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Zu den Nebenwirkungen zählen unter anderem eine trockene Mundschleimhaut, Kopfschmerzen und Schwindel. Doch, wie wirkt Zopiclon eigentlich, wie wird der Wirkstoff angewendet und was sollte bei der Anwendung beachtet werden? Nachfolgend werden alle wichtigen Fakten zum Wirkstoff in Erfahrung gebracht.
Was ist Zopiclon?
Inhaltsverzeichnis
Es handelt sich bei Zopiclon um einen Wirkstoff, welcher der Gruppe der Nicht-Benzodiazepine, welche typischerweise als Schlafmittel eingesetzt werden. Die Nicht-Benzodiazepine sind zwar nicht mit den Benzodiazepinen verwandt, zeichnen sich jedoch durch eine ähnliche Wirkung aus.
Der Zweck von des Wirkstoffs liegt somit darin, das Einschlafen sowie auch das Durchschlafen zu fördern. Zopiclon wirkt vor allem schlafanstoßend und kann in hohen Dosen sogar einen Schlaf erzwingen – zusätzlich weist das Arzneimittel noch andere Wirkungen auf, welche zu dem Zweck des Wirkstoffes beitragen.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Förderung des Einschlafen beziehungsweise Verkürzung der Einschlafphase
- Förderung des Durchschlafens, sodass Patienten in der Nacht nicht häufig aufwachen
Allgemeines
Allgemeines | |
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Name | Zopiclon |
Andere Namen |
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Summenformel | C17H17ClN6O3 |
Wirkstoffklasse | Hypnotikum Sedativum Tranquilizer |
Wirkungsweise
So wirkt Zopiclon
Durch die Einnahme von Präparaten, welche Zopiclon enthalten, gelangt der Wirkstoff in den Blutkreislauf und kann hier seine Wirkung entfalten: Der Arzneistoff imitiert die Wirkung des Nervenbotenstoffes GABA. Hierbei handelt es sich um einen Nervenbotenstoff, welcher hemmend auf das Nervensystem wirkt, wenn dieser an seine Rezeptoren bindet. Somit reguliert dieser das Einschlafen beziehungsweise die gesamte Schlafphase.
Normalerweise liegt ein Gleichgewicht der verschiedenen Botenstoffe vor – dies ist bei Patienten, welche auf Zopiclon angewiesen sind, jedoch nicht der Fall. Durch den Einsatz von Zopiclon kann der Wirkstoff an die GABA-Rezeptoren im Gehirn binden und für eine Verstärkung der Wirkung des Nervenbotenstoffes GABA sorgen.
Es kommt daher zu einer Sedierung beziehungsweise Beruhigung, welche den jeweiligen Patienten einfacher einschlafen – und durchschlafen lässt. Gleichzeitig wirkt der Wirkstoff angstauflösend, antikonvulsiv und muskelrelaxierend. Die schlaffördernde Wirkung des Mittes wird daher verstärkt.
Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Zopiclon
Es erfolgt meist eine orale Einnahme des Wirkstoffes Zopiclon in Form von Tabletten beziehungsweise Filmtabletten. Sobald der Wirkstoff in den Darm gelangt, wird dieser hier aufgenommen und in den Blutkreislauf weitergeleitet. Dabei liegt die Bioverfügbarkeit bei 80 %.
Nach ungefähr 1,5 Stunden wird die maximale Wirkstoffkonzentration erreicht. Die Wirkung von Zopiclon hält grundsätzlich zwischen 5 und 10 Stunden an. Der Abbau des Wirkstoffes erfolgt zu einem Teil über die Leber. Die Ausscheidung erfolgt grundsätzlich über die Nieren, den Stuhl sowie die Lunge.
Anwendungsgebiete
Eine Anwendung des Wirkstoffs erfolgt bei sämtlichen Schlafstörungen. Dabei wird die Anwendung meist über einen kurzen Zeitraum durchgeführt, da es sich bei Zopiclon um einen Wirkstoff handelt, welcher eine Sucht auslösen kann.
