Ärzte und Therapeuten gehören wie selbstverständlich zu unserem täglichen Leben, aber so manches Mal sind uns die einzelnen Fachgebiete nicht so ganz geläufig.
Aus diesem Grunde steht jetzt in unserem Ratgeber der Endokrinologe im Fokus, ein Facharzt, bei dem sich alles um das Hormonsystem des menschlichen Körpers dreht.
Nachfolgend erfahren Sie unter anderem, worum es sich beim Endokrinologen eigentlich genau handelt, welche Aufgabenspektrum er übernimmt und worauf Sie bei der Wahl des Endokrinologen achten sollten.
Table of Contents
Was ist ein Endokrinologe?
Inhaltsverzeichnis
Beim Endokrinologen liegt der Fokus auf dem Endokrinium, dem menschlichen Hormonsystem. Dabei widmet er den endokrinen Drüsen besondere Aufmerksamkeit, denn diese geben die Hormone in das Blut ab.
Bis er dieses Wissen jedoch an den Patienten weitergeben kann, ist es ein langer Weg. Nach dem Absolvieren eines regulären Medizinstudiums folgt die Zulassung als Arzt und eine weitere Ausbildung, die mit dem Abschluss als Facharzt für Innere Medizin endet und die Spezialisierung Endokrinologie beinhaltet. Dieser Weg der Weiterbildung beansprucht ca. sechs Jahre.
Es kann also davon ausgegangen werden, dass es sich bei Endokrinologen um hochspezialisierte Fachleute handelt, die das hormonelle menschliche System fest im Auge haben. Ihr endokrinologisches Fachwissen wird auch von Ärzten anderer Fachrichtungen hoch geschätzt, so dass auch die Bereiche Gynäkologie, Urologie, Diabetologie und Pädiatrie davon profitieren.
Das Wirkungsfeld von Endokrinologen beschränkt sich nicht nur auf den Einsatz in Krankenhäusern, sondern sie arbeiten auch vielfach als niedergelassene Fachärzte freier Praxen. Dabei kommt der Arbeit in Gemeinschaftspraxen eine exponierte Stellung zu, da hier ein reger Austausch mit Fachärzten verwandter Fachrichtungen gegeben ist.
Aufgaben & Felder
Die Lehre der Hormonstörungen, die Endokrinologie, gilt als Spezialgebiet Innere Medizin. Dass sich Endokrinologen der Unter- und Überfunktion der Schilddrüse verschrieben haben, ist weitestgehend bekannt, aber ihr Aufgabengebiet widmet sich auch den Autoimmunerkrankungen, wie z.B. die Akromegalie eine ist. Die Krankheitserkennung beschränkt sich nicht nur auf Anamnese und Blutuntersuchung, sondern oft ist auch eine Ultraschalluntersuchung vonnöten.
Ein Endokrinologe hilft auch, wenn unangenehme Symptome einer Krankheit auftreten. Dabei kann es sich sowohl um Haarausfall als auch eine Brustbehaarung bei Frauen handeln. In solchen Fällen werden, nach eingehender Untersuchung, häufig ausgleichende Hormone verabreicht.
Der Endokrinologe ist aber auch präsent, wenn es um die Diagnostik von Osteoporose geht. Hier wird dann eine Knochendichtemessung durchgeführt, deren Grundlage die DXA-Methode ist. Wie bereits erwähnt, gehören Erkrankungen der Schilddrüse und des Knochenstoffwechsels zu den Themengebieten eines Endokrinologen, aber auch Probleme der Hirnanhangdrüse, ein Testosteronmangel, Nebennierenerkrankungen, Menstruationsstörungen und last but not least Calciumstoffwechselstörungen werden von ihm behandelt. In diesen Kontext fällt besonders der Hyperparathyreoidismus.
Behandlungen & Therapie
Das Aufgabenspektrum eines Endokrinologen beinhaltet alle Krankheiten, die durch einen gestörten Hormonhaushalt bedingt sind. Dabei ist es für den Laien interessant zu wissen, dass es sich bei Hormonen um Botenstoffe handelt. Diese werden von bestimmten körpereigenen Organen produziert, um anschließend mittels Blutbahn in den menschlichen Körper abgegeben zu werden. Dabei haben sie sich explizit auf die wechselseitige Kommunikation der Organe festgelegt, die sie im höchsten Maße ermöglichen.
