Table of Contents
Dieser Wirkstoff kann vor allem bei mäßig starken und starken Schmerzen eingesetzt werden. Dieser Arzneistoff ist ein Arzneistoff, der viele Nebenwirkungen hat.
Was ist Tramadol?
Inhaltsverzeichnis
Bei Tramadol handelt es sich um ein der wichtigsten Arzneistoffe, die es gibt.
Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der Opioide und wird schon seit mehr als 30 Jahren sehr erfolgreich eingesetzt, da der Wirkstoff auch sehr gut verträglich ist.
Der Wirkstoff zählt dabei zu den schmerzlindernden, aber nicht berauschend wirkenden Opioiden.
Allerdings besteht bei der Anwendung von diesem Wirkstoff, da es sich hier um einen Agonist des μ-Opioidrezeptors handelt, grundsätzlich ein Abhängigkeitspotential. Die Gefahr besteht vor allem bei einem nicht-bestimmungsgemäßem Gebrauch.
Der Arzneistoff wird industriell synthetisch hergestellt. Das heißt, es ist kein natürliches Vorkommen von diesem Wirkstoff vorhanden. Hergestellt wird der Wirkstoff im Rahmen von einer zweistufigen chemischen Synthese, die von 3-Bromanisol ausgeht. Der Wirkstoff besitzt zwei stereogene Zentren am Cyclohexanring.
Im Rahmen der Synthese entstehen die (1R,2R)-Form und auch die (1S,2S)-Form. Diese gelten als Hauptprodukt und sind in gleicher Menge vorhanden. In einer geringeren Menge wird im Rahmen der Synthese das Racemat aus der (1R,2S)-Form und aus der (1S,2R)-Form gebildet.
Welchem Zweck dient dieser Wirkstoff?
Tramadol dient dazu
Allgemeines
Allgemeines | |
---|---|
Name | Tramadol |
Andere Namen |
|
Summenformel | C16H25NO2 |
Kurzbeschreibung | weißes bis fast weißes, kristallines Pulver (Hydrochlorid) |
Wirkungsweise
So wirkt Tramadol
Tramadol als Wirkstoff der Gruppe der opioiden Schmerzmittel entfaltet seine Wirkung an speziellen Bindungsstellen im Gehirn. An diesen sogenannten Opioid-Rezeptoren imitiert der Wirkstoff körpereigene Botenstoffe.
Durch diese Bindung an die Rezeptoren werden durch den Wirkstoff eine Weiterleitung des Schmerzempfindens und auch die Schmerzwahrnehmung gehemmt.
Der Wirkstoff hat eine zentral schmerzlindernde Eigenschaft und einen dualen Wirkmechanismus. Denn als Opioid bindet sich der Wirkstoff nicht nur an die Opioid-Rezeptoren, sondern hemmt auch die Wiederaufnahme der Neurotransmitter und beeinflusst damit die Schmerzwahrnehmung.
Dank des Wirkstoffs werden somit selbst starke Schmerzen nicht als weniger schwer wahrgenommen. Auf diese Weise bewirkt Tramadol letztlich, dass sich die Stimmungslage und auch die Lebensqualität des Patienten merklich verbessern.
Das heißt, die Schmerzen werden durch die Verwendung von einem solchen Präparat nicht beseitigt, nur gedämpft bzw. gelindert.
Von seiner Wirkung her ist Tramadol zwar mit anderen Vertreten der Wirkstoffgruppe vergleichbar, aber um viermal schwächer als das Morphin.
Die Wirkung des Präparats mit diesem Wirkstoff setzt in aller Regel binnen von 30 Minuten nach Einnahme ein. Je nach Intensität der Schmerzen hält die Wirkung ca. zwei bis sieben Stunden an.
Aufnahme sowie Abbau und die Ausscheidung von Tramadol
Eingenommen wird Tramadol oral oder als Injektion oder Infusion über eine Vene oder rektal als Zäpfchen. Die Halbwertzeit von diesem Wirkstoff liegt bei 7 bis 9 Stunden.
Ausgeschieden wird der Wirkstoff fast vollständig über das Urin. Bei älteren Patienten kann die Ausscheidung verzögert erfolgen. Zwischen den einzelnen Dosen sollte täglich ein Abstand von mindestens 8 Stunden eingehalten werden.
Anwendungsgebiete
Wann wird Tramadol eingesetzt?
Für den Fall, dass nach einem gut verträglichen Präparat gesucht wird, wenn mäßig starke bzw. starke Schmerzen behandelt werden sollen, ist ein Präparat mit diesem Wirkstoff das Mittel erster Wahl.
Der Wirkstoff ist schon seit mehr als 30 Jahren auf dem Markt und hat sich vor allem bei der Linderung von doch recht starken Schmerzen gut bewährt.
Eingesetzt werden kann der Wirkstoff vor allem bei chronischen Schmerzen auch als Langzeittherapie. Zum Einsatz kommt der Wirkstoff zudem im Rahmen von Operationen.
Es gibt bei der Anwendung von Tramadol keine Vorgabe dafür, um welche Erkrankungen es sich handeln muss, damit ein solches Präparat angewandt werden kann. Diese Klasse von Schmerzmitteln ist vor allem für starke Schmerzen geeignet.
Da der Wirkstoff aber unter Umständen leicht in die Abhängigkeit führen kann, sollte ein solches Präparat nur unter strikter Aufsicht von einem Arzt verabreicht werden. Der Vorteil von diesem Wirkstoff ist, dass er in verschiedenen Formen verabreicht werden kann.
Richtige Anwendung
So wird Tramadol angewendet
Der Wirkstoff lässt sich in verschiedenen Formen verabreichen. Es gibt ihn in Form von Tabletten, Kapseln, in Tropfenform und in verschiedene Arzneiformen mit einer verzögerten Wirkstoff-Freisetzung in Form von einer Injektionslösung und auch in Form von Zäpfchen.
Die täglich einzunehmende Dosis liegt bei unter 400 Milligramm.
Bei sehr starken Schmerzen, wie sie zum Beispiel bei Tumorschmerzen auftreten, kann die Dosierung etwas erhöht werden. In diesen Fällen sollte der Patient allerdings unter ärztlicher Aufsicht stehen. Dies ist bei Krebspatienten allerdings die Regel.
Tramadol kann auch mit anderen Schmerzmitteln wie Paracetamol kombiniert werden. Auf diese Weise lassen sich durch die verschiedenen Angriffspunkte der Schmerzmittel die Schmerzentstehung und auch das Schmerzempfinden noch besser behandeln. Geeignet ist der Wirkstoff für den längerfristigen Gebrauch.
Kapseln enthalten 50 Milligramm von diesem Wirkstoff. Die gleiche Menge wird bei der Anwendung von 20 Tropfen eines Präparats mit diesem Wirkstoff an den Körper abgegeben.
Retardtabletten enthalten 100 bis 200 Milligramm von diesem Wirkstoff. Eine Injektionslösung von diesem Wirkstoff enthält eine Konzentration von 50 Milligramm pro Milliliter.
Medikamente
Welche Medikamente enthalten den Wirkstoff Tramadol?
Mit Tramadol als Wirkstoff gibt es eine Reihe von verschiedenen Medikamente. Hierzu gehören unter anderem:
- Amadol 100 und 200 mg retard
- Trama-KD 100
- Trama KD Tropfen
- Tramabeta 50 und 100 mg
- Amadol Tropfen und Kapseln
- Amadol 50 mg Retard/-150 mg Retard
Handelsnamen
Monopräparate
Der Wirkstoff Tramodol ist in verschiedenen Monopräparaten enthalten, wie Adamon, Amadol, Contramal und Cromatodol. Ebenfalls enthalten ist der Wirkstoff in Ecodolor und Jutadol sowie Lanalget und Noax.
Ebenfalls Monopräparate mit diesem Wirkstoff sind Nobligan, Tramal-long, Tradolan, Tradonal und Tramagit. Enthalten ist der Wirkstoff auch in Tramal, Tramundin und in Tramundin retard, in Travex und Ultram sowie in zahlreiche Generika.
Kombinationspräparate
Wegen der guten Verträglichkeit mit anderen Schmerzmitteln ist der Wirkstoff auch in Kombinationspräparaten enthalten wie in Paracetamol: Dolevar, in Zaldiar und in Generika von TAD, Stada und auch von Hexal.
Indikationen
Tramadol wird vornehmlich für die Behandlung von mittelstarken bis starken Schmerzen eingesetzt, die anhaltend bzw. chronisch sind.
Zum Einsatz kommen Präparate mit diesem Wirkstoff vor allem dann, wenn andere nicht-steroidalen Entzündungshemmer nsar nicht ausreichend wirken.
Geeignet ist der Wirkstoff auch zur Behandlung von neuropathischer Schmerzen. Eingesetzt wird Tramadol auch zur Schmerzlinderung bei Fibromyalgie.
