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Weißdorn

by Danaae

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Der Weißdorn ist eine Heilpflanze, welche traditionell vor allem bei Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems Anwendung findet und beispielsweise in Form von Tee, Extrakten oder Kapseln eingenommen wird.

Das Heilkraut konnte in Studien auch tatsächlich die Herzfunktion positiv beeinflussen, wird aber bspw. bei einer Herzschwäche nicht mehr empfohlen. Die Einnahme gilt jedoch als unbedenklich, Nebenwirkungen sind bisher keine bekannt.

Systematik: Weißdorn (Crataegus)

  • Ordnung: Rosenartige (Rosales)
  • Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
  • Unterfamilie: Maloideae
  • Tribus: Pyreae
  • Gattung: Kernobstgewächse (Pyrinae)
  • Gattung: Weißdorne
  • Arten: Ursprüngliche: Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna); Zweigriffelige Weißdorn (Crataegus laevigata oder Crataegus oxyacantha)
  • Wissenschaftlicher Name: Crataegus L.
  • Synonyme: Eingriffeliger Weissdorn; Einkern-Weissdorn / Crataegus monogyna = Crataegus apilfolia; Mespilus elegans; M. monogyna

Weißdorn als Heilpflanze

Heilwirkung vom Eingriffeligen Weißdorn (Crataegus monogyna)

Der zur Familie der Rosengewächse zählende Weißdorn (Crataegus monogyna), ist ein dorniger, blühender Strauch oder Baum, welcher in den gemäßigten Klimazonen, vor allem in Europa und Nordamerika, heimisch ist.

Er wird vielfältig verwendet, ist jedoch in erster Linie als pflanzliches Arzneimittel für Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems bekannt. Das Heilkraut wurde bereits in der Antike vom griechischen Arzt Dioskurides erwähnt, spielte damals aber vermutlich nur eine untergeordnete Rolle. Die rationale Anwendung als pflanzliches Arzneimittel bei Herzproblemen ist jedoch nur etwa ein Jahrhundert alt.

 weißdorn , crataegus , rot , beeren , früchte , strauch , blätter , rosaceae , kernobstgewächs , busch , rosengewächs , pyrinae , apfeldorn , hecke , fruchtschmuck , natur , weißdornbeeren ,Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts wurden nämlich die medizinischen Wirkungen von Weißdorn in Zellkulturen erforscht und die Inhaltsstoffe ermittelt. Weissdorn enthält unter anderem Flavonoide und Procyanidine, welche eine Herz-schützende Wirkung besitzen und vor allem bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz) Anwendung finden.

Mittlerweile wird jedoch aufgrund fehlender Hinweise aus Studien von einer Anwendung bei Herzschwäche abgeraten. Stattdessen wird Weißdorn heutzutage als unterstützende Behandlung zu Beginn einer nachlassenden Leistungsfähigkeit des Herzens empfohlen. Die Studienlage ist noch widersprüchlich und unzureichend; es bedarf also noch weiterer Forschung.

Allerdings wurde der Weißdorn aufgrund der vielversprechenden Ergebnissen aus Forschungen zunächst zur Heilpflanze des Jahres 1990 und jüngst auch zur Arzneipflanze des Jahres 2019 gekürt.

In vielen Studien konnte eine positive Wirkung auf das Herz bestätigt werden, während so gut wie keine Nebenwirkungen auftraten. Die Einnahme gilt also als unbedenklich, insofern möglicherweise vorliegende Erkrankungen ausgeschlossen wurden bzw. ärztlich begleitet werden.

Beim Weißdorn handelt es sich um eine Pflanzengattung, zu welcher verschiedene Unterarten gehören. Medizinisch verwendet wird der sogenannte Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna).

Sowohl die Blätter und Blüten als auch die kleinen roten Beeren der Pflanze, also die Scheinfrüchte des Weißdorns, können dabei beispielsweise als Tee getrunken oder zu Extrakten, Kapseln und Tabletten weiterverarbeitet werden.


Verwendung & Nutzen

Nutzung und Verwendung – Was kann man mit Weißdorn machen?

Neben der Anwendung in der Medizin, findet der Weißdorn beispielsweise auch in der Küche oder als Gehölz Verwendung:

  • In der Küche
    • Die Weißdorn-Früchte, oft auch als „Beeren“ bezeichnet, können meist roh gegessen werden. Sie schmecken säuerlich-süß, sind aber oftmals trocken und mehlig. Einige Arten besitzen jedoch ein auch ein saftiges „Fruchtfleisch“. Sie können beispielsweise zu Marmeladen, Gelees und Kompott weiterverarbeitet oder zum Gelieren verwendet werden.
    • Die Kerne der Scheinfrüchte wurden früher auch als Kaffee-Ersatz genutzt.
    • Die getrockneten Blätter, Blüten und auch Früchte können als Tee getrunken werden.
  • Zierpflanze und Holzgewinnung
    • Das Holz des Weißdorns ist sehr fest und hart. Früher wurde es häufig zur Herstellung von Stielen für Werkzeuge sowie gelegentlich auch für Schnitz- und Drechslerarbeiten verwendet.
    • Der Weißdorn stellt darüber hinaus mit seinen formschönen Ästen und seinen malerischen weißen oder roten Blüten eine beliebte Zierpflanze in Parks und Gärten dar.
    • Er gilt als bedeutsamer Lebensraum und wichtige Nahrungsquelle zahlreicher Kleintiere und hat daher auch einen hohen ökologischen Wert.
    • Der Weißdorn eignet sich weiterhin optimal als Heckengehölz und natürlicher, dorniger Zaun bzw. Grenzhecke.

Medizin & Phytotherapie

Phytotherapie – Verwendung des Weißdorns in der Medizin

Der Weißdorn wurde bereits im Altertum erwähnt, war den Indianern in Amerika bekannt und fand auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (tcm) Anwendung. Ab etwa der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde er dann auch wissenschaftlich untersucht und seither primär als Herz-Medikament genutzt.

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Crataegus Laevigata (Zweigriffeliger Weißdorn) – als gemeinfrei gekennzeichnet, Wikimedia Commons

Zu medizinischen Zwecken finden folgende Pflanzenteile des Eingriffeligen Weißdorns (Crataegus monogyna) Verwendung:

  • Weißdorn-Blüten (Crataegi flos oder Flores Crataegi)
    D
    ie getrockneten Blüten der Pflanze
  • Weißdorn-Blätter mit Blüten (Crataegi folium cum flore):
    Die ganzen oder geschnittenen, getrockneten, blühenden Zweige
    auch Folia Crataegi oder Herba Crataegi cum floribus genannt
  • Weißdorn-Früchte (Crataegi fructus)
    Die getrockneten Scheinfrüchte der Pflanze
    auch Fructus Crataegi, Fructus Oxyacanthae genannt

Alle genannten Pflanzenteile werden zu Heilzwecken verwendet. Sie können beispielsweise getrocknet für Aufgüsse und Tee genutzt oder zu Extrakten, Tinkturen und Presssäften weiterverarbeitet werden.

Die Blätter und Blüten (Crataegi folium cum flore) enthalten größere Mengen der wirksamkeitsmitbestimmende Inhaltsstoffe und werden daher für medizinische Heilzwecke bevorzugt. Das Kraut muss mindestens 1,5 % Flavonoide enthalten, um für die Herstellung von Extrakten und Medikamenten verwendet zu werden.

Darüber hinaus ist der Weißdorn auch in der Homöopathie vertreten. Die Globuli werden aus den frischen, reifen Früchten hergestellt und bei Herz-Kreislauf-Störungen sowie Herzschwäche eingesetzt. Entsprechende homöopathische Präparate kombinieren den Weissdorn häufig mit anderen Heilpflanze wie etwa Adonis, Maiglöckchen oder Meerzwiebeln. Allerdings existieren keine Nachweise für die Wirksamkeit der Homöopathika.


Medikamente & Präparate

Medikamente und Präparate mit Weissdorn

Auf dem Markt sind zahlreiche Präparate mit Weißdorn erhältlich, wie zum Beispiel:

  • getrocknetes Kraut (Tee bzw. Aufguss)
  • Extrakte
  • Tabletten und Kapseln
  • Tinkturen
  • Pflanzenpresssäfte

Bekannte Handelsnamen von Weißdorn-Produkten sind beispielsweise:

  • Zeller® Herz
  • Cardiplant®
  • Sidroga® Weißdorn
  • Vogel® Crataegisan

Welches Weißdornpräparat ist am besten?

Empfohlen werden vor allem standardisierte ethanolische (alkoholische) Extrakte der Pflanze, also Fertigarzneimittel, mit vordefinierten Dosierungen. Wissenschaftlich gut dokumentiert sind insbesondere nachfolgende, standardisierte Extrakte:

  • WS® 1442 (Schwabe)
  • LI 132 (Lichtwer bzw. MCM Klosterfrau)

Diese wurden in den meisten klinischen Studien und Untersuchungen verwendet. Es handelt sich um quantifizierte Trockenextrakte, welche ein Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV) von etwa 4-7:1* aufweisen und mithilfe eines wässrig-alkoholischen Auszugsmittels hergestellt werden.

Entsprechende Weißdorn Medikamente konnten in klinischen doppelblinden Studien die Beschwerden der Patienten mit einer leichten Herzschwäche innerhalb von 4 bis 8 Wochen signifikant verbessern. Hierbei konnte sowohl die unter einer Fahrrad-Ergometrie dokumentierte als auch die subjektiv empfundene Belastbarkeit deutlich verbessert werden.

* Für die Herstellung von 1 Teil bzw. 1 Gramm des Extrakts werden also 4 bis 7 Teile bzw. 4 bis 7 Gramm Droge (Weissdorn) benötigt.


Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete und Wirkungsweise – Für was ist Weißdorn gut?

Zu den medizinisch anerkannte Anwendungen von Weißdorn zählt die nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend des Stadiums II der Einteilung nach NYHA (New York Heart Association).

Herzinsuffizienz CK-MB Homocystein (HCY) Ischämie‐modifiziertes Albumin (IMA) Lipoprotein Subtypen Triglyzeride, Betarezeptorenblocker, BetablockerAllerdings hat das Committee on Herbeal Medicinal Products der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) die Anwendung der Pflanze neu bewertet. Sie empfehlen Weißdorn-Extrakte „nur noch“ zur symptomatischen Behandlung von vorübergehenden, nervösen Herzbeschwerden wie z. B. Herzpochen, insofern ein Arzt schwerwiegende Erkrankungen zuvor ausgeschlossen hat.

Die Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) beurteilt die Früchte des Weissdorns negativ und empfiehlt die Verwendung von Präparaten aus den Blättern und Blüten der Pflanze.

Die ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) erkennt die Anwendung des Heilkrauts bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens nur bei standardisierten Fertigarzneimittel mit ethanolischen (alkoholischen) Extrakten an.

Der HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) stuft das Weißdorn-Kraut als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein. Das bedeutet, dass es zwar noch an wissenschaftlichen Nachweisen mangelt, das Heilkraut jedoch bereits seit mindestens 30 Jahren, davon mindestens 15 Jahren in der EU, sicher angewandt wurde.

Medizinisch anerkannte Anwendungen vom Weißdorn sind somit:

  • nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens; entsprechend Stadium I bis II der Einteilung nach NYHA (New York Heart Association)
  • symptomatische Therapie von zeitweiligen nervösen Herzbeschwerden (z.B. Herzpochen), wenn ernste Krankheiten ausgeschlossen wurden
  • Unterstützung der Herz- und Kreislauffunktion

Die standardisierten Weißdorn-Extrakte werden nur bei einer leichten Herzschwäche empfohlen, also wenn maximal mäßige Einschränkungen in der körperlichen Aktivität bestehen:

Achtung! Leiden Sie an genannten Symptomen oder anderen Beschwerden des Herzens, sollten Sie sich unbedingt ärztlichen Rat einholen. Von einer Selbstmedikation wird aufgrund der möglichen schwerwiegenden bis tödlichen Folgen strengsten abgeraten!

Herz & Kreislauf

Wie wirkt Weißdorn auf das Herz?

Wie bereits einleitend erwähnt, ist die Studienlage zur Wirksamkeit des Weißdorns derzeit noch unzureichend und widersprüchlich. Allerdings geht aus Untersuchungen hervor, dass Extrakte folgende Wirkungen auf das Herz haben:

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Pixabay / OpenClipart-Vectors

  • Stärkung der Kontraktionsfähigkeit der Herzmuskulatur (positiv inotroper Effekt)
  • Steigerung des Blutflusses im Herzmuskel und den Herzkranzgefäßen
  • Senkung des Gefäßwiderstands
  • daraus resultierender Schutz des Herzens vor Sauerstoffmangel (kardioprotektive Wirkung)

In den meisten Untersuchungen nahmen Patienten mit einer leichten Herzschwäche teil. Die Wirkung der Weißdorn-Extrakte war dabei in doppelblinden Studien dem Placebo überlegen.

In einer Langzeitstudie, bei welcher die Zeit bis zum ersten kardialen Ereignis (Herzinfarkt, Hospitalisierung oder Tod) bei Patienten mit Herzschwäche eines Schweregrads von NYHA II und III untersucht wurde, konnten jedoch keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.

Wirkung vom Weißdorn auf das Herz – Fazit:

Der Weißdorn scheint die Funktion des Herzens sowie die Symptome einer Herzinsuffizienz positiv zu beeinflussen. Aus den Forschungen geht jedoch keine Verbesserung der Prognose der Krankheit hervor.

Da es sich bei einer Herzschwäche um eine schwerwiegende Erkrankung handelt und derzeit noch keine klaren Nachweise zur Wirksamkeit des Weissdorns bei einer Herzinsuffizienz vorliegen, eignet sich die Heilpflanze hierbei lediglich als Begleittherapie.

Aufgrund der guten Verträglichkeit, welche aus Studien hervorgeht, kann Weißdorn jedoch bei einer abnehmenden Leistungsfähigkeit des Herzens angewandt werden und hierbei möglicherweise eine positive Wirkung auf die Gesundheit haben.


Wirkungsweise

Was bewirkt Weißdorn im Körper?

Der genaue Wirkmechanismus des Weissdorns ist derzeit noch ungeklärt. Diskutiert werden jedoch folgende Wirkungsweisen:

  • sympathomimetisch bzw. sympatholytisch (Abschwächung der Effekte des Sympathikus, einem Teil des vegetativen Nervensystems und somit blutdrucksenkende Wirkung)
  • Hemmung der Phosphodiesterase (Erhöhung des Einstroms, der Freisetzung und Wiederaufnahme von Calcium; Steigerung der Kontraktionsfähigkeit des Herzens)
  • antioxidative Wirkung (Hemmung der Oxidation von „ldl-Cholesterin“, was möglicherweise vor Arteriensklerose schützt)

Die im Weißdorn enthaltenen Wirkstoffe fördern die Produktion und hemmen den Abbau von Stickstoffmonoxid (NO), ein Botenstoff, welcher gefäßerweiternde Eigenschaften besitzt. Dadurch werden die Schlagkraft und das Schlagvolumen des Herzens gesteigert und die Durchblutung des Organs, vor allem der Herzkranzgefäße, verbessert.

Die Produktion von Stickstoffmonoxid nimmt mit dem Alter ab, da die Gefäßwände zunehmend versteifen. Den Untersuchungen zufolge kann Weissdorn also hierbei helfen und somit die Blutgefäße erweitern und die Durchblutung des Herzens verbessern.

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Sven Jähnichen at German Wikipedia., ace-Kaskade (de), CC BY-SA 3.0

Da der Weißdorn die Sauerstoffversorgung des Herzens verbessern kann und viele Erkrankungen auf einen solchen Mangel zurückzuführen sind, könnten Extrakte der Pflanze hierbei durchaus hilfreich sein.

Zur Steigerung der Durchblutung bzw. des Sauerstoff-Gehalts kommen typischerweise Herzglykoside oder ace-Hemmer zum Einsatz. Herzwirksame Glykoside haben ebenso wie Weissdorn eine positiv inotrope („Schlagkraft steigernde“) Wirkung, während ace-Hemmer Gefäß-erweiternd und Gefäßwiderstand-senkend wirken.

Daher ist die Wirkung von Weißdorn möglicherweise mit genannten Arzneimitteln vergleichbar, wenn auch der zugrunde liegende Wirkmechanismus sich deutlich unterscheidet. Den Forschungen zufolge scheint das pflanzliche Medikament allerdings eine deutlich bessere Verträglichkeit zu besitzen. Schwerwiegende Nebenwirkungen konnte in Studien keine beobachtet werden.

Darüber hinaus scheint die Heilpflanze auch die Gefäße abzudichten und so bei durch eine leichte Herzschwäche ausgelöste Herzrhythmusstörungen zu helfen. Hoch dosierte Extrakte können die Durchlässigkeit der Zellmembran für Calcium-Ionen hemmen und sie zeitgleich für Kalium-Ionen erhöhen.


Blutdruck Senkung

Kann Weißdorn den Blutdruck senken?

In klinischen Studien konnte eine leichte blutdrucksenkende Wirkung von Weißdorn beobachtet werden. Die Betroffenen Patienten litten an einem Bluthochdruck, welcher auf die abnehmende Leistungsfähigkeit des Herzens zurückzuführen war.

Extrakte der Pflanze scheinen eine ace (Angiotensin-Converting Enzyme)-hemmenden Wirkung zu besitzen (weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Artikel über die ACE-Hemmer). Ob bei der leichten Senkung des Blutdrucks auch noch weitere Wirkmechanismen eine Rolle spielen, ist derzeit noch unklar.

Möglicherweise haben bestimmte Wirkstoffe der Pflanze auch einen Einfluss auf die Bildung von arteriosklerotischem Plaque, also der krankhaften Einlagerung von Cholesterin und anderen Fetten in die innere Wandschicht von arteriellen Blutgefäßen (Atherosklerose bzw. Arteriensklerose).


Einnahme & Dosierung

Weissdorn einnehmen – Wie viel Weißdorn täglich?

Da der Weißdorn in vielen Darreichungsformen erhältlich ist, variieren auch die Einnahme und Dosierung entsprechend. Empfohlen werden jedoch vor allem standardisierte Extrakte, bei denen in klinischen Studien eine positive Wirkung bestätigt werden konnte.

Wie nimmt man Weissdorn ein?

Bei sieben doppelblinden klinischen Studien, bei denen die Weißdornextrakte dem Placebo überlegen waren, nutzten ein Präparat mit nachfolgender Dosierung:

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  • Pro Tablette: 450 mg Trockenextrakt aus Crataegi folium cum flore (Weissdorn-Blätter mit Blüten) auf alkoholischer Basis mit je 71,60 oligomeren Procyanidinen
  • Tagesdosis: 2 Tabletten am Tag (900 mg täglich)
  • Morgens und abends unabhängig von der Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit einnehmen

Wie lange darf man Weißdorn einnehmen?

Die Dauer der Einnahme von Weißdorn ist an sich nicht zeitlich begrenzt. Verbessern sich Ihre Symptome jedoch auch nach einer 2-wöchigen Behandlung nicht, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.

Achtung! Kommt es zu Beschwerden wie Wasseransammlungen in den Beinen oder Fußgelenken, Atemnot und/oder Schmerzen in der Herzregion, welche ggf. in die Armen, die Halsgegend oder den Oberbauch ausstrahlen, ist unverzüglich und zwingend eine ärztliche Abklärung erforderlich!

Wie lange dauert es, bis Weißdorn wirkt?

Wie lange es dauert, bis Weissdorn wirkt, ist derzeit noch nicht geklärt. Gegebenenfalls ist jedoch mit einer Dauer von mindestens 4 bis 8 Wochen zu rechnen, bis eine Verbesserung der Beschwerden eintritt.

Weißdorn Tee und weitere Präparate

Traditionell finden bei Herzproblemen vor allem Aufgüsse und Tees Verwendung. Hierbei ist die Wirkstoffkonzentration jedoch zu gering, um zu einer Verbesserung entsprechender Beschwerden führen zu können. Weißdorn-Tee und andere niedriger Dosierte Präparate können aber bei Befindlichkeitsstörungen wie nervöser Unruhe oder Blähungen eingesetzt werden.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Wirkstoffe und Inhaltsstoffe – Was enthält Weißdorn?

Weißdorn enthält folgende Inhaltsstoffe bzw. Wirkstoffe:

Weißdorn-Blätter mit Blüten:

  • Bis zu 4 % Oligomere Proanthocyanidine (monomere Einheit: Catechin bzw. Epicatechin)
  • ca. 0.5 bis 2.5% Flavonoide (z.B. Hyperosid, Quercetin, Vitexin; vor allem in den Blüten)
    • Glykosylflavone bzw. Flavon-C-Glycoside (z.B. Vitexin, Vitexin-Rhamnosid)
    • Flavon-O-Glycoside (z.B. Hyperosid, Rutin)
  • etwa 0,5 bis 1 % Gerbstoffe
  • Außerdem: Polysacharide, Phenolcarbonsäuren, Triterpensäuren, biogene Amine, Sterole, Aminopurine

Weißdorn-Früchte:

  • Bis zu 3 % oligomere Procyanidine (monomere Einheit: Catechin bzw. Epicatechin)
  • ca. 0.05 bis 0.15% Flavonoide (vor allem Hyperosid sowie sehr geringe Mengen an Vitexin und Vitexin-Rhamnosid)

Bisher ist noch unklar, welche Stoffe genau für die Wirkung des Weißdorns verantwortlich sind. Aus diesem Grund werden auch Extrakte auf unterschiedliche Wirkstoffe eingestellt, einige auf Flavonoide, andere auf Oligomere Proanthocyanidine. Wahrscheinlich ist die Wirkung jedoch auf ein Zusammenspiel beider genannten Wirkstoffe zurückzuführen.

Eine ace-Hemmende Wirkung konnte in Studien sowohl für methanolische Extrakte der Pflanze als auch für einzelne Wirkstoffe, Proanthocyanidin und Flavonoide, nachgewiesen werden. Genannte Stoffe wirken gefäßerweiternd, antioxidativ und blutdrucksenkend.


Risiken & Nebenwirkungen

Risiken und Nebenwirkungen – Ist der Weißdorn giftig und kann er schaden?

Die Einnahme von Weissdorn gilt als unbedenklich und sicher. Die Heilpflanze wird bereits seit Jahren problemlos verwendet und auch Studien konnten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachten. Außerdem refistrieren die Behörden auch die Präparate vor deren Zulassung auf den Markt. In seltenen Fällen sind jedoch leichte unerwünschte Beschwerden möglich.

Mögliche Nebenwirkungen von Weißdorn sind:

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Da Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems jedoch schwerwiegende Folgen haben können und die Herzschwäche eine ernstzunehmende Krankheit ist, ist bei entsprechenden Beschwerden eine ärztliche Abklärung zwingend erforderlich. Verordnete Medikamente sind keinesfalls eigenmächtig abzusetzen.

Soll der Weißdorn begleitend zur verordneten Behandlung eingesetzt werden, ist diesbezüglich ebenfalls ärztlicher Rat einzuholen. Der Weissdorn kann nämlich möglicherweise zu Wechselwirkungen führen und die Verstoffwechselung von anderen eingenommenen Medikamenten beeinflussen.

Außerdem sollten bestimmte Personengruppen aufgrund fehlender Daten aus Studien auf die Einnahme von Weißdorn verzichten bzw. sich diesbezüglich im Voraus ärztlich beraten lassen. Zu den Gegenanzeigen (Kontraindikationen) von Weißdorn gehören:


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