Koliken sind sehr starke, immer wiederkehrende Schmerzen im Bauchraum, die wehenartig über den Betroffenen kommen. Sie treten häufig auf, wenn der Körper zur Ruhe kommt, also nach dem Essen oder nachts, wenn man sich Schlafen legt. Koliken kommen aufgrund eines Widerstandes in einem Organ vor, den die Muskulatur zu bekämpfen versucht. Es können unterschiedliche Organe betroffen sein.
Häufige Formen sind:
- Nierenkolik
- Gallenkolik (z.B. bei Gallensteinen)
- Darmkolik
- Dreimonatskolik (bei Säuglingen)
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Erste Hilfe bei Koliken
Inhaltsverzeichnis
Eine Kolik ist ein sehr starker und bewegungs-abhängiger Schmerz, der häufig die Nieren, den Darm oder die Galle betrifft. Seltener sind Organe wie Harnblase, Magen, Bauchspeicheldrüse, Gebärmutter, Samenwege oder Speicheldrüsen betroffen.
Koliken kommen aber auch bei chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulverosa vor.
Dreimonatskoliken
Koliken bei Babys im Alter von 2 bis 3 Wochen

Bei Neugeborenen kann es zu sog. Dreimonatskoliken kommen
Hierbei handelt es sich weniger um eine Krankheit als viel mehr das Ergebnis einer sich entwickelnden Verdauung. Der Säugling war es im Bauch der Mutter nicht gewohnt Nahrung aufzunehmen, da das Kind alle wichtigen Stoffe über die Nabelschnur aufnahm. Der kleine Körper stellt sich also erst einmal auf die Verarbeiten von Nahrung, die über den Mund eingeführt, wird ein.
Das klappt aber nicht immer auf Anhieb. Daher treten die Koliken, meist im Alter von 2 bis 3 Wochen, auf. Diese Eingewöhnung dauert etwa drei Monate (daher auch der Name). Während dieser Zeit schreien die Säuglinge vermehrt und werden daher oft als Schreibabys bezeichnet.
Erste Hilfe bei Dreimonatskoliken:
- Wärmflasche: Eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen am Bauch kann zur Linderung der Schmerzen beitragen. Bitte bei beiden Methoden auf die richtige Anwendung achten! Die Flasche darf weder zu heiß sein, noch darf die Gefahr bestehen, dass die Flasche ausläuft, da es sonst zu Verbrennungen, bzw. Verbrühungen kommen kann.
- Fliegergriff: Zusätzlich kann der so genannte Fliegergriff helfen. Dabei legt man das Kind bäuchlings auf einen Unterarm und stützt mit der freien Hand den Kopf. So kann man das Kind gut schunkelnd tragend. Dadurch ist zum einen die optimale Lage und die Beruhigung durch das Elternteil des Kindes gewährleistet.
Bei Erwachsenen
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Schonhaltung den Körper entlastet, Seitlich oder auf dem Rücken liegend mit angezogenen Beinen. Aber ebenso wie beim Säugling kann auch Wärme in Form einer Wärmflasche oder eines Körnerkissens helfen, die Schmerzen auszuhalten und zu lindern.
Symptome & Anzeichen
Koliken werden oft mit weiteren Symptomen in Verbindung gebracht. Welche je nach Ausmaß das Leiden des Erkrankten so drastisch erhöhen, dass eine professionelle Behandlung durch einen Arzt unabdingbar sind.
Begleitende Symptome sind:
- verhärtete Bauchdecke
- wiederholter Harndrang
- Blutdruckanstieg
- Tachykardie (Herzrasen)
- Schweißausbrüche
- Übelkeit (bis hin zum Erbrechen)
- starke Blässe
- Kreislaufprobleme (bis Kreislaufkollaps, aber eher selten)
Bei Gallensteinen kann sich zum Beispiel der Gang der Gallenblase dauerhaft versperren, wodurch ein Stau der Galle entsteht, was wiederum zu einer Gallenblasenruptur führt. Aber auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung könnte eine Folge von nicht behandelten Koliken sein.
Bei akuten nicht auszuhaltenden Schmerzen sollte der Notruf eingeschaltet werden, wenn der Betroffene zusätzlich unter den oben genannten Symptomen leidet und das Aufsuchen des Hausarztes innerhalb weniger Minuten nicht möglich ist. Schildern Sie Symptome und lassen den Betroffenen nicht alleine, um im Fall eines Schocks die notwendigen Maßnahmen durchführen zu können. Folgen Sie den Anweisungen des Notrufs.