Die Kniegelenksarthrose
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Unter Kniegelenksarthrose oder Gonarthrose versteht man eine degenerative Erkrankung des Kniegelenks. Durch vorzeitigen Verschleiß der Knorpelflächen des Kniegelenks tritt eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung, Verformung oder Versteifung des Kniegelenks ein.
Das Kniegelenk ist ein Scharniergelenk und besteht aus drei einzelnen Gelenken, die einzeln oder alle zusammen von der Arthrose betroffen sein können: das Kniescheibengelenk, das mittlere Gelenk, und das äußere Gelenk. Die Knorpelscheiben des Kniegelenks sind 7mm dick und damit die dicksten des Körpers. Besonders bei Leistungssportlern treten Schäden am Meniskus des medialen Kniegelenks auf. Kniegelenksarthrose ist die am häufigsten vorkommende Arthroseform.
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Ursachen & Entstehung
Kniegelenksarthrose entsteht häufig durch falsche oder übermäßige Belastung, z.B. durch Sport oder Übergewicht. Aber auch Verletzungen, nicht richtig verheilte Knochenbrüche oder Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma können zu übermäßigem Gelenkverschleiß führen.
Zu den Risikopatienten zählen beispielsweise Bauarbeiter, Extremsportler oder ältere Personen. Aber auch Unfälle können eine Kniegelenkarthrose verursachen. Ausführlichere Informationen zum Thema finden Sie außerdem in unserem Artikel „Gonarthrose“.
Symptome & Anzeichen
Zu den Symptomen einer Kniegelenksarthrose gehören:
- zunehmende Gelenkschmerzen beim Treppensteigen
- steife Knie
- angeschwollene Knie
- Gelenkerguss
- Gelenkentzündung
- Knieschmerzen
- Verformung des Kniegelenks
- Abbau der Oberschenkelmuskulatur
- Gangveränderungen durch Einnehmen einer Schonhaltung
Diagnose & Untersuchung
Der Arzt stellt die Diagnose anhand der Anamnese und einer Gelenkuntersuchung. Röntgen des Kniegelenks kann die Verschleißerscheinungen im Knie bildhaft darstellen. Durch Ultraschalluntersuchung kann der Knorpel dargestellt werden.
Bei der Gelenkspiegelung Arthroskopie kann nicht nur das Innere des Knies mit einer Sonde mit Kamera untersucht werden, sondern gleichzeitig eine Behandlung wie die Glättung rauher Knorpelflächen durchgeführt werden.
Behandlung & Therapie
Die Behandlung zielt auf Linderung der Schmerzen und Verhindern weiterer Verschleißerscheinungen. Zur Schmerzbehandlung können Medikamente wie cortisonfreie Schmerzmittel oder nichtsteroidale Antirheumatika eingesetzt werden.
Cortison oder Hyaluronsäure können als Injektion direkt in das Gelenk verabreicht werden. Cortison wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend, Hyaluronsäure kann Knorpelunebenheiten glätten. Physiotherapie wie Krankengymnastik, Wärme- oder Kälteanwendungen können Knieschmerzen lindern. Als Schmerztherapie hat sich auch Akupunktur bewährt.
Als heilende Pflege wird eine knorpelschützende Tinktur aus gleichen Teilen Salbei, Lavendel, Melisse und Myrrhe empfohlen, die früher als Fertigarznei erhältlich war, die man sich jetzt aber selbst mischen (lassen) muss.
Zur Gelenkstärkung kann das Salz Nr. 12 Calcium sulfuricum eingesetzt werden. Wenn konservative Behandlung nicht zu einer Besserung führt, können gelenkerhaltende Operationen erfolgen, wie Umlagerung der Kniescheibe, Korrektur von Fehlstellungen (X- oder O-Bein) oder Glätten des Knorpels.
Bei Gelenkentzündung kann die Gelenkinnenhaut operativ entfernt werden. Bei fortgeschrittener Kniegelenksarthrose wird häufig eine Endoprothese eingesetzt.
Auch Einsatz einer Teilprothese ist möglich. Dabei werden zerstörte Gelenkteile entfernt . Bei dieser Operation verbringt man etwa zwei Wochen im Krankenhaus und lernt anschließend in der Reha den Umgang mit der Kniegelenksprothese und arbeitet am Aufbau der Muskulatur. Ein künstliches Kniegelenk kann etwa 10 bis 15 Jahre funktionieren.
Einer Kniearthrose kann man vorbeugen, in dem man Übergewicht reduziert, reichlich Flüssigkeit zuführt (Wasser) , flache Schuhe trägt, regelmäßige Bewegung wie Walking oder Schwimmen ausübt und Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr, wie Skifahren, bzw. unphysiologische Gelenkbelastung, vermeidet. Als Prävention wird auch die Substitution von Selen empfohlen.