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Hausmittel gegen Verbrennungen

by joe
Hausmittel gegen Verbrennungen

Je nach Verbrennungsgrad können einfache Hausmittel helfen

Verbrennungen können durch viele Ursachen, wie beispielsweise Verbrühungen, heiße Gase sowie Dämpfe oder durch starke Sonneneinstrahlung entstehen und sind sehr schmerzhaft. Je nach Verbrennungsgrad ist es sehr wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Bei leichteren Verbrennungen wie etwa einem Sonnenbrand können aber auch einfache Hausmittel hilfreich sein.

Bei der Behandlung von Verbrennungen sollten wichtige Regeln beachtet werden, auch wenn Sie mit alternativen Heilmitteln arbeiten. Ist nur die oberste Hautschicht betroffen, so handelt es sich um eine Verbrennung des ersten Grades. Hierbei kommt es zu Rötungen und Schmerzen. Nachfolgend finden Sie die bestbewährten Hausmittel gegen Verbrennungen sowie schnelle Hilfe und alternative Heilverfahren.

Verbrennung vs. Verbrühung

Der Unterschied zwischen Verbrennung & Verbühung

Behandlung mit manuka Honig Verbrennung

Verbrennungen und Verbrühungen können unterschiedlich stark ausfallen

Je nachdem, ob es sich um eine Verbrennung oder eine Verbrühung handelt, sollte anders reagiert werden. Bei Verbrühungen helfen also andere Hausmittel und Vorgehensweisen als bei Verbrenngen.

  • Verbrennung: Kommt es durch Hitzeeinwirkung zu einer Beschädigung der Haut, so wird dies als Verbrennung bezeichnet. Hierzu zählen also Verletzungen durch Hitze, Gase oder Dämpfe.
  • Verbrühung: Verletzungen durch heiße Flüssigkeiten nennt man hingegen Verbrühung. Häufig kommt es in der Küche, bei Kontakt zu heißem Wasser oder Öl, zu einer Verbrühung.

Grade der Verbrennungen

Entsprechend der Art und Dauer der Verbrennung, kann es zu unterschiedlichen Verbrennungsgraden kommen. Bei einer Verbrennung des ersten Grades ist dabei nur die oberste Hautschicht betroffen. Ist die Hitze noch tiefer eingedrungen, so handelt es sich um einen schwereren Verbrennungsgrad.

  • Verbrennung 1. Grades: Hautrötung, Schmerzen und leicht Hautschwellung. Diese Verbrennung kann vollständig geheilt werden. Nur die oberste Hautschicht, die Epidermis, ist betroffen.
  • Verbrennung 2. Grades: Blasenbildung, weiß-roter Grund und starke Schmerzen. Neben der Epidermis ist auch die Dermis (Lederhaut/Zweite Hautschicht) betroffen. Kann in der Regel vollständig geheilt werden (2a). Wurde die Dermis sehr tief beschädigt, kann eine Narbe zurückbleiben (2b).
  • Verbrennung 3. Grades: Es kommt zu weiß-schwarzen Blasen oder abgestorbenen Zellen (Nekrose). Die Schmerzen sind nur gering oder gar nicht vorhanden, da es hierbei zu einer Zerstörung von Nervenenden kommt. Epidermis, Dermis und Subkutis (unterste Hautschicht) sind betroffen. Die Verletzung kann nicht mehr vollständig geheilt werden.
  • Verbrennung 4. Grades: Dieser Grad der Verbrennung wird auch als Verkohlung bezeichnet. Schmerzen sind nicht vorhanden. Sämtliche Hautschichten sowie die darunter liegenden Weichteile und Knochen sind betroffen. Die Verkohlung ist irreversibel, kann also nicht mehr vollständig abheilen.

Hypovolämischer Schock: Sind bei Erwachsenen 10 % des Körpers oder mehr betroffen, sowie bei Kindern 5 % oder mehr, so kann es zu einem lebensbedrohlichen hypovolämischen Schock kommen. Wie gefährlich dies ausfällt, ist auch vom allgemeinen Zustand des Betroffenen abhängig.

Hausmittel gegen Verbrennungen

Bei einer Verbrennung sollte die betroffene Stelle als Erstes gekühlt werden, damit die Hitze nicht noch weiter in das Gewebe vordringen kann und somit größeren Schaden anrichtet. Wenden Sie Kälte später an, hilft diese nur noch, um bei leichten Verbrennungen, die Schmerzen zu mildern.

Schnell kühlen

Um die betroffene Stelle zu kühlen, eignet sich fließendes Wasser als auch ein in kaltem Wasser getränktes Baumwolltuch. Auch ein Kühlgel eignet sich optimal. Damit es zu keinen Kühlschäden kommen kann, sollten Sie ein Baumwolltuch darum legen.

Trocknen & abdecken

Kleine Verbrennungen können Sie an der Luft austrocknen lassen, währenddessen Sie große Verbrennungen und Brandblasen mit einem sterilen Tuch abdecken sollten, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Tuch keine Flusen bildet. In vielen Verbandskästen befindet sich oft eine sterile Alufolie, welche gut geeignet ist, um Brandwunden abzudecken. Bevor Sie die Stelle jedoch abdecken, sollte diese gut gepolstert werden.

Wunde behandeln

Damit keine Keime in die Wunde gelangen, sollten Sie diese niemals mit der bloßen Hand berühren. Ist eine Brandblase entstanden, darf diese auf keinen Fall aufgestochen werden, da diese die darunter befindliche Haut schützt und es eine Infektionsgefahr besteht. Sollte die Blase jedoch starke Schmerzen verursachen, können Sie durch einen Arzt die darin befindliche Flüssigkeit absaugen lassen. Ist die Verbrennung nur klein und oberflächig, sind auch kühlende Salben durchaus erlaubt. Hier dürfen Sie jedoch keine fetthalitge Salbe verwenden, da die Fettschicht die Wärme zusätzlich speichert.

Aloe Vera

Beschleunigt den Heilprozess

Heilpflanzen Aloe Vera

Aloe Vera kann die Zellregeneration beschleunigen

Nach dem Kühlen haben sich die Wirkstoffe der Aloe Vera Pflanze besonders bewährt. Dieser wirkt antibakteriell sowie antiviral, wodurch eine Infektion verhindert wird und die Heilung beschleunigt werden kann. Aloe Vera regt außerdem die Regeneration und Erneuerung der Hautzellen an und liefert der Haut die benötigte Flüssigkeit. Dadurch kann der Heilungsprozess deutlich beschleunigt werden.

Verteilen Sie dafür entweder das frische Gel eines Aloe Vera Blattes auf der Wunde oder verwenden Sie ein Fertigprodukt. Fertige Aloe Vera Gele finden Sie zum Beispiel in der Apotheke oder im Drogeriemarkt. Achten Sie jedoch darauf, ein Produkt ohne chemische Zusatzstoffe zu nutzen.

Ringelblumen / Calendula

Auch Ringelblüten gelten bei Verbrennungen als besonders effektiv. Die Blüten werden äußerlich, in Form von Salben, Umschlägen oder Tinkturen angewandt. Sie wirken entzündungshemmend sowie antimikrobiell und beschleunigen die Heilung. Vielen sind Ringelblumen eher unter der Bezeichnung Calendula bekannt. Calendula-Salben finden Sie in Drogeriemärkten oder Apotheken.

Essig wirkt adstringierend

Essig wirkt entzündungshemmend, blutstillend und desinfizierend. Dank seiner adstringierenden Eigenschaften eignet sich Essig sehr gut, um juckende, entzündete oder nässende Wunden zu behandeln und Blutungen zu stillen. Außerdem können mithilfe des Essigs der pH-Wert der Haut normalisiert und Infektionen verhindert werden.

Apfelessig und solcher aus Trauben helfen sowohl bei Verbrennungen als auch bei Verbrühungen. Vermischen Sie dafür einfach Essig und Wasser in gleichen Teilen und spülen Sie die betroffene Stelle damit. Anschließend können Sie die verbrannte Haut mit einem Tuch bedecken, welches Sie in Essig getränkt haben. Das Tuch sollte in etwa alle zwei bis drei Stunden ersetzt werden.

Mund & Schleimhäute

Verbrennungen von Mund & Schleimhäuten

Oft kommt es auch durch heiße Getränke und Speisen zu einer Verbrennung im Mundraum, wo Zunge, Gaumen und Schleimhaut betroffen sein können. Rötungen, Schwellungen, Brandblasen sowie Mundbrennen und Gaumenschmerzen sind oft die Folge. Ist die Verbrennung nicht schwerwiegend, kann ein Eiswürfel im Mundraum oft wahre Wunder bewirken. Eine verstärkende Wirkung entsteht, wenn der Eiswürfel aus Kamillentee besteht. Dieser desinfiziert nicht nur, sondern hemmt auch Entzündungen.

Lebensmittel als Hausmittel

Haben Sie gerade keinen Eiswürfel zur Hand, können Sie auch mit kaltem Wasser oder lauwarmen Kamillentee den Mundraum spülen. Auch im Mund zerlassener Honig hat sich besonders bewährt. Da Honig bei Kindern unter 12 Monaten jedoch schwere Vergiftungen hervorrufen kann, sollte dieser vor 12 Monaten nicht zum Einsatz kommen. Außerdem wirken kalte Milch, Buttermilch sowie Joghurt ebenfalls lindern, wenn diese für kurze Zeit im Mund belassen werden.

Natürliches Eiweiß-Pflaster

Ein bewährtes Hausmittel gegen Verbrennungen

Ein natürliches Pflaster für die Brandstelle können Sie mit Eiweiß herstellen. Hierzu müssen Sie ein Ei aufschlagen und die betroffene Stelle mit dem Eiweiß bestreichen. Das Ei wirkt wie ein natürliches Pflaster, verhindert Infektionen und es kann sich optimal die neue Haut darunter bilden. Alternativ können Sie die betroffene Stelle auch mit Quark bestreichen. Dieser wirkt antibakteriell und zieht die Wärme aus der betroffenen Hautstelle.

Eine Verbrennung sollte binnen 10 bis 14 Tagen abgeheilt sein. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen.

Schnelle Hilfe bei Verbrennungen

Welche Hausmittel gegen Verbrennungen helfen sofort?

Bei Verbrennungen sollte die betroffene Stelle als Erstes für 15 bis 20 Minuten gekühlt werden. Von einer längeren Kühlung ist abzuraten, da es sonst zu einem Kälteschaden kommen kann.

  • Bevor Sie die betroffene Stelle kühlen, sollten Sie das Wasser erst über die Kleidung Laufen lassen, bevor Sie diese vom Körper entfernen.
  • Haben Sie sich jedoch verbrüht, sollte die Kleidung von der betroffenen Stelle sofort entfernt werden, um die Hitzeeinwirkung auf der Haut zu beenden.
  • Sollte die Kleidung mit der Wunde verklebt sein, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt hinzuziehen.

Um die Stelle zu kühlen, sollte lediglich kaltes Wasser verwendet werden. Eiswürfel oder Eiswasser können zu lokalen Erfrierungen führen.

Schweiß, Zittern oder Blässe

Kommen beim Betroffenen Unruhe, kalter Schweiß sowie Zittern oder Blässe hinzu, wird er sehr wahrscheinlich unter Schock stehen. Lagern Sie die Beine der betroffenen Person in diesem Fall hoch, damit das Blut wieder lebenswichtigen Regionen gelangen kann.

Unterkühlung vermeiden

Um eine Unterkühlung zu vermeiden, sollten Sie den Betroffenen in eine Woll- oder Rettungsdecke hüllen. Einengende Kleidungsstücke müssen geöffnet werden. Hat das Verbrennungsopfer sein Bewusstsein verloren, ist er unverzüglich in die stabile Seitenlage zu bringen, damit die Zunge seine Atemwege nicht blockieren kann.

Alternative Heilmittel bei Verbrennungen

Alternativ lassen sich die Schmerzen einer Brandwunde nicht nur mit Eiweiß lindern, sondern auch mit einer frischen Zwiebel- oder Kartoffelscheibe, die Sie auf die Brandwunde legen. Zum Kühlen eignen sich außerdem kalter Lindenblütentee sowie Sauerkrautsaft, in dem Sie ein Baumwolltuch tränken und es anschließend auf die Brandwunde legen.

Honig & Kokosöl als Hausmittel

Um die Wunde zu desinfizieren und den Heilungsprozess zu beschleunigen, können Sie die Brandwunde zudem mit Honig bestreichen. Honig wirkt nicht nur antibakteriell und beugt Infektionen vor, sondern schützt auch vor hypertropher Narben.

Tipp: Eine besonders gute Wirkung können Sie mit dem natürlichen Antibiotikum Manuka Honig erzielen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber Manuka Honig bei Verbrennungen.

Hierzu geben Sie einfach etwas Honig auf eine Mullbinde und legen diese auf die Verbrennung. Die Binde sollte 3 bis 4 Mal täglich erneuert werden. Den selben Effekt können Sie übrigens auch mit nativem Kokosöl erzielen. Auch dieses wirkt entzündungshemmend, schützt vor Infektionen und wirkt zudem antibakteriell.

Urtica Salbe bei Blasenbildung

Sofern es bei der Verbrennung zu keiner Blasenbildung gekommen ist, können Sie zudem die Urtica Salbe auftragen. Ist es zu einer Blasenbildung gekommen, sollten Sie sich lieber für eine orale Einnahme von Cantharis Globulis entscheiden. Hiervon müssen Sie stündlich 5 Globulis einnehmen.

Homöopathie & Schüssler-Salze

Bei leichteren Verbrennungen kommen auch Schüssler-Salze und Globuli zum Einsatz. Da zur Auswahl des geeigneten Mittels diverse Faktoren beachtet werden sollten, ist es ratsam, einen Heilpraktiker aufzusuchen. Es gibt jedoch bestimmte Globuli und Salze, die sich zur Behandlung von Verbrennungen besonders gut bewährt haben.

Globuli bei Verbrennungen sind:

homöopathie

Auch Globuli und Schüssler-Salze können bei einer Verbrennung helfen

  • Arnica montana (hilft allgemein bei Verbrennungen)
  • Belladonnna (pulsierende Schmerzen, Hitzewallungen & gerötete Haut)
  • Cantharis vesicatoria (bei stechenden, brennenden Schmerzen und / oder Blasenbildung)
  • Apis mellifica (bei Blasenbildung, roter, geschwollener Haut und brennenden Schmerzen)
  • Urtica urens (bei brennenden Schmerzen und Juckreiz sowie helleren und kleineren Blasen)

Welche Globuli noch helfen können, erfahren Sie in den Ratgebern Globuli bei Brandwunden und Homöopathie bei Verbrennungen.

Schüssler-Salze bei Verbrennungen sind:

Weitere Ratgeber über Verbrennungen

Weitere Informationen zum Thema Verbrennung finden Sie außerdem in folgenden Ratgebern:

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