Was genau ist Fasten?
Inhaltsverzeichnis
Fasten ist eine der ältesten körperlich, seelischen und geistigen Reinigungsmethoden der Menschheit. Therapeutisch wird es heute bei verschiedenen Stoffwechsel– und Organstörungen durchgeführt. Aber auch ohne Störungen und bei voller Gesundheit ist ein Nahrungsverzicht positiv.
Die durchschnittliche Dauer beträgt 8-10 Tage. Der Prozess des Fastens besteht aus einfasten, fasten und ausfasten. Beim ersten Fasten ist es wichtig, sich umfassend zu informieren und seinen körperlich, seelischen und geistigen Zustand zu beachten. Nicht für jeden Menschen ist jede Art des Nahrungsverzichts gut. Eine wesentliche Voraussetzung ist eine positive Einstellung dazu und das Wissen, warum man fasten möchte.
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Arten & Namen
Zum therapeutischen Fasten zählen unter anderem:
Die Nulldiät, mit Wasser oder Tee, das Eiweißfasten z. B. mit Buttermilch, das Kohlenhydrat Fasten nach Buchinger mit Obst– und Gemüsesäften, die Milch-Semmel-Diät bekannt als Mayr-Kur, die Schroth-Diät-Kur, bei der zwischen Trink- und Trockentagen gewechselt wird – um nur einige zu nennen.
Ursprung & Entwicklung
Das Fasten wird schon seit vielen Jahrhunderten in allen Kulturen der Welt durchgeführt. Der Ursprung liegt in der sogenannten Neuzeit. In diesen Rahmen fallen vor allen therapeutisch relevante Fastenriten. Diese dienten beispielsweise dazu, eine aus medizinischen Gründen notwendige Diät zu unterstützen oder um einen Trauerprozess zu begleiten.
Heute wird sowohl aus medizinischen Erwägungen heraus als auch religiös motiviert gefastet. Insbesondere als medizinische Indikation ist der Nahrungsverzicht ein wichtigen Teil verschiedener alternativer Heilbehandlungen. Das Fasten, bei dem freiwillig auf die Aufnahme von Speisen verzichtet wird, hat sich vor allen Dingen seit Beginn des 20. Jahrhunderts durch den Pfarrer Kneipp als ein fester Bestandteil einer gesunden Lebensweise sowie als Element zur Förderung des Wohlbefindens von Körper, Geist und Seele etabliert.
Im Mittelpunkt stehen Prozesse wie das Entschlacken und die Regenration des Organismus. Mittlerweile haben sich aus dem einfachen Fasten eine Vielzahl an Varianten ergeben. Die Auswahl beinhaltet sowohl klassische traditionelle als auch neue Methoden.
Oftmals verschwimmen die Übergänge zwischen Heilfasten und einer Diät. In den Fastenzentren wird überwiegend das Fasten nach Dr. Otto Buchinger, das Vegan-Basenfasten und die Methode nach Dr. Franz Xaver Mayer (auch als Milch-Semmel-Kur bekannt) angeboten.
Ablauf & Wirkungsweise
Durchführung und Wirkungsweise des Fastens
Die Durchführung des Fastens beruht auf klaren religiösen und kulturellen Vorgaben. Hierbei wird darauf geachtet, dass während diese Zeitraums teilweise oder komplett auf die Aufnahme von Nahrung verzichtet wird. Begleitet wird diese Vorgehensweise jedoch von einer ausreichenden Zufuhr von Flüssigkeit.
Diese Regel gilt für alle Fastenarten, um eine gesundheitliche Beeinträchtigung des Körpers zu vermeiden. Das Heilfasten kann nach Wunsch stationär vorgenommen werden. Ratsam ist auf jeden Fall eine ärztliche Kontrolle.
Das Heilfasten erfolgte in drei Phasen. Diese beinhalten:
Die Vorbereitung
Die gesamte Vorbereitung umfasst drei Tage. Diese werden durch eine extreme Reduzierung der Nahrungsmittelaufnahme bestimmt. Ergänzend kommen Darmreinigungen durch Einläufe hinzu. In der Vorbereitungszeit werden zudem vorbeugende ärztliche Untersuchungen vorgenommen. Der erste Tag des Fasten ist auch als Abführtag bekannt. Er dient als Entlastungstag, bei dem der Körper langsam auf die stark reduzierte Zufuhr von Nahrung eingestimmt wird.
Der Fastenvorgang
Dieser Zeitraum ist hauptsächlich durch eine reichliche Zufuhr von Flüssigkeit wie Tees, Obst– und Gemüsesäfte oder Gemüsebrühen charakterisiert. Empfohlen werden mindestens zwei bis drei Liter täglich. Der eigentliche Fastenvorgang zieht sich über mehrere Tage und sogar Wochen. Im Gegensatz dazu gibt es Fastenmethoden, bei denen der Nahrungsverzicht nur einige Tage andauert. Kombiniert werden dazu dreimal wöchentlich Leberwickel und Darmeinläufe, um die Schlackenstoffe aus dem Organismus zu eliminieren.
Die Nachbehandlung
Das Ziel der Zeit nach dem Fastenvorgang besteht darin, eine langsame, sanfte Gewöhnung des Körpers an die Nahrungsaufnahme zu erreichen.
Das Fasten wird nicht abrupt abgebrochen, sondern durch einen als das Fastenbrechen bezeichneten Zeitraum beendet. Hierbei werden spezielle Lebensmittel mit leicht verdaulichen Eigenschaften gereicht. Das können zum Beispiel Äpfel sein.
Der Nahrungsverzicht wird durch verschiedene Aktivitäten begleitet. Diese werden als unterstützende Tätigkeiten bezeichnet. Die erreichbaren Effekte beinhalten vor allen Dingen eine Anregung des Stoffwechsels durch tägliche Spaziergänge an der frischen Luft oder Wandern.
Die Fastenteilnehmer beschäftige sich unter anderem mit Autogenem Training, Kneipp-Kuren, Entspannungstechniken, Massagen und Saunagängen. In den Ruhepausen beschäftigen sich die Fastenpatienten mit Meditation, sie hören Musik oder Lesen. Oftmals liegt dem Fasten ein zuvor individuell ausgearbeiteter Plan zugrunde.
Beim Fasten gibt es variierende Arten. Viele Fastenkliniken oder ambulante Heilpraktiker sind versiert, wenn es um das Buchinger Heilfasten, das Saft– und Früchtefasten sowie die Methode nach Dr. Mayr und das Molkefasten geht. Das Teefasten ist ebenso üblich wie die als Variante geeignete SchrothKur.
Damit das Fasten vom gewünschten Erfolg gekrönt ist, kann ein Plan hilfreich sein. Dieser Plan enthält die komplette Nahrungszusammenstellung, die Flüssigkeitsaufnahme sowie Maßnahmen wie das Abführen, Entspannungszeiten und körperliche Bewegung.
Ansprechpartner & Ärzte
Zu welchem Arzt sollte man gehen, wenn man fasten möchte? Wer ist ein geeigneter Ansprechpartner?
- einzelne Hausärzte als Ansprechpartner für das Heilfasten zu Hause
- Naturheilkundler und Heilpraktiker
- Kliniken wie Fastenkliniken und Sanatorien
- Klöster
- Heilfasten als ambulante Kurmaßnahme
Das Heilfasten ist meist eine Behandlungsform, die in speziell dafür konzipierten Fastenkliniken und Sanatorien angeboten wird. Hierbei geht es vor allen Dingen und das stationäre Fasten mit einer begleitenden therapeutischen Betreuung. Das Fasten für gesunde Menschen kann ebenfalls in einem solchen medizinischen Zentrum durchgeführt werden. Andere Menschen fasten gern im Urlaub, nehmen am Fastenwandern teil oder bevorzugen das Fasten in einer Gruppe.
Fasten hilft gegen
- Allergien, Asthma und chronischer Asthmaähnlicher Bronchitis
- Bluthochdruck und Übergewicht
- Darmpilz, Darmstörungen
- Diabetes mellitus beziehungsweise Zuckerkrankheit
- Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren bei Frauen
- Probleme mit dem Herzen, Kopfschmerzen und Migräne
- chronische Erkrankungen der Leber
- Entzündungen der Magenschleimhaut und Magengeschwüre
- Hautkrankheiten wie Neurodermitis sowie Rheuma
- Übersäuerung der Organismus
- gutartige Tumore, Rheuma und bei Morbus Crohn
- Erkrankungen des Zahnfleisches
- Burn Out, Durchblutungsstörungen in den Arterien und den Venen
- degenerative Erkrankungen der Gelenke, die mit deren Zerstörung einher Gehen
Das Fasten trägt außerdem zu einer Stärkung der Immunabwehr bei. Es kann verschiedene Schwermetalle wie Amalgam beziehungsweise Quecksilber ausleiten helfen. Erfahrene Fastenmediziner und Naturheilkundler empfehlen das Fasten zur Linderung der unterschiedlichsten Krankheiten und Beschwerdebilder. Dann wird das es als Heilkur verordnet. Fasten zur Regenerierung des Organismus allerdings gesunde Menschen, dann wird dieser Prozess nicht als unmittelbares Heilfasten definiert.
Fasten fördert & stärkt
- die Abwehrkräfte
- den Austausch von Nährstoffen und Gasen in den Gefäßen und Gewebezellen
- den Abbaus von Stress
- das Entschlacken des Körpers
- die Entlastung des Darms
- die Widerstandsfähigkeit gegen Krebserkrankungen
- das geistige, körperliche und seelische Wohlbefinden
- die Ausscheidungsfunktionen von Leber, Niere, Lunge und Haut
- die Normalisierung von Überreaktionen
Risiken & Nebenwirkungen
- Übersäuerung der Körpers
- Abbau von Muskelmasse
- Mangelerscheinungen
- Herzrhythmusstörungen
- Gichtanfälle, Muskelkrämpfe und vorübergehende Beeinträchtigungen des Sehvermögens
- Unterzuckerung bei Diabetes mellitus
- Verminderung der Leistungsfähigkeit
- Schwindel, Abfall des Blutdrucks
- Schlafstörungen, Mundgeruch, intensive Traumphasen
- Kopfschmerzen, Migräne, Jojo-Effekt mit Gewichtszunahme
Beim Fasten müssen die Teilnehmer daran denken, dass die täglichen Verrichtungen des Alltags unter Umständen schwieriger zu bewältigen sind.
Für den Körper stellt das Fasten eine besonders strapaziöse Umstellung dar, sodass die Alltagstauglichkeit eingeschränkt sein kann. Das heißt, man ist währenddessen nicht so leistungsfähig wie sonst. Viele Mediziner weisen daher ihre Patienten darauf hin, dass die Fastenkur am besten eine Auszeit ist, bei der sich die Teilnehmer ganz auf sich selbst konzentrieren können.
Nicht für alle Patienten kommt daher eine Teil- oder Vollfastenkur in Frage, weil sich der Organismus auf eine vollkommene neue Stoffwechselsituation einstellen muss. Darüber hinaus ist es wichtig, bestehende Vorerkrankungen dem zuständigen Fastenarzt mitzuteilen, damit Nebenwirkungen und Risiken nicht zu lebensbedrohlichen Situationen führen.
Gegenanzeigen
- eine aktuell vorliegende schwere seelische Erkrankung
- eine psychische Labilität besteht
- eine Medikamenteneinnahme wegen einer chronischen Erkrankung nötig ist
- eine chronische Hepatitis (Leberentzündung) diagnostiziert wurde
- Marcumar oder andere Gerinnungshemmer eingenommen werden
- Diabetes Typ 1 vorhanden ist
- Gerinnungsstörung bestätigt wurde
- eine schwere Herzerkrankung und Tuberkulose
- eine Krebserkrankung, eine Magersucht oder eine Esssucht vorliegt
- eine Schädigungen an Blutgefäßen oder eine Arteriosklerose (Gefäßverengung durch kalkartige Ablagerungen) diagnostiziert wurde
- ein Untergewicht oder eine Beeinträchtigung der Durchblutung im Gehirn gegeben ist
- Patienten mit einer Überfunktion der Schilddrüse vorliegt
Für Patienten, deren Lebensalter über 65 Jahre liegt, ist ein Heilfasten ausgeschlossen. Das trifft ebenso auf Interessenten zu, die wie Kinder und Jugendliche das 20. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Darüber hinaus sollten schwangere Frauen oder stillende Mütter ebenfalls mit dem Fasten aussetzen. Wenn Fasten mit gesundheitlichen Gefährdungen verbunden ist, dann sollte diese Methode besser unterlassen werden.
Unser Fazit zum Fasten
Weitere Informationen
Weiterführende Ratgeber zum Thema Fasten sind:
- Was bringt Fasten unserer Gesundheit?
- Heilfasten erklärt
- Saftfasten
- Heilfasten – Ernährung, Pläne & mehr
Weitere Informationen zum Fasten:
Freie Enzyklopädie Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Fasten
Fachverbände:
zu diesem Verfahren sind keine Fachverbände bekannt
Ausbildungszeiten:
(diese Angaben sind Richtwerte, die je nach Form und Ort der Ausbildung und Vorwissen variieren):