Wann wird Zopiclon eingesetzt?
In erster Linie erfolgt eine Anwendung bei Patienten, welche starke Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen haben. Durch seine schlaffördernde Wirkung sorgt Zopiclon dafür, dass Patienten schneller einschlafen können. Außerdem sorgt der Wirkstoff bei Patienten, welche häufig in der Nacht aufwachen, dafür, dass diese nicht mehr aufwachen und durchschlafen.
Es wird also zu einem erholsameren Schlaf beigetragen. In der Regel wird der Wirkstoff bei schwerwiegenden Schlafstörungen eingesetzt, welche nicht mehr mit anderen Mitteln behandelt werden können. Bei leichten Ein – und Durchschlafstörungen wird Zopiclon hingegen nicht angewendet.
Richtige Anwendung
Die Anwendung von Zopiclon erfolgt nur unter ärztlicher Absprache. Somit werden die Dosis und der Behandlungszeitraum ärztlich festgelegt. Eine Selbstmedikation darf nicht erfolgen.
So wird Zopiclon angewendet
Typischerweise liegt die tägliche Dosis für Erwachsene bei 7,5 mg Zopiclon. Eingenommen wird der Wirkstoff unmittelbar vor dem Schlafengehen mit einem Glas Wasser. Aufgrund der Nebenwirkungen, zu welchen unter anderem auch eine Zopiclon-Abhängigkeit zählen kann, wird der Wirkstoff meist nur über einen kurzen Zeitraum von maximal 4 Wochen eingenommen.
Medikamente
Es gibt Medikamente unterschiedlicher Hersteller, welche den Wirkstoff enthalten. Diese können sich in ihrer Wirkstoffkonzentration unterscheiden und werden daher auch je nach Symptomen vom behandelnden Arzt ausgewählt.
Welche Medikamente beinhalten den Wirkstoff Zopiclon?
- Optidorm Filmtabletten (3,75 und 7,5 mg)
- Somnosan Filmtabletten (7,5 mg)
- Ximovan Filmtabletten
- Zopi-Puren Filmtabletten
- Zop Filmtabletten
- Zopiclon AL Filmtabletten (7,5 mg)
- Zopiclon-AbZ Filmtabletten (7,5 mg)
- Zopiclon Stada Filmtabletten (7,5 mg)
- Zopiclon-Sandoz Filmtabletten (7,5 mg)
Handelsnamen
Monopräparate
Monopräparate mit dem Wirkstoff Zopiclon sind unter den Handelsnamen Imovane, Optidorm, Somnal, Somnosan, Ximovan, Zopiclodura und Zopitin bekannt. Außerdem gibt es zahlreiche Generika, welche den Wirkstoff enthalten.
Indikationen
Zu den Indikationen für eine Behandlung mit Zopiclon zählen Schlafstörungen der unterschiedlichsten Arten, welche sich in einem schweren Stadium befinden. Diese lassen sich unterteilen in Schlafstörungen, welche in schwerer Form beim Einschlafen auftreten sowie Schlafstörungen, welche in schwerer Form beim Durchschlafen auftreten.
Gegenanzeigen
Wann darf Zopiclon nicht verwendet werden?
Nicht bei jedem Patienten darf Zopiclon ohne Weiteres angewendet werden. Liegt eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff vor, so darf dieser nicht eingenommen werden. Verboten ist die Einnahme des Wirkstoffs weiterhin bei schweren Leberfunktionsstörungen, einer schweren Ateminsuffizienz sowie bei einer fortschreitenden Muskelschwäche vom Typ Myasthenia Gravis.
