Für die Gesundheit des Menschen können einzelne Mikroorganismen wie Klebsiella pneumoniae bedrohlich sein. Unter ganz bestimmten Umständen und Einflüssen werden zahlreiche dieser normalen und für die Physiologie grundlegenden Bakterien pathogen.
Sie verursachen Krankheiten wie Infekte der Atem- und Harnwege sowie Bakteriämien. Ihre Namen verdanken die Klebsiellen ihrem Entdecker, dem Bakteriologen Klebs.
Worum es sich bei diesen Bakterien genau handelt, wie sich sich verbreiten, wo sie vorkommen, welche Beschwerden und Krankheiten sie auslösen sowie alle weiteren wichtigen Informationen zum Thema finden Sie im nachfolgenden Ratgeber.
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Was ist Klebsiella pneumoniae?
Inhaltsverzeichnis
Klebsiella pneumiae ist ein Bacterium, das in die Geschichte der Medizin auch als Bacterium pneumoniae Friedländer, Enterobacterium oder als Friedländer-Bacterium eingegangen ist.
Klebsiella pneumoniae gehört zu den krankmachenden stäbchenförmigen Bakterien, die den Klebsiellen zugeordnet werden. Die spezielle Relevanz des Klebsiella pneumoniae bezieht sich auf die Pneumonie.
In diesem Zusammenhang ist wissenschaftlich belegt, dass eine ursächliche Verbindung zwischen Klebsiella pneumoniae und verschiedenen Formen der Lungenentzündung vorliegt. Typisch für Klebsiella pneumoniae ist, dass keine Sporenbildung zu beoboachten ist.
Das Vorkommen
Diese Bakterienart ist vorwiegend in Getreide sowie in Luft und Wasser manifestiert. Im Menschen kann Klebsiella pneumoniae beispielsweise in der Mundschleimhaut nachgewiesen werden.
Die Verbreitung
Klebsiella pneumoniae ist ein dauerhafter Besiedler des menschlichen Magen–Darm-Systems, der unter normalen Voraussetzungen keinerlei Beschwerden verursacht. Das Bakterium Klebsiella pneumonia stellt die Mediziner vor allen Dingen durch sein Vorkommen als Krakenhauskeim vor enorme Herausforderungen.
Es befällt hauptsächlich Patienten, die bereits gesundheitlich vorbelastet sind. Deren Immunsystem ist in der Regel geschwächt, sodass sich Klebsiella pneumoniae ungehindert vermehren kann. Durch seine ubiquitäre Verbreitung ist Klebsiella pneumoniae in einem lebenden Organismus in allen Bereichen vorherrschend. Klebsiella pneumoniae kommt zudem in allen Lebewesen vor.
Die Eigenschaften
Die baulichen Merkmale des Klebsiella pneumoniae begründen sich auf seine eigenwillige längliche, stäbchenartige Form. Unter dem Mikroskop sehen mehrere Klebsiellen aus als wenn sie in einer Reihe Semmeln hintereinander liegen. Unter aeroben Verhältnissen wächst Klebsiella pneumoniae auf einem geeigneten Nährboden sehr schnell und ausgeprägt.
Im Gegensatz zu einigen anderen Bakterien sind bei Klebsiella pneumoniae keine Geißeln oder sonstige Fortbewegungsmittel angelegt. Allerdings ist es wegen seiner Fimbrien auffällig. Die Fimbrien sind Fortsätze, die bei der mikroskopischen Betrachtung als Troddeln oder Fransen in Erscheinung treten.
Krankheiten & Beschwerden
Kleiner Überblick über die Erkrankungen
Klebsiella pneumoniae ist als Krankenhauskeim gegenwärtig ein ernst zu nehmendes Risiko. In diesem Bezug ist die von Klebsiella pneumoniae verursachte Nosokomialinfektionnicht zu unterschätzen.
Des Weiteren ist Klebsiella pneumoniae verantwortlich für weitere Erkrankungen wie:
- Harnwegsinfekt und Blutvergiftung
- Infektionen der Atemwege
- Gehirnhautentzündung oder Meningitis
Neben diesen Infektionskrankheiten kommt es zu Klebsiella pneumonia zu zahlreichen Beschwerdebildern, die sich wie folgt darstellen.
Beschwerdebilder von Klebsiella pneumoniae:
- Abszess in den Lungen
- Lungenfell- und der Bronchien–Entzündungen
- Nasennebenhöhlen– und der Mittelohren-Entzündungen
- Gallenwegs- und Gallenblasen-Entzündungen
- Herzinnenwand-Entzündungen
- Knochenmarks-Entzündungen
Lunge & Atemwege
Bei einer Lungenentzündung durch Klebsiella pneumoniae leiden die Patienten unter zerstörerischen Vorgängen in der Lunge. Das äußert sich so, dass Gewebeareale einfach absterben, das Blutungen auftreten und das hohes Fieber auftritt.
Durch die destruktiven Veränderungen in der Lunge schreitet die Zerstörung des Lungengewebes schnell fort. Dieser Prozess ist durch das Auswerfen eines zähflüssigen, geleeartigen Schleims mit Blutdurchsatz charakterisiert, der in der medizinischen Fachsprache auch als „Johannisbeergelee Sputum“ bezeichnet wird. Gleichzeitig werden Schüttelfrost, Husten und Schwindel angegeben.
Diese Lungenentzündung kann nur mit gentechnisch hergestellten Arzneimitteln behandelt werden. Trotzdem ist die Sterblichkeitsrate besorgniserregend.
Diese Erkrankung tritt vorrangig bei hospitalisierten Patienten zutage. Es handelt sich dabei um eine im Krankenhaus zugezogene Infektion, die meldepflichtig ist.
Entstehung & Ursachen
Insgesamt sind es vier Faktoren, die als Ursache für eine nosokomiale Infektion in Frage kommen:
- Konstitution des Patienten
- Einflüsse aus der Umwelt
- Medizintechnik
- der Mensch selbst (Hygienemaßnahmen)
Sowohl die Qualität als auch die Quantität einer Krankenhausinfektion sind vom Erreger und von dessen Resistenzverhalten abhängig. Aber es sind nicht allein die Bakterien, sondern die Zunahme invasiver medizinischer Eingriffe fördert ebenso diese Erkrankung. So kann schon das Beatmen im Rahmen einer Endotrachealen Intubation sowie das Einführen eines Harnwegs- oder Venenkatheters dazu beitragen, dass Klebsiella pneumoniae eingeschleppt werden.
Die Hauptrolle innerhalb der speziellen medizinischen Hilfsmittel, die in den Körper hinein gebracht werden, nehmen sogenannte Gefäßzugänge ein. Gerade an den für die Herstellung dieser Erzeugnisse verwendeten Kunststoffen können Mikroorganismen wie Klebsiella pneumoniae ungehindert anhaften. Im Laufe der Vermehrung der Keime wird ein schleimiger Film gebildet, der Bakterien mit einer hohen Unempfindlichkeit gegenüber Antibiotika und und einer reduzierten Kultivierbarkeit enthält.
Durch die verminderte Kultivierbarkeit lassen sich entsprechende Klebsiellen nur schlecht im mikrobiologischen Labor anzüchten, färben und mikroskopisch begutachten. Das erschwert wiederum den Nachweis.
Nosokomiale Infektion
Wichtigste Krankheitsarten bei einer nosokomialen Infektion
Hervorzuheben ist hierbei die Lungenentzündung, die in hohem Maße von Klebsiella pneumoniae beeinflusst wird. Infektionen der Atemwege spielen eine vorrangige Rolle. Insbesondere die Lungenentzündung oder Pneumonie erhöht die Sterblichkeit der betroffenen Patientinnen und Patienten.
Zu den Risikogruppen für eine Atemwegserkrankung durch Klebsiella pneumoniae zählen vorrangig zu Behandelnde, die sich auf einer Intensivstation befinden sowie Patienten, die einer künstlichen Beatmungbedürfen.
Darüber hinaus werden zum Beispiel Patienten mit Krebs einer Therapie unterzogen, bei der starke Antibiotika oder die Immunabwehr unterdrückende Arzneimittel verabreicht werden. Nicht zu Vergessen sind Patienten, die wegen ihres fortgeschrittenen Lebensalters eine hohe Empfänglichkeit für diese Erkrankung haben. Ergänzt werden muss dieser Personenkreis durch körperlich und immunologisch geschwächte operierte Patienten.
Komplikationen & Risiken
Nicht nur eine Lungenentzündung, sondern auch eine Sepsis können zu einem schweren, teilweise sogar tödlichen Verlauf einer Krankenhausinfektion beitragen. In vielen Fällen kommt der Ausfall einzelner lebensnotwendiger Organsysteme hinzu. Jeder zweite Patient kann an den Folgen dieser Vorgänge versterben.
Präventive Möglichkeiten gegen eine Klinikinfektion mit Klebsiella pneumoniae
In den zum Gesundheitswesen zugehörigen Einrichtungen müssen unter allen Umständen die Richtlinien umgesetzt werden, die im Infektionsschutzgesetz verankert sind.
Das betrifft:
- Kliniken und ambulante Operationsstätten
- Dialysezentren, Tageskliniken und Entbindungseinrichtungen
- Rehabilitations- und Vorsorgeeinrichtungen mit medizinischen Leistungen
- ärztliche Praxen und Einrichtungen, in denen humanmedizinische Heilspezialisten ansässig sind
In diesem Umfeld sind ebenso Patienten mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Gicht sowie mit Grundkrankheiten wie chronischen Lungenkrankheiten, chronischem Alkoholismus und Herz-Kreislauf sowie Hauterkrankungen durch eine Klinikinfektion bedroht sein. Im Mittelpunkt stehen ebenfalls zu früh geborene Kinder, die eine nur sehr geringe Abwehr ausgebildet haben.