Home » Wirkstoffe » Paracetamol

Paracetamol

by Danaae

Paracetamol ist schmerzstillender und fiebersenkender Wirkstoff mit langer Tradition. Seit 1956 ist er in Tablettenform verfügbar. Da dieser in geringer Dosierung als arm an Nebenwirkungen gilt, wird er im klinischen Bereich relativ häufig empfohlen und verwandt.

In höheren Dosierungen sind Nebenwirkungen nicht selten und es können dauerhafte Schädigungen entstehen. Deshalb sollte dieses Medikament nur kurzfristig, in niedriger Dosierung und in Absprache mit einem Arzt oder Pharmazeuten verwendet werden.

Ist die Dosis dem Patienten und seinen Vorerkrankungen angepasst, stellt sich Paracetamol als wirksames Präparat bei leichten und mittelstarken Schmerzen sowie als effektiv fiebersenkendes Mittel dar.

Paracetamol Was ist Paracetamol?

Das Präparat ist ein Medikament, dass gegen Fieber (antipyretisch) und Schmerzen (analgetisch) wirkt. Die Wirkungsweise gegen Entzündungen spielt nur eine untergeordnete Rolle, so dass Paracetamol in diesem Fall eher seltener eingesetzt wird.

Paracetamol ist nach Ibuprofen das meist gekaufte und verwendete Schmerzmittel.

Dieses Medikament gehört zu den nicht- opioiden Analgetika, fällt also nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und kann in kleineren Verpackungseinheiten rezeptfrei in der Apotheke gekauft werden.

Wird die Dosierungen dem Gewicht und den Vorerkrankungen angepasst, kann es in jedem Alter verwendet werden.

Da das Präparat fiebersenkend wirkt, wird es häufig bei grippalen Infekten eingesetzt. Der Wirkstoff kann als Tablette, Filmtablette, Saft oder Zäpfchen (Suppositorium) eingesetzt werden. Für die intravenöse Behandlung steht der Wirkstoff als Injektion und Infusion zur Verfügung.

Das Schmerzmittel ist in zahlreichen Kombinationspräparaten enthalten, insbesondere werden weitere Analgetika oder Codein gemeinsam mit Paracetamol verabreicht. Das Präparat war immer wieder in der Kritik, da es den Stoffwechsel der Leber belasten kann.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

Folgende Schmerzformen sind Anwendungsgebiete von Paracetamol:


Allgemeines

Allgemeines
NameParacetamol
Andere Namen
  • N-Acetyl-4-aminophenol
  • N-Acetyl-p-aminophenol
  • 4-Acetaminophenol
  • Acetaminophen (USAN)
  • APAP
  • 4′-Hydroxyacetanilid
  • p-Hydroxyacetanilid
  • N-(4-Hydroxyphenyl)­acetamid (IUPAC)
  • Paracetamolum (Latein)
  • med. Abk.: PCM
SummenformelC8H9NO2
Kurzbeschreibungweiße, geruchlose, monokline Prismen

Wirkungsweise

So wirkt Paracetamol

Der Wirkstoff Paracetamol hemmt die Prostaglandinsynthese (Gewebshormone), die bei der Entstehung von Fieber eine zentrale Rolle spielen.

Insgesamt sind viele fiebererzeugende Enzyme und Hormone des menschlichen Körpers und deren Wirkung auf das Temperaturzentrum des Gehirnes durch dieses Präparat beeinflusst.

Eintritt der Wirkung: Nach 30- 60 min nach der Einnahme einer Tablette oder eines Saftes mit den Bestandteilen dieses Schmerzmittels wird der höchste Medikamentenspiegel im Blut erreicht.

Danach fällt dieser über mehrere Stunden wieder ab, so dass die Wirkung langsam nachlässt.

Nach der Gabe eines Suppositoriums (Zäpfchen)wird die höchste Konzentration im Blutplasma nach 3-4 Stunden gemessen.

Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Paracetamol

  • Die höchste Wirkung wird nach etwas 4-6 Stunden erreicht. Auch der Spiegel im Blut ist in dieser Phase am höchsten.
  • Die Verarbeitung des Medikamentes erfolgt vor allen Dingen über die Leber, hier werden durch Enzyme das Präparates in unterschiedliche Bestandteile und zerlegt und umgewandelt.
  • Der Wirkstoff wird zum größten Teil über die Nieren (renal)ausgeschieden. Nach 24h sind nur noch ca. 10% des Präparates im Blut nachzuweisen.
  • 68- 88% eines Zäpfchens mit dem Wirkstoff Paracetamol werden vom menschlichen Körper aufgenommen.
  • Dieser Wirkstoff wird schnell in die unterschiedlichen Gewebeformen transportiert und ist eher wenig an die Bestandteile des Blutes gebunden.
  • 2 Stunden nach Beginn der Wirkung ist nur noch die Hälfte davon im Körper nachweisbar.

Anwendungsgebiete

Wann wird Paracetamol eingesetzt?

Das Präparat Paracetamol hatte nur unter Laborbedingungen eine entzündungshemmende Wirkung, deshalb wird es als Nicht- Steroidales Antirheumatikum eingeordnet (nsar).

In diesem Fall werden bestimmte entzündungshemmende Enzyme nicht aktiviert. Diese belasten den Magen– Darmtrakt. Dadurch wird Paracetamol auch von Menschen mit Magenproblemen häufig besser vertragen.

Der Wirkstoff wird wegen seiner fiebersenkenden Eigenschaften bei Infekten eingesetzt, die mit starker Temperaturerhöhung einhergehen. Bei leichten und mittleren Zahnschmerzen kann Paracetamol auch durch den Zahnarzt verordnet werden.

Und bei Schmerzen während der Menstruationsblutung ist Paracetamol ein effektives Mittel, um die Schmerzprobleme während dieser Phase zu bekämpfen.

Kopfschmerzen sind ein weiteres Einsatzfeld für den Wirkstoff Paracetamol. Schmerzen nach Operationen und Verletzungen können gut mit diesem Präparat behandelt werden.

Auch leichte bis mittelgradige Schmerzen, die als Ursache eine Athrose haben, können mit diesem Medikament behandelt werden.

Insgesamt gibt es ein breitgestreutes Anwendungsfeld, so dass Paracetamol vielfältig eingesetzt werden kann und auch ein gutes Zubehör für die Reiseapotheke darstellt.

Viele andere Schmerzmittel haben einen Einfluss auf die Blutgerinnung, die häufig vermindert wird, zum Beispiel bei ASS. Dieses ist bei Paracetamol nicht der Fall.

Deshalb wird das Präparat nach Operationen oder in anderen Situationen angewandt, bei der die Blutgerinnung nicht verändert werden soll.


Richtige Anwendung

So wird Paracetamol angewendet

Die richtige Dosierung des Präparates orientiert sich an dem Körpergewicht.

Dosierung: In der Regel wird empfohlen, dass die Einzeldosis 10-15 mg/Kilogramm Körpergewicht nicht überschreitet. Die Tagesdosis sollte maximal 60 mg/Kilogramm Körpergewicht betragen.

Ein 10 kg schweres Kind sollte also ausschließlich Dosierungen bis maximal 100- 150 mg erhalten. Am Tag darf ein Kind mit diesem Körpergewicht auf keinen Fall mehr 600 mg Paracetamol erhalten.

Bei der Dosierung sind weitere Faktoren relevant, wie zum Beispiel weitere Medikamente die eingenommen werden. Die Bestimmung der Einzeldosis wie auch die Bestimmung der Gesamtdosis sollte unter der Beratung eines Arztes oder Apothekers erfolgen.

Falls die Beschwerden länger als drei Tage andauern, sollte eine ärztliche Konsultation erfolgen.

Wird der Wirkstoff als Tablette eingenommen, sollte er unzerkaut mit viel Flüssigkeit heruntergeschluckt werden. Falls das Präparat als Zäpfchen zugeführt wird, sollte bei Kindern darauf geachtet werden, dass das Zäpfchen nicht ausgeschieden wird.

Das Verabreichen eines Zäpfchens verursacht einen Reiz am Po, sodass ein sanfter Druck auf die Muskulatur ausgeübt werden sollte, sodass das Zäpfchen im Po verbleibt.

Nach kurzer Zeit lässt der Reiz zum Abführen nach und der Wirkstoff wird von der Schleimhaut des Darms aufgenommen.


Medikamente

Welche Medikamente beinhalten den Wirkstoff Paracetamol?

Folgende Medikamente beinhalten den Wirkstoff Paracetamol, dabei kann an dieser Stelle nur eine Auswahl genannt werden, da mehr als 200 verschiedene Präparate zu erhalten sind:

  • ben-u-ron® 75 mg, 125 mg, 250 mg Zäpfchen, 500 mg Hartkapseln, 500 mg Tablette, Erdbeer/Vanille 250mg Granulat in Beutel
  • Paracetamol, Paracetamol Stada, Paracetawal 125mg, 250mg, 500mg, 1000mg Zäpfchen, 500mg und als Saft/ Lösung zum Einnehmen
  • PERFALGAN® 10 mg/ml Infusionslösung, 50 ml, 100ml

Paracetamol ist ein häufiger Bestandteil von Kombinationspräparaten. Es wird oft mit weiteren Schmerzmitteln oder Bestandteilen zur Bekämpfung von Erkältungskrankheiten kombiniert. Auch hier eine Auswahl:

  • Azur® compositum 350 mg/50 mg/30 mg Tbl.
  • BASOPLEX® Erkältungs-Kapseln
  • Buscopan® plus 10 mg/500 mg, Filmtabletten, weitere Varianten bekannt.
  • CeteGrippal plus Hustenstiller Heißgetränk
  • Doregrippin® 500 mg/10 mg Filmtabletten
  • dolomo® N, Tabletten
  • Duoval 500 mg/150 mg Filmtabletten
  • Fibrex® Tabletten, 300 mg/200 mg
  • Excedrin Kopfschmerz & Migräne 250 mg/250 mg/65 mg Filmtabletten
  • Grippostad C Emra Hartkapseln
  • HA-Tabletten® N gegen SchmerzenMigraeflux® MCPMigränerton® Hartkapseln
  • Neuralgin®Schmerztabletten 250 mg/ 200 mg/ 50 mg
  • Octadon® P, 350 mg / 50 mg Tabletten
  • Optalidon Schmerztabletten mit Paracetamol und Coffein
  • Vivimed® mit Coffein gegen Kopfschmerzen, Tablette

Handelsnamen

Monopräparate

Handelsnamen von Präparaten, welche ausschließlich den Wirkstoff Paracetamol enthalten:

  • Acetalgin
  • ben-u-ron
  • Captin
  • Contac
  • Contra-Schmerz P
  • Dafalgan
  • Dolprone
  • Enelfa Dr. Henk
  • GRIPPEX
  • Mexalen
  • Panadol
  • Parapaed
  • Perfalgan
  • RubieMol
  • Tylenol
  • Generika

Kombinationspräparate

Präparate, welche Paracetamol mit einem weiteren Wirkstoff kombinieren. Mit:

  • Acetylsalicylsäure:
    Fibrex (D), Thomapyrin 300 mg/200 mg (D, A)
  • Butylscopolamin:
    Buscopan Plus (A,D)
  • Coffein:
    Azur (D), COPYRKAL (D), Neopyrin (D), Octadon (D), Panadol Extra (CH), Prontopyrin (D), Vivimed (D)
  • Codein:
    Contraneural (D), Gelonida (D), Nedolon (D), Optipyrin (D), Paracetamol comp. STADA (D), talvosilen (D), Titretta (D), Co–Dafalgan (CH)
  • Diphenhydramin:
    Panadol PM (USA)
  • Metoclopramid:
    Migraeflux MCP (D), Migräne-Neuridal (D), Migränerton (D), Migralave + MCP (D)
  • Phenylephrin:
    Doregrippin (D)
  • Tramadol:
    DOLEVAR (D), Zaldiar (CH, D)
  • Ascorbinsäure (Vitamin C):
    Mexa-Vit C (A)

Indikationen

Paracetamol ist zugelassen für eine Behandlung leichter bis mäßiger Schmerzen sowie bei Fieber. Dementsprechend gehören unter anderem folgende Beschwerden zu den Indikationen (Anwendungsgebieten) des Wirkstoffs:

Paracetamol kann darüber hinaus auch mit anderen Wirkstoffen kombiniert und somit gegen weitere Beschwerden eingesetzt werden.


Gegenanzeigen

Wann ist Paracetamol nur unter Vorsicht einzunehmen?

Bei folgendem Patientengruppen oder Vorerkrankungen sollte die Dosierung angepasst werden oder ein anderes Präparat gewählt werden:

  • nicht ausreichende Funktion der Leber
  • nicht ausreichende Funktion der Niere
  • Patienten mit einem Körpergewicht unter 50 kg, die an chronischer Unterernährung leiden
  • Menschen die an einem chronischen Alkoholismus leiden
  • Personen, deren Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Paracetamol
  • Gilbert Syndrom (Lebererkrankung, die mit erhöhten Bilirubinwerten einhergeht)
  • Beeinträchtigung von Leberfunktionen durch Medikamente

Bei allen diesen Gruppen besteht die Gefahr, dass der Wirkstoff überdosiert wird, da die Dosis reduziert und angepasst werden muss.

Die Gefahr der Überdosierung sollte bei der Einnahme immer berücksichtigt werden. Häufig treten innerhalb von 24 Stunden Übelkeit, Erbrechen, Blässe, Unterleib- und Leibschmerzen auf

Nach kurzer Zeit verbessert sich oft das Befinden des Patienten, es bestehen aber die Schmerzen im Ober- und Unterbauch fort. Dieses kann einen Hinweis auf eine Leberschädigung sein.

Eine massive Überdosierung mit 6 g oder mehr Paracetamol als Einzeldosis führt bei Erwachsenen und Kindern zu irreversiblen, die nekrotischen Veränderungen der Leber.

Diese Veränderungen können zu komatösen Zuständen und schweren Entzündungen des Gehirnes mit tödlichem Ausgang führen.

Falls der Verdacht einer Überdosierung mit Paracetamol besteht sollte umgehend ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden, um herauszufinden ob der Wirkstoff durch eine Dialyse im Blut gesenkt werden muss.

Wann darf Paracetamol nicht verwendet werden?

Wenn das Fieber ein Anzeichen für eine schwere primäre oder sekundäre Infektion ist, sollte Paracetamol nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verwendet werden.

In diesem Fall ist es besonders wichtig, die Infektion zu behandeln und zu berücksichtigen, dass die Einnahme von Paracetamol das Ausmaß der Erkrankung verschleiern kann.

Im Allgemeinen sollte der Wirkstoff Paracetamol ohne ärztlichen Rat nur wenige Tage in geringer Dosierung genommen werden.

Medikamente gegen Kopfschmerzen sollten nicht gewohnheitsmäßig eingenommen werden, da Diese dann den Schmerz auslösen können, der eigentliche behandelt werden sollte (medikamenteninduzierter Kopfschmerz).

Bei dauerhafter Behandlung mit Paracetamol kann es neben Nierenschädigungen auch Probleme der Leberfunktion geben.

Sollte das Medikament nach längerer regelmäßiger Einnahme abrupt abgesetzt werden, kann es zu

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher sind keine Studien bekannt, die zeigen, dass bei einer Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft, vermehrt Fehlbildungen und Erkrankungen des ungeborenen Kindes auftreten. Auch die Anzahl der Nebenwirkungen ist während einer Schwangerschaft nicht erhöht.

Trotzdem sollte dieses Medikament in dieser Phase nur nach Rücksprache mit einem Arzt und in der geringsten wirksamen Dosis eingenommen werden.

Paracetamol als Wirkstoff wird in geringer Dosis über die Muttermilch abgegeben. Bisher gibt es keine Kenntnis, dass Stillen und die gleichzeitige Einnahme dieses Medikamentes zu Problemen für das Kind führen kann.

Auch in dieser Zeit gilt die Vorgabe für die Einnahme während der Schwangerschaft, dass geringe therapeutisch wirksame Dosierungen eingenommen werden können.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern ist es wichtig, dass die passende Dosierung gewählt wird, um eine Überdosierung zu vermeiden. Hier muss manchmal auch das Präparat gewechselt werden, um eine kleinere Dosierung zu erhalten.

Auch für Kinder gilt, falls Sie unter einer chronischen Unterernährung leiden, Krankheiten der Leber und Niere vorhanden sind, sollte die Einnahme unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden.


Risiken & Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen hat Paracetamol?

Wie bei jedem Medikament, so kann es auch durch die Einnahme von Paracetamol zu Nebenwirkungen kommen.

Seltene Nebenwirkungen

Selten kommt es zu einem Anstieg der Leberwerte.

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen

Sehr selten wurden Auffälligkeiten im Blutbild wie eine Verminderung von Thrombozyten oder Granulozyten beobachtet.

Nur Einer von 10.000 Personen ist dafür gefährdet bei der Einnahme von Paracetamol ein sogenanntes Analgetika- Asthma zu entwickeln. In diesem Fall tritt ein Spasmus der Bronchien auf, der auf jeden Fall medizinisch begutachtet werden sollte.

Ebenfalls sehr selten sind Erkrankungen wie der anaphylaktische Schock oder die allergische Reaktion Urtikaria, bei der es am ganzen Körper zu Hautauffälligkeiten kommt.

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen

In sehr seltenen Fällen wurden Hautreaktionen, dass Stevenson- Johnson- Syndrom (Syndrom der verbrannten Haut) oder das Akute generalisierte Pustulöse Exanthem (Befall von Pusteln, Pickeln am ganzen Körper) beschrieben.

Sollten nach der Einnahme von Paracetamol Hautauffälligkeiten neu auftreten, sollte das Medikament nur mit Rücksprache eines behandelnden Arztes weiter eingenommen werden und die Hautauffälligkeiten aufmerksam beobachtet werden.


Wechselwirkungen

Welche Wechselwirkungen zeigt Paracetamol?

Da Paracetamol in der Leber verstoffwechselt wird, kann durch die gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente, die ebenfalls in diesem Organ verarbeitet werden, eine Schädigung hervorgerufen werden, auch wenn empfohlenen Dosierungen eingenommen werden.

Zu dieser Medikamentengruppe gehören Medikamente gegen Epilepsie, Rifampicin und einige Schlafmittel.

Falls diese Medikamente mit Paracetamol gemeinsam eingenommen werden, kann der Abbau beschleunigt werden. dieser Mechanismus kann dazu führen, dass von allen Medikamenten nicht ausreichend Wirkstoffspiegel im Blut ist, und diese Medikamente nicht wirken können.

Sowohl die schmerzstillende Wirkung wie auch die Effekte gegen die Epilepsie sind unzureichend und können zu Anfallsrezidiven führen.

Es gibt auch Medikamente bei denen die Wirkung des Paracetamol verstärkt wird dazu gehört Probenecid, wenn dieses Medikament eingenommen wird, muss die Dosierung angepasst werden.

Bei Warfarin kann die Wirkung durch längerfristige Einnahme von Paracetamol verstärkt werden.

Die dauerhafte Einnahme dieses Präparates sollte nur unter ärztlicher Kontrolle der Gerinnungs- Laborparameter erfolgen. Medikamente, bei denen die Magenentleerung forciert wird, führen zu einer beschleunigten Wirkung von Paracetamol.

Das Medikament AZT, Zivoudin kann die Nebenwirkung der Neutropenie (Abnahme der weißen Blutkörperchen) verstärken.


Wichtige Hinweise

Was ist bei der Einnahme von Paracetamol zu beachten?

In Bezug auf die Auswirkungen der Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen sind bei Paracetamol keine Einschränkungen bekannt.

Tabletten können häufig geteilt werden und dann mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Paracetamol- Zäpfchen sollten wenn möglich nach einer Stuhlentleerung verabreicht werden.


Abgabevorschriften

So erhalten Sie Medikamente mit Paracetamol

Nur kleine Mengen von Paracetamol sind nicht verschreibungspflichtig, Packungen ab 20 Tabletten sind apothekenpflichtig, sodass gewährleistet ist, dass eine Beratung bezüglich der richtigen Dosierung erfolgen muss.

Präparate mit dem Wirkstoff Paracetamol können durch Mediziner verschrieben werden. Kleine Packungsgrößen mit zehn Tabletten können frei in Apotheken erworben werden.


Geschichte

Seit wann ist Paracetamol bekannt?

Der Vorläufer des Stoffes Paracetamol ist Acetanilid. Dieser entstand im 1880 nachdem das einzige bekannte Schmerzmittel zum damaligen Zeitpunkt nicht mehr ausreichend aus der Rinde des Chininbaumes produziert werden konnte.

1888 wurde das erste Mal Paracetamol im Urin nachgewiesen. Allerdings wurde die schmerzstillende Wirkung noch nicht richtig erkannt und nachgewiesen und blieb somit in der Medizin unbekannt.

1948 wurde Paracetamol ein zweites Mal entdeckt durch Bernard Brodie und Julius Axelrod in New York. Sie gaben den Hinweis Paracetamol in Reinform zu produzieren, um die Nebenwirkungen der Vorläufer- Stoffe zu vermeiden.

Seit 1956 wird Paracetamol zuerst in den USA, dann in Großbritannien und anschließend weltweit vertrieben. Die eigentliche Wirkung war lange Zeit unbekannt und wurde ind 1970er Jahren durch John Vane erforscht, der für seine Erkenntnisse zu der Wirkweise von Paracetamol den Medizin-Nobelpreis erhielt.


Warnhinweise

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Alle Medikamente gegen Schmerzen können Kopfschmerzen verursachen, dieses gilt auch für Paracetamol. Dieses Phänomen wird Analgetikainduzierter Kopfschmerz genannt.

Wichtig ist, dass die Einnahme von Paracetamol zeitlich begrenzt ist, die richtige Dosierung gewählt wird, bei Vorerkrankungen ein Arzt hinzugezogen wird, so dass dieses Problem nicht auftritt.

Nieren– und Leberschädigungen können entstehen, wenn Paracetamol in zu hoher Dosierung verwendet wird.

Wurde der Wirkstoff über einen längeren Zeitraum genommen kann es zu Entzugserscheinungen, wie z.B. Unruhe, Nervosität oder Muskelschmerzen kommen.

Paracetamol ist ab der Anzahl von 10 Tabletten verschreibungspflichtig.

Bei Kindern, Erwachsenen mit geringem Körpergewicht sollte die passende Dosierung immer individuell errechnet werden, so dass keine Überdosierungen, Nebenwirkungen oder langfristige Schäden entstehen können.

Die Bestimmung der Laborparameter Harnsäure oder Glucose kann bei gleichzeitiger Einnahme von Paracetamol verändert sein.

Sollten nach der Einnahme Atemnot oder weitere allergische Symptome auftreten, sollte umgehend ein Arzt informiert werden.


Quellen

  • Chandrasekharan, N.V. et al.: COX-3, a cyclooxygenase-1 variant inhibited by acetaminophen and other analgesic/antipyretic drugs: cloning, structure, and expression, in: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. (2002), Ausgabe 21, 13926–13931.
  • Hinz, B. et al.: Acetaminophen (paracetamol) is a selective cyclooxygenase-2 inhibitor in man, in: FASEB J. (2008), Ausgabe 22 (2), 383–390.
  • Schwabe, U. & Paffrath, D.: Arzneiverordnungs-Report 2010: Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare, Springer Verlag, 2010
  • Anderson, B.J.: Paracetamol (Acetaminophen): mechanisms of action, in: Paediatr Anaesth. (2008), Ausgabe 10, 915–921.
  • Vogt, B.L. et al.: Glutathione depletion and recovery after acute ethanol administration in the aging mouse, in: Biochemical Pharmacology (2007), Ausgabe 73 (10), 1613–1621.
  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013.
  • Tonner, P.H. & Hein, L.: Pharmakotherapie in der Anästhesie und Intensivmedizin, Springer Verlag, 2011
  • Bertolini, A. et al.: Paracetamol: New vistas of an old drug, in: CNS Drug Reviews (2006), Ausgabe 12, 250–275.
  • Högestätt, E.D. et al.: Conversion of acetaminophen to the bioactive N-acylphenolamine AM404 via fatty acid amide hydrolase-dependent arachidonic acid conjugation in the nervous system, in: J. Biol. Chem. (2005), Ausgabe 280 (36), 31405–31412.

Bitte empfehlt diese Seite oder verlinkt uns: