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Efeu

by Danaae

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Er begrünt Gemäuer, bietet Tieren einen Lebensraum und wird bereits seit vielen Tausend Jahren als Heilpflanze verwendet: der Efeu. Inhaltsstoffe der Blätter wirken schleimlösend und können gegen Husten helfen. Die Wirksamkeit ist dabei gut durch Studien belegt.

Allerdings ist Efeu auch giftig, weshalb er nur in Form von Extrakten bzw. Fertig-Arzneimitteln wie Hustensäften, Sirup oder Tropfen eingenommen werden sollte. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen z.B. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Gewöhnlicher Efeu

  • Systematik: Euasteriden II
  • Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
  • Familie: Araliengewächse (Araliaceae)
  • Unterfamilie: Araliaoideae
  • Gattung: Efeu (Hedera)
  • Art: Gemeiner Efeu
  • Wissenschaftlicher Name: Hedera helix L.
  • Synonyme: Gewöhnlicher Efeu; Baumwinde; Epheu; Baumtod; Mauerewig; Mauerranke; Immergrün; Rankenefeu; Totenranke; Wintergrün

Gemeiner Efeu (Hedera helix)

Heilende Wirkung von Efeu (Hedera helix)

Der Gemeine oder Gewöhnliche Efeu ist eine immergrüne Kletterpflanze aus der Familie der Araliengewächse, welche bereits in der Jungsteinzeit von Menschen gesammelt und im Laufe der Geschichte vielfältig genutzt wurde.

Das eher unscheinbare Gewächs begrünt Fassaden und dient dabei zahlreichen Insekten und Tieren als Schutz. Es reinigt die Luft von Giftstoffen, findet als Laubheu Verwendung und wird zur Herstellung von Medikamenten und Seifen eingesetzt.

 efeu , blätter , schlingpflanze , garten , pflanze , bellen , baum , stamm , natürlich , flora , ranke , botanik , kletterpflanze ,Es wird jedoch dringend davon abgeraten, Efeu selber für die Herstellung von medizinischen Präparaten zu sammeln, da alle Pflanzenteile giftig sind. Verwendung finden stattdessen Fertigarzneimittel wie Hustensaft, Sirup oder Tabletten, welche aus Efeu-Extrakten zubereitet werden.

Einerseits gehen beim Extraktionsverfahren nämlich bestimmte Giftstoffe nicht in die Zubereitung über, andererseits kann auf diese Weise auch eine optimale Dosierung der Wirkstoffe erreicht werden.

Efeu-Präparate wirken schleimlösend und können daher als Mittel gegen Husten, insbesondere produktivem Husten, verwendet werden. Die Wirkstoffe der Pflanze regen die Produktion von dünnflüssigem Schleim an, welcher sich leichter abhusten lässt. Efeu wirkt jedoch auch krampflösend und beruhigend auf die Bronchialmuskulatur und erleichtert den Abtransport vom Sekret aus den Atemwegen.

Anders als bei vielen anderen traditionellen Heilpflanzen gilt die Wirkung des Efeus dabei als gut durch Studien belegt. Das Gewächs wurde auch vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde an der Universität Würzburg zur Arzneipflanze des Jahres 2010 gekürt.

Der Efeu wurde aber auch schon im Altertum geschätzt und kulturübergreifend den Wein-Göttern gewidmet. So war er unter anderem dem griechischen Dionysos, dem altägyptischen Osiris und dem römischen Bacchus geweiht. Sie alle wurden mit Efeu- und Weinlaub-Kränzen dargestellt.

Da der Efeu nicht alleine existieren kann und sich an Gemäuer oder Pflanzen anschmiegt, um zu überleben, gilt er seit jeher auch als Sinnbild für Treue und Freundschaft. Im antiken Griechenland erhielten beispielsweise Brautpaare einen Efeuzweig, welcher die immerwährende Treue symbolisierte.


Mauerwerk & Bäume

Kann Efeu Mauerwerk schädigen und Bäume zerstören?

