Das Blutgerinnungsmedikamente bei Beinvenenthrombose und Vorhofflimmern
Marcumar – Informationen
Inhaltsverzeichnis
- Hersteller: Meda Pharma GmbH & Co.kg
- PZN: 05541338
- Rezeptpflichtig: Ja
- Art: Tabletten
- Menge: bis zu 98 Stück
Table of Contents
Wirkung & Anwendung
Marcumar wird überwiegend bei zwei Krankheitsbildern eingesetzt: Beinvenenthrombose und Vorhofflimmern.
Die Beinvenenthrombose kann plötzlich auftreten. Hierbei blockiert ein Blutgerinnsel die Vene, sodass es zu Beschwerden und Komplikationen kommt. Schmerzen im Bein werden wahrgenommen und ein unangenehmes Ziehen wird deutlich.
Das Vorhofflimmern ist eine der bekanntesten und am häufigsten auftretenden Herzrhythmusstörungen. Herzrhythmusstörungen bedeutet, dass das Herz nicht mehr regelmäßig schlägt. Auch hierbei kann es zu vielerlei Komplikationen und Beschwerden kommen.
Beinvenenthrombose
Beinvenenthrombose heißt, dass sich in den Venen ein Blutgerinnsel gebildet hat, dass die Vene blockiert. Meist liegen die Venen nicht sichtbar an der Hautoberfläche, sondern tief im Bein. Die häufigste Beinvenenthrombose wird in den Unterschenkeln wahrgenommen, aber auch die Oberschenkel oder die Leiste können betroffen sein.
Der Schmerz ist sehr stark und schon nach kurzer Zeit fühlt sich das Bein schwer und irgendwie dick an. Der Schmerz wird von jedem Patienten anders wahrgenommen, aber in der Regel sind meist krampfartige Schmerzen vorhanden, die auf eine Beinvenenthrombose hindeuten.
Die ersten Anzeichen sind meist schon am Morgen spürbar und sobald der Betroffene die Beine nach oben legt, verschwinden die Symptome. Das Bein wird zeitweilig sehr warm und kann sich sogar bis ins Bläuliche verfärben. Die Symptome sind aber nicht immer so deutlich zu erkennen.
Gerade im Anfangsstadium sind keine Symptome vorhanden. Die häufigste Ursache für die Beinvenenthrombose ist eine lange Zeit ohne Bewegung. Gerade bei einem Gips oder einem Krankenhausaufenthalt kann es schnell zu einer Beinvenenthrombose kommen. Durch das Gerinnsel in der Vene kann das Blut nicht mehr richtig fließen und verstopft die Venen immer mehr.
Eine der größten Gefahren bei einer Beinvenenthrombose ist die Lungenembolie. Das bedeutet, dass das Blut in die Lunge gelangt und dort alles verstopft. Bei den ersten Anzeichen einer Beinvenenthrombose muss ein Facharzt aufgesucht werden, der die Behandlung beginnen kann.
Eines der besten Arzneimittel bei Beinvenenthrombose ist Marcumar. Marcumar ist ein Blutgerinnungsmittel, dass dafür sorgt, dass die verstopfte Vene wieder freigespült wird und das Blut ungehindert fließen kann. Dabei wird Marcumar als Gegenspieler des Vitamins K eingesetzt.
Vitamin K ist ein Enzym, das für den Gerinnungsfaktor im Körper verantwortlich ist. Ist das Vitamin K nicht genug im Körper vorhanden, dann nimmt die Gerinnungsfähigkeit des Blutes ab und eine Thrombose kann entstehen.
Vorhofflimmern
Ein zusätzliches Einsatzgebiet von Marcumar ist das Vorhofflimmern. Mittlerweile leiden mehr als 6 Millionen Menschen an Herzrhythmusstörungen. Viele der Betroffenen spüren das Vorhofflimmern gar nicht, aber gerade diese Krankheit erhöht das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. In der Regel zeichnet sich das Vorhofflimmern dadurch aus, dass der Herzrhythmus meist viel zu schnell ist.
Die kreisenden Signale, die über das Reizleitersystem an die Herzvorhöfe weitergeleitet werden, sorgen auf Dauer dafür, dass die Vorhöfe nicht komplett mit Blut gefüllt werden können. Der Blutdruck fällt dadurch automatisch ab.
Die ersten Anzeichen für Vorhofflimmern sind häufiges Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Brustschmerzen und aufkommende Angstgefühle. Die Anzeichen sind von Patient zu Patient recht unterschiedlich und können nicht verallgemeinert werden.
Bei einem zu schnellen Herzschlag bekommt der Patient Herzrasen, Brustschmerzen und sogar Atemnot. Bei einem zu langsamen Herzschlag sind Schwindel und Ohnmacht der Fall.
Die Ursachen liegen meist im Alter. Die Struktur des Herzens verändert sich mit den Jahren und durch die Vernarbungen werden die elektrischen Signale nicht richtig weitergegeben. Das stört den normalen Herzrhythmus. Die Anzeichen kann jeder Kardiologe sofort erkennen und eine Therapie in Angriff nehmen.
Marcumar ist eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente zur Vorhofflimmerbehandlung. Durch das Vorhofflimmern kann das Blut verklumpen. Sobald das Herz wieder seinen normalen Rhythmus aufnimmt, wird das verklumpte Blut durch die Venen gepumpt und kann im schlimmsten Fall die Venen zum Herzen verstopfen, was einen Herzinfarkt zur Folge hat. Marcumar kann in guter Dosierung dafür sorgen, dass das Blut nicht verklumpt und somit das Herzinfarktrisiko senken.
Einnahme & Dosis
Die Marcumar-Dosierung nur anhand des inr-Wertes und mit ständiger ArztkontrolleMarcumar
wird nur vom Kardiologen verschrieben und darf nur anhand der Arztvorgaben eingenommen werden. Die Dosierung wird in bestimmte inr-Werte angegeben. Die inr-Werte werden durch die Erkrankung und die Schwere der Erkrankung bestimmt.
Damit der optimale Wert herausgefunden werden kann, muss eine Erstbestimmung des inr-Wertes vor der Behandlung mit Marcumar stattfinden. Während der gesamten Behandlungsdauer mit Marcumar muss der Patient in regelmäßigen Abständen den Arzt aufsuchen und die Werte kontrollieren lassen.
Die Patienten Sprechen recht unterschiedlich auf Marcumar an und somit muss die Dosierung gegebenenfalls mehrfach neu eingestellt werden, um ein optimales Behandlungsergebnis zu bekommen.
Bei normalen inr-Werten werden am ersten Behandlungstag 2 oder 3 Tabletten eingenommen. Am zweiten Behandlungstag werden dann nur noch 2 Tabletten eingenommen. Die folgenden Behandlungstage sind dann wieder anhand der Reaktion auf Marcumar einzustellen.
Damit die Gerinnung zu jeder Zeit stabil gehalten werden kann, muss bei der Einnahme von Marcumar jede 3 bis 4 Wochen ein Arztbesuch wahrgenommen werden. Die Wirkung von Marcumar hält in der Regel etwa 24 Stunden an. Wird eine Dosierung Vergessen, muss sie umgehend nachgenommen werden.
Allerdings darf ein Tag später nicht die doppelte Dosis eingenommen werden. Der Kontakt mit einem Arzt ist unumgänglich. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren sollten Marcumar nur bekommen, wenn der Arzt keine andere Möglichkeit sieht.
Für diese Altersgruppe sind keine ausreichenden Erfahrungswerte vorhanden. Marcumar wird in Tablettenform angeboten und müssen mit viel Flüssigkeit geschluckt werden. Aus praktischen Gründen sollte Marcumar bei einer langfristigen Einnahme am Abend eingenommen werden.
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen von Marcumar werden in verschiedene Kategorien unterteilt. Darunter „Sehr häufig“, “Häufig“, „Gelegentlich“, „Selten“, „Sehr selten“ und „Nicht bekannt“.
Sehr Häufig:
- Hämatome nach Verletzungen
- Epistaxis
- Zahnfleischbluten
Gelegentlich:
- Blutungen in der Nebenniere und der Bauchspeicheldrüse
- Blutungen im Rückenmarkbereich und im Gehirn
- Netzhautblutungen
- Schmerzen in den Großzehen
- Blutungen in der Pleurahöhle
- Einblutungen in die Darmwand
- Urtikaria; Exantthem; Dermatitis; Priritus
- Blutungen in den Muskeln oder den Gelenken
Selten:
- Anämien bedingte Blutungen
Sehr selten:
- Kompressionssyndrom der Nervensysteme
- Leber– und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt:
- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- Krankheiten im Bereich der Skelettmuskulatur; des Bindegewebes oder der Knochen
Ähnliche Medikamente
Medikamente mit der gleichen Wirkung unterteilt in langwirkende und kurzwirkende Gerinnungshemmer
Medikamente, welche die gleiche Wirkung wie Marcumar haben, werden in langwirkende und kurzwirkende Gerinnungshemmer unterteilt.
Zu den langwirkenden Gerinnungshemmern gehören neben Marcumar auch:
- Falithrom
- Marcoumar
- Liquamar
Zu den kurzwirkenden Gerinnungshemmern gehören:
- Aldocumar
- Athrombin K
- Coumadin
- Coumadine
- Marevan
- Panwarfin
- Sintrom
- Sinthrome