Tetanus (Wundstarrkrampf) Impfung für Jugendliche
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Geimpfte Menschen können nicht an einer Tetanusinfektion erkranken
Tetanus, auch unter Wundstarrkrampf bekannt, gehört zu den Infektionskrankheiten, welche den Tod der Betroffenen zur Folge haben können. Sie tritt weltweit auf, vermehrt jedoch in Ländern mit unzureichender ärztlicher Versorgung sowie niedriger Impf-Rate. Weltweit sterben laut Schätzungen zwischen 300.000 und einer Million Menschen an Tetanus. Ausschließlich nicht regelmäßig geimpfte Personen sind von der Infektionskrankheit betroffen.
Wundstarrkrampf wird durch das Bakterium Clostridium tetani verursacht. Dessen Sporen befinden sich praktisch überall im Freien, insbesondere in der Erde. Zudem lassen sie sich oftmals in Tierkot wie beispielsweise von Pferden feststellen. Über Wunden, selbst winzig kleinen, gelangen sie in den menschlichen Körper. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist ausgeschlossen.
Das Bakterium Clostridium tetani besitzt folgende Besonderheiten:
- Eine Vermehrung ist nur unter Ausschluss von Sauerstoff möglich.
Es bildet überaus widerstandsfähige Sporen aus, welche selbst ohne Wirt äußerst langlebig sind.
- Das Bakterium ist Produzent von Toxinen (Bakteriengifte), die Auslöser für die mit der Erkrankung einhergehenden Symptome sind.
Je nach Bakterienanzahl in einer Wunde stellt sich die Inkubationszeit als sehr unterschiedlich dar. Sie kann sich zwischen drei Tagen, und bis zu vier Wochen hinziehen, im Durchschnitt bricht Tetanus 15 Tage nach Ansteckung aus.
Unmittelbar nach der Infizierung mit dem Bakterium werden von diesem die Toxine Tetanospasmin sowie Tetanolysin gebildet. Während Ersteres für die erkennbaren Wundstarrkrampf-Symptome verantwortlich ist, beginnt Letzteres die roten Blutkörperchen im Körper zu zerstören. Tetanus geht meist mit starken Muskelkrämpfen einher, welche auf eine Nervenschädigung zurückzuführen sind. Die Toxine machen sich von der Wunde auf den Weg zum zentralen Nervensystem. Dort hemmen sie notwendige Impulse, die zu deutlicher Übererregbarkeit und Muskelkrämpfen jeder Art führen.
Das erste Krankheitsbild bei Wundstarrkrampf ähnelt dem von Grippe
Erste Symptome für eine Tetanusinfektion sind:
- allgemeine Abgeschlagenheit,
- Kopfschmerzen sowie
- Schwindelanfälle,
hinzu kommen können:
- Schweißausbrüche,
- Muskelschmerzen und
- leichte Sehprobleme.
Umso weiter sich Tetanus ausbreitet, desto mehr nimmt dieser Einfluss auf die Muskulatur. Sie beginnt sich zu verkrampfen, zunächst vermehrt im Gesichts-, Kopf– und Nackenbereich, hernach zudem in den Armen, im Bauch, Beinen, Kehlkopf, Rippen, Rücken sowie Zwerchfell. Ein sehr deutliches Symptom stellt ein starr wirkendes Gesicht dar, was auf eine Kiefermuskelverkrampfung zurückzuführen ist.
Die Krämpfe Gehen mit starken Schmerzen einher. Sind die Toxine in den Bereich des Kehlkopfes, Zwerchfelles oder der Rippen gelangt, kann Atemnot bis hin zum Ersticken vorkommen. Sehr selten, jedoch möglich, ist ein Wirbelsäulenbruch, verursacht durch extreme Muskelspasmen. In der Regel beträgt die Dauer der Krämpfe bis zu zwei Minuten. Diese erfolgen meist in äußerst kurzen Abständen. Zu den Auslösern zählen selbst leichte Berührungen, Lärm und sehr helles Licht.
Bereits beim Auftreten erster Symptome ist eine umgehende Behandlung erforderlich. Ein deutliches Zeichen, dass die Tetanusinfektion bereits weit fortgeschritten ist, sind Muskelverkrampfungen, welche oftmals auch mit Fieber einhergehen. Eine nicht erkannte und behandelte Erkrankung soll bei etwa 25 bis 30 Prozent der Betroffenen zum Tode führen. Eine Therapie ist langwierig. Erst im Laufe mehrerer Wochen verringern sich die aufgetretenen Symptome. Etwa nach zwei Monaten ist in der Regel mit einer vollständigen Heilung zu rechnen.
Impfung – einzige Möglichkeit, um eine Tetanusinfektion zu vermeiden
Wie bereits zuvor kurz erwähnt, schließt eine Impfung die Infektion an Tetanus nahezu vollständig aus. Insbesondere Jugendliche, die sich in der Freizeit mit ihren Freunden oder beim Sport viel im Freien aufhalten, sind besonders gefährdet. Verletzungen beim Fahrrad und Moped fahren, Ballspielen sowie lebhaften Wettkämpfen sind an der Tagesordnung. Vor diesen kann man junge Leute in keinster Weise schützen, sie gehören zum Heranwachsen im Leben eines Menschen einfach dazu.
Die einzige Möglichkeit, der Gefahr einer Tetanuserkrankung aus dem Weg zu gehen, ist die Impfung. In der Regel erfolgt die Grundimmunisierung bereits ab der Vollendung des zweiten Lebensmonats. Da in diesem Alter meist auch die Immunisierung gegen Diphtherie, Hepatitis B, Keuchhusten sowie Kinderlähmung vorgenommen wird, kann eine Kombinationsimpfung erfolgen.
Wurden Jugendliche nicht vom frühesten Kindesalter geschützt, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
- gleich in welchem Alter: Erstimpfung
- nach vier bis acht Wochen: Zweitimpfung
- nach sechs bis zwölf Monaten: Drittimpfung
Hernach ist nur noch alle zehn Jahre eine Auffrischung erforderlich. Wer keinen Impfschutz gegen Wundstarrkrampf aufweist, jedoch bei einer akuten Verletzung das Risiko einer Infektion nicht eingehen möchte, hat die Möglichkeit, sich vom behandelnden Arzt im Zuge der Behandlung eine Tetanusspritze geben zu lassen.
Wer eine Wundstarrkrampfimpfung ablehnt, sollte in jedem Fall bei einer Verletzung, so winzig sie auch sein mag, einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört zunächst die gründliche Reinigung einer Wunde. Zudem empfiehlt es sich, abgestorbenes Gewebe von einem Arzt entfernen zu lassen.
Ist man erst einmal mit Tetanus infiziert, gibt es selbst bei unserer fortgeschrittenen Medizin oftmals keine Heilung für den Patienten, was die Todesfolge beinhaltet. In manchen Fällen werden Antikörper gespritzt, dies stellt jedoch eine sehr umstrittene Methode dar. Weiterhin besteht die Möglichkeit des kompletten Ausschneidens der Wunde, eventuell sogar das Abnehmen des befallenen Körperteiles. Ist der Wundstarrkrampf bereits weit fortgeschritten, stellt dies keine sichere Maßnahme auf Heilung mehr dar.
Äußerst geringe Impfreaktionen und Nebenwirkungen
In einigen Fällen lassen sich leichte Körperreaktionen auf eine Tetanusimpfung feststellen. Manchmal rötet sich die Einstichstelle oder schwillt eventuell an, teilweise wird dies von geringem Schmerz begleitet. Eine schwedische Studie mit Schulkindern erbrachte, dass bei etwa 75 Prozent der Geimpften örtliche Beschwerden zu erkennen waren.
Zu den weiteren kaum auftauchenden Nebenwirkungen zählen
- Frösteln,
- Magen–Darm-Probleme,
- Müdigkeit,
- Muskelschmerzen sowie
- eine Erhöhte Temperatur.
Statistiken weisen auf, dass eine Person von 1.000 geimpften Menschen von einer allergischen Reaktion betroffen war. Diese tauchte entweder an der Haut oder den Atemwegen auf. Die Erscheinung von Erschöpfungszuständen, Lähmungen, ungewöhnliche Empfindungen sowie erhöhte Erregbarkeit konnte nur in Einzelfällen beobachtet werden. Etwas häufiger ist das Entstehen von Abszessen und Granulomen einhergehend mit einer Schwellung der Lymphknoten.
Eine Injektion mit dem Wirkstoff gegen Tetanus wird ab dem Jugendlichen-Alter ausnahmslos in einen Muskel gespritzt. Je nach Arzt erfolgt die Impfung in den Po, Oberschenkel oder Oberarm.