Zudem dürfen Patienten mit einem Schlafapnoe-Syndrom Zopiclon nicht einnehmen. Auch bei Patienten mit einer bestehenden – oder durchlebten Abhängigkeit sollte keine Anwendung von dem Medikament erfolgen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Eine Anwendung von Zopiclon sollte nach Möglichkeit während der Schwangerschaft nicht erfolgen, denn das ungeborene Kind kommt mit dem Wirkstoff über den Blutkreislauf in den Kontakt. So kann das ungeborene Kind unter Umständen Entzugserscheinungen entwickeln.
Dies gilt gerade für eine längere Anwendung des Wirkstoffes während der Schwangerschaft. Da Zopiclon außerdem in die Muttermilch übergeht, sollte der Wirkstoff auch während der Stillzeit nicht eingenommen werden, denn so kommt der Säugling mit diesem in den Kontakt.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Eine Anwendung von Zopiclon sollte bei Kindern und Jugendlichen in einem Alter von unter 18 Jahren nicht erfolgen.
Risiken & Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen hat Zopiclon?
Es bestehen Risiken und Nebenwirkungen bei der Anwendung von Zopiclon, welche stets beachtet werden sollten. Diese können sich je nach Patient, Dosis und Behandlungszeitraum auf unterschiedliche Art und Weise zeigen. Treten starke Nebenwirkungen auf, so sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Häufige Nebenwirkungen
Bei der Anwendung von Zopiclon ließen sich häufig Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Benommenheit, ein Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen und Müdigkeit beobachten. Außerdem tritt häufig ein bitteres Geschmacksempfinden unmittelbar nach der Einnahme des Arzneimittels auf. Dieses kann sich auch in einem metallischen Geschmack zeigen.
Gelegentliche Nebenwirkungen
Gelegentlich kommt es durch die Anwendung von Zopiclon hingegen zu Nebenwirkungen wie Schwäche, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, Depressionen, einem Schwindelgefühl, einem verändertes Sehvermögen, Doppelbildern, Übelkeit und Erbrechen und Magen–Darm-Problemen. Sensibilitätsstörungen, Unwohlsein, eine Lichtempfindlichkeit, Gangstörungen, Koordinationsstörungen, Verwirrtheit und eine eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit machen sich ebenfalls gelegentlich bemerkbar.
Seltene Nebenwirkungen
Wiederum selten kommt es zu Veränderungen des Sexualverlangens und Hautreaktionen, welche sich durch Hautallergien zeigen können.
Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen
Hingegen äußerst selten treten durch die Einnahme von Zopiclon Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen und Angioödeme auf.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen können bei der kombinierten Einnahme von Zopiclon und bestimmten Medikamenten auftreten und sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen. Um sämtliche Wechselwirkungen zu vermeiden, sollte das Medikament nie zusammen mit den folgenden Medikamente und Wirkstoffen eingenommen werden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Zopiclon?
Bei einer kombinierten Einnahme von Zopiclon und Wirkstoffen, welche ebenfalls auf das Gehirn wirken, kommt es zu einer Verstärkung dämpfenden Wirkung auf das Gehirn. So sollten Lithium, Beruhigungsmittel, Narkosemittel, Antiepileptika, einige H1-Antihistaminika, Neuroleptika, Antidepressiva, Schlafmittel sowie angstlösende Mittel nicht zusammen mit Zopiclon eingenommen werden.
Eine Wirkungsverstärkung von Zopiclon wird außerdem durch die gleichzeitige Einnahme von Wirkstoffen, die den Abbau von Zopiclon im Körper verhindern oder verlangsamen, erzeugt. Dazu zählen beispielsweise H2-Rezeptorblocker Cimetidin, Imidazole und Triazole sowie Makrolid-Antibiotika. Sogar Grapefruitsaft sorgt für diese Wechselwirkung.
Die Wirkung von Zopiclon wird wiederum vermindert, wenn eine Kombination mit Wirkstoffen stattfindet, welche den Abbau des Wirkstoffs im Körper beschleunigen. Dies ist unter anderem bei dem Antibiotikum Rifampicin sowie bestimmten Wirkstoffen gegen eine Epilepsie der Fall. Narkoanalgetika sorgen bei einer kombinierten Einnahme zur Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und der Entwicklung einer Abhängigkeit.
Des Weiteren kommt es bei der gleichzeitigen Einnahme von Zopiclon und Muskelrelaxanzien zu einer Verstärkung der Wirkung der Muskelrelaxanzien.
Darüber hinaus sind Wechselwirkungen durch die kombinierte Einnahme mit opioiden Schmerzmitteln zu beachten, welche sich durch eine Unterdrückung der Atemfunktion, ein Koma oder den Tod zeigen können. Zopiclon ist außerdem nie mit Alkohol zu kombinieren, da es hier zu einer Verstärkung der Wirkung des Schlafmittels kommen kann.
Wichtige Hinweise
Was ist bei der Einnahme von Zopiclon zu beachten?
Bei der Einnahme von Zopiclon ist stets die verschrieben Tagesdosis einzuhalten. Wird diese überschritten, so kann es zu einer Überdosis kommen. Diese kann in einigen Fällen zu schweren Folgewirkungen wie Bewusstlosigkeit führen. Auch die Behandlungsdauer, welche vom behandelnden Arzt verschrieben wird, sollte stets eingehalten werden, um die Entstehung einer Abhängigkeit vom Wirkstoff zu verhindern.
Abgebrochen werden muss die Behandlung mit Zopiclon in jedem Fall, wenn es zu psychischen oder paradoxen Reaktionen kommt. Gleiches gilt bei einem Gedächtnisverlust, einer Gewöhnung oder Abhängigkeit sowie einer Entwicklung von Schlaflosigkeit trotz der Einnahme des Mittels.
Zuletzt sollte auch ein langsames Absetzen des Wirkstoffes zum Ende des Behandlungszeitraumes beachtet werden, da es durch ein plötzliches Absetzen zu Nebenwirkungen kommen kann.
Abgabevorschriften
So erhalten Sie Medikamente mit Zopiclon
Da es sich bei Zopiclon um einen starken Wirkstoff handelt, ist der Wirkstoff daher verschreibungspflichtig. Dementsprechend ist das Medikament nur mit einem gütigen Rezept vom Arzt erhältlich.
Geschichte
Seit wann ist Zopiclon bekannt?
Erforscht wurde die Wirkstoffgruppe der Nicht-Benzodiazepine schon in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. So wurden über die Jahre immer mehr Wirkstoffe entwickelt, welche unter anderem gegen Schlafstörungen eingesetzt werden. Zopiclon wurde in Deutschland im Jahr 1994 zugelassen und seither für kurzfristige Behandlungen gegen Schlafstörungen angewendet.
Warnhinweise
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bei der Anwendung von Zopiclon ist stets zu beachteb, dass der Wirkstoff die Reaktionsfähigkeit einschränkt. Zwar wirkt Zopiclon hauptsächlich während der Nacht, allerdings kann die Wirkung auch noch am darauffolgenden Morgen vorhanden sein. Daher liegt ein Risiko vor, wenn nach der Einnahme von Zopiclon im Straßenverkehr teilgenommen wird. Außerdem liegt ein Risiko bei der Bedienung von Maschinen vor.
Quellen
- Block, Frank: Kompendium der neurologischen Pharmakotherapie, Springer Medizin Verlag, 1. Auflage, 2008
- Estler, C.-J.& Schmidt, H.: Pharmakologie und Toxikologie für Studium und Praxis, Schattauer GmbH, 6. Auflage, 2007
- Herdegen, T.: Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2010
- Joos, L: Pharmakologie aktiv, Govi-Verlag, 1. Auflage, 2009
- Mutschler, E.: Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 10. Auflage, 2013
- Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie an der Charité – Universitätsmedizin Berlin: www.embryotox.de (Abruf: 01.02.14)