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Johannisbrot

by Danaae

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Als Johannisbrot werden die Früchte bzw. Schoten vom Johannisbrotbaum bezeichnet, aus welchen vor allem das Johannisbrotkernmehl sowie das Carobpulver gewonnen werden. Diese werden vielfältig in der Lebensmittelindustrie und Küche verwendet, können jedoch auch positive Wirkungen auf die Gesundheit haben.

Pflanzliche Arzneimittel mit Carob bzw. Karob werden z.B. zur Senkung des Cholesterin- und Blutzucker-Spiegels sowie auch zur Unterstützung der Gewichtsreduktion eingesetzt.

Johannisbrot (Carob)

Steckbrief: Systematik vom Karobbaum

  • Gruppe: Eurosiden I
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
  • Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
  • Unterfamilie: Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae)
  • Gattung: Ceratonia
  • Art: Johannisbrotbaum
  • Wissenschaftlicher Name: Ceratonia siliqua L.
  • Synonyme: Johannisbrot; Carob; Johannisbrotbaum; Karob; Karobbaum; Karubenbaum; Bockshörndlbaum; Bockshorn; Soodbrot

Johannisbrotbaum (Karobbaum)

Johannisbrotbaum (Ceratonia siliqua) als Heilpflanze

Der Johannisbrotbaum ist eine hierzulande weniger bekannte Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, welche sich jedoch vielfältig verwenden lässt und sowohl kulinarisch als auch medizinisch interessant ist.

Verwendet werden die Früchte bzw. Schoten der Pflanze, welche u.a. als Johannisbrot, Carob bzw. Karob, Karube oder Johannisbrotschote bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um eine etwa 10 bis 30 Zentimeter lange, braune Schote, welche etwa 10 bis 15 Samen enthält. Aus ihnen werden vor allem zwei Produkte hergestellt: das Carobpulver und das Johannisbrotkernmehl.

 johannisbrotbaum , baum , hülsenfrüchte , blätter , ast , frucht , samen , samenkapsel , schoten , Carob Pulver wird aus dem nährstoffreichen Fruchtfleisch der Pflanze gewonnen, und erfreut sich zunehmender Beliebtheit als Kakao-Ersatz. Das Johannisbrotkernmehl lässt sich hingegen aus den Samen der Schoten gewinnen und stellt als „e410“ einen viel genutzten Zusatzstoff in der Lebensmittelindustrie dar.

Johannisbrotkernmehl kann z.B. als Gelier- und Verdickungsmittel verwendet werden, etwa in Eiscreme, Babynahrung oder Soßen, jedoch auch für Diabetiker-Produkte oder als Ersatzmittel bei einer Glutenintoleranz.

Das Johannisbrot wird vom menschlichen Körper nur teilweise verdaut und gilt daher als Ballaststoff. Es wirkt außerdem quellend, kann also viel Wasser binden, und somit u.a. bei Verdauungsbeschwerden wie Verstopfungen helfen. Da sich das Volumen durch das Quellvermögen im Darm stark erhöht, kann Karob außerdem das Sättigungsgefühl fördern und die Darmtätigkeit unterstützen.

Neben der Verwendung in der Küche konnten in verschiedenen Studien auch weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgewiesen werden. Demnach kann Carob den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken und die Fettverbrennung ankurbeln.

Zu den medizinischen Anwendungsgebieten vom Johannisbrot gehören daher u.a. Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie (zu hoher Cholesterinspiegel) und Verstopfungen. Aufgrund der zuvor beschriebenen Eigenschaften ist der Karubenbaum aber u.a. auch bei einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Adipositas (Fettleibigkeit) und chronischen Darmerkrankungen (Colitis) interessant.


Namensherkunft (Etymologie)

Etymologie (Namensherkunft) – Warum heißt es Johannisbrot?

Die Herkunft des deutschen Namens „Johannisbrotbaum“ ist nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch zwei Ansätze, welche die Bezeichnung erklären könnten.

Einerseits soll der Johanniterorden, also eine evangelische Ordensgemeinschaft, an der Verbreitung des Baums beteiligt gewesen sein. Anderseits soll sich Johannes der Täufer während seines Aufenthalts in der Wüste von den Früchten des Karubenbaums ernährt haben.

Auch die Etymologie von weiteren Synonymen der Pflanze wie etwa Johansbrodbaum, Judasboom, Sodbrod oder Soodschote ist derzeit weitestgehend unbekannt.

Die Bezeichnung der Früchte „Carob“, „Karob“ sowie weitere ähnlich klingende Synonyme leiten sich aus dem Französischen „Caroube“ ab, welches wiederum vom arabischen „Kharrūb“ (خَرُّوبٌ) stammt, was soviel wie „Heuschreckenschote“ bedeutet.

Der botanische Name „Ceratonia siliqua“ stammt hingegen vom griechischen „Keration“ bzw. dem arabischen „Qīrāt“ und später dem italienischen „Carato“.

Wissenswert: Bei all diesen Wörtern handelt es sich um alte Gewichtseinheiten, aus denen auch die heutige Maßeinheit „Karat“ entstanden ist. Die Samenkörner des Karubenbaums weisen nämlich ein relativ konstantes Gewicht von etwa 200 Gramm auf, sodass sie in der Antike als Einheit für Diamanten verwendet wurden.

Als „Siliqua“, was Latein ist und „Schote“ bedeutet, wurden im römischen Reich kleine Silbermünzen bezeichnet, welche dem Gewicht der Samen des Karubenbaums entsprachen und hiernach benannt wurden.


Verwendung von Karob

Verwendung der Johannisbrot-Schoten – Was kann man mit Johannisbrot machen?

Das Johannisbrot wird vielfältig verwendet, in erster Linie für Nahrungsmittel und in der Küche, jedoch auch in der Pharma- und Kosmetik-Industrie. Als Heilmittel finden meist Carob-Extrakte Verwendung.

Die Schoten werden auch als Futtermittel für Tiere wie etwa Pferde und Schweine verwendet. Da Karob im Gegensatz zum Kakao weder den für Säugetiere wie Hunde giftigen Stoff Theobromin noch Koffein enthält, wird es z.B. auch für Schokoladen-ähnliche Leckerlis benutzt.

In vielen Ländern wird das Johannisbrot auch zu Likören, Saft oder Kompott weiterverarbeitet. Erhältlich sind zudem Produkte wie Johannisbrot-Sirup oder Kaftan-Honig.

Darüber hinaus findet auch das Holz des Baums Verwendung, etwa für Türen, Zäune und Parkett. In einigen Gebieten Griechenlands wird das Johannisbrotbaum-Holz außerdem auch als Brennholz genutzt.

Nicht essbare Teile des Johannisbrots findet außerdem in Bergbauprodukten, bei der Papierherstellung und für Textilien Verwendung, ebenso wie in Kosmetika oder zur Geschmacks-Verbesserung von Zigaretten. Johannisbrotkernmehl ist auch als Zusatzstoff in einigen Schuhcremes und Insektiziden enthalten.

Der Johannisbrotbaum ist aber auch ökologisch bedeutsam, denn er bietet Lebensraum und Nahrung für Tiere und kann aufgrund seiner tiefen Wurzeln Böden bspw. vor Erosion und Austrocknung schützen. In einigen Gegenden der USA und Australiens dient er zudem als Schattenspender und Zierbaum.

Verwendung vom Karubenbaum

Johannisbrot wird verwendet als/für:
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  • Lebensmittel (z.B. Carobpulver, Kaftan)
  • Zusatzstoff (Johannisbrotkernmehl bzw. E 410); z.B. als Stabilisator, Verdickungs- oder Geliermittel
  • Tierfutter (z.B. für Pferde und Schweine)
  • Holz (nicht schwindendes, formstabiles und hartes Holz mit farbiger, rustikaler Zeichnung)
  • In Kosmetika, Textilien und anderen Produkten
  • Bodenschutz (bspw. bei der Aufforstung von durch Austrocknung oder Erosion bedrohten Gebieten)
  • Zierbaum und Schattenspender
  • Heilpflanze

Carob Produkte

Welche Produkte werden aus Johannisbrot hergestellt?

  • Das Johannisbrotkernmehl (auch Carubin, Karubenmehl oder Carubenmehl genannt) wird, wie der Name bereits andeutet, aus den Kernen (Samen) hergestellt. Es ist in zahlreichen Lebensmitteln enthalten und wird z.B. als Verdickungsmittel für Suppen, Soßen, Puddings oder glutenfreiem Gebäck verwendet.
  • Carobpulver besteht aus dem gerösteten Fruchtfleisch und kann ähnlich wie Kakao verwendet werden, etwa für süße Drinks und Brotaufstriche oder zum Backen von bspw. Kuchen und Keksen.
  • Darüber hinaus wird das gepresste Fruchtfleisch auch zu verschiedenen Flüssigkeiten weiterverarbeitet, etwa zu Säften (Kaftan), Sirup oder dem sogenannten Kaftan-Honig.
  • Durch Vergärung können zudem alkoholische Getränke aus dem Johannisbrot hergestellt werden. In Portugal werden die Früchte z.B. zu Schnaps mit 54 % und Likör mit 18 % Alkoholgehalt weiterverarbeitet.
  • In Peru wird ein Johannisbrot-Sirup (Algarrobina) für Smoothies und Cocktails (z.B. Cóctel de Algarrobina) verwendet oder einfach in Milch vermischt.
  • Der enthaltene Zucker lässt sich auch zu Sirup verarbeiten, welches in Malta z.B. als „ġulepp tal-ħarrub“ bekannt ist und auch in Griechenland und Zypern verwendet wird.
  • In Ägypten ist zudem ein Getränk namens „Kharrub“ bekannt, das kalt getrunken wird und durch Erhitzen der Schoten zum Zwecke der Karamelisierung hergestellt wird.

Johannisbrot im Essen

Welche Teile vom Johannisbrotbaum kann man essen?

Die vom Menschen in der Küche verwendeten Johannisbrotbaum-Produkte stammen aus der getrockneten, manchmal auch gerösteten Johannisbrot-Schote, welche hauptsächlich aus Fruchtfleisch und Samen besteht.

Aus den Schoten werden vor allem folgende zwei Produkte gewonnen:

  1. Johannisbrotkernmehl wird aus den Samen bzw. Kernen des Johannisbrots gewonnen und als Zusatzstoff (Stabilisator und Verdickungsmittel) in zahlreichen Lebensmitteln verwendet.
  2. Carobpulver wird aus dem Fruchtfleisch des Johannisbrots gewonnen und in erster Linie als Ersatz für Kakao aber z.B. auch Kaffee genutzt.

Die als Nahrungsgut verwendeten Johannisbrot-Schoten sind im reifen Zustand braun und enthalten durchschnittlich jeweils 10 bis 15 Samen. Sie bestehen zu etwa 90 Prozent aus Fruchtfleisch (aus welchem das Carob-Pulver gewonnen wird) und 10 % Samen. Die Samen bestehen wiederum zu etwa 42 bis 46 % aus dem sogenannten Endosperm (Nährgewebe), welches zu Johannisbrotkernmehl weiterverarbeitet wird.

Carob ist z.B. in Lebensmitteln wie Eis, Babykost, Soßen oder Limonaden enthalten, ebenso wie in Säften, Likören oder als Kakao-Ersatz. Darüber hinaus eignet sich Johannisbrot auch bei bestimmten besonderen Ernährungsbedürfnissen wie etwa bei einer Glutenintoleranz, zur Gewichtsreduktion oder für Diabetiker.

Wie schmeckt Johannisbrot?

Der Geschmack von Carob erinnert an Kakao, ist allerdings leicht süß und dabei nicht bitter. Etwa ein Drittel des Trockengewichts besteht nämlich aus Zucker, weshalb das Johannisbrot u.a. eine beliebte Zutat für Kekse und Kuchen und eine Alternative für Schokolade darstellt.


Wie isst man Carob?

Wie kann man Johannisbrot essen?

Das Johannisbrot ist als ganze Schote, zerkleinert oder pulverisiert (Johannisbrotkernmehl oder Carobpulver) erhältlich. Es kann frisch oder getrocknet gegessen werden, wobei der Verzehr der frischen Früchte vor allem im Herkunftsland der Pflanze verbreiteter ist. Getrocknet ist Carob allerdings deutlich länger haltbar.

Hierzulande finden dabei vor allem das Johannisbrotkernmehl als Verdickungsmittel und das Carobpulver als Kakao-Ersatz Verwendung.

Johannisbrotkernmehl als Verdickungs- und Geliermittel

 schote , samenkammern , hülsenfrucht , offen , samen , geöffnet , holzig , verholzt , flammenbaum , delonix regia , johannisbrotgewächs , caesalpinioideae , hülsenfrüchtler , fabaceae , flamboyant , Johannisbrotkernmehl kann zum Andicken von Suppen sowie für Saucen, Eis, Torten und andere Desserts verwendet werden. Dafür werden i.d.R. 1 bis 2 Teelöffel des Kernmehls in ½ Liter kalte oder warme Flüssigkeit eingeführt. Warme Speisen sollten dabei unter ständigem Rühren nochmals aufgekocht werden, während kalte Speisen eine Weile lang quellen sollten.

Carobpulver als Ersatz für Kakao, Schokolade und Kaffee

Während Johannisbrotkernmehl in erster Linie in der Lebensmittelindustrie verwendet wird, findet Carobpulver hauptsächlich in Privathaushalten Verwendung. Es ist vor allem als Kakao- bzw. Schokoladen-Ersatz bekannt, kann aber z.B. auch als Alternative für Kaffee genutzt werden.

Karob-Pulver schmeckt süß, karamellig und besitzt eine feinherbe Note. Es kann z.B. mit Wasser oder Milch vermengt als Kakao-ähnliches Getränk getrunken oder für Desserts wie Kuchen, Kekse, Pudding und Muffins verwendet werden.

Johannisbrotschoten enthalten etwa 1/3 bis 1/2 ihres Gewichts an Zucker, weshalb die Zuckermenge in bspw. Backwaren reduziert werden kann. Für Milch-Mix-Getränke werden üblicherweise 1 bis 2 Esslöffel des Carobpulvers in ein Glas warmer oder kalter Milch aufgelöst.

Johannisbrot eignet sich aber auch als Kaffee-Ersatz, wobei entsprechende Produkte oft als „Caroffee“ bezeichnet werden. Zu Beginn wird empfohlen, lediglich einen Teil des echten Kaffees mit dem Carobpulver zu ersetzen und die Menge allmählich zu steigern. Carob kann dabei sowohl wie Filterkaffee oder Espresso als auch für Mokka oder Eiscafé verwendet werden.


Johannisbrotkernmehl (Carubin)

Johannisbrotkernmehl (auch Carubin, Karubenmehl bzw. Carubenmehl)

Johannisbrotkernmehl stellt die wichtigste wirtschaftliche Nutzung der Pflanze dar und wird in der Lebensmittelindustrie als Verdickungsmittel und Stabilisator verwendet, etwa um Fett in kalorienarmen Produkten zu ersetzen oder als Ersatz für den Klebstoff Gluten.

Es ist z.B. in Backwaren, Gemüse– und Obst-Konserven, Gelees, Marmeladen, Konfitüren, Milch-Misch-Getränken, Puddings, Soßen und Eiscreme enthalten.

Johannisbrotkernmehl wird aus dem Endosperm der Samen (Kerne) des Karubenbaums gewonnen und besteht hauptsächlich aus Mannose (ca. 80 %) und Galactose (ca. 20 %). Caruben-Mehl ist ein Mehrfachzucker (Polysaccharid), das nur teilweise vom menschlichen Körper verdaut werden kann und daher einen Ballaststoff darstellt.

Es kann in etwa sein 80- bis 100-faches seines eigenen Gewichts an Wasser binden, die Kristallbildung unterbinden und Emulsionen stabilisieren. In der EU ist Johannisbrotkernmehl uneingeschränkt, also auch z.B. für Bio-Produkte oder Babynahrung, als Lebensmittelzusatzstoff unter der Nummer E 410 zugelassen.

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  • Verdickungsmittel, Stabilisator und Geliermittel (z.B. für Speiseeis, Suppen, Pudding, Milchprodukte, Saucen und Marmelade)
  • Gluten-Ersatz (zur Herstellung von glutenfreien Lebensmitteln wie etwa fertigen Mehlmischungen)
  • Kalorienarme Lebensmittel (z.B. als Ersatz für Fett in kalorienreduzierten Nahrungsgütern)

Hestellungsverfahren – Gewinnung vom Carubenmehl

Um Johannisbrotkernmehl zu gewinnen, werden die Schoten der Pflanze zunächst zerkleinert, um die Samen (Kerne) abzutrennen. Anschließend werden die Samen durch eine Hitze- oder Säure-Behandlung von ihrer Schale befreit.

Im Nachhinein werden die enthäuteten Kerne gespalten und vorsichtig gemahlen, wobei der spröde Kern aufbricht, während das robustere Endosperm (Nährgewebe) nicht beeinträchtigt wird. Schließlich wird das Endosperm abgesiebt und im Welzen-Verfahren zum endgültigen Produkt, also dem Johannisbrotkernmehl, gemahlen.


Gesund oder schädlich?

Wie gesund ist Johannisbrotkernmehl?

Johannisbrotkernmehl eignet sich hervorragend als gluten- und laktosefrei, vegane Alternative für Gelier-, Binde- und Verdickungsmittel. Es besteht größtenteils aus Vielfachzuckern, welche nur teilweise verdaut werden können und gilt daher als Ballaststoff.

Vitamine sind allerdings in keinen nennenswerten Mengen enthalten und auch Mineralstoffe liegen nur in Spuren vor. Außerdem werden in der Küche meist nur kleine Mengen des Carubenmehls genutzt, sodass potentiell gesundheitsfördernde Wirkungen in diesen Mengen ausbleiben.

In höherer Dosis kann Carob aber möglicherweise bei hohen Cholesterinwerten, Diabetes mellitus und Adipositas helfen. Aufgrund seiner Eigenschaften eignet es sich auch optimal für Personen, welche auf Gluten verzichten müssen.

Fazit: Johannisbrotkernmehl gilt als unbedenklich und unschädlich, ist dabei jedoch auch nährstoffarm. In höheren Dosen hat es aber möglicherweise positive Wirkungen auf die Gesundheit, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird.

Carob als Heilpflanze

Anwendung & Wirkung – Für was ist Johannisbrot gut?

Carob findet bereits seit längerer Zeit als Heilpflanze gegen zahlreiche Leiden Verwendung. Derzeit liegen nur wenige Daten aus Studien zu den möglichen gesundheitsfördernden Effekten vom Johannisbrot vor. In den Forschungen konnten jedoch einige positive Wirkungen auf die Gesundheit beobachtet werden.

Diabetes mellitusHierzu zählen in erster Linie:

  • Senkung des Blutzuckerspiegels
  • Senkung des Cholesterinspiegel bzw. der Blutfettwerte
  • Förderung der Gewichtsabnahme
  • Quellend und leicht abführend

Für medizinische Präparate werden zumeist Carob-Extrakte verwendet, welche aus dem entzuckerten bzw. Zucker-reduzierten Fruchtfleisch der Johannisbrotschoten gewonnen wird. Die Extrakte können Forschungen zufolge zu einer Senkung vom Blutzuckerspiegel und den Blutfetten (z.B. Cholesterin) führen und die Gewichtsabnahme erleichtern.

Aus genannten Gründen findet Karob insbesondere bei folgenden Leiden Anwendung:

Was macht Johannisbrotkernmehl im Körper?

Der genaue Wirkmechanismus von Johannisbrot ist derzeit noch nicht vollständig geklärt. In Studien konnte sowohl das entzuckerte Fruchtmark als auch das Johannisbrotkernmehl zu einer kurzfristigen Senkung der Blutfettwerte führen und dabei auch die Fettverbrennung anregen.

Bei einer Tierstudie, in denen Ratten hohe Mengen von Johannisbrotkernmehl erhielten, konnte eine Verringerung des Körpergewichts von über 10 Prozent beobachtet werden.

In anderen Studien ließ sich der Blutzuckerspiegel von PatientInnen mit Diabetes mellitus mithilfe des Johannisbrots stabilisieren.


Weitere Einsatzgebiete von Carob

Da das Johannisbrot außerdem quellend wirkt und dadurch die Darmtätigkeit fördert, wird es traditionell auch bei verschiedenen Verdauungsbeschwerden eingesetzt. In höheren Mengen wirkt Johannisbrotkernmehl außerdem abführend, weshalb es auch bei Verstopfungen helfen kann.

Da Carob außerdem als Fett-Ersatz in kalorienarmen Lebensmitteln sowie als Gluten-Ersatz für Präparate bei einer Glutenintoleranz eingesetzt wird, zählen auch diese Bereiche zu den Anwendung der Pflanze.

Weitere Einsatzgebiete vom Johannisbrot sind demnach:

  • Akute Ernährungsstörungen
  • Verdauungsstörungen
  • Durchfallerkrankungen
  • Verstopfungen
  • Erbrechen
  • Colitis (chronische Darm-Entzündung)
  • Zöliakie (Glutenintoleranz)

Einnahme & Dosierung

Dosierung von Johannisbrot – Johannisbrotkernmehl und Extrakte

Die Einnahmeweise und Dosierung vom Johannisbrot variiert abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Anwendungsgebiet und verwendetem Präparat. Derzeit liegen allerdings keine offiziellen Dosierempfehlungen für die arzneiliche Einnahme von Carob vor.

Die nachfolgend genannten Dosen orientieren sich vielmehr an den Mengen, welche in durchgeführten Studien verwendet wurden, welche zu positiven Ergebnissen kamen.

Weitere Informationen zur Zubereitung von Carob in der Küche finden Sie im Kapitel Johannisbrot im Essen ↑.

Dosierung von Johannisbrot zur Senkung des Cholesterins

bohnen , lebensmittel , hülsen , reif , samen , Johannisbrot, Carob, Johannisbrotbaum, e410, Karob, Karobbaum, Karubenbaum , Schoten, SamenIn einer Studie, in welcher Johannisbrotkernmehl das Gesamt-Cholesterin verringern und das Verhältnis von hdl zu ldl verbessern konnte, erhielten die ProbandInnen folgende Mengen des Kernmehls:

  • Tagesdosis: 8 bis 30 Gramm täglich
  • Anwendungsdauer: 8 Wochen lang

In einer weiteren Studie, in welcher Johannisbrot kurzfristig die Blutfettwerte senken und die Fettverbrennung ankurbeln konnte, wurde den ProbandInnen ein zuckerarmes und ballaststoffreiches Extrakt aus dem Fruchtmark der Pflanze in Mengen von 5 bis 20 Gramm verabreicht.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Welche Wirkstoffe und Vitamine hat Johannisbrot?

Die Inhaltsstoffe vom Johannisbrotbaum variieren abhängig von verschiedenen Faktoren, insbesondere jedoch dem verwendeten Pflanzenteil bzw. dem hieraus hergestellten Endprodukt.

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Das Fruchtfleisch, aus welchem das Carobpulver gewonnen wird, besteht hingegen zu circa 48 bis 56 Prozent aus Zucker bzw. niedermolekularen Kohlenhydraten (Einfach- und Zweifach-Zuckern).

Der Zuckergehalt variiert dabei je nachdem, ob es sich um kultivierte oder wild wachsende Johannisbrotbäume handelt, wobei Wildsorten einen etwas geringeren Zuckeranteil (~437 g/kg) aufweisen als Kultursorten (~531 g/kg).

Weitere Inhaltsstoffe des Fruchtmarks sind durchschnittlich 18 % Zellulose und Hemizellulose, etwa 5 Prozent Proteine, circa 3,5 % Mineralstoffe sowie 1 Prozent Fett. An Vitaminen und Mineralien sind vor allem Vitamin A und B sowie Eisen und Calcium in nennenswerten Mengen enthalten.


Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist der Johannisbrotbaum giftig?

Johannisbrotbaum gilt allgemeinen als gut verträglich, kann jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden führen und in Einzelfällen Allergien auslösen. Wird Johannisbrotkernmehl überdosiert, wirkt es leicht abführend.

Wissenswert: In einer Tierstudien, in welcher Johannisbrotkernmehl in Mengen von 5 % der Gesamtnahrung über einen Zeitraum von 2 Jahren gefüttert wurde, konnten keine toxischen oder krebserregenden Effekte festgestellt werden.

Ende des Jahres 2021 wurde allerdings bekannt, dass Johannisbrotkernmehl teilweise durch Ethylenoxid belastet war, weshalb hunderte von Lebensmitteln wie z.B. Eiscreme zurückgerufen werden mussten. Ethylenoxid ist ein mutagenes Gift, welches zu Veränderungen der Chromosomen führen kann.

Ob derzeit Warnungen und Produktrückrufe für Johannisbrot-Produkte vorliegen, können Sie auf dem Portal vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nachsehen (www.lebensmittelwarnung.de).


Kontraindikation – Gegenanzeigen gegen Carob

Eine Gegenanzeige gegen Johannisbrot besteht bei einer Allergie gegen die Pflanze. Insgesamt sollten Allergiker bei der Einnahme von Carob vorsichtig sein, da es zu Kreuzreaktionen führen kann. Dies gilt insbesondere bei Personen, welche gegen Soja allergisch sind.

  • Allergiker (insb. bei einer Soja-Allergie)

Wechselwirkungen mit Johannisbrot

Derzeit liegen keine wissenschaftlichen Berichte zu potentiellen Wechselwirkungen zwischen Carob und anderen Medikamenten vor. Bekannt ist allerdings, dass Karob geringfügig die Verdauung von Eiweiß behindert.

Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie Johannisbrot medizinisch anwenden möchten, jedoch bereits andere Arzneimittel einnehmen.


Quellen & Verweise

  • Blaschek, W. (1998). Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Folgeband 2: Drogen A–K, 5 (A.-K. Drogen, Hrsg.; Bd. 2). Springer.
  • Johannisbrotextrakt rückt Blutfetten zu Leibe. (2006, Juni 4). DAZ.online. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2006/daz-23-2006/uid-15994
  • Johanniskraut: Vom Antidepressivum zum Allheilmittel? (1997, Dezember 28). DAZ.online. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/1998/daz-1-1998/uid-2797
  • Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (German Institute of Human Nutrition). Jahresbericht 2005–2006. | Physiologische Effekte des entzuckerten Johannisbrotbaum-Fruchtmarks auf den Fett- und Energiestoffwechsel (Seite 38)
  • Melnick, R. L., Huff, J., Haseman, J. K., Dieter, M. P., Grieshaber, C. K., Wyand, D. S., Russfield, A. B., Murthy, A. S. K., Fleischman, R. W., & Lilja, H. S. (1983). Chronic effects of agar, guar gum, gum arabic, locust-bean gum, or tara gum in F344 rats and B6C3F1 mice. Food and Chemical Toxicology: An International Journal Published for the British Industrial Biological Research Association, 21(3), 305–311. https://doi.org/10.1016/0278-6915(83)90065-0
  • Mythos des ursprünglichen Karats widerlegt bei Informationsdienst Wissenschaft, 4. Mai 2006.
  • Crops > Carobs. In: Offizielle Produktionsstatistik der FAO für 2020. fao.org, abgerufen am 05. September 2022 (englisch).


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