Gegenanzeigen
Wann darf Tramadol nicht verwendet werden?
- Tramadol darf nicht als Ersatzdroge bei einer Opiat-Abhängigkeit verwendet werden. Dies darf nicht sein, auch wenn der Wirkstoff den gleichen Wirkmechanismus wie Morphin hat.
- Tramadol darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Tramadol bekannt ist bzw. entdeckt wird.
- Eine gleichzeitige Einnahme mit Alkohol, mit Schlafmitteln und mit anderen Schmerzmittel bzw. Psychopharmaka sollten vermieden werden.
- Nicht eingenommen werden darf der Wirkstoff dann, wenn innerhalb der letzten 14 Tage ein MAO-Hemmer eingenommen worden.
- Ebenfalls nicht eingenommen werden darf dieser Wirkstoff bei Epilepsie, wenn die Krankheit nicht unter Kontrolle ist.
- Angewandt werden darf dieser Wirkstoff auch nicht bei Bewusstseinsstörungen und bei Schock sowie bei Störungen der Atmung.
- Nicht eingenommen werden darf dieser Wirkstoff auch nicht bei einer Abhängigkeit von Opiaten.
Was muss bei Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?
Für den Fall, dass bei Schwangerschaft und in der Stillzeit eine Schmerzbehandlung mit opioiden Schmerzmitteln nötig ist, kann dieser Wirkstoff nicht angewandt werden.
Grund dafür ist, dass der Wirkstoff den Mutterkuchen durchdringen kann. Es kann so zu einer Gewöhnung des Fötus an das Opioid kommen. Nach der Geburt kann es zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen kommen.
Auch während der Stillzeit ist auf die Anwendung von diesem Wirkstoff zu verzichten. Grund dafür ist, dass der Wirkstoff in geringen Mengen auch in die Muttermilch übergehen kann. Daher sollte Tramadol nicht während dem Stillen angewandt werden.
Was ist bei der Anwendung bei Kindern zu berücksichtigen?
Nicht alle Darreichungsformen, in denen der Wirkstoff enthalten ist, sind für Kinder geeignet. Der Wirkstoff ist bei Kindern über 12 Jahren nur in Form von Brausetabletten, Tabletten und Kapseln zu verabreichen.
Die Zäpfchen sollten erst Kindern ab einem Alter von 14 Jahren verabreicht werden. Der Wirkstoff in Form von gespritzten Lösungen oder Tropfen kann auch schon bei Kindern ab einem Alter von 12 Monaten Anwendung finden.
Die empfohlene Dosierung ist auf keinen Fall zu überschreiten. Die Kinder sind im Rahmen der Behandlung mit einem Präparat mit diesem Wirkstoff zudem stets zu überwachen.
Risiken & Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen hat Tramadol?
Wenn die Einnahme des Wirkstoffs über einen längeren Zeitraum erfolgt, kann es sein, dass es zu einer Abhängigkeit kommt. Das Risiko wird zwar im Allgemeinen als sehr gering eingeschätzt.
Es steht jedoch fest, dass nach der Beendigung einer Behandlung häufig Entzugsreaktionen auftreten können. Andere Nebenwirkungen können sehr häufig, andere häufig, wieder andere gelegentlich und auch selten auftreten.
Sehr häufige Nebenwirkungen
Zu den sehr häufigen Nebenwirkungen, die bei der Verwendung von einem Medikament mit diesem Wirkstoff auftreten sind Schwindel und Übelkeit.
Häufige Nebenwirkungen
Zu den als häufig geltenden Nebenwirkungen gehört Schwitzen, aber auch das Auftreten von Kopfschmerz und von Benommenheit. Auftreten kann zudem Erbrechen und Verstopfung, aber auch Mundtrockenheit.
Gelegentliche Nebenwirkungen
Als gelegentliche Nebenwirkungen bei der Verwendung von diesem Wirkstoff gilt Herzklopfen. Auftreten kann aber auch eine Herzschlagbeschleunigung und ein Schwächeanfall sowie ein Kreislaufzusammenbruch.
Ebenfalls gelegentlich auftreten können Juckreiz, Hautausschlag und eine Hautrötung, aber auch Kreislaufschwankungen. Zu den gelegentlichen Nebenwirkungen zählen zudem Brechreiz und Durchfalls und Magenbeschwerden.
Seltene Nebenwirkungen
Eher selten treten als Nebenwirkungen verminderte Muskelkraft und Appetitveränderungen sowie Empfindungsstörungen auf. Selten sind indes auch ein Zittern und Störungen der Atmung, wie auch Krampfanfälle und Wahnvorstellungen.
Selten auftreten können auch Verwirrtheit und Schlafstörungen sowie Albträume. Sehr selten sind Nebenwirkungen wie eine Leber-Enzym-Werterhöhung und Atembeschwerden.
Wechselwirkungen
Welche Wechselwirkungen zeigt Tramadol?
Bei der Anwendung von diesem Wirkstoff können eine Reihe von Wechselwirkungen auftreten.
So kann es bei einer gleichzeitigen Therapie mit:
- selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern
- selektiven Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern
- MAO-Hemmern
- trizyklischen Antidepressiva
- Mirtazapin
zum Auftreten von einem Serotonin-Syndrom kommen. Typische Symptome dafür sind Verwirrtheit, Unruhe, Fieber, aber auch Gangstörungen und auch übertriebene Reflexe.
Gemeinsam mit Schlafmitteln und Psychopharmaka ist der Wirkstoff ebenfalls nicht anzuwenden. Und auch auf Alkohol ist während der Einnahmedauer zu verzichten.
Die Wirkstärke von einem Medikament mit diesem Wirkstoff kann indes auch vom Epilepsie-Mittel Carbamazepin verringert werden. Dieses Mittel hat auch Auswirkungen auf die Wirkdauer von diesem Wirkstoff, da es dessen Abbau verzögert.
Gemeinsam mit einem Präparat mit diesem Wirkstoff eingenommen werden dürfen Blutverdünner nur dann, wenn die Einnahme unter strenger ärztlicher Aufsicht geschieht. Grund dafür ist, dass Tramadol die Blutgerinnung beeinflussen kann.
Wichtige Hinweise
Was ist bei der Verwendung von Tramadol zu beachten?
Für den Fall, dass der Wirkstoff über eine längere Zeit eingenommen werden muss, dürfen keine Tramadol-Tropfen verschrieben werden. Grund dafür ist, dass die Tropfen bei einer längeren Einnahmedauer euphorisierend wirken können.
Die Tropfen können zudem die Nebenwirkungen über eine gewisse Zeit sehr stark werden lassen. Zudem können Tropfen mit diesem Wirkstoff zu schweren Entzugserscheinungen führen.
Aus diesem Grund sollte eine längerfristige Behandlung nur mit Präparaten erfolgen, bei denen der Wirkstoff langsam, aber stetig freigesetzt wird.
Auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat die Verwendung von Tramadol ebenfalls einen deutlichen Einfluss. Der Wirkstoff kann nämlich die Reaktionsfähigkeit deutlich beeinträchtigen.
Dies zeigt sich schon anhand der Nebenwirkungen, die häufig auftreten können, wie Benommenheit, Müdigkeit oder verschwommenes Sehen.
Aus diesem Grund sollte der Patient, der ein Präparat mit diesem Wirkstoff einnimmt, auf das Bedienen von schweren Maschinen verzichten und auch nicht am Straßenverkehr teilnehmen.
Abgabevorschriften
So erhalten Sie die Medikamente mit Tramadol
Präparate, in denen der Wirkstoff Tramadol enthalten ist, unterliegen nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Diese Präparate sind allerdings verschreibungspflichtig.
Geschichte
Seit wann ist Tramadol bekannt?
Synthetisiert wurde der Wirkstoff 1962 durch einem Grünenthal-Mitarbeiter. Der von Kurt Flick entwickelte Wirkstoff wurde als Gemisch L/201 patentiert. Erstmals auf den Markt gebracht in Form von einem Medikament wurde der synthetisch hergestellte Wirkstoff Tramadol im Jahr 1977 durch die Grünenthal GmbH.
Warnhinweise
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Der Wirkstoff hat große Auswirkungen auf das Reaktionsvermögen. Aus diesem Grund ist die Teilnahme am Straßenverkehr nicht gestattet bei der Verwendung von diesem Wirkstoff.
Bei einer längeren Anwendung kann der Wirkstoff zu einer Abhängigkeit führen. Bei älteren Menschen muss der Zeitraum zwischen zwei Dosen länger sein als bei jüngeren Menschen.
Quellen
- Joos, L: Pharmakologie aktiv, Govi-Verlag, 1. Auflage, 2009
- Mutschler, E.: Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 10. Auflage, 2013
- Herdegen, T.: Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2010
- William Andrew Publishing: Pharmaceutical Manufacturing Encyclopedia 3rd Edition, Volume 4 Q-Z, 2011
- Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin