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Nulldiät

by joe
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Die Nulldiät – Eine extreme Crashdiät

Eine der extremsten Formen der Diät ist wohl die viel diskutierte Nulldiät. Obwohl es mit dieser Diät möglich ist, in kurzer Zeit viel Gewicht zu verlieren, steht sie immer wieder in der Kritik.

Ernährungsstörungen bis hin zum Tod sollen angeblich die Folge dieser Diät sein. Während der Nulldiät wird keine feste Nahrung mehr zu sich genommen, sondern nur noch Wasser und Tee getrunken.

Ist diese Art der Diät überhaupt noch gesund? Kann mit der Nulldiät langfristig Gewichtig verloren werden? Oder sollte man einen Bogen um sie machen? Nachfolgend gehen wir auf alle wichtigen und wissenswerten Informationen rund um diese extreme Fastenkur ein.

Was ist die Nulldiät?

Der Mensch war (und ist) immer wieder dazu gezwungen, in Hungerperioden lange Zeiträume ohne Essen auszukommen. So gab es im 19. Jahrhundert immer wieder Hungersnöte durch Missernten. Auch heutzutage gibt es Hungernöte, wie zum Beispiel im Südsudan.

Doch ist dieser Verzicht auf Nahrung in keiner Weise freiwillig. Diese Form der Mangelernährung ist immer durch die äußeren Umstände verursacht. In den 1970er Jahren entwickelten Mediziner auf Basis dieses Wissens die Nulldiät. Diese konnte bis zu 249 Tage andauern. Sie war für stark Übergewichtige gedacht, denen mit anderen Diäten nicht mehr zu helfen war.

Doch bereits nach kurzer Zeit wurde diese Diätform wieder eingestellt. Es gab hohe Rückfallquoten und zu viele Zwischenfälle. Häufig hatten die Probanden starke HerzKreislaufprobleme und fielen nach kurzer Zeit wieder zurück in eine Fresssucht, die sich niemand erklären konnte.

als Verbesserung der Nulldiät wurde in den 1980er eine modifizierte Form mit zusätzlichen flüssigen Proteindrinks entwickelt. Doch auch die modifizierte Nulldiät barg Gefahren. Es starben mehrere Personen durch akute Herzarhytmie (Herzrhythmusstörungen), als sie versuchten die Nulldiät ohne ärztliche Aufsicht durchzuführen. Danach wurde für lange Zeit keine medizinische Nulldiät mehr bei Patienten durchgeführt, bis sie am Anfang des 21. Jahrhunderts neu entdeckt wurde und wieder viele Anhänger fand. Vor allem Sportärzte bieten eine erweiterte modifizierte Nulldiät an, bei der neben Proteindrinks auch Vitamin– und Mineralpräparate verabreicht werden sowie auf viel Bewegung geachtet wird.

Viele Menschen verwechseln dennoch die Nulldiät mit Fasten. Die Gemeinsamkeiten sind jedoch gering. Während bei der Nulldiät nur Wasser und Tee zu sich genommen werden darf, wird beim Fasten auf regelmäßige Bewegung, auf die Aufnahme von basenreichen Getränken und Suppen sowie auf eine geistige Entspannung geachtet.


Funktionsweise

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Bei der Nulldiät wird vollständig auf feste Nahrung verzichtet

Wie funktioniert die Nulldiät?

Die Nahrungsaufnahme ist auf 3-4 Liter Wasser und Tee beschränkt. Der Tee ist ungesüßt, das Wasser sollte möglichst rein sein. Da keine Kalorien zu sich genommen werden dürfen, schaltet der Körper nach einigen Tagen das Hungergefühl ab. Das ausbleibende Hungergefühl nach einigen Tagen haben Nulldiät und Fasten übrigens gemeinsam.

Was passiert während der Nulldiät im Körper?

Während keine Nahrungsmittel aufgenommen werden, durchläuft der Körper verschiedene Phasen. Bereits nach kurzer Zeit stellt sich ein starkes Hungergefühl ein, das durch ausreichendes Trinken unterdrückt wird.

  • Phase I – Nach 12 bis 36 Stunden schaltet der Körper in die Eiweiß- und Fettverbrennung um. Dabei baut er zuerst ungenutzte Muskulatur (Eiweiß) ab, da diese schneller zu Energie umgewandelt werden kann. Erst danach beginnt die Fettverbrennung.
  • Phase II – Nach 2 bis 3 Tagen sind die körpereigenen Energiespeicher gelehrt, die Glukose- und Eiweißspeicher sind aufgebraucht, die Mineralspeicher Gehen zur Neige. Es treten Mangelerscheinungen auf, die sich durch Müdigkeit, Konzentrationsverlust, Hungerattacken und Kopfschmerzen bemerkbar machen.
  • Phase III – Ab dem 4 Tag fährt der Körper den Stoffwechsel auf ein Minimum herunter, der sogenannte Hungerstoffwechsel übernimmt. Die täglich benötigten Kalorien werden auf 800 bis 1000 Kalorien abgesenkt. Dabei werden alle Körperfunktionen unterdrückt, die nicht notwendig sind. Dazu zählen schnelles Denken, sämtliche MagenDarm-Aktivitäten und in extremen Fällen der Eisprung und die Regel bei Frauen (dies kann nicht als Verhütung genutzt werden!).

Achtung! Besonders Phase III führt zum Jo-Jo-Effekt, da der Hungerstoffwechsel auch nach der Nulldiät weiter anhält.

Alternativen

Gesündere Alternativen zur Nulldiät Die modifizierte Nulldiät 

Bei der modifizierten Nulldiät werden pro Tag 100 Gramm Eiweißpulver eingenommen, um den Muskelabbau zu verhindern. Außerdem werden zwei Esslöffel Spurenelemente und eine Vitamintablette aufgenommen, um Mangelerscheinungen zu umgehen. Zusätzlich werden drei bis vier Liter Wasser getrunken.

Heilfasten

Beim Heilfasten werden täglich 3-4 Liter Wasser sowie verschiedene Tees getrunken. Zusätzlich nimmt man frische Gemüsebrühen und Säfte sowie darmreinigende Mittel (Hafer– und Reisschleim oder Leinsamen) zu sich. Um die Ausscheidung über den Darm zu fördern, wird häufig Buttermilch getrunken. Diese liefert Eiweiße, die dem Muskelabbau entgegen wirken sollen.

Saftfasten

Saftfasten ist eine andere Form des Heilfastens, bei der am Tag 1-2 Liter möglichst frisch gepresster Saft getrunken wird. Es werden zudem 2-3 Liter Wasser und Tee getrunken.


Dauer & Erfolge

Wie lange dauert die Nulldiät?

Die Nulldiät wird zwischen fünf Tagen und mehreren Wochen durchgeführt. Bei der Behandlung von Adipositas-Patienten wurden Behandlungen von über 200 Tagen angewandt.

Wie lange kann ich die Nulldiät machen?

Die Dauer der Nulldiät sollte auf jeden Fall mit dem Hausarzt abgestimmt werden. Grundsätzlich ist der Körper etwa 30 Tage fähig ohne Nahrung auszukommen. Bei Übergewichtigen verlängert sich die Anzahl der Tage je nach Menge der angelegten Polster. Die längste bekannte Nulldiät dauerte 249 Tage.

Das bringt die Nulldiät – wie viel nimmt man ab?

Man nimmt in kurzer Zeit sehr viel ab. Das kann pro Woche zwischen drei und sieben Kilo schwanken, je nach körperlicher Betätigung. Allerdings wird zu Beginn kaum Fett, sondern vor allem Eiweiß verbrannt und Wasser ausgeschieden. Langfristig ist die Gewichtsabnahme jedoch kaum zu halten, da sofort nach Beendigung der Jo-Jo-Effekt einsetzt.


Diätplan kompakt

Der Diätplan ist logischerweise recht mager. So könnte er aussehen:

  • Morgens: Kräutertee
  • Zwischendurch: Wasser
  • Mittags: Früchtetee
  • Zwischendurch: Wasser
  • Abends: Kräutertee

Risiken der Diät

Neben auftretenden Mangelerscheinungen und dem Verlust von Muskelgewebe ist mit körperlichen Beschwerden zu rechnen, die unter anderem zum Tod führen können.

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Die Nulldiät kann zu Mangelerscheinungen führen

Welche Beschwerden können u.a. auftauchen?

An den ersten Tagen ist mit starkem Hunger und teilweise Magenverstimmungen zu rechnen. Zudem sollte auf eine regelmäßige Darmreinigung geachtet werden, die mit Abführmitteln oder Einläufen stattfindet. Nach der Umstellung in den Hungerstoffwechsel ist von Mangelerscheinungen und deren Folgen (Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen, Kreislaufproblemen, Müdigkeit) sowie Hungerattacken auszugehen.

Behalte ich meine Leistungsfähigkeit während des Fastens?

Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit werden bei dieser Diät auf ein sehr geringes Niveau herab gesenkt. Neben Müdigkeit treten Kopfschmerzen und körperliches Unwohlsein sowie Hunger und Konzentrationsschwächen auf. Es ist zwar durchaus möglich Arbeiten zu verrichten, jedoch kann nicht sicher mit einer permanenten Leistung gerechnet werden.

Vor- & Nachteile

Nachfolgend finden Sie die Vor- und Nachteile der Diät im Überblick.

Vorteile:

  • Sehr günstig
  • Hoher Gewichtsverlust
  • Schnelle Erfolge

Nachteile:

  • Körperliche Mangelerscheinungen
  • Konzetrationsschwäche und Kopfschmerzen
  • Fehlfunktionen des Herzens und der Organe durch Überlastung
  • Kann zum Tod führen
  • Die meisten Ärzte raten davon ab

Fragen & Antworten

Nachfolgend finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) zur Null-Diät.

Wie schwer ist diese Diät durchzuhalten?

Definitiv sehr schwer. Da die ersten Tage von starkem Hunger begleitet werden, fällt es äußerst schwer, diese Diät durchzuhalten. Zudem ist von Hungerattacken im späteren Verlauf auszugehen.

Welche Kosten kann man erwarten?

Es sind keine zusätzlichen Kosten zu erwarten. Durch den Verzicht auf Nahrung kann sogar Geld eingespart werden. Die durchschnittlichen Ausgaben für Lebensmittel von 300 € pro Monat können eingespart werden. Durch Folgeerscheinungen können jedoch hohe Kosten für Arztbesuche und Medikamente entstehen, die letztendlich sämtliche Ersparnisse wieder aufbrauchen.

Ist die Nulldiät überhaupt alltagstauglich?

Die Nulldiät ist kaum alltagstauglich. Durch die starken körperlichen Einschränkungen, die Konzentrationsschwäche und die Hungerattacken, die viele Menschen zusätzlich aggressiv machen, kann kaum eine reguläre Arbeit durchgeführt werden. Auch sollte weder am öffentlichen Verkehr teilgenommen noch abendlichen Veranstaltungen besucht werden.

Der öffentliche Verkehr schließt sich aus, da aufgrund der Konzentrationsschwäche kein Auto gefahren werden sollte. Abendliche Veranstaltungen bringen indes das Risiko mit sich, auf essende und trinkende Personen zu treffen. Falls diese Diätform ernsthaft betrieben wird, sollte sie stationär in einem Krankenhaus oder einer Heilklinik stattfinden.

Sollte ich nach der Diät meine Essgewohnheiten vollständig umstellen?

Die Essgewohnheiten müssen nach dieser Diät definitiv umgestellt werden, da der Körper nur noch zwischen 800 und 1000 Kalorien am Tag benötigt. Wichtig ist ein langsam ansteigender Ernährungsplan der über mehrere Tage besser aber über einige Wochen das Essverhalten wieder auf einen normalen Stand bringt. Auch sollte täglich viel Sport getrieben werden, um nicht in den Jo-Jo-Effekt zu rutschen.


Unser Fazit zur Diät!

Der Wunsch vieler Menschen dünn zu sein, kann sich schnell bis ins Krankhafte steigern. Eine geeignete Lösung zum Abnehmen ist die Nulldiät trotz schneller Erfolge nicht. Zu viele Nebeneffekte vermiesen den Erfolg. Hält man die qualvollen Tage ohne Nahrung komplett durch, folgt dann trotz des enormen Risikos schnell der Jo-Jo-Effekt und das Gewicht ist wieder auf den Hüften. Sollte trotzdem eine solch aggressive Diätform gewählt werden, muss dies von einem Arzt begleitet werden.

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