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Pneumokokken Impfung für Erwachsene

by joe

Pneumokokken – Schnelltest im Urin schafft Klarheit

 

Pneumokokken sind Bakterien, die unterschiedliche sowie verschiedenartige Erkrankungen verursachen. Deren Verlauf kann auch, und insbesondere bei den älteren Erwachsenen 60plus  lebensbedrohlich sein. Das Wort Pneumokokken ist vom lateinischen Pneumococcus abgeleitet.

Ins Deutsche übersetzt heißt das Lunge, Kern oder Korn. Die Bakterienart Pneumokokken gehört zur Gattung des Streptococcus. Sie sind ein grampositives Bakterium, benannt nach dem dänischen Bakteriologen Hans Christian Gram. Der hat zur Vereinfachung der mikroskopischen Untersuchung die Bakterien in zwei farbliche Gruppen aufgeteilt.

Danach wird in die grampositiven sowie in die gramnegativen Bakterien unterschieden. Kokken sind  in ihrer runden oder leicht eiförmigen Form sogenannte Kugelbakterien. Die Pneumologie, alternativ als Pulmologie bezeichnet, ist als Lungenheilkunde ein Teilbereich der Inneren Medizin.

 

Infektion mit Pneumokokken als erste Vorstufe zur Lungenentzündung

 

Bakterien sind die Ursache für eine Vielfalt an Pneumokokken-Erkrankungen. Die Übertragung geschieht ausschließlich unter Menschen; also nicht unter Tieren, und auch nicht von Tier zu Mensch. Pneumokokken sind auch in der heutigen Zeit noch weltweit verbreitet. Die Pneumokokken-Stämme führen zu vielfältigen Krankheiten, und zwar in erster Linie zu einer Vielzahl von Lungenentzündungen.

Vergleichbar mit einem grippalen Infekt werden die Bakterien durch Tröpfchen übertragen. Das Ergebnis ist die bekannte Tröpfcheninfektion. Diese Ansteckung wird aerogen übertragen, das heißt durch unsichtbare, winzige bakterielle Schwebestoffe in der Luft. Sie werden von dem Infizierten durch Husten, Niesen oder auch durch das einfache Ausatmen in die Luft abgegeben. Dort verweilen die sogenannten Schwebestoffe und werden von den anwesenden Kontaktpersonen aufgenommen.

Die keimhaltigen Sekrete werden meistens eingeatmet, sie setzen sich auf den Schleimhäuten von Hals, Rachen und Nase fest. Hier vermehren sie sich und lösen somit die Infektion aus. Abgesehen von Kleinkindern gehören Erwachsene im höheren Alter ab 65plus aufgrund ihres naturgemäß schwächeren Immunsystems zu den besonders gefährdeten Kontaktpersonen.

Pneumokokken sind in vielen Fällen ohne Symptome, wie man allgemein sagt harmlos, einmal abgesehen von der Ursache für eine leichte Erkältung. Sie binden allerdings in jedem Fall die körpereigenen Abwehrkräfte; und an dieser Stelle beginnt das Problem. Je schwächer oder bereits angegriffener die Abwehrreserven sind, umso höher ist die Infektionsgefahr mit Pneumokokken. Der natürliche Abwehrmechanismus funktioniert nicht mehr, die Gefahr von Virusinfektionen ganz allgemein steigt.

Der ohnehin schon Erkrankte wird zusätzlich noch geschwächt und jetzt mit Pneumokokken infiziert. Die Folge davon sind Entzündungen in den Bereichen Mittelohr, Nasennebenhöhlen und Lungen, bis hin zur Hirnhaut. Lungeninfektionen können dazu führen, dass die Pneumokokken in die Blutbahn gelangen; die Sepsis, also eine Blutvergiftung ist dann kaum noch vermeidbar.

 

Pneumokokken als Krankheitsursache ohne eigenes Krankheitsbild

 

Für den Laien ist es geradezu erschütternd, welche Krankheiten sich aus einer Pneumokokken-Infektion entwickeln können. Die Bakterien führen durch das Eindringen in den menschlichen Körper zu Infektionen, einfacher gesagt zu einer Vielfalt an Vergiftungen.

Für Erwachsene, vorwiegend im höheren Alter mit anderweitigen chronischen Grundleiden und einer deutlich geschwächten Gesamtkonstitution, werden diese Infektionen gefährlich bis lebensgefährdend. Das Krankheitsbild der Pneumokokken ist die Krankheit beziehungsweise Entzündung, die sich aus dem Infizieren ergibt. Die Lungenentzündung, in der medizinischen Fachsprache Pneumonie, ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen der Infizierung mit Pneumokokken.

Die Symptome sind für Erwachsene nicht ganz einfach erkennbar. Sie beginnen meistens mit einem Infekt der oberen Atemwege mit Rachen und Bronchien. Für den Erwachsenen, der in seinem bisherigen Leben schon buchstäblich viel erlebt und durchlebt hat, ist das nicht weiter beunruhigend. Die nächste Stufe im Krankheitsbild hingegen ist höheres Fieber, Schüttelfrost, eitriger Auswurf sowie starker Husten.

Jetzt muss der Erkrankte wissen, dass eine Lungenentzündung droht beziehungsweise nicht mehr allzu fern ist. Er wird sich ärztlich untersuchen lassen. Labortechnisch zeigt sich sofort, um welche Erkrankung es sich als Folge einer Pneumokokken-Infektion handelt. Der Erkrankte selbst bekommt erste Erkenntnisse dazu mit einem Schnelltest im Urin. Im Gegensatz zu kleinen oder auch älteren Kindern wird von den Erwachsenen die Infektion mit Pneumokokken oftmals falsch eingeschätzt respektive unterschätzt.

Der Lebenserfahrene glaubt, mit den anfänglichen Beschwerden selbst fertig zu werden. Der schon in diesem Stadium angezeigte Arztbesuch wird aufgeschoben, Selbstbehandlung ist angesagt. Das ist besonders bei Älteren, die gesundheitlich nicht mehr topfit sind, grundfalsch. Je eher die Pneumokokken-Infektion festgestellt wird, umso früher kann sie mit Antibiotika behandelt werden. Deutlich besser und hilfreicher hingegen ist eine frühzeitige Impfe, die Pneumokokken-Impfung.

 

Pneumokokken-Impfkombination mit zwei Dutzend Impfstoffen

 

Nach einer dringenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission STIKO, die dem Robert-Koch-Institut RKI zugeordnet ist, sollten sich alle Erwachsenen spätestens im Alter ab 60 Jahren aufwärts impfen lassen. Je früher sie das tun, umso besser. In dieser Hinsicht gelten Frauen und Männer ab dem 17. Lebensjahr als Erwachsene. Die Pneumokokken-Impfe ist eine einmalige Grundimmunisierung.

Nach einem Mindestabstand von etwa sechs Jahren sollte sie regelmäßig aufgefrischt werden, jedoch in enger Abstimmung mit dem behandelnden Hausarzt. Der entscheidet anhand von Gesamtkonstitution des Erwachsenen sowie des vorhandenen, zugelassenen Impfstoffes über das Ja oder Nein zu einer erneuten oder wiederholten Anschlussimpfe.

 

Zu den Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko gehören Erwachsene

 

  • mit einem allgemein geschwächten Immunsystem
  • mit Erkrankungen an Milz, Diabetes, Herz, Leber und/oder Nieren, hiv-Infizierte, Transplantationsempfänger von Organen und Knochenmark
  • mit erhöhtem Berufsrisiko wie Schweißen und Trennen von Metall mit dem unvermeidlichen Einatmen von Metallrauchen

 

Der Erwachsene ist gut beraten, sich bei seinem Hausarzt impfen zu lassen, dem die „Krankengeschichte“ bekannt ist. Ansonsten muss der Impfarzt ausführlich über den Gesundheitszustand informiert werden; vor allem über chronische Erkrankungen sowie über gesundheitliche Schwachstellen.

Der für Erwachsene verwendete Polysaccharid-Impfstoff PPV23 ist eine Kombiimpfe als Schutz gegen zwei Dutzend Pneumokokken-Typen.

 

In der Regel weder Nebenwirkungen noch Reaktionen zu befürchten

 

Die Pneumokokken-Impfe gehört ganz allgemein zu den sehr gut verträglichen Impfungen. Die körpereigene Abwehrreaktion mit Rötung und/oder Schwellung der Einstichstelle ist normal und dem Erwachsenen von anderen Impfungen bekannt. Diese Reaktionen verlieren sich nach einigen Tagen, ebenso wie leichtes Fieber, eher Kopfziehen als Kopfschmerzen oder Frösteln.

Diese Reaktionen können bei einer oder auch einigen Auffrischungen spürbar heftiger auftreten. Eine seltene Nebenwirkung der Pneumokokken-Impfung ist das Nesselfieber, auch Nesselsucht genannt. Es ist eine krankhafte Reaktion der Haut, in diesem Fall auf die Impfe. Mit der Schutzimpfung gegen Pneumokokken wird das Risiko verringert bis hin zu ausgeklammert, überhaupt an diesem Bakterium zu erkranken. Folglich lassen sich die damit verbundenen schweren Gesundheitsfolgen komplett vermeiden.

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