Das Wort Gymnastik kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie turnen, üben, schulen und meint die Kunst der Leibesübungen zur Ertüchtigung.
Die Ertüchtigung des menschlichen Körpers ist gemeint, und auch seine Pflege und Stärkung.
Gymnastik unterscheidet sich von anderen Sportarten und möglichen Kräftigungen, denn sie zielt auf den gesamten Körper und nicht bloß auf Teile davon ab.
In diesem Ratgeber informieren wir Sie umfassend zum Thema Gymnastik.
Table of Contents
Was ist Gymnastik?
Inhaltsverzeichnis
Gymnastik meint ein Trainingsprogramm, welches der Kräftigung des gesamten Körpers dient. Es beschreibt verschiedene sportliche Übungen, manche werden mit Sportgeräten ausgeführt und manche ohne Sportgeräte. Je nach Bedarf bezieht die Gymnastik auch tänzerische Übungen und Bewegungsabläufe mit ein, die bei der Ausübung mit Musik untermalt werden. Man spricht dann von der tänzerischen Gymnastik.
Im Gegensatz zu ihr steht die Zweck-Gymnastik, die eine Reihe von Dehn- und Streckübungen beinhaltet, aber auch Übungen zur Kräftigung. Es sollen durch das Training die Koordination, die Haltung, die Körperkontrolle, als auch das Gleichgewicht trainiert werden.
Es gibt unterschiedliche Arten von Gymnastik. Dazu zählen unter anderem die Aerobic, funktionelle Gymnastik, Beckenbodengymnastik, Pilates, Krankengymnastik, rhythmische Gymnastik, Wassergymnastik und die Wirbelsäulengymnastik.
Heute wird Gymnastik aus drei Gründen praktiziert. Zum einen um bestehende Mängel zu beseitigen, wie bei der Krankengymnastik. Dann, zur Vorbereitung auf den Hochleistungssport, die Zweckgymnastik und um die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern, wie bei der Aerobic.
Es geht bei allen gymnastischen Übungen allerdings nicht um das Erlernen bestimmter Tätigkeiten, sondern um das Formen des menschlichen Körpers. Die einzelnen Übungen reizen die Muskeln, Sehnen und Bänder, welche sich daraufhin kräftiger auf- und umbauen.
Schon im alten Griechenland, welches die Wiege der Gymnastik ist, hatte man erkannt, dass ein Mensch der sich regelmäßig körperlich bewegt, so seine Gesundheit fördert und erhält.
Ursprung & Entwicklung
Die Gymnastik hat ihren Ursprung im alten Griechenland. Und sie blickt auf eine beachtliche Zeitspanne zurück, denn bereits um 700 vor Christus wurden bei den ersten Olympischen Spielen gymnastische Übungen vorgeführt.
Damals und in den folgenden Jahrhunderten wurde sie allerdings nackt vollführt, so dass jeder die körperliche Ausbildung auch sehen konnte. Bei den ersten neuzeitlichen olympischen Spielen 1896 wurden ebenfalls gymnastische Übungen praktiziert, inzwischen allerdings bekleidet.
Funktion, Wirkung & Ziele
Durch das Üben und Trainieren der unterschiedlichen Bewegungsabläufe und Bewegungsaufgaben, erlangt der Körper mehr Kraft, Muskeln bauen sich auf, Sehnen und Bänder werden gedehnt und die Gelenke werden lockerer und beweglicher.
Die Grundlage für bestimmte motorische Abläufe wird hergestellt und ist dadurch gegeben. Ziel heute ist die Verbesserung der körperlichen Konstitution und damit auch die Steigerung der Lebensqualität.
- Training des gesamten Körpers
- Verbesserung der allgemeinen körperlichen Konstitution
- Verbesserung der Lebensqualität
- Gesteigertes Wohlbefinden und Gesundheit
Durchführung & Arten
Da es unterschiedliche Arten von Gymnastik gibt, befassen wir uns erst einmal mit der Gymnastik allgemein. Allen Arten dieser liegt das regelmäßige Üben und Trainieren zugrunde. Gymnastik kann medizinisch betrieben werden oder aber auch privat und aus eigenem Antrieb heraus.
Die medizinische Gymnastik wird in der Regel von erfahrenen und speziell geschulten Physiotherapeuten/Krankengymnasten oder Sportmedizinern angeleitet. Der Patient erlernt mit der Hilfe des Therapeuten bestimmte Übungen und Bewegungsabläufe, die ihm/ihr helfen die bestehenden körperlichen Mängel zu beseitigen oder auszugleichen.
Es gibt hier unterschiedliche Arten der Gymnastik/Krankengymnastik:
- Beckenbodengymnastik
- Wirbelsäulengymnastik
- Schwangerschaftsgymnastik
- Generelle Krankengymnastik
Bei der privat betriebenen Gymnastik gibt es die Möglichkeit in einem Sportverein zu trainieren. Auch hier gibt es verschiedene Arten seinen Leib zu formen und sich zu kräftigen. Durch die Unterschiede bedingt, gibt es auch verschiedene Sportvereine.
Arten der privat betriebenen Gymnastik:
- Wassergymnastik
- Rhythmische und tänzerische Gymnastik
- Trainingsgymnastik
- Wettkampfgymnastik
Je nach Art werden unterschiedliche Bewegungsabläufe oder Sportgeräte eingesetzt. Bei der Wassergymnastik ist man logischerweise im Wasser und vollführt in diesem Medium tänzerische Abläufe zu Musik.
Genauso bei der tänzerischen Gymnastik, der ästhetischen Gruppengymnastik oder der rhythmischen Sportgymnastik, nur das man hierbei an Land ist.
In beiden Fällen kommen zusätzliche Sportgeräte wie Bälle oder Bänder zum Einsatz und sie können sowohl einzeln als auch in der Gruppe vollführt werden. Trainings oder Wettkampfgymnastik wird meistens an Sportgeräten wie dem Reck oder dem Barren ausgeführt.
Gymnastik hilft gegen
- Körperliche Fehlhaltungen oder Mängel
- Übergewicht
- Stress
Wie bei allen Arten der körperlichen Ertüchtigung trägt die regelmäßige Gymnastik zu einer Kontrolle des Körpergewichts bei. Vorausgesetzt man ernährt sich dabei auch gesund und ausgewogen. Es geht ja auch primär um die Formung des Körpers.
Außerdem wirkt sich regelmäßige körperliche Bewegung positiv auf die Psyche und die mentale Gesundheit aus.
Durch die Krankengymnastik können Fehlstellungen oder Mängel an Muskulatur und Skelett ausgeglichen oder beseitigt werden.
Sie fördert & stärkt
- Muskulatur
- Beweglichkeit
- Dehnung von Sehnen, Bändern und Fascien
Der gesamte Körper wird trainiert, gedehnt und generell beweglicher.
Gründe für Krankengymnastik
Gymnastik an sich, bis auf die Krankengymnastik, ist keine konkrete medizinische Maßnahme. In Fällen, in welchen Krankengymnastik verordnet wird, nimmt im Vorfeld ein Facharzt eine Untersuchung vor und stellt eine Überweisung aus.
Dies kann ein Orthopäde, ein Chirurg, ein Zahnarzt/Kieferorthopäde oder sogar der Hausarzt sein. Mit einem konkreten Auftrag für den Physiotherapeuten was zu behandeln ist und in wie vielen Sitzungen überstellt dieser den Patienten.
Bei der Krankengymnastik spricht der Therapeut erst einmal mit dem Patienten und lässt sich das Problem schildern.
Dann sieht er oder sie sich die Bewegungsabläufe des betroffenen Körperteils an.
Es wird die Beweglichkeit manuell ertastet, und es werden eventuelle Veränderungen der Sehnen, Bänder und Gewebe ertastet und durch Massagen oder Mobilisierung wieder gelockert.
Der Patient erlernt dann unter Anleitung des Therapeuten bestimmte Übungen, die er oder sie zuhause trainieren muss. Dies stellt dann nach und nach die Funktionalität des betroffenen Körperteils wieder her.
Bei der Schwangerschaftsgymnastik erlernt die werdende Mutter Atemtechniken und Entspannungstechniken, die sie während der Schwangerschaft und später im Laufe der Geburt anwenden kann. Hier unterstützt die Gymnastik speziell die Bedürfnisse eines schwangeren Körpers und trainiert diesen auch dementsprechend.
- Beobachtung und Festhalten des Ist-Zustands bei Beweglichkeit und Mobilität
- Manuelles Ertasten des Zustands von Sehnen, Bändern und co.
- Massagen
- Anleitungen für Übungen zuhause
Wer behandelt?
Eine Behandlung mit der Heilgymnastik oder der Krankengymnastik wird ausschließlich von Fachärzten, Physiotherapeuten oder geschulten Sportmedizinern vorgenommen. Nur diese können das Training auf das Ziel des Patienten abstimmen und ihn/sie dementsprechend schulen.
Risiken & Nebenwirkungen
- Verletzungen
- Muskelkater
- Verschlimmerung bestehender Schäden
Wer sich aus gesundheitlichen Gründen in die Hände eines Krankengymnasten begibt, der sollte auf einen gelernten, erfahrenen und geschulten Therapeuten setzten. Nur ein geschulter Therapeut ist medizinisch so versiert, dass er/sie genau weiß welche Krankheit oder Fehlstellung welche Art von Bewegung und Massage benötigt, um wieder richtig zu funktionieren oder gesund zu werden.
Eine unsachgemäße Handhabung kann zu einer Verschlimmerung der Beschwerden oder sogar zu Verletzungen führen. Auch bei stark übergewichtigen Personen, muss genau darauf geachtet werden, das die Gelenke keinen weiteren Schaden nehmen.
Gegenanzeigen
Eine Gegenanzeige besteht:
- Bei bestehender Krankheit (Grippe, etc.)
- Kurz vor oder nach den Essen
- Bei extremem Übergewicht
- Bei großer Hitze
Wer starkes Übergewicht hat, der sollte sich anfangs nicht überlasten. Die Gelenke sollten geschont werden. Wer eine Infektionskrankheit wie die Grippe oder Durchfall hat, der sollte generell vorerst keinen Sport machen.
Bei extremer Hitze kann es bei sportlicher Betätigung zu einem Hitzschlag oder einem Kreislaufkollaps kommen. Deshalb ist es ratsam auf kühleres Wetter zu warten oder in ein klimatisiertes Studio/Raum zu gehen. Weitere Erkrankungen können individuell mit dem Arzt abgeklärt werden.