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Die klassischen Sinne sind das Schmecken, Hören, Sehen und der Geruchs- und Tastsinn.
Die Sinne sind unverzichtbar für den Menschen, da sie den Organismus schützen und zur Orientierung verhelfen. Doch wie funktionieren die einzelnen Sinne und wozu dienen sie genau?
In diesem Artikel werden die Sinne zunächst kurz charakterisiert. Wir gehen auf die jeweiligen Sinnesorgane ein und erläutern diese. Anschließend wird näher auf die Funktionen und Aufgaben und auf die möglichen Krankheiten eingegangen, wobei die Ergebnisse in Listen zusammengefasst sind. Abschließend werden drei typische Fragen zum Thema beantwortet.
Table of Contents
Was sind die Sinne?
Inhaltsverzeichnis
Die Sinne sind die „Alarmsensoren“ des Körpers und somit ein klassischer Schutzmechanismus, welcher den Körper vor Gefahren bewahren soll. Die Sinne werden über verschiedene Sinnesorgane wahrgenommen. Die auditive Wahrnehmung wird über die Ohren, die visuelle Wahrnehmung über die Augen und die taktile über die Haut wahrgenommen. Während der Geschmack, also die gustatorische Wahrnehmung, über die Zunge wahrgenommen wird, erfolgt das Riechen (olfaktorische Wahrnehmung) über die Nase. Diese Organe haben eine Gemeinsamkeit, sie befinden sich alle im Gesicht.
Diese verschiedenen Sinne lassen sich noch in Nah- und Fernsinne unterteilt. Das Sehen und Hören fällt unter den Fernsinn, da diese Sinne über eine weitere Distanz genutzt werden können. Da der taktile Sinn, der Geschmackssinn und der Geruchsinn nur auf geringe Distanz genutzt werden kann, bezeichnet man sie als Nahsinne.
Die Sinnesorgane
Ein Sinnesorgan hat die Aufgabe, spezifische Informationen aus der Umwelt in elektrische Impulse umzuwandeln. Diese Impulse werden über bestimmte Nervenfasern weitergeleitet und gefiltert. Anschließend erfolgt ein Vergleich und eine Kombination mit Informationen anderer Sinnesorgane und bereits gespeicherten Informationen. Für jeden der fünf Hauptsinne des Menschen gibt es ein Sinnesorgan.
Die Sinnesorgane sind alle sehr sensibel und daher häufig Gefahren und Krankheiten ausgesetzt. Die Organe wie Auge, Zunge, Gehör und Nase sind zwar nicht zwingend überlebensnotwenig, haben aber einen großen Einfluss auf die Lebensqualität. Nur mit intakten Sinnesorganen ist ein selbstständiges Leben ohne Hilfe anderer möglich. Sind die Sinnesorgane erkrankt und nicht mehr funktionsfähig, ist es schwer das Leben zu genießen.
Funktionen & Aufgaben
Die Sinne sollen in erster Linie dem Menschen das Leben erleichtern, ihn aber auch vor drohenden Gefahren warnen und schützen. Daher sind auch Menschen, die in ihrer Sinneswahrnehmung eingeschränkt sind, häufig auf Hilfe angewiesen.
Dies gilt besonders dann, wenn die Einschränkung der Sinne durch einen Unfall hervorgerufen wurde. Ein Mensch, der erst seit einem Unfall auf sein Sehvermögen verzichten muss, hat es schwerer als jemand, der blind geboren wurde.
In unserer modernen Gesellschaft sind die meisten Sinne nur noch ein angenehmer Zusatz und nicht mehr wirklich lebensnotwendig, da nicht mehr nur die stärkeren überleben. Die Sinne des Menschen sind durch die Evolution entstanden und helfen dem Menschen sich in der Welt zurechtzufinden und zu überleben.
Ist einer der Sinne geschädigt und nicht mehr funktionsfähig, gleicht der Körper dies dadurch aus, dass andere Sinne gestärkt werden. So wird ein Schutz des Körpers und eine Orientierung Im Alltag gewährleistet.
Sehen (Augen)
Visuelle Wahrnehmung (Sehsinn)
Durch das Auge, das wichtigste Sinnesorgan des Menschen, sollen optische Reize vom Gehirn verarbeitet werden. Informationen werden interpretiert und mit Erinnerungen abgeglichen, womit die visuelle Wahrnehmung weit über das einfache Aufnehmen von Informationen hinausgeht.
Auf der Netzhaut des Auges wird durch den dioptrischen Apparat ein auf dem Kopf stehendes und seitenverkehrtes Bild erzeugt. Die Lichtreize werden anschließend von den Stäbchen, Zapfen und den Sinneszellen der Retina im Auge regestriert. Diese Informationen, welche durch das Auge aufgenommen wurden, werden zum Gehirn weitergeleitet.
Des Weiteren dient das Auge der Raumwahrnehmung, der Objekterkennung und der Gesichtswahrnehmung. Grob gesagt besteht das menschliche Auge aus dem Augapfel, dem Bewegungsapparat, dem Sehnerv und den Schutzvorrichtungen (Augenhöhle, Augenlider, Tränenapparat).
Hören (Ohren)

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Auditive Wahrnehmung (Gehörsinn)
Die Sinneswahrnehmung von Schall bezeichnet man als auditive Wahrnehmung. Der Schall wird durch die Ohren des Menschen aufgenommen. Dabei kann das menschliche Ohr akustische Ereignisse nur innerhalb eines gewissen Bereiches wahrnehmen.
Das Außenohr und das Mittelohr nehmen den Schall auf und leiten diesen weiter. Im Innenohr werden die Schallreize in neuronale Impulse, welche vom Hörnerv weitergeleitet werden, umgewandelt. Das Gehör kann genau wie der Geruchssinn zu einem wichtigen Alarmsignal werden. Daher reagiert der Körper sehr empfindlich auf laute Geräusche, da sie Gefahr symbolisieren könnten.
Riechen & Schmecken
Der Geruchssinn
Der Geruchssinn beschreibt die Wahrnehmung von Gerüchen. In der Riechschleimhaut lagern sich Moleküle von Riechstoffen an Rezeptormoleküle an. Die Signale werden über weitere Stationen zum Gehirn weitergeleitet. Durch die Informationen werden Gedächtniseinspeicherungen vorgenommen, Emotionen hervorgerufen und Gerüche identifiziert. Der Geruchssinn kann lebensrettend sein (z.B. bei einem Brand).
Der Geschmackssinn
Die Empfindungen des Schmeckens wird als gustatorische Wahrnehmung oder als der Geschmackssinn bezeichnet. Der Geschmackssinn ist ein Zusammenspiel der Tast- und Temperaturempfindugen aus der Mundhöhle mit dem Geschmacks- und Geruchssinn.
Dabei wird der Geschmack durch Geschmacksrezeptoren wahrgenommen, welche auf der Zunge liegen. Die menschliche Zunge kann die Geschmacksqualitäten süß, salzig, bitter und umami erkennen. Auch der Geschamckssinn kann lebensrettend sein. In erster Linie soll dieser Sinn zwischen essbar und ungenießbar unterscheiden. Dadurch können Vergiftungen, welche zum Tod führen, verhindert werden.
Tasten (Haut)
Der Tastsinn
Der Tastsinn bezeichnet die Fähigkeit, Berührungen wahrzunehmen. Grundlage dieses Sinnes ist die Oberflächensensibilität. Die Wahrnehmung von Berührungen wird als taktile Wahrnehmung, das aktive Ertasten als haptische Wahrnehmung bezeichnet. Der Tastsinn warnt das Gehirn vor Temperaturschwankungen und Schmerzen.
Krankheiten & Beschwerden
Erkrankungen, Störungen und Beschwerden der Sinne
Viele Menschen sind sehr beunruhigt, wenn es um Beschwerden im Bereich der Sinesorgane geht, da die Sinne im alltäglichen Leben äußerst wichtig sind. Häufige Erkranken der Augen sind zum Beispiel eine Entzündung des Sehnervs, Sehschwäche, Grauer Star und Bindehautentzündungen. Auch Hornhautverkrümmungen, Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit kommen häufig vor.
Erkrankungen der Augen
- Bindehautentzündung
- Grauer Star
- Sehschwäche
- Entzündung des Sehnervs
- Hornhautverkrümmung
- Kurzsichtigkeit
- Weitsichtigkeit
Wenn die Ohren erkranken geht es häufig um Ohrensausen, wobei es zu Störgeräuschen im Ohr kommt, den Hörsturz oder Schwerhörigkeit. Wird der Gleichgewichtssinn gestört, kommt es zu Schwindel oder der Reisekrankheit.
Erkrankungen der Ohren
- Tinnitus (Ohrensausen)
- Hörsturz
- Schwerhörigkeit
- Störung des Gleichgewichtssinns
Der Geruch- und der Geschmackssinn werden bei Infektionskrankheiten, Erkältungskrankheiten oder einer Grippe beeinträchtigt. Auch Nebenhöhlenentzündungen und Allergien wie z.B. Heuschnupfen können sich negativ auf Geruchs- und Geschmackssinn aber auch auf die Sehkraft auswirken.

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Erkrankungen des Geruchssinns
- Hyposmie (Verminderungen des Geruchssinns)
- Anosmie (vollständiger Verlust des Riechvermögens)
- Hyperosmie (Überempfindlichkeiten gegen bestimmte Gerüche)
- Riechstörungen
Erkrankungen des Geschmackssinns
- Dysgeusie (Geschmacksstörung)
- Ageusie (Geschmackssinn ist vollkommen erloschen)
- Phantogeusie (Es wird ein Geschmack wahrgenommen, obwohl sich kein Geschmacksreiz vorhanden ist
- Parageusie (Der Geschmack wird verändert wahrgenommen)
- Hypergeusie (Das Geschmacksempfinden ist übermäßig stark)
- Hypogeusie (Das Geschmackempfinden ist abgeschwächt)
Stress und Nervenstörungen können die Sinne ebenfalls beeinflussen oder sogar vollständig lahmlegen. Dies gilt vor allem für den Tastsinn und die Fähigkeit Schmerz zu spüren. Psychische Erkrankungen beeinträchtigen die Sinne zwar nicht direkt, können die Empfindung aber beeinflussen. Da die Sinnesorgane in direkter Wechselwirkung zueinander stehen, wirken sich Erkrankungen oft auf mehrere Sinne aus.
Erkrankungen des Tastsinns
- Taubheitsgefühl
- Wahrnehmungsstörungen
Häufige Fragen & Antworten
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Sinnen.
Hat der Mensch wirklich nur fünf Sinne?
Heute geht die moderne Forschung von bis zu dreizehn Sinnen aus. Zu den weiteren Sinnen gehören die Zeitwahrnehmung, die Selbstwahrnehmung und das Wahrnehmen der Bewegungen.
Auch das Temperaturempfinden, die Wahrnehmnung der inneren Organe, die uns Hunger und Durst fühlen lassen, und das Schmerzempfinden gehören laut manchen Biologen zu den Sinnen des Menschen. Letzendlich kann man dieses Frage nicht wirklich beantworten, da es unterschiedliche Definitionen von „Sinne“ gibt.
Sieht man es jedoch ganz genau hat der Mensch 10 Sinne:
- Sehsinn
- Hörsinn
- Geruchssinn
- Geschmackssinn
- Tastsinn
- Gleichgewichtssinn
- Temperatursinn
- Schmerzsinn
- Muskelsinn
- Sinn der inneren Organe
Was versteht man unter dem „6. Sinn“?
Der sechste Sinn bezeichnet die Wahrnehmung von Dingen in unserer Umgebung, die von unseren fünf Sinnen nicht erfasst werden können. Daher kann er auch mit Intuition oder Vorahnung umschrieben werden. Ob der sechste Sinn tatsächlich existiert ist allerdings umstritten.
Sind die menschlichen Sinne am besten ausgeprägt?
Durch die Evolution sind die Sinne des Menschen für die Lebensbedingungen auf der Erde gut angepasst. Alle Sinne ergeben zusammen ein gut funktionierendes Paket, um auf der Erde zu überleben. Allerdings sind bei den Tieren einzelne Sinne deutlich besser ausgeprägt.
Bei dem Hund ist es der Geruchssinn, während der Sehsinn eingeschränkt ist. Der Adler kann zum Beispiel deutlich besser sehen als der Mensch. Bei Tieren sind meistens nur ein oder zwei Sinne sehr gut ausgeprägt, während beim Menschen alle Sinne optimal zusammenspielen.