
Heilwirkung von Kurkuma
Von Diabetes, über Arthrose bis hin zu Krebs – Kurkuma werden zahlreiche Heilwirkungen zugesagt. Doch wie gesund ist Curcuma-Pulver wirklich und gegen welche Beschwerden hilft es?
Nach derzeitigem Kenntnisstand scheint die auch als Gelbwurz bezeichnete Heilpflanze vor allem verdauungsfördernd zu wirken und bspw. bei Völlegefühl und Blähungen helfen zu können. Die Einnahme erfolgt bspw. als Tee, Kapseln oder Tropfen.
Kurkuma (Gelbwurz)
Inhaltsverzeichnis
- Ordnung: Ingwerartige (Zingiberales)
- Familie: Ingwergewächse (Zingiberaceae)
- Unterfamilie: Zingiberoideae
- Tribus: Zingibereae
- Gattung: Curcuma
- Art: Kurkuma
- Wissenschaftlicher Name: Curcuma longa L. (auch: Curcuma domestica oder Amomum curcuma)
- Synonyme: Kurkume; Gelbwurz(el); Safranwurz(el); Gilbwurz(el), Curcuma
Table of Contents
Heilwirkung von Kurkuma
Kurkuma – auch Safranwurzel, Gelbwurzel oder Curcuma
Kurkuma, auch Gelbwurz genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse, welche vor allem als Gewürz bekannt ist und hierbei u.a. einen wichtigen Bestandteil der Gewürzmischung Curry darstellt.
Die Pflanze ist dem Menschen dabei bereits seit Jahrtausenden bekannt und wurde zunächst als Färbemittel, später dann aufgrund der vermeintlichen positiven Wirkung auf die Gesundheit auch als Heilmittel verwendet.
Als gelber Farbstoff zum Färben von den Gewändern der Mönche und Priester verbreitete sich Kurkuma von Indien aus mit dem Buddhismus und Hinduismus nach Südost-Asien. Die Wurzel wurde u. a. in der archäologischen Stätte Farmana aus einer Zeit zwischen 2.600 und 2.200 v. Chr. gefunden sowie auch in einem Kaufmannsgrab aus dem zweiten Jahrhundert v. Chr. in Israel.
Kurkuma als Heilpflanze
Von Bluthochdruck über Diabetes bis hin zu Arthrose – dem gelben Kurkuma-Pulver, welches aus dem Wurzelstock der Pflanze gewonnen wird, werden zahlreiche Heilwirkungen zugesagt. Tatsächlich liegen auch mehrere Studien zur Heilpflanze vor, in denen unterschiedliche Wirkungen nachgewiesen werden konnten.
Während jedoch Labor- und Tieruntersuchungen oftmals zu positiven Ergebnissen kamen, ist dies bei klinischen Studien am Menschen nicht der Fall. Nach derzeitigem Kenntnisstand scheint das Pulver sehr reaktionsfreudig zu sein und daher zu falsch-positiven Ergebnissen zu führen.
Kurkuma besitzt außerdem eine sehr geringe Bioverfügbarkeit. Wird das Pulver direkt oral aufgenommen, beispielsweise in Speisen oder als „Goldene Milch“, gelangen die Wirkstoffe also kaum in den Blutkreislauf, um ihre Wirkung entfalten zu können.
Plausibel erscheint allerdings die verdauungsfördernde Wirkung der Pflanze. Aufgrund der langjährigen Erfahrung wird Kurkuma daher bei Verdauungsstörungen wie Blähungen oder Völlegefühl als traditionelles, pflanzliches Arzneimittel eingestuft.
Verwechslung & Unterschiede
Gelbwurz vs. Kurkuma – Unterschied
Zwischen Kurkuma und Gelbwurz bestehen keine Unterschiede, es handelt sich um ein und die selbe Pflanze (Curcuma longa). Kurkuma hat viele verschiedene Namen, Synonyme von Kurkuma sind:
- Gelbwurz bzw. Gelbwurzel
- Safranwurz bzw. Safranwurzel
- Gilbwurz bzw. Gilbwurzel
- Curcuma
Ist Kurkuma und Ingwer das Gleiche?
Nein, Kurkuma und Ingwer gehören zwar zur selben Familie, nämlich zu den Ingwergewächsen; es handelt sich jedoch um zwei unterschiedliche Pflanzenarten. Zwischen den beiden Pflanzen bestehen jedoch teilweise große Ähnlichkeiten.

Kurkuma und Ingwer
Das verwendete Pflanzenteil bei beiden Gewächsen ist der Wurzelstock, auch Rhizom genannt. Diese ähneln sich sehr stark, allerdings besitzt das Rhizom von Kurkuma eine intensive gelbe bis orangene Farbe, während die Ingwerwurzel innen leicht gelblich ist.
Die Wurzeln beider Pflanzen finden vor allem in der Küche Anwendung und werden hier hauptsächlich als Gewürz genutzt. Beide Gewächse werden außerdem als Heilpflanze verwendet.
Verwendung der Gelbwurzel
Wie wird Kurkuma verwendet?
Kurkuma ist vor allem als Gewürz und Heilpflanze bekannt, wird jedoch auch anderweitig verwendet, etwa als Farbstoff, Schnittblume und Streckmittel für Safran oder zum Nachweis von Bor in Lebensmitteln.
Genutzt wird dabei in den meisten Fällen das Rhizom (Wurzelstock), da dieses die höchste Konzentration am Haupwirkstoff Curcumin enthält. Dieses kann frisch verwendet oder zunächst in Wasser gekocht, dann getrocknet und schließlich zum charakteristischen orange-gelben Pulver gemahlen werden.
Darüber hinaus wird Gelbwurz auch zum Verfälschen oder Strecken von Safran genutzt, da sie deutlich preiswerter ist als das Safrangewürz.
Neben dem Wurzelstock wird jedoch auch der Blütenstand der Pflanze verwendet. Die rosa- bis creme-farbenen Blumen der Gelbwurzel sind lange haltbar und können daher als Schnittblumen verwendet werden.
Verwendungen von Kurkuma
Die Gelbwurz findet Verwendung als:
- Gewürz
- Heilpflanze
- Färbemittel
- Schnittblume
- Streckmittel für Safran
Curcuma als Gewürz
Kurkuma als Gewürz in der Küche
Kurkuma-Pulver ist vor allem in der asiatischen Küche weit verbreitet und kommt hier als Geschmacksstoff und Färbemittel, insbesondere in Curry, zum Einsatz. Die Wurzel verleiht dem Curry, welches u.a. bspw. noch Koriander, Bockshornklee und Kreuzkümmel enthält, seine charakteristisch gelbe Farbe.
Neben Curry ist Gelbwurz auch in weiteren Gewürzmischungen enthalten wie etwa im orientalischen „Tajine“, in welchem außer Curcuma u.a. auch noch Kümmel, Knoblauch, Ingwer und Kardamom enthalten sind.
Das Pulver wird auch zum Färben von Lebensmitteln wie Reis verwendet und stell u.a. eine beliebte Zutat in Salaten oder Dressings dar. Weiterhin kann das Gewürz bspw. für Fleisch-Marinaden, in Saucen oder Suppen genutzt werden. Beliebte Gerichte mit Kurkuma sind z.B. das indische „Tikka Masala“ sowie z.B. ein Bohnen-Kartoffel-Curry oder Kokos-Curry mit Spinat.
Gelbwurz wird gern für die sogenannte „Goldene Milch“ verwendet, auch „Kurkuma Latte“ genannt. Hierbei wird pflanzliche Milch mit einem Süßstoff wie z.B. Honig gemischt und mithilfe von Curcuma „golden“ gefärbt.
Curcumin als Farbstoff
Färbende Eigenschaften von Curcumin
Die färbenden Eigenschaften von Kurkuma kommen heutzutage vor allem in der Küche zum Einsatz, wo die Gelbwurz zum Färben von Speisen wie z.B. Reis verwendet wird. Früher wurden jedoch bspw. auch Papier, Salben und Firnissen mit der Wurzel gefärbt.
Das gelbe Kurkuma-Papier wurde in der Chemie als Indikator für Alkalien verwendet, da es sich bei Kontakt mit ihnen (ab einem pH-Wert von 8,6) braunrot färbt. Stoffe werden allerdings auch heute noch in Timor, der größten der kleinen Sundainseln, traditionell mit Gelbwurz gefärbt.
Der Farbstoff der Pflanze, Curcumin, ist außerdem ein wichtiges Nachweisreagenz für Bor. Kommt Curcumin mit Borsäure in einer sauren Lösung in Verbindung, bildet sich der rote Farbstoff Rosocyanin. Rosocyanin wird z.B. genutzt, um selbst geringsten Mengen an Bor in Lebensmitteln oder Werkstoffen nachzuweisen.
Gilbwurz als Heilpflanze
Kurkuma in der Medizin
In der Medizin findet der nach der Blüte geerntete Wurzelstock (Rhizom) der Pflanze Verwendung, umgangssprachlich auch einfach als Kurkuma-Wurzel bezeichnet. Um das Rhizom am Austreiben zu hindern, wird dieses mit heißem Wasser gebrüht und anschließend getrocknet.
Verwendete Pflanzenteile sind:

Kurkuma-Rhizom (Wurzelstock)
- Kurkuma-Wurzelstock (Curcumae longae rhizoma)
- Definition: Das Rhizom von Curcuma longa; gebrüht und getrocknet
- Synonyme: Gilbwurzel, Gelbwurzelstock
- Wissenschaftliche Synonyme: Rhizoma Curcumae longae, Rhizoma Curcumae
Darreichungsformen und Zubereitungen
Für die medizinische Einnahme wird das zerkleinerte oder pulverisiert Kurkuma-Rhizom verwendet bzw. Zubereitung des Wurzelstocks, welche durch Einlegen des Pflanzenmaterials in ein Lösungsmittel wie z.B. Alkohol gewonnen werden:
- Kurkuma Pulver
- Zerkleinerter Wurzelstock
- Kurkuma-Tinktur
- Trocken-Extrakt
Genannte Zubereitungen sind in zahlreichen Präparaten und Produkten enthalten und bspw. in Form von Kapseln, Kräutertees oder Tropfen auf dem Markt erhältlich.
Anwendung & Wirkung
Für was ist Kurkuma gut?
Es liegen zwar viele Studien zu Kurkuma vor, dennoch ist weiterhin unklar, ob die Wurzel tatsächlich eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat. Als plausibel erscheint jedoch vor allem die Anwendung bei Oberbauchbeschwerden wie etwa Blähungen oder Völlegefühl.
Bei welchen Beschwerden hilft Kurkuma?
Medizinisch anerkannte Anwendungen von Curcuma sind:

Curcuma wirkt wahrscheinlich verdauungsfördernd
Genannte Anwendungsgebiete sind von der Kommission E, also der Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dem ESCOP (Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie) und/oder dem HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA) anerkannt.
Laut dem Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) kann Kurkuma möglicherweise den Gallenfluss erhöhen und so die Symptome von Verdauungsstörungen, wie einer verlangsamten Verdauung, einem Völlegefühl oder Blähungen, lindern.
Ähnlich äußert sich auch die Kommission E, welche Gelbwurz bei verschiedenen Oberbauchbeschwerden empfiehlt sowie der ESCOP, welcher eine symptomatische Behandlung bei leichten Leber-Gallen-Beschwerden sowie Verdauungsproblemen zu den Anwendungsgebieten zählt.
Wirkung im Körper
Was macht Kurkuma im Körper?
Die Gelbwurzel fördert nach derzeitigem Kenntnisstand den Gallenfluss und kann dadurch die Verdauung verbessern. Die choleretische, also Gallenfluss-fördernde, Wirkung des Kurkumas ist dabei experimentell gut belegt.
Aus diesem Grund gilt auch die Anwendung bei Verdauungsbeschwerden als plausibel, insbesondere bei einem Völlegefühl und Blähungen. Darüber hinaus gibt es auch Hinweise für eine deutlich entzündungshemmende (antiphlogistische) Wirkung.
Kurkuma besitzt jedoch eine geringe Bioverfügbarkeit; die Wirkstoffe werden also nur schlecht vom Körper resorbiert, weshalb sie kaum ihre potentielle Wirkung entfalten können. Daher werden für die Behandlung vor allem Zubereitungen mit einer hohen Wirkstoffkonzentration empfohlen, wie etwa Extrakte bzw. Präparate wie Kapseln oder Tabletten, welche Gelbwurz-Extrakte enthalten.
Kurkuma bei Verdauungsbeschwerden
Die Schlussfolgerungen von Expertengruppen wie dem HMPC zur Verwendung von Kurkuma zur Linderung leichter Verdauungsprobleme beruhen auf ihrer „traditionellen Verwendung“.

Gelbwurz kann wahrscheinlich gegen Völlegefühl helfen
Das bedeutet, dass die Wirksamkeit der Heilpflanze trotz unzureichender Beweise aus klinischen Studien plausibel ist und dass sie nachweislich seit mindestens 30 Jahren (davon mindestens 15 Jahre in der EU) sicher auf diese Weise verwendet werden. Außerdem erfordert die vorgesehene Verwendung keiner ärztlichen Überwachung.
Bei seiner Bewertung berücksichtigte der HMPC u.a. auch mehrere klinische Studien mit Gelbwurz-Zubereitungen bei Patienten mit Verdauungsstörungen.
Obwohl eine mögliche Wirkung zur Verbesserung der Symptome festgestellt wurde, konnten keine eindeutigen Schlussfolgerungen gezogen werden, da das Studiendesign mangelhaft war und nur eine Studie Kurkuma mit einer Kontrollgruppe verglich. Daher beruhen die Schlussfolgerungen des HMPC zur Verwendung dieser Kurkuma-Arzneimittel auf ihrer langjährigen Anwendung.
Wirksamkeit & Studien
Welche Krankheiten heilt Kurkuma wirklich?
Die vielen Behauptungen zur positiven Wirkung von Curcuma auf die Gesundheit stammen entweder von Labor- und Tierexperimenten oder von Studien am Menschen, welche jedoch große Mängel aufwiesen. Die vorliegenden Studien am Menschen waren bspw. von zu kurzer Dauer, wurden an zu wenigen Teilnehmern durchgeführt und/oder waren nicht kontrolliert, es fehlte also an einer Vergleichs- bzw. Kontrollgruppe (Placebo).
Derzeit wird angenommen, dass Hauptwirkstoff des Kurkumas, das Curcumin, in Laborstudien oft zu falsch-positiven Ergebnissen führt, da es nicht besonders stabil bzw. chemisch sehr reaktiv ist. Es gilt als sogenanntes PAIN (pan assay interference compound), also als Stoff, welcher zu falsch-positiven Ergebnissen führt.
Bei vielen Untersuchungen wurden außerdem sehr hohe Curcumin-Dosierungen verwendet, welche sich beim Menschen nicht erreichen lassen, weder durch die Einnahme des Pulvers noch von Curcuma-Nahrungsergänzungsmitteln. Im menschlichen Körper wird Curcumin jedoch kaum resorbiert und zudem sehr rasch wieder abgebaut.
Mit anderen Worten gibt es zwar zahlreiche Studien zu Kurkuma, nichtsdestotrotz steht die Forschung hierbei noch am Anfang. Es bedarf noch an hochwertigen, klinischen Studien am Menschen, um die potentiellen Wirkungen von Kurkuma richtig einschätzen zu können.
Aufnahme & Bioverfügbarkeit
Bioverfügbarkeit von Kurkuma
Curcuma, der Hauptwirkstoff von Kurkuma, ist nur schlecht wasserlöslich und besitzt eine schlechte Bioverfügbarkeit; wird es also oral aufgenommen, beispielsweise als Gewürz oder „Goldene Milch“, gelangen die Wirkstoffe kaum in den Blutkreislauf, um ihre Wirkung entfalten zu können.
In Tieruntersuchungen wurden bspw. 2 Gramm des Hauptwirkstoffs „Curcumin“ Ratten oral verabreicht. Von den zwei Gramm konnten weniger als 5 Mikrogramm (μg) im Blut der Tiere nachgewiesen werden. Etwa 75 Prozent des Wirkstoffs wurden hingegen wieder ausgeschieden.
Wie kann Kurkuma am besten aufgenommen werden?
Die Bioverfügbarkeit von Kurkuma lässt sich erhöhen, indem es mit schwarzem Pfeffer bzw. dessen Hauptwirkstoff Piperin, kombiniert wird. Eine weitere Methode ist es, Curcumin mit sogenannten Mizellen zu ummanteln, also mit einer wasserlöslichen Schicht, welche die Aufnahme des Wirkstoffs stark erhöhen kann.
Doch auch wenn die Gelbwurzel auf diese Weisen besser vom Körper aufgenommen werden kann, bedeutet dies nicht, dass es bei den zahlreichen Leiden helfen kann, welche in Laborexperimenten beobachtet werden konnten. Als wissenschaftlich anerkannt gilt lediglich die verdauungsfördernde Wirkung des Gewürzes.
Außerdem kann eine erhöhte Aufnahme von Piperin zu Nebenwirkungen führen und mit anderen Arzneimitteln wechselwirken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt Erwachsenen maximal 2 mg isoliertes Piperin am Tag einzunehmen.
Einnahme & Dosierung
Kurkuma Dosierung – Wir muss man Kurkuma einnehmen?
Die medizinische Einnahme von Kurkuma variiert, je nachdem, welches Präparat verwendet wird. Empfohlen werden vor allem qualitativ hochwertige und standardisierte Fertigarzneimittel, da hierbei eine höhere Bioverfügbarkeit erreicht werden kann. Darüber hinaus kann Gelbwurz jedoch auch Gewürz oder Tee als verdauungsförderndes Mittel eingenommen werden.
Die nachfolgend genannten Einnahme- und Dosierempfehlungen entsprechen denen des HMPC (Ausschluss für pflanzliche Arzneimittel der EMA).
Wie nimmt man Kurkuma am besten ein?
Als am besten untersucht und somit potenziell am wirksamsten gelten folgende Darreichungen von Kurkuma:
- Kurkuma Pulver
- Zerkleinerter Wurzelstock
- Tinkturen
- DEV 1:10; Extraktionsmittel Ethanol 96 %
- DEV 1:5; Extraktionsmittel Ethanol 70 %
- Trocken-Extrakte
- DEV 13-25:1; Extraktionsmittel Ethanol 96 %
- DEV 5.5-6.5:1; Extraktionsmittel Ethanol 50 %
DEV: Das Drogen-Extrakt-Verhältnis gibt an, welche Menge der Arzneidroge (erste Ziffer) für die Zubereitung einer bestimmten Menge des Extraktes bzw. der Tinktur (zweite Ziffer) benötigt wird.
Einnahmehinweise
- Altersbeschränkung – Wer darf Kurkuma einnehmen?
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen. Genauere Informationen zu den Gegenanzeigen von Kurkuma finden Sie unter dem Abschnitt „Nebenwirkungen“. - Anwendungsdauer – Wie lange darf man Kurkuma einnehmen?
Dauern Ihre Symptome während der Behandlung länger als 2 Wochen lang an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen
Kann man Curcuma überdosieren?
Ob zu viel Kurkuma schädlich sein kann, ist nach derzeitigem Kenntnisstand noch unklar. Derzeit liegen jedoch keine Daten aus Studien bezüglich einer Überdosierung vor.
Kurkuma Pulver & Tee
Richtige Dosierung von Kurkuma Pulver
Kurkuma-Pulver kann auf herkömmliche Weise über die Nahrung aufgenommen, jedoch auch bspw. als Tee zubereitet oder in Form von Kapseln und Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden.
Kurkuma-Pulver – Dosierung:
- Einzeldosis: 0,5 bis 1 g
- Häufigkeit: 2 bis 3 mal täglich
- Tagesdosis: 1 bis 4 mg am Tag
Kurkuma Tee – Zubereitung:
Um Kurkuma-Tee selber zu machen, wird der zerkleinerte Wurzelstock der Pflanze benötigt. Zur Zubereitung werden etwa 0,5 bis 1 Gramm der zerkleinerten Wurzel mit etwa 150 ml (ca. 1 Tasse) kochendem Wasser übergossen.
Lassen Sie den Kurkumatee etwa 10 Minuten lang ziehen und seihen Sie die Wurzel anschließend ab. Es wird empfohlen bei Verdauungsbeschwerden zwei bis 3 Tassen des Tees am Tag zu trinken.
- Zerkleinerter Wurzelstock: 0,5 bis 1 g
- Zubereitung: in 150 ml kochendes Wasser
- Ziehzeit: 10 Minuten
- Häufigkeit: 2 bis 3 Mal am Tag
Tinkturen & Extrakte
Wie werden Curcuma-Tinkturen und -Extrakte eingenommen?
Auf dem Markt sind verschiedene Curcuma-Tinkturen und -Extrakte erhältlich. Die empfohlene Dosierung variiert je nach Produkt.
Kurkuma Tinkturen
Es gibt verschiedene Herstellungsverfahren bzw. Arten von Kurkuma-Tinkturen, bei denen entsprechend auch andere Dosierungen empfohlen werden. Informationen zu der Art der Tinktur finden Sie im Beipackzettel.
- Tinktur mit einem DEV von 1:10; Extraktionsmittel Ethanol 96 %
- Einzeldosis: 0,5 bis 1 ml
- Häufigkeit: 3 Mal täglich
- Tagesdosis: 1,5 bis 3 ml am Tag
- Tinktur mit einem DEV von 1:5; Extraktionsmittel Ethanol 70 %
- Einzeldosis: 10 ml
- Häufigkeit: 1 Mal täglich
oder:
- Einzeldosis: 5 ml
- Zubereitung: in 60 ml Wasser mischen
- Häufigkeit: 3 mal täglich einnehmen
- Tagesdosis 15 ml am Tag
Kurkuma-Extrakte
Auch die Dosierung von Kurkuma-Extrakten variiert je nach Herstellungsverfahren bzw. Art des Extrakts. Die Trocken-Extrakte sind meist in Form von Kapseln oder Tabletten erhältlich, bei denen der Wirkstoffgehalt pro Tablette variieren kann. Halten Sie sich daher an die Einnahmeempfehlungen der Packungsbeilage.
- Trocken-Extrakt mit einem DEV von 13-25:1; Extraktionsmittel Ethanol 96 %
- Tagesdosis: 90 bis 162 mg in 2 bis 5 Dosen aufgeteilt
- Beispiel: Kapseln mit je 45 mg Trocken-Extrakt werden 2 bis 3 Mal täglich eingenommen.
- Trockenextrakt mit einem DEV von 5.5-6.5:1; Extraktionsmittel Ethanol 50 %
- Einzeldosis: 100 bis 200 mg
- Häufigkeit: 2 mal am Tag
- Tagesdosis: 200 bis 400 mg
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Welche Wirkstoffe und Vitamