Beim Epstein-Barr-Virus handelt es sich um einen Herpesvirus, der zu meist keine Beschwerden auslöst. Bis zum Erreichen der Volljährigkeit infizieren sich die meisten Menschen mit dem Epstein-Barr-Virus.
Das Virus löst oftmals eine Mononukleose aus, welche auch als Pfeiffersches Drüsenfieber bezeichnet wird. Die Infektion mit dem Virus steht mit bestimmten Krebs– und Autoimmunerkrankungen im Zusammenhang.
Wie sich das Virus genau verbreiten kann, welche Beschwerden eine Infektion mit EBV verursacht und vieles mehr, wird nachfolgend geklärt.
Table of Contents
Was ist das Epstein-Barr-Virus?
Inhaltsverzeichnis
Das Epstein-Barr-Virus gehört zu der Familie der Herpesviren. Das Virus zählt zu den bekanntesten menschlichen Viren. Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe des Lebens mit dem Epstein-Barr-Virus. Bis zum 40. Lebensjahr sind nahezu 100 Prozent aller Menschen mit EBV infiziert.
Üblicherweise infizieren sich die meisten Menschen bereits in ihrer Kindheit mit dem Virus. In der Regel verursacht die Ansteckung mit HHV 4 keine Symptome. Gelegentlich verursacht die Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus jedoch gesundheitliche Beschwerden.
Es wird vermutet, dass eine Ansteckung mit dem Virus das Risiko vieler Autoimmunerkrankungen sowie mehrerer Krebserkrankungen erhöht.
Übertragung & Verbreitung
Eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus erfolgt nur auf den Menschen. Das Virus ist somit auch nur von Mensch zu Mensch übertragbar. Damit EBV übertragen werden kann, ist eine Tröpfcheninfektion notwendig.
Üblicherweise wird das Virus durch den Austausch von Körperflüssigkeiten ausgelöst. Das bedeutet, dass Geschlechtsverkehr oder Küssen zu einer Infektion mit HHV 4 führen kann.
Auch das Teilen von Nahrungsmitteln und Getränken kann das Epstein-Barr-Virus übertragen. Kinder infizieren sich oftmals durch das gemeinsame Spielzeug. Durch den Speichel, der sich auf dem Spielzeug befindet, kann ein Austausch von Körperflüssigkeiten erfolgen.
Die Inkubationszeit beträgt bei EBV maximal vier Wochen. Bereits eine Woche nach der Ansteckung mit dem Virus kann es frühestens zur Infektion kommen.
Ausbreitung & Eigenschaften
Nach dem Infizieren mit dem Krankheitserreger breitet sich dieser im Rachenraum aus. Auch die B-Lymphozyten werden vom Epstein-Barr-Virus befallen. Von den befallenen Stellen aus werden die Krankheitserreger in den Blutkreislauf transportiert. Aus dem Blutkreislauf verteilen sich die Viren in alle Organe und Gewebe.
Nachdem es zur Infektion mit dem Virus gekommen ist, bleibt HHV 4 ein Leben lang im Körper. Kommt es zur Einschränkung des Immunsystems, kann das Virus erneut ausbrechen.
In der Regel kommt es jedoch nicht zur Reaktivierung von EBV.
Im Rahmen der erneuten Aktivierung der Erkrankung kann es zu weiteren Erkrankungen kommen.
Krankheiten & Beschwerden
Nach einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus kommt es oftmals zur dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Zu Beginn der Erkrankung hat der Betroffene dieselben Anzeichen wie bei einer Erkältung. Die meisten Infizierten fühlen sich Krank und schlapp. Häufig treten auch Kopf– und Gliederschmerzen auf. Ebenso können Halsschmerzen und Fieber auftreten. Gewöhnlicherweise liegt das Fieber nicht über 39 Grad.
Als Folge des Infekts kommt es zum Anschwellen der Lymphknoten. Bestimmte Gewebe oder Organ, wie beispielsweise die Leber oder die Milz, können sich nach dem Infekt vergrößern. Aufgrund der vergrößerten Gewebe und Organe kann eine Ruptur entstehen.
Das bedeutet, dass das betreffende Körperteil reißen kann, was einen lebensbedrohlichen Zustand zur Folge hat. Bei einer Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber kann es auch zu einer Erkrankung des Herzmuskels kommen. Die Entzündung des Herzmuskels ist eine schwerwiegende Erkrankung, die bei einem nicht angemessenen Verhalten lebensbedrohlich ist.
Nach einer Infektion mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber sollte sich der Betroffene deshalb schonen und wenn nötig die Bettruhe einhalten. Ein Arzt kann Medikamente zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen verschreiben.
Krebs & Weiteres
Wenn es zu einer Infektion mit dem EBV kommt, kann das auch weitere Erkrankungen auslösen. Experten vermuten einen Zusammenhang zwischen der Ansteckung mit dem Herpesvirus und dem Auftreten bestimmter Krebsarten. Zu diesen
Krebsarten gehören beispielsweise:
- Morbus Hodgkin
- Brustkrebs
- Nasenrachenkrebs
- Burkitt Lymphome
- Blutkrebs
Das Infizieren mit dem Virus alleine reicht, laut Expertenmeinung, nicht zu der Entstehung von den genannten Krebsarten aus. Bestimmte Gene begünstigen die Entstehung von Krebs ebenso wie eine Erkrankung mit EBV. Inwieweit einige Tropenkrankheiten an der
Beteiligung von Krebs beteiligt sind, wird noch diskutiert. Neben der Verbindung zu einigen Krebserkrankungen wird auch über den Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen gesprochen. Da die Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus einen Einfluss auf das Autoimmunsystem hat, kann es zu Krankheiten wie beispielsweise Multiple Sklerose, Rheuma und Lupus erythematodes beitragen. Als alleiniger Auslöser, für eine Autoimmunerkrankung, ist EBV jedoch nicht bekannt.
Wird der Betroffene mit Medikamenten behandelt, die das Immunsystem unterdrücken, kann ein regelmäßiger Ausbruch des HHV 4 drohen. Auch eine chronische Erkrankung ist mit dem Epstein-Barr-Virus möglich. Dauert eine Infektion mit dem Virus länger als ein halbes Jahr, ist diese Erkrankung als chronisch zu bezeichnen. Oftmals leiden die Erkrankten dann am chronischen Erschöpfungssyndrom. Bei einer Erkrankung, die durch das EBV ausgelöst wird, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, um Folgeerkrankungen zu vermeiden.