Der Efeu wird nicht nur geschätzt, im Volksglauben werden ihm u.a. eine schädigende Wirkung auf Gemäuer und Bäume nachgesagt. So soll er etwa zu Rissen in Fassaden führen und Bäumen die Nährstoffe stehlen.

 wald , efeu , baumstamm , natur , fantasy , fee , mystisch , landschaft , blätter , stimmung , märchen , grün , atmosphäre , waldboden , stimmungsvoll , romantisch , bäume ,Derzeit liegen keine eindeutigen Angaben darüber vor, ob Efeu einen Baum erwürgen oder anderweitig zerstören kann. Da die Kletterpflanze jedoch von ihrem Trägerbaum abhängig ist und meist mit ihm untergeht, wird davon ausgegangen, dass der Efeu zumindest für größere Bäume unschädlich ist. Kleinere Bäume oder Sträucher können allerdings durch eine Überwucherung absterben.

Dass Efeu Gemäuer und Fassaden schadet, gilt jedoch als widerlegt. Mehr noch, der Wurzelkletterer kann die bewachsenen Flächen vor Regen und Spannungsrissen, welche durch starke Temperaturschwankungen entstehen, schützen.

Spalten im Mauerwerk können lediglich durch die Bewachsung verschlimmert werden, indem bereits vorhandene Schäden durch eingedrungene Wurzeln aufgesprengt werden.

Fassaden, welche mit Efeu bepflanzt werden sollen, müssen das Gewicht der Pflanze allerdings tragen können. Als ungeeignete Trägerflächen gelten z.B. Fassaden mit Wärmedämmverbünden, vorgehängten Elementen oder beschädigtem Mauerwerk.


Namen & Etymologie

Trivialnamen und Namensherkunft von Efeu

Der Efeu wird u.a. wie folgt bezeichnet:

  • Gemeiner Efeu
  • Gewöhnlicher Efeu
  • Epheu
  • Baumwinde
  • Eppich

Die Herkunft des Namens „Efeu“ ist derzeit noch ungeklärt. Es leitet sich aus dem früh-neudeutschen „Epheu“ ab, bei welchem die Buchstaben „p“ und „h“ jedoch ursprünglich nicht zusammen als „f“ sondern einzeln ausgesprochen wurden. Dies ist auf eine Fehldeutung aus dem 17. Jahrhundert zurückzuführen.

Möglicherweise leitete sich die frühere Schreibweise „Ebheu“ oder „Epheu“ aus den Wörtern „Ep“ bzw. „Eb“ und „Heu“ ab und deutet demnach auf die Verwendung als Laubheu hin. Der vordere Wortteil „Eb“ könnte mit „ibex“ (Latein: Steinbock“) verwandt sein und so viel wie „Kletterer“ bedeuten.


Verwendung & Nutzen

Für was verwendet man Efeu?

Der Efeu findet in erster Linie Verwendung als Zierpflanze zur Begrünung von Fassaden, Mauern und Co. Die Kletterpflanze dient als Wärmedämmer und schützt die Gemäuer vor Regen, starken Temperaturschwankungen und somit auch vor Spannungsrissen.

Zeitgleich bieten die bewachsen Fassaden auch vielen Tieren und Insekten einen Lebensraum sowie Nistplatz. Efeu wurde darüber hinaus auch schon in der Jungsteinzeit (Neolithikum) gesammelt und als Laubheu zur Tierfütterung genutzt.

Wissenswert: Efeu reinigt die Luft von Schadstoffen wie etwa Formaldehyd, Benzol und Xylolen, wie Forschungen der NASA zeigten.

Bedeutsam sind jedoch auch die Inhaltsstoffe der Pflanze. Efeu kann einerseits als natürlicher Seifen-Ersatz genutzt werden und dient andererseits der Herstellung von medizinischen Präparaten, vor allem von schleimlösenden Hustenmitteln.

Die in der Pflanze enthaltenen Saponine schäumen in wässrigen Lösungen und wirken ähnlich wie Seife. Sie können demnach zum Reinigen von Kleidung und anderen Textilien genutzt werden und belasten die Umwelt dabei nicht wie herkömmliche Waschmittel.

Verwendung von Efeu

Der Gewöhnliche Efeu findet Verwendung als:

  • Heilpflanze (schleimlösend und krampflösend)
  • Zierpflanze (Wärmedämmung und Schutz)
  • Nutzpflanze (Seifen-Ersatz und Laubheu)
  • Lebensraum und Nistplatz für Tiere und Insekten

Efeu als Heilpflanze

Verwendung von Efeu als Heilpflanze

Efeu wird bereits seit tausenden von Jahren vom Menschen zu Heilzwecken verwendet. In der Antike fanden Zubereitungen der Pflanze beispielsweise bei Kopfschmerzen, Nierensteinen, Geschwüren oder Ohrenschmerzen Anwendung.

Heute gelten vor allem seine krampf- und schleimlösende Wirkung als bewiesen. Efeu ist in vielen Hustenmitteln enthalten und kann bei produktivem Reizhusten und Bronchialerkrankungen helfen. Da alle Pflanzenteile des Efeus jedoch giftig sind, sollten ausschließlich Fertigpräparate mit vordefinierter Dosis genutzt werden.

Verwendet werden hierbei vor allem Extrakte aus den Blättern der Pflanze. Bei den typischen Extraktionsbedingungen gehen nämlich die maßgeblich für die Giftigkeit verantwortlichen Stoffe wie Falcarinol nicht in die Lösung über.

Daher werden auch die meisten auf dem Markt erhältlichen Produkte wie Hustensäfte, Sirups und Tabletten aus Extrakten der Pflanze hergestellt.

Verwendete Pflanzenteile

Zur Herstellung von Arzneimitteln werden die Blätter des Efeus genutzt:

  • Efeublätter (Hederae helicis folium)
    Synonyme: Adamsblätter, Rampelblätter bzw. Folia Hederae

Zubereitungen & Darreichungsformen ätherisches öl , extrakt , pflanzen , natur , pflege , heilpflanzen , entspannung , Heilpflanzen, Heilkräuter, Naturheilkunde, Phytopharmaka

Anerkannte Darreichungsformen von Efeublättern sind:

  • Trocken-Extrakte
    • Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV): 4-8:1; Extraktionsmittel: Ethanol 24-30 %
    • DEV: 6-7:1; Extraktionsmittel: Ethanol 40 %
    • DEV: 3-6:1; Extraktionsmittel: Ethanol 60 %
  • Flüssig-Extrakt
    • DEV: 1:1; Extraktionsmittel: Ethanol 70 %
  • Dickextrakt
    • DEV: 2.2 – 2.9 :1; Extraktionsmittel: Ethanol 50 %

Produkte mit Efeu

Efeu ist in vielen verschiedenen Fertigarzneimitteln wie etwa Sirups, Brausetabletten, Tropfen oder Zäpfchen enthalten. Diese werden aus zuvor genannten Gründen in der Regel aus Extrakten der Pflanze hergestellt.

Efeu-Produkte sind z.B.:

  • Saft (Hustensaft)
  • Sirup
  • Balsam
  • Cremes und Salben
  • Kräuteressenz
  • Spray
  • Tropfen
  • Tee (getrocknete Efeu-Blätter)
  • Zäpfchen (Suppositorium)

Präparate & Handelsnamen

Präparate mit Efeu sind z.B.:

  • Bronchipret ® Thymian Efeu Sirup
  • ABTEI Bronchial Efeu Tabletten
  • PIWU Efeu Saft
  • HERBION Efeu 7 mg/ml Sirup
  • Esberi-Efeu® Hustensaft
  • BronchoVerde Hustensaft Sirup
  • PROSPAN® Hustensaft
  • Sanabronch® Sandoz

Tee & Essen

Kann man aus Efeu Tee machen?

In Apotheken und Drogerien werden getrocknete Efeu-Blätter zur Zubereitung von Tee angeboten. Allerdings ist die Verwendung von Efeublättern für Tee eher ungebräuchlich und aufgrund der Vergiftungsgefahr weniger ratsam.

Kann man Efeu essen?

Nein, alle Teile der Pflanze sind giftig und demnach nicht essbar. Sie können zu Vergiftungserscheinungen führen, wobei insbesondere bei Kindern und Haustieren Vorsicht angebracht ist.

Besonders giftig sind die Früchte des Efeus. Hierbei kann es bereits nach Verzehr von 2 bis 3 Beeren zu Vergiftungssymptomen wie Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, erhöhtem Puls und/oder Krämpfen kommen.

Die Aufnahme großer Mengen ist aufgrund des bitteren Geschmacks zwar unwahrscheinlich, kann jedoch zu einem Schock und Atemstillstand führen.


Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete – Ist Efeu gut?

Zubereitungen aus Efeublättern finden Anwendung als schleimlösendes Mittel (Expektorans) bei produktivem Husten.

Krankheiten trockener Husten, ReizhustenAnerkannte medizinische Anwendung von Efeublättern:

Genannte Anwendungen sind von der Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel), der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) und/oder dem HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) anerkannt.

Efeublätter besitzen folgende Wirkungen:

  • expektorierend (auswurffördernd)
  • sekretolytisch (schleimlösend)
  • spasmolytisch (krampflösend)
  • hautreizend
  • schleimhautreizend

Die genaue Wirkungsweise von Efeublättern ist derzeit noch nicht vollständig bekannt. Laborstudien weisen jedoch darauf hin, dass die Wirkstoffe der Pflanze die Atemwege erweitert und die Sekretion von Bronchialflüssigkeit anregen.

Heilende Wirkung von Efeu gut durch Studien belegt

Die Blätter des Echten Efeus als schleimlösendes Mittel bei produktiven Husten werden vom HMPC, also dem Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) „medizinisch anerkannt“ („well-established use“).

Anders als bei vielen anderen Heilpflanzen beruht die Anwendung hierbei also nicht nur auf der traditionellen Verwendung. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Efeublätter bei produktivem Husten ist bibliografisch nachgewiesen, sie wird also durch anerkannte Studien gestützt.

Entsprechende Heilpflanzen müssen nachweislich seit mindestens 10 Jahren bedenkenlos auf diese Weise verwendet worden sein.

Laut der Kommission E eignen sich die Blätter des Efeus zur Behandlung von Katarrhen der Luftwege sowie zur symptomatischen Behandlung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Bronchien.

Auch die ESCOP äußert sich ähnlich und erwähnt zusätzlich die Anwendung „bei Husten, insbesondere, wenn dieser von übermäßiger Absonderung eines zähflüssigen Schleims begleitet ist“.


Studien & Wirksamkeit

Efeu als schleimlösendes HustenmittelWie wirkt Efeu-Extrakt?

Wie bereits erwähnt, gilt die Wirkung des Efeus als medizinisch anerkannt (well-established use). Das bedeutet, dass sowohl die Wirksamkeit als auch die Sicherheit der Anwendung bibliografisch, also durch Verweis auf existierende Studien, nachgewiesen ist.

 fenster , efeu , kletterpflanze , grün , wand , fassade , bewuchs , hauswand , mauer , pflanze , efeublätter , efeugewächs , wachsen , fensterrahmen , weißes fenster ,Hierbei spielen die Monographien (eine in sich vollständige, umfassende Abhandlung) vom HMPC eine wesentliche Rolle. Der HMPC berücksichtigte in seiner Bewertung verschiedene Studien zu Efeublättern bzw. daraus hergestellten Präparaten.

Wie in der HMPC-Monographie nachzulesen ist, wurde „die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Efeublätterextrakt als Expektorans bei produktivem Husten in Verbindung mit einer akuten einer akuten Atemwegsinfektion […] in einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie nachgewiesen.“

Eine der Studie zeigte z.B., dass Efeublätter die Schwere des Hustens im Vergleich zu einem Placebo signifikant verringern können. Auch die Lungenfunktion der Probanden, welche Efeu-Extrakte erhielten, war in Studien signifikant besser.

Bei Studien an Kindern mit akuter Bronchitis konnten die Efeublätter die Symptome vergleichbar gut lindern wie das Hustenmittel Acetylcystein (Mercaptursäure).

Aus der langjährigen klinischen Anwendung geht außerdem hervor, dass Efeu-Präparate gut verträglich sind und zu keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen führen.


Schleimlöser & Hustenmittel

Ist Efeu schleimlösend?

Efeu besitzt eine schleimlösende und auswurffördernde Wirkung. Klinische Studien zu Efeublätter-Extrakten belegen, dass die Heilpflanze zu einer signifikanten Verbesserung von wichtigen Lungenfunktionsparametern führen kann.

Dies wurde mittels Spirometrie (Verfahren, zur Messung des Lungenvolumens) und Bodyplethysmographie (auch große Lungenfunktion oder Ganzkörperplethysmographie) gemessen. Auch das subjektive Wohlbefinden der Patienten verbesserte sich deutlich.

Extrakten aus Efeublättern waren in Studien außerdem den Hustenmitteln Ambroxol oder Acetylcystein gleichwertig oder überlegen.

Wirkungsweise – Was bewirkt Efeu?

Der genaue Wirkmechanismus der Efeuextrakte ist noch nicht vollständig geklärt. Derzeit wird angenommen, dass die Wirkung auf eine Reizung der Magenschleimhaut zurückzuführen ist, welche reflexartig den Nervus vagus (zehnter Hirnnerv) stimuliert und somit die vermehrte Produktion von dünnflüssigerem Schleim anregt. Auf diese Weise kann der Schleim leichter abgehustet werden.

Wahrscheinlich wirken die Extrakte jedoch auch direkt auf der Bronchialschleimhaut und erleichtern hier den Abtransport des Schleims aus den Atemwegen. Darüber hinaus entspannen die im Gewächs enthaltenen Wirkstoffe auch die Muskulatur der Bronchien und helfen somit dabei, die Atemwege zu entkrampfen.


Einnahme & Dosierung

Efeu richtig einnehmen und dosieren

Die Einnahme und Dosierung von Efeu variiert je nach verwendetem Präparat und Alter des Betroffenen. Medizinisch anerkannt sind bestimmte Extrakte aus Efeublättern, welche je nach Stärke (bzw. Drogen-Extrakt-Verhältnisses) unterschiedlich dosiert werden.

Traditionell finden jedoch auch weitere Zubereitungen aus Efeu-Blättern Anwendung, wie etwa Tees, Salben oder Sirups. Die Dosierung zuletzt genannter Darreichungsformen basiert lediglich auf deren traditioneller Verwendung.

Einnahme Hinweise

Gemeine Efeu, Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix)

  • Die Einnahme von medizinischen Efeu Präparaten eignet sich für Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 2 Jahren.
  • Bei Kindern zwischen 2 und 4 Jahren ist eine ärztliche Diagnose und Überwachung erforderlich.
  • Verschlechtern sich Ihre Symptome oder halten diese über eine Woche lang an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
  • Kommt es zu Atemnot (Dyspnoe), Fieber oder eitrigem Auswurf, sollten Sie einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren.
  • Bei Patienten, welche an einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder einem Magengeschwür (Ulcus ventriculi) leiden, ist Vorsicht angebracht. Holen Sie sich im Zweifelsfall ärztlichen Rat ein.

Efeu Extrakte

Dosis von Efeu-Extrakten bei Erwachsenen und Kindern

Nachfolgende, vom HMPC empfohlene Dosierungen von Efeu beziehen sich auf Jugendliche und Erwachsene:

Trockenextrakte

  • DEV: 4-8:1
    • Einzeldosis: 15 bis 65 mg
    • Häufigkeit: 1 bis 3 Mal am Tag
    • Tagesdosis: 45 bis 105 mg
    • Anmerkung: Die Maximaldosis bei Präparaten, welche Alkohol (Ethanol) enthalten, beträgt 67 mg am Tag; entsprechend 420 mg der pflanzlichen Substanz
  • DEV: 6-7:1
    • Einzeldosis: 14 bis 18 mg
    • Häufigkeit: 3 Mal täglich
    • Tagesdosis: 42 bis 54 mg
  • DEV: 3-6:1
    • Einzeldosis: 33 mg
    • Häufigkeit: 2 Mal täglich
    • Tagesdosis: 66 mg

