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Cipralex

by joe

Cipralex – Informationen

  • Hersteller: Lundbeck GmbH
  • PZN: 01638561
  • Rezeptpflichtig: Ja
  • Art: Filmtabletten
  • Menge: bis zu 100 Stück

Anwendung & Wirkung

Cipralex ist ein rezeptpflichtiges Antidepressivum in Filmtablettenform und stammt von der Lundbeck GmbH. Es wird angewandt bei mittleren bis schweren depressiven Erkrankungen und Panikstörungen mit oder ohne Agoraphobie (Platzangst), sowie verschiedenen Typen von Angst– und Zwangsstörungen. Cipralex gehört dabei zur Antidepressiva-Gruppe der  selektiven Serotoninwiederaufnahme-Hemmer (auch SSRI genannt), welche den Serotonin-Spiegel des Gehirns erhöhen.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass Störungen im Serotonin-Haushalt des Gehirns hauptverantwortlich für das Entstehen von Depressionen und ähnlich psychisch bedingten Krankheitsformen sind. Cipralex enthält daher die Serotonin-beeinflussenden Wirkstoffe Escitalopram oxalat (12.78 mg pro Tablette) und Escitalopram (10 mg pro Tablette).

Dazu kommen noch Hilfsstoffe wie mikrokristalline Cellulose, Natriumsalz, Gypromellose, Macrogol, Magnesium sowie weitere Bestandteile.

Cipralex ist ein sehr starkes Medikament und darf daher nur ganz exakt nach den Anweisungen des Arztes oder Psychiaters eingesetzt werden. Behandlungserfolg und Dosis müssen in regelmäßigen  Abständen fachärztlich überprüft werden.

Dies ist umso wichtiger, als Cipralex meistens über sehr lange Zeiträume eingenommen werden muss. Im Falle einer sozialen Angststörung kann diese über vier Monate betragen, zur Rückfallvermeidung wird dort sogar eine sechsmonatige Anwendungszeit empfohlen.

Dabei sollte diese Medikamentierung nur vorgenommen werden, wenn soziale und berufliche Tätigkeiten durch Depressionen sehr stark beeinträchtigt werden. Auch sollte die Verabreichung von Cipralex stets nur Teil einer umfassenden, therapeutischen Strategie sein, die mit dem Arzt abgesprochen werden muss.


Dauer & Zeit

Cipralex hat eine stark verzögerte Wirkung. Es dauert daher in aller Regel zumindest einige Wochen bis endlich eine gewisse Stimmungsaufhellung einsetzt.

Depressionen Cipralex

Es kann eine Weile dauern, bis Cipralex wirkt

Daher ist es auch vollkommen normal, wenn während der ersten Behandlungszeit keine ersichtliche Besserung eintritt.

Die Einnahme von Cipralex darf auch nicht vorschnell  – und schon gar nicht ohne ärztliche Zustimmung – erhöht werden. Eine zu früh erfolgte Absetzung der Behandlung könnte dagegen dazu führen, dass die Krankheitssymptome zurückkehren.

Daher sollte die Cipralex-Einnahme nach vollständiger Herstellung des geistigen Wohlbefindens noch zumindest weitere sechs Monate beibehalten werden.

Selbst danach besteht die Gefahr, dass erneut nicht tolerierbare, psychische Symptome auftreten, die eine weitere Therapie mit Cipralex notwendig machen.


Einnahme & Dosis

Die Filmtablette Cipralex 10 mg lässt sich halbieren und sollte immer genau nach Vorgabe des Arztes eingenommen werden. Die übliche Tagesdosis beträgt bei einer Depression10 mg, also eine Tablette. Bei schweren Fällen kann diese Dosis mit ärztlicher Zustimmung verdoppelt werden. Eine darüber hinaus gehende Erhöhung der Tagesdosis wird ausdrücklich nicht empfohlen.

Wird Cipralex zur Bekämpfung einer Panikstörung oder einer sozialen Angststörung eingenommen, so beträgt die Dosis in der ersten Behandlungswoche 5 mg täglich, also eine halbe Tablette. Danach kann die Dosis auf 10 mg, in Ausnahmefällen auch auf 20 mg pro Tag erhöht werden – aber stets nur in Absprache mit dem Arzt. Eine Selbstmedikamentierung ist keinesfalls anzuraten.

Bei generalisierten Angststörungen beträgt die Standard-Dosis eine 10 mg Tablette pro Tag, in schwereren Fällen kann der Arzt diese Dosierung auch verdoppeln. Für ältere Patienten jedoch beträgt die empfohlene, tägliche Einnahmemenge stets 5 mg und die tägliche Maximaldosis 10mg – zu verabreichen auch hier nur in Absprache mit dem Arzt. Jugendliche sowie vor allem Kinder sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Falsche Einnahme

Jegliche nicht ärztlich abgesprochene Überdosierung kann sehr gefährliche Auswirkungen mit sich bringen. Die Folge können Schwindel, Krämpfe, Zittern, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Absenkungen des Blutdrucks sowie Veränderungen des körpereigenen Flüssigkeitshaushalts sein.

Aber auch wenn keine derartigen Symptome auftreten, sollte im Fall einer Überdosierung umgehend der Arzt oder gegebenenfalls auch die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses aufgesucht werden. Nehmen Sie in diesem Fall die Arzneimittel-Packung mit zum Arzt oder Krankenhaus.

Sollten Sie dagegen die Einnahme einer Tagesdosis einmal Vergessen haben, dürfen Sie dafür nicht am nächsten Tag die doppelte Dosis einnehmen um dies auszugleichen. Stattdessen ist es besser, für diesen einen Tag einfach auszusetzen und am nächsten Tag mit der gewohnten Medikamentierung fortzufahren.

Auch das Absetzen der Medikamentierung oder deren Dosis muss mit dem Arzt abgesprochen werden. Es ist ratsam, die Medikamentierung langsam und über mehrere Wochen hinweg abklingen zu lassen, statt diese abrupt zu beenden. Denn dies führt zu unerwünschten, dabei manchmal sehr intensiven und monatelang anhaltenden psychischen Absetzsymptomen wie etwa Stimmungsschwankungen.

Aber auch körperliche Symptome wie etwa Schwindelgefühle, Schlafstörungen, Unwohlsein, Ruhelosigkeit, Nachtschweiß oder Herzrasen können die Folge einer zu abrupten Absetzung von Cipralex sein.


Gegenanzeigen

Cipralex darf nicht – oder allenfalls unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht – eingenommen werden bei:

Cerazette Cipralex

Cipralex sollte nicht (ohne Absprache mit dem Arzt) von Schwangeren eingenommen werden

  • Schwangerschaft (insbesondere in den letzten drei Monaten)
  • Intoleranzen; Unverträglichkeiten und Allergien gegen Escitalopram oder einem der sonstigen Bestandteile von Cipralex.
  • bei gleichzeitiger Einnahme anderer Arzneimittel aus der Gruppe der MAO-Hemmer (Monoaminooxidase-Hemmer) wie etwa Selegilin; welches bei Parkinson eingenommen wird; dem Antibiotikum Linezolid oder dem Antidepressiva Moclobemid.
  • angeborenen oder akuten Herzrhythmusstörungen; auch wenn Letztere in der Vergangenheit aufgetreten sind.
  • gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln; welche den Herzrhythmus beeinflussen.
  • pileptischen Erkrankungen
  • eingeschränkter Leber– oder Nierenfunktion
  • Diabetes; da Cipralex die Blutzuckerwerte verändern kann
  • bei unzureichender NatriumKonzentration im But
  • bei ausgeprägter Neigung zu Blutungen und Blutergüssen
  • nach Behandlung einer Elektrokrampftherapie
  • koronarer Herzerkrankung (Herzkranzgefäße)
  • Störungen der Herzfunktion; selbst wenn diese in der Vergangenheit liegen
  • einem erst kürzlich zurückliegenden Herzanfall
  • niedrigem Ruhepuls und gestörter Herzschlagfrequenz
  • aufgrund Durchfall oder Erbrechen vorliegendem Salzverlust
  • Einnahme von Entwässerungstabletten

Nebenwirkungen

Bei manchen Patienten mit depressiven Erkrankungen können manische Phasen auftreten, etwa in Gestalt einer übertriebenen Fröhlichkeit, geistigen Sprunghaftigkeit, Ruhelosigkeit oder eines übersteigerten Aktivitätsdrangs. In all diesen Fällen sollte der Arzt aufgesucht werden.