Hormone sind neben dem Nervensystem dafür zuständig, dass lebenswichtige Mechanismen in die richtigen Bahnen gelenkt werden. So sind sie sowohl für das Wachstum und die körperliche Entwicklung als auch für den Stoffwechsel, die Psyche und last but not least auch die Sexualität mit verantwortlich. Selbst bei der Anpassung an Umwelteinflüsse ist ihnen ein gewichtiger Dienst nicht abzusprechen.
Ein Endokrinologe unterteilt die Hormone nach den endokrinen Drüsen, deren Aufgabe es ist, die Hormone ins Blut abzugeben. In diesem Kontext wird besonders auf die Schilddrüse, die Nebennieren, die Bauchspeicheldrüse, Hoden und Eierstöcke und die Hirnanhangsdrüse verwiesen.
Am Beispiel der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin bildet, wird schnell deutlich, wohin Störungen in Sachen Insulin-Produktion und -Verstoffwechselung führen können, nämlich zu einer der häufigsten endokrinologischen Erkrankungen, dem Diabetes mellitus.
Es kann gesagt werden, dass es sich beim Endokrinium um ein sehr elementares System handelt, das hochkomplexe Züge zeigt. Störungen dieses Systems ziehen eine Vielzahl von Krankheiten nach sich, wobei an dieser Stelle Diabetes, Wechseljahresbeschwerden, Osteoporose, der unerfüllte Kinderwunsch, Gedeih- und Wachstumsstörungen bei Heranwachsenden, mangelnde Belastbarkeit und Störungen emotionalen Erlebens genannt sein sollen. In sollen Fällen ist eine Überweisung vom Hausarzt, Gynäkologen bzw. Kinderarzt zum Facharzt für Endokrinologie dringend anzuraten.
Diagnose & Untersuchung
Werden sowohl zu viele als auch zu wenige Hormone produziert, weist alles auf eine endokrinologische Erkrankung hin. Dieses kann aber auch der Fall sein, wenn hormonproduzierende Organe erkranken oder die Hormone keine genügende Verstoffwechselung erfahren. Für diese Befunde stehen verschiedene Untersuchungsmethoden zur Verfügung.
Eine der ersten ist die Untersuchung von Blut- und Urin-Laborwerten des jeweiligen Patienten. Diese Untersuchungen schaffen die Grundlage für die Bestimmung des Hormonspiegels, um Unregelmäßigkeiten präzise zu lokalisieren. Sollte sich ein Verdacht auf die Erkrankung der endokrinen Drüsen bestätigen, so werden diese durch Untersuchungstechniken wie Ultraschall, Computertomographie, Punktionen, Szintigraphie und zytologische Untersuchungen präzise definiert.
Erfreulicherweise ist es möglich, hormonelle Ungleichmäßigkeiten durch Hormongaben bzw. die unterschiedlichsten Medikamente auszugleichen. Jedoch ist es in diesem Zusammenhang notwendig, dass der behandelnde Endokrinologe eine engmaschige Kontrolle vornimmt, um so eine individuelle Medikamentendosierung zu garantieren.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine solche Behandlung unter Umständen auch Ernährungsumstellungen bzw. eine andere Lebensführung mit sich bringen.
Schilddrüsenerkrankungen und Diabetes mellitus gelten in diesem Zusammenhang als Paradebeispiele, denn die betroffenen Patienten reagieren sehr empfindlich auf Umwelteinflüsse. Hier ist der Endokrinologe besonders gefragt. Denn zu seinen Aufgaben gehört die umfassende Patientenberatung genauso wie die eventuelle Weitervermittlung an Ernährungsexperten.
Im Falle der Bildung von Tumoren und Zysten werden an den hormonbildenden Drüsen Operationen notwendig, die in der Regel von einem endokrinologischen Chirurgen durchgeführt werden.
Worauf bei der Wahl achten?
Worauf sollte der Patient bei der Wahl seines Endokrinologen besonders achten?
Wer sich ein wenig mit Endokrinologie beschäftigt, merkt schnell, dass es sich um ein sehr weites und komplexes Spektrum handelt, das diese Fachrichtung abdeckt.
Aus diesem Grunde ist es empfehlenswert, dass Patienten einen Endokrinologen zu Rate ziehen, der sich explizit auf ihr individuelles Problem spezialisiert hat.
Aufgrund der erstklassigen Ausbildung eines Endokrinologen kann eingeschätzt werden, dass dieser alle Bereiche kompetent abdeckt.