Himbeeren sind allseits beliebt – und das zurecht, denn sie sind reich an Vitaminen und anderen gesunden Nährstoffen, enthalten dabei jedoch kaum Zucker. Weniger bekannt ist die Verwendung der Himbeerblätter, welche bei Durchfall, Entzündungen und menstruationsbedingten Krämpfen helfen können.
Himbeerblättertee kann innerlich eingenommen oder zum Spülen und Gurgeln verwendet werden. Erhältlich sind jedoch u.a. auch Kapseln mit Extrakten der Blätter.
Himbeere (Rubus idaeus)
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief: Systematik der Himbeere
Table of Contents
Heilwirkung der Himbeerblätter
Die Himbeere als Heilpflanze – Himbeerblättertee & Co.
Die Himbeere (Rubus idaeus) ist eine Pflanze aus der Familie der Rosengewächse, welche nicht nur sehr nährstoffreich und dabei äußerst kalorienarm ist, sondern auch köstlich schmeckt. Daher verwundert es nicht, dass die kleinen roten Früchte der Pflanze bereits im Altertum eine beliebte Nahrungsquelle bei den Menschen darstellten.
Entgegen ihres Namens ist die Himbeere allerdings keine Beere sondern eine Sammelsteinfrucht. Wie Funde von Steinkernen belegen, stellten die Früchte dabei bereits in der Jungsteinzeit eine wichtige Obstpflanze dar.
Mitunter aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin C, Fruchtsäuren und Kalium können Himbeeren z.B. das Immunsystem unterstützen und die Heilung von Wunden fördern. Als Heilmittel werden jedoch die Blätter der Pflanze verwendet.
Diese enthalten viele Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe, die z.B. gegen Durchfall sowie Mund– und Rachenraum-Entzündungen helfen können. Studien legen außerdem eine krampflösende Wirkung auf die Gebärmutter nahe, weshalb Himbeerblätter zudem bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden Anwendung finden.
Auch Frauen in der Schwangerschaft wird häufig dazu geraten, Himbeerblättertee zu trinken, insbesondere zur Einleitung der Wehen. Derzeit liegen allerdings keine anerkannten Studien vor, welche die Wirksamkeit zur Geburtsvorbereitung belegen.
Himbeerblättertee kann sowohl innerlich eingenommen als auch zum Spülen oder Gurgeln verwendet werden. Die Laubblätter lassen sich jedoch auch zu Extrakten und Tinkturen weiterverarbeiten. Letztere Zubereitungen sind dabei bspw. in Form von Kapseln, Tropfen oder Salben erhältlich.
Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt, in bestimmten Fällen wird jedoch aufgrund fehlender Sicherheitsdaten von der Anwendung abgeraten. Dies gilt mitunter für Frauen in der Schwangerschaft.
Die Heilwirkung der Himbeerblätter ist dem Menschen bereits seit sehr langer Zeit bekannt. Historische Quellen zeigen, dass die Blätter seit mindestens dem 6. Jahrhundert in Europa zu Heilzwecken verwendet werden.
Welche Bedeutung die Frucht der Himbeere für die Gesundheit hat, was für Nährstoffe sie enthält und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Himbeere.
Verwendung der Himbeere
Verwendungsmöglichkeiten der Himbeere
Die Himbeere wird in erster Linie aufgrund ihrer schmackhaften Früchte angebaut, welche sowohl frisch verzehrt als auch zu bspw. Marmeladen, Kompott, Gelees oder Säften weiterverarbeitet werden können.
Darüber hinaus werden sowohl die getrockneten Himbeerblätter als auch Sirups der Früchte zu Heilzwecken verwendet. Himbeersirup (Rubi idaei sirupu) wird aus den frischen Himbeeren hergestellt und z.B. zur Färbung und Verbesserung des Geschmacks von Arzneimitteln eingesetzt. Verdünnt wird der Sirup zudem bei Fieber als durstlöschendes Getränk verabreicht.
Was kann man mit Himbeerblättern machen?
Himbeerblätter finden als traditionelles pflanzliches Arzneimittel Verwendung. Sie werden im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) und dem Deutschen Arzneimittel Codex (DAC) wie folgt definiert:

Himbeerblätter
- Himbeerblätter (Rubi idaei folium)
- Beschreibung: Die getrockneten Blätter der Himbeere (Rubus idaeus), welche im Frühjahr gesammelt werden.
- Anmerkung: Das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur.) fordert einen Mindestgehalt an 5 % Gerbstoffen.
- Synonyme: Folia Rubi idaei
Himbeerblätter werden zumeist als Tee getrunken oder als Aufguss zum Gurgeln und Spülen verwendet. Vor allem zur Behandlung von menstruationsbedingten Krämpfen werden allerdings Trocken-Extrakte aus den Blättern empfohlen, welche i.d.R. in Form von Kapseln eingenommen werden.
Darüber hinaus sind auch diverse weitere Darreichungen wie Salben, Tropfen oder Sprays erhältlich, welche Zubereitungen der Himbeerblätter wie etwa Tinkturen, Pulver oder Flüssigextrakte enthalten.
Präparate mit Himbeerblättern
Handelsnamen von Himbeerblättertees sind z.B.:
- Babyzauber Bio Schwanger
- Freya Bio Himbeerblättertee Vorfreude
- Gesundform Himbeerblätter Tee
- H&S Himbeerblätter Loser Tee
- Himbeerblätter Kräutertee (Aurica oder Rubi Ida.Fol.Bio Salus)
- Himbeerblätter Tee Filterbeutel oder Naturkraft
- Hörmannhof: Himbeerblätter, Geschnitten
- Jovitea Himbeerblättertee Bio
- Redwood: Himbeerblätter, Geschnitten
- Sidroga® Himbeerblätter Loser Kräutertee
- Yogi Tea Frauen Balanc Bi0
- Yogi Tea Ruhe Bio
Weitere Darreichungen der Himbeerblätter sind z.B. unter folgenden Handelsnamen erhältlich:
- Himbeerblätter 280 Mg Kapseln
- Himbeerblätter Salbe
- Himbeerblätterspray
- Himbeerblättertropfen
Anwendung der Himbeerblätter
Anwendungsgebiete – Für was sind Himbeerblätter gut?
Die Himbeerblätter finden als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur symptomatischen Linderung bzw. Behandlung folgender Beschwerden Anwendung:
- Krämpfe im Zusammenhang mit der Menstruation (Menstruationsbeschwerden / Dysmenorrhoe)
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum
- Durchfall (Diarrhö)
Basierend auf der langjährigen Erfahrung mit der Heilpflanze, können die Blätter der Himbeere innerlich bei leichtem Durchfall sowie leichten menstruationsbedingten Krämpfen verwendet werden. Äußerlich kommen sie außerdem in Form von Spülungen und Gurgellösungen zur Behandlung leichter Mund- und Rachenraum-Entzündungen zum Einsatz.
Die Anwendung wird dabei in erster Linie durch die im Heilkraut enthaltenen Tannine, also pflanzlichen Gerbstoffe, begründet. Gerbstoffe wirken adstringierend, also zusammenziehend und gerbend. Darüber hinaus wirken Himbeerblätter wahrscheinlich auch Verkrampfungen der Gebärmutter–Muskulatur entgegen.
Weitere Informationen zur potentiellen Wirkungsweise der Himbeerblätter finden Sie nachfolgend.
Himbeerblätter zur Einleitung der Wehen in der Schwangerschaft
Die Blätter der Himbeere finden in der Volksmedizin auch bei diversen weiteren Leiden Anwendung. Besonders verbreitet ist ihr Einsatz bei Frauen in der späten Schwangerschaft, bei denen Himbeerblättertee u.a. zur Anregung und Erleichterung der Wehen empfohlen wird.
Die Wirkstoffe der Himbeerblätter sollen die Wehen fördern, in dem sie z.B. die Dauer verkürzen und die Beschwerden lindern. Allerdings konnten genannte Wirkungen bisher nicht in klinischen Studien erwiesen werden.
In Forschungsarbeiten zur Wirksamkeit der Blätter während der Schwangerschaft konnten hinsichtlich der Auswirkungen insgesamt keine Unterschiede in der Schwangerschafts-Dauer, der Förderung der Wehen oder dem Bedarf an Schmerzmitteln während der Geburt festgestellt werden.
Derzeit mangelt es außerdem auch an Studien, welche die Sicherheit und Unbedenklichkeit der Himbeerblätter bei schwangeren und stillenden Frauen belegen, weshalb ihnen von der Anwendung abgeraten wird.
Weitere Einsatzgebiete der Himbeerblätter
Weitere Anwendungsgebiete der Himbeerblätter in der Volksmedizin sind z.B.:
- Einleitung bzw. Erleichterung der Wehen
- Fieber
- Rheuma
- Mundgeschwüre
Zu genannten Anwendungen liegen allerdings keine wissenschaftlichen Daten vor.
Himbeerblättertee – Wirkung
Was passiert, wenn man Himbeerblättertee trinkt?
Himbeerblätter enthalten Gerbstoffe, welche adstringierend, also zusammenziehend und gerbend wirken, und daher bei Durchfallerkrankungen sowie Mund- und Rachenraumentzündungen helfen können. Darüber hinaus konnte in Forschungsarbeiten auch eine krampflösende Wirkung auf die Gebärmutter festgestellt werden.
Während vor allem das Trinken von Himbeerblättertee verbreitet ist, liegen die Wirkstoffe in Extrakten in höherer Konzentration vor, sodass hierbei auch eine stärkere Wirkung plausibel erscheint.
Wirkungen der Himbeerblätter:
- antidiarrhoisch (gegen Durchfall)
- adstringierend (zusammenziehend und gerbend)
- spasmolytisch (krampflösend)
Durchfall & Entzündungen
Himbeerblättertee bei Durchfall und Entzündungen
Himbeerblätter enthalten etwa 2,6 bis 6,9 Prozent Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe. Diese wirken adstringierend, also Gewebe-zusammenziehend und können Krankheitserregern wie Bakterien den Nährboden entziehen.
Gerbstoffe können Gewebe wie Haut und Schleimhäute oberflächlich verdichten und eine Art Schutzfilm auf ihnen ausbilden. Sie wirken zudem austrocknend, wodurch sie Erreger wie Bakterien und Pilze abtöten können. Durch ihre zusammenziehenden und austrocknenden Eigenschaften können sie außerdem Blutungen stoppen und Entzündungen hemmen.
Aus genannten Gründen kann Himbeerblättertee als entzündungshemmendes und wundheilungsförderndes Mittel bei Entzündungen vom Mund- und Rachenraum zum Gurgeln verwendet werden.
Darüber hinaus besitzen Tannine auch eine stopfende Wirkung, weshalb auch Durchfall-Erkrankungen zu den Anwendungsgebieten der Himbeerblätter gehören. Werden Himbeerblätter innerlich eingenommen, können Sie nämlich die Darmschleimhaut innerlich verdichten, wodurch weniger Flüssigkeit in den Darm abgegeben und der Stuhl wieder fester wird.
Gerbstoffe wirken adstringierend und haben folgende Wirkungen:
- abdichtend
- entzündungshemmend
- zusammenziehend
- stopfend bzw. antidiarrhoisch (gegen Durchfall)
- antimikrobiell
Himbeertee in der Schwangerschaft
Wirkung der Himbeerblätter bei Frauen in Schwangerschaft
Frauen in der späten Schwangerschaft wird häufig die Einnahme von Himbeerblättern zur Anregung und Erleichterung der Wehen empfohlen. Die Blätter sollen einerseits die Wehen anregen und andererseits auch ihre Dauer verkürzen. Behauptet wird zudem, dass Himbeerblättertee die Geburt erleichtern und die Notwendigkeit der Einnahme von Schmerzmitteln verringern soll.
Allerdings liegen hierzu nur weniger Daten aus Studien vor, welche zudem von fraglicher Qualität sind. Labor- und Tierstudien kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Anerkannte klinische und kontrollierte Studien an werdenden Müttern liegen keine vor.
In einer Beobachtungsstudie aus dem Jahr 1998 in Sydney, Australien, in welcher 108 Patientinnen einbezogen wurden, konnten keine Auswirkungen hinsichtlich folgender Faktoren festgestellt werden:
- Schwangerschaftsdauer
- Förderung der Wehen
- Dauer der drei Wehen-Stadien
- Vermehrung vom Fruchtwasser
- Bedarf an Schmerzmitteln (bzw. einer Epiduralanästhesie)
Allerdings konnten auch keine negativen Auswirkungen auf die Mutter oder den Säugling festgestellt werden. Insgesamt geben verschiedene Forschungsarbeiten eher wenig Anlass zu ernsten Sicherheitsbedenken, in einigen Studien wurde jedoch von vermehrten Beschwerden der schwangeren Frauen berichtet.
Außerdem liegt ein Fallbericht über ein Neugeborenes vor, bei welchem es zu Petechien (Kapillare Blutungen) und Ekchymosen (Hautblutungen) kam. Dessen Mutter hatte vor der Geburt Himbeerblättertee, jedoch auch Primel-Öl, eingenommen.
Menstruationsbeschwerden
Himbeerblätter bei Menstruationsbeschwerden
Nach derzeitigem Kenntnisstand scheinen die Wirkstoffe der Himbeerblätter die Kontraktion (Anspannung der Muskeln) des Uterus (Gebärmutter) bei nicht-schwangeren Frauen verringern und dessen Muskulatur entspannen zu können. In Studien konnten geringere und regelmäßigere Uterus-Kontraktionen von schwächerer Intensität beobachtet werden.
In den Untersuchungen wurde vor allem für wässrige Extrakte eine krampflösende Wirkung festgestellt. Frauen, die an Dysmenorrhoe (Menstruationsbeschwerden) leiden, sollten daher eher Extrakte verwenden, welche mit Wasser und nicht mit Ethanol (Alkohol) als Lösungsmittel hergestellt wurden. Zur Wirksamkeit von Himbeerblättertee (welcher ebenfalls einen wässrigen Auszug darstellt) liegen keine Erkenntnisse vor.
Einnahme & Dosierung
Einnahme und Dosierung von Himbeerblättertee und -Kapseln
Die Einnahme und Dosierung von Himbeerblättern variiert je nach Anwendungsgebiet und verwendetem Präparat.
- Zur Behandlung von krampfartigen Menstruationsbeschwerden werden vor allem wässrige Trocken-Extrakte der Blätter empfohlen, welche i.d.R. in Form von Kapseln vorliegen.
- Bei Durchfall sowie Mund- und Rachenraum-Entzündungen wird üblicherweise ein Himbeerblättertee getrunken bzw. zum Gurgeln und Spülen verwendet.
Einnahme Hinweise
- Die Anwendung der Himbeerblätter bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird mangels wissenschaftlicher Daten nicht empfohlen.
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sollten die Anwendung im Vorfeld ärztlich abklären, da die Heilpflanze ggf. wehenfördernd wirkt und andererseits auch keine ausreichenden Daten zur Sicherheit hierbei vorliegen.
- Halten Ihre Beschwerden auch während der Behandlung mit den Himbeerblättern über 3 bzw. 7 Tage lang weiterhin an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
- Krämpfe und Entzündungen: 7 Tage
- Durchfall: 3 Tage
Himbeerblättertee – Zubereitung
Himbeerblättertee selber machen – Zubereitung und Dosierung
Der Himbeerblättertee eignet sich zur symptomatischen Behandlung von leichtem Durchfall (innerlich) sowie leichten Entzündungen des Mund- und Rachenraums (zum Gurgeln bzw. Spülen).
Zubereitung vom Himbeerblätter-Tee:

Während der Tee bei Durchfall getrunken wird, wird er bei Entzündungen zum Gurgeln genutzt
- Einzeldosis: 1,5 bis 2 g getrocknete Himbeerblätter
- Tipp: 1 TL ≈ 0,8 g | Ein Teelöffel entspricht in etwa 0,8 Gramm der getrockneten Blätter
- Zubereitung: mit etwa 150 ml kochendem Wasser überbrühen
- Ziehzeit: ca. 5 bis 7 Minuten lang ziehen lassen
- Häufigkeit: 3 Tassen Himbeerblättertee am Tag
- Tagesdosis: 8 Gramm der getrockneten Himbeerblätter
Geben Sie für die Zubereitung etwa 1,5 bis 8 Gramm der getrockneten Himbeerblätter in eine Tasse und übergießen Sie diese mit circa 150 Millilitern siedendem Wasser. Seihen Sie die Blätter nach einer Ziehzeit von etwa 5 bis 7 Minuten ab. Trinken Sie bei Durchfallerkrankung 3 mal täglich eine Tasse des Himbeerblätter-Tees oder nutzen Sie diesen drei Mal am Tag zum Spülen und Gurgeln bei Entzündungen.
Wie schmeckt Himbeerblättertee?
Himbeerblätter haben einen leicht herben und bitteren Geschmack, welcher sich abhängig von der Ziehzeit intensivieren kann. Aufgrund der enthalten Gerbstoffe ist Himbeerblättertee zudem etwas adstringierend, er kann also – ähnlich wie z.B. Rotwein – zu einem pelzigen Gefühl auf der Zunge führen. Der Geschmack von fermentierten Himbeerblättern erinnert an den von Schwarzem Tee.
Wann und wie oft kann man Himbeerblättertee trinken?
Es wird empfohlen, Himbeerblättertee warm zu den Mahlzeiten zu trinken. Die maximale Tagesdosis beträgt 8 Gramm. Trinken Sie täglich 3 Tassen des Tees mit je 1,5 bis 2 Gramm der getrockneten Himbeerblätter bzw. nutzen Sie diese als Gurgellösung.
Himbeerblätter Kapseln
Kapseln mit Extrakten der Himbeerblätter
Frauen, welche an krampfartigen Menstruationsbeschwerden leiden, wird die Einnahme von Kapseln mit Himbeerblätter-Extrakten empfohlen. Auf dem Markt sind dabei verschiedene Arten von Extrakten erhältlich, welche sich in ihren Eigenschaften unterscheiden können.
In Studien zeigten vor allem wässrige Extrakte eine krampflösende Wirkung auf den Uterus. Bei ethanolischen Auszügen (mit Alkohol als Lösungsmittel) konnten diese Effekte hingegen nicht nachgewiesen werden.
Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) der Europäischen Arzneimittel-Agentur listet in seiner Monographie ein bestimmtes Trocken-Extrakt mit einem sogenannten Drogen-Extrakt-Verhältnis (DEV) von 4 zu 1 auf. Die hierbei empfohlene Dosierung beträgt:
- Einzeldosis: 113 bis 226 mg des Himbeerblätter-Extrakts
- Häufigkeit: 3 bis 4 mal am Tag
- Zeitpunkt: Nach einer Mahlzeit einnehmen
Da die auf dem Markt erhältlichen Präparate unterschiedliche Mengen des Extrakts pro Kapsel enthalten können, kann auch die Dosierung entsprechend variieren. Halten Sie sich daher an den Beipackzettel bzw. den Rat Ihrer Ärzte.
Inhaltsstoffe & Nährstoffe
Inhaltsstoffe der Himbeerblätter – Wirkstoffe, Vitamine und Mineralien
Die Blätter der Himbeere enthalten polyphenolische Verbindungen, insbesondere ca. 2,6 bis 6,9 Prozent hydrolysierbare Tannine, also pflanzliche Gerbstoffe, wie z.B. Gallotannine und deren Zuckerester, die Ellagitannine sowie Gallus- und Ellagsäure.
Ellagitannine zeigten in Studien u.a. eine anti-entzündliche Eigenschaften, während Gerbstoffe insgesamt Gewebe-zusammenziehend, austrocknend und antimikrobiell wirken.
Darüber hinaus konnten auch verschiedene Flavonoide wie z.B. Kämpferol und Quercetin sowie deren Glykoside in den Blättern gefunden werden. Identifiziert wurden zudem Terpene, einige Aromastoffe und geringen Mengen an Phenolsäuren wie Kaffeesäure und Chlorogensäure.
Welche Vitamine und Mineralstoffe sind in Himbeerblättern enthalten?
In den Blättern der Himbeere konnten vor allem die Vitamine C und E sowie die Mineralstoffe Calcium, Magnesium und Zink gefunden werden.
Welche Nährstoffe in den Früchten der Himbeere stecken, erfahren Sie in unserem Ratgeber zur Himbeere.
Wirkstoffe der getrockneten Himbeerblätter
- Polyphenolische Sekundärmetaboliten; insb.:
- Hydrolysierbare Tannine bzw. Gerbstoffe (ca. 2,6 bis 6,9 %); darunter:
- Gallotannine
- Gallussäure-Ester
- D-Glucose-Ester
- Ellagitannine (dimer und tetramer)
- Gallus-und Ellagsäure (frei und gebunden)
- Flavonoide (ca. 0,46 bis 1,05 %); insb.:
- Kämpferol
- Kämpferolglycoside
- Quercetin
- Quercetinglykoside
- Hydrolysierbare Tannine bzw. Gerbstoffe (ca. 2,6 bis 6,9 %); darunter:
- Terpene
- einige Aromastoffe
- Geringe Mengen an Phenolsäuren
- Kaffeesäure
- Chlorogensäure
Nährstoffe – Vitamine und Mineralstoffe der Himbeerblätter
Risiken & Nebenwirkungen
Nebenwirkungen – Sind Himbeerblätter giftig?
Nebenwirkungen der Himbeerblätter sind derzeit keine bekannt. Auch zu einer potentiellen Überdosierung liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Daten aus Studien vor. Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe kann die Einnahme der Himbeerblätter jedoch zu Verstopfungen führen, insofern diese nicht zur Behandlung von Durchfall eingesetzt werden.
Himbeerblätter gelten aber insgesamt als sicher, da sie bereits seit Jahrhunderten medizinisch verwendet werden. Schwerwiegende Nebenwirkungen erscheinen sehr unwahrscheinlich. In bestimmten Fällen wird jedoch von der Anwendung abgeraten.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Verschlimmern sich Ihre Symptome während der Behandlung oder halten diese auch nach drei Tagen (Durchfall) bzw. 7 Tagen (Krämpfe und Entzündungen) weiterhin an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
Kontraindikation (Gegenanzeige) – Wann sollte man keinen Himbeerblättertee trinken?
Himbeerblätter sind bei einer Unverträglichkeit bzw. Allergie gegen die Pflanze kontraindiziert.

Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit wird von der Anwendung abgeraten
Darüber hinaus wird jedoch auch Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren von der Anwendung abgeraten. Hierbei liegen nämlich zur Zeit keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit vor.
Was spricht gegen Himbeerblättertee?
- Allergie gegen die Himbeere
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
Wechselwirkungen mit den Himbeerblättern
Wechselwirkungen zwischen den Himbeerblättern und anderen Medikamenten sind zum jetzigen Zeitpunkt keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie die Blätter anwenden möchten, jedoch bereits andere Arzneimittel einnehmen.
Quellen & Verweise
- Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (2014)
- British Herbal Pharmacopoeia. 4 th ed. Raspberry leaf. British Herbal Medicine Association, Exeter 1996, 159-160
- Wichtl M. Himbeerblätter. Teedrogen. Ein Handbuch für Apotheker und Ärzte. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 1984, 156-157
- Wichtl M. Rubi idaei folium. In: Wichtl ed. Herbal Drugs and Phytopharmaceuticals. A handbook for practice on a scientific basis. Medpharm, Stuttgart 2004, 549-550
- Bisset NG, Wichtl M. Rubus ideaus folium. Herbal Drugs and Phytopharmaceuticals. A Handbook for Practice on a Scientific Basis With Reference to German Commission E Monographs. 2 nd ed. Medpharm, Stuttgart 2001, 434-436
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