wichtigkeit. Und die Projektionsradiografie wiederum gibt Aufschluss über den Schweregrad der Verletzung oder Verletzungen.
Risiken & Gefahren
In der Unfallchirurgie bestehen, wie bei allen Operationsverfahren diverse Risiken und Gefahren.
Dazu zählen:
- Infektionsgefahr
- systemische Blutvergiftung
- Entzündungsreaktionen
- allergische Reaktionen
- besondere Belastung Herz, Lunge und Nieren
Bei Operationen besteht vor allem immer eine Infektionsgefahr, die durch eindringende Erreger zu einer Entzündung und auch zu einer systemischen Sepsis (Blutvergiftung) führen kann. Außerdem belastet jede OP das Herz, die Nieren und die Lunge stark. Werden Medikamente eingesetzt, kann es außerdem zu allergischen Reaktionen kommen.
Wer behandelt?
- Akutvorsorge in den Ambulanzen bei kleineren Verletzungen
- Notärzte oder Notarztteam
- Unfallchirurgen
- intensiv-medizinisches Personal
Erste Behandlung
Nach dem Unfall wird zunächst eine Erstbehandlung benötigt. Die erste Stunde wird auch als Akutphase bezeichnet.
Erstversorgung
Erstversorgung bei schweren Unfällen – Lebensrettende Maßnahmen:
- Vitalfunktionen testen
- Atmung sichern
- Kreislauf stabilisieren
- Blutstillung
Hier sind zuerst Kreislauf und Atmung lebenswichtig und diese Vitalfunktionen werden zuerst stabilisiert. Irreparable Schäden an der Hauptschlagader oder gravierende Schädel-Hirn-Verletzungen sind aber oft zu groß, um das Leben noch zu retten. In solchen Fällen verstirbt der Verunfallte noch am Ort des Geschehens. Überlebende eines Unfalls werden so schnell als möglich in das nächstgelegene Unfallkrankenhaus verbracht.
Akutphase
Die Schockraumversorgung
Jeder weiß, dass bei schwersten Unfällen so schnell wie möglich gehandelt werden muss. Die erste Stunde ist hierbei von entscheidender Bedeutung, die sogenannte „golden hour of shock“. Es muss zuerst das behandelt und versorgt werden, dass zuerst zum Tod führen würde bei Nichtbehandlung. Dies gilt als Basis für „treat first what kills first“. Hier sind Beatmung und Stabilisierung von Kreislauf das Erste, gefolgt von Blutstillung.
Dann wird die Entlastung des Gehirns wegen etwaigen Schwellungen in Angriff genommen. Dann folgt die Operation mit intensivmedizinischer Betreuung. Die Diagnose muss schnell erfolgen und lebensrettende Sofortmaßnahmen werden gleich hier getroffen. Im weiteren Verlauf sind dann alle bildgebenden Verfahren von unterstützender Wichtigkeit.
Unser Fazit zur Unfalltherapie
Auch bildgebende Verfahren spielen in heutiger Zeit eine wichtige Rolle in der Unfallchirurgie. Dabei können Unfallchirurgen wichtige Erkenntnisse über die Verletzungen gewinnen, die entscheidend sind, um die Operation einzuleiten. Lebensbedrohliche Verletzungen liegen sehr oft auch im Inneren des Körpers, darum werden bildgebende Verfahren weiterentwickelt.