In den ersten zwei Wochen einer Cipralex-Verabreichung können bereits vorhandene, depressive Stimmungen und Angststörungen zeitweilig sogar verstärkt auftreten. Gedanken an Selbstverletzungen und Suizid können ebenfalls anfänglich aufkommen. Diese Gefahr ist besonders hoch, wenn Sie bereits zuvor derartige Gedanken hatten.

Auch sind hiervon insbesondere Erwachsene bis 25 Jahren betroffen, die bereits aufgrund einer psychischen Erkrankung mit Antidepressiva behandelt wurden. Eine gute Methode der nichtärztlichen Kontrolle ist es, einen Freund oder Verwandten darum zu bitten, Sie zu beobachten und Ihnen mitzuteilen, wenn diese den Eindruck haben, dass sich Ihre Depressionen und Angstzustände eher verstärken.

Minderjährige sollten dieses Medikament in aller Regel nicht einnehmen. Bei ihnen besteht die erhöhte Gefahr von Nebenwirkungen wie etwa suizidale Gedanken, Aggressivität oder oppositionelles Verhalten. Auch ist der Einfluss von Cipralex auf das Wachstum und die kognitiver Entwicklung von Heranwachsenden noch nicht ausreichend untersucht.

Dennoch kann der Arzt Cipralex im begründeten Ausnahmefall an Jugendliche verabreichen – aber nur, wenn es in deren Interesse erscheint und keine erfolgsversprechende, alternative Behandlung zur Verfügung steht.


Alternative Medikamente

Es gibt eine unüberschaubare Vielzahl von Cipralex-ähnlichen Anti-depressiva. Wenn jedoch keine guten Gründe dafür Sprechen, sollte man bei der Behandlung von Depressionen und Angststörungen grundsätzlich bei einem Medikament bleiben, und auch nur auf Anraten des Arztes – etwa bei Unverträglichkeiten oder Unwirksamkeit – zu einem anderen Medikament wechseln.

Cipramil

und Citralopam sind in ihren Inhaltsstoffen und Wirkung Cirpalex sehr ähnlich, nur sind bei beiden die Risiken sowie Schwere eventuell auftretender Nebenwirkungen deutlich höher.

Es gibt auch im naturmedizinischen Bereich Alternativen zu Cirpalex, und diese sind sogar rezeptfrei. Beispielsweise Johanniskraut, welches genau wie Cipralex auf den Serotonin-Haushalt des Gehirns einwirkt und dabei auf weitaus schonendere Weise stimmungsaufhellend wirkt.

Daneben gibt es noch zahlreiche weitere pflanzliche Produkte, denen ein gewisser antidepressiver Effekt zugeschrieben wird wie etwa Passionsblume, Safran oder das ayurvedische NeurotoSan. Die Wirkung solcher naturheilkundlicher Antidepressiva wurde jedoch wissenschaftlich noch nicht belegt.

Bislang geht man davon aus, dass all diese Stoffe und Pflanzen allenfalls bei leichten depressiven Schüben Verwendung finden sollten und bei bestimmten Personen einen gewissen Placebo-Effekt haben.

Insgesamt betrachtet sind naturheilkundliche Mittel Körper und Geist weitaus zuträglicher als die Produkte der Pharmakonzerne, aber dafür leider auch wesentlich  unwirksamer. Auf sie sollte daher auch nur bei leichteren depressiven Erkrankungen zurückgegriffen werden.

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