Weitere Efeu Extrakte

Dosierung von Dick- sowie Flüssig-Extrakten aus Efeublättern bei Jugendlichen und Erwachsenen:

  • Flüssigextrakt (DEV: 1:1)
    • Einzeldosis: 100 mg
    • Häufigkeit: 3 Mal täglich
    • Tagesdosis: 300 mg
  • Dickextrakt (DEV: 2.2-2.9:1)
    • Einzeldosis: 40 mg
    • Häufigkeit: 3 Mal am Tag
    • Tagesdosis: 120 mg

Efeu bei Kindern

Dosierung von Efeu bei Kindern

Bei Kindern zwischen 6 und 11 Jahren (A) bzw. Kleinkindern zwischen 2 und 5 Jahren (B) werden folgende Dosierungen der Efeu-Präparate vom HMPC empfohlen:

Trockenextrakte:Keuchhusten Cytomegalovirus CMV

  • DEV: 4-8:1
    • A.) 11 bis 35 mg; 2 bis 3 Mal täglich (Tagesdosis: 33 bis 70 mg)
      Tagesdosis bei Alkoholhaltigen Präparaten: 34 mg
    • B.) 8 bis 18 mg; 2 bis 3 Mal am Tag (Tagesdosis: 24 bis 36 mg)
      Tagesdosis bei Alkoholhaltigen Präparaten: 24 mg
  • DEV: 6-7:1
    • A.) 9 bis 18 mg; 1 bis 3 Mal am Tag (Tagesdosis: 15 bis 40 mg)
    • B.) 7 bis 9 mg; 2 bis 3 Mal täglich (Tagesdosis: 14 bis 27 mg)
  • DEV: 3-6:1
    • A.) 25 mg; 2 Mal täglich (Tagesdosis: 50 mg)
    • B.) 17 mg; 2 Mal am Tag (Tagesdosis: 34 mg)

Flüssig- & Dick-Extrakt

  • Flüssigextrakt (DEV 1:1)
    • A.) 75 mg; 3 Mal am Tag (Tagesdosis: 225 mg)
    • B.) Aufgrund des Alkoholgehalts ungeeignet
  • Dickextrakt (DEV 2.2-2.9:1)
    • A.) 20 bis 26 mg; 3 bis 4 Mal am Tag (Tagesdosis: maximal 80 mg)
    • B.) 20 mg; 3 mal täglich (Tagesdosis: 60 mg)

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe der Efeublätter

  • Triterpene – ca. 5 % Saponine
    • hauptsächlich bestehend aus: Oleanolsäure-, Hederagenin- und Bayogeninglykosiden
    • α-Hederin (Monodesmosid)
    • Hederacosid C (Hauptsaponin)
    • Hederasaponine B, D, E, F, G, H, I
  • Polyine
    • Falcarinol
    • Didehydrofalcarinol
  • Phenolische Inhaltsstoffe
    • Rutosid (= Rutin; = Quercetin-3-rhamnoglucosid) als Hauptflavonoid
    • Kämpferol-3-rhamnoglucosid
    • Chlorogensäure
    • Kaffeesäure
    • Scopolin (= 7-Hydroxy-6-methoxy-cumaringlucosid)
  • Ätherisches Öl
    • Methylethylketon
    • Methylisobutylketon
    • Capronaldehyd
    • trans-2-Hexenal
    • trans-2-Hexenol
    • Furfurol
    • Maltol
    • Sesquiterpene (β-Elemen, Germacren B)
  • Vitamine

Welcher Inhaltsstoff ist für die Wirkung von Efeu verantwortlich?

Die für die Heilwirkung verantwortlichen Stoffe der Efeublätter sind bestimmte Triterpensaponine, also sekundäre Pflanzenstoffe. Nach derzeitigem Kenntnisstand spielen hierbei vor allem die Stoffe Alpha-Hederin (α-Hederin) sowie Hederacosid C und B eine wichtige Rolle .

Was ist am Efeu giftig?

Zu den bekannten Giftstoffen des Efeus gehören Falcarinol sowie auch die für die Heilwirkung bedeutende Substanz α-Hederin (Triterpensaponin). Das Alpha-Hederin kann sich dabei auch durch Abbau-Reaktionen aus dem Hederacosid C bilden.


Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Wie giftig ist Efeu?

Aus der langjährigen klinischen Anwendung von Efeublättern geht hervor, dass entsprechende Präparate gut verträglich sind und zu keinen schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen führen.

Gemäß der Daten aus kontrollierten und nicht-kontrollierten klinischen Studien kann Efeu zu Nebenwirkungen wie MagenDarm-Beschwerden sowie allergischen Reaktionen wie Hautausschlag führen. Deren Häufigkeit ist derzeit jedoch noch nicht bekannt.

Krankheiten Divertikulitis Apfelessig-Diät

Mögliche Nebenwirkungen sind z.B. Übelkeit und Erbrechen

Mögliche Nebenwirkungen von Efeu sind:

Efeu Überdosis

Eine Überdosierung von Efeu kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und/oder Unruhe führen. Es wurde auch über einen Fall eines 4-jähriges Kindes berichtet, welches nach versehentlicher Einnahme eines Efeuextrakts mit 1,8 g Wirkstoff Aggressivität und Durchfall entwickelte.

Gegenanzeigen von Efeu (Kontraindikation)

Bestimmten Personengruppen sollten auf die Einnahme von Arzneimitteln aus Efeublättern verzichten bzw. diese nur nach ärztlichem Rat einnehmen:

Efeu-Präparate eignen sich nicht für Personen, welche gegen Efeu oder andere Pflanzen aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae) allergisch sind.

Vorsicht ist auch bei Personen, die an einer Magenschleimhautentzündung oder einem Magengeschwür leiden, geboten, da Efeu zu Reizungen des Magen-Darm-Trakts führen kann.

Bei Kindern unter 2 Jahren gelten schleimlösende Hustenmittel insgesamt als kontraindiziert, da hierbei ein Risiko für eine Verschlimmerung der Symptome vorliegt.

Da keine ausreichenden Daten zur Sicherheit während der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, wird auch schwangeren und stillenden Frauen sicherheitshalber vor einer Einnahme abgeraten.

Einige Efeu-Medikamente enthalten außerdem Alkohol, weshalb sie sich ebenfalls nicht bei schwangeren und stillenden Frauen, Kindern und anderen Personengruppen wie etwa alkoholkranken Menschen eignen.


Quellen & Verweise

  • Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen; Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008.
  • Hans Zotter: Antike Medizin. Die medizinische Sammelhandschrift Cod. Vindobonensis 93 in lateinischer und deutscher Sprache. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz 1980 (= Interpretationes ad codices. Band 2); 2., verbesserte Auflage ebenda 1986, ISBN 3-201-01310-2, S. 169–171.
  • https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/hederae-helicis-folium
  • https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-04-2005/titel-04-2005/
  • Lexikon der Arzeipflanzen und Drogen; Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg
  • Markus van Berlo: Kirchliche Gebäude im grünen Gewand – Fassadengrün, Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, Recklinghausen 2002
  • Pedanios Dioskurides. 1. Jh.: De Medicinali Materia libri quinque. Übersetzung. Julius Berendes. Des Pedanius Dioskurides Arzneimittellehre in 5 Büchern. Enke, Stuttgart 1902, S. 254 (Buch II, Kapitel 210): Kissos (Digitalisat)
  • Plinius der Ältere, 1. Jh.: Naturalis historia Buch XVI, Kapitel lxii (§ 144–152): Hedera (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat) — Buch XXIV, Kapitel xlvii (§ 75–80): Hedera (Digitalisat); Übersetzung Külb 1855 (Digitalisat)
  • W. Blaschek: Wichtel – Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis; 6. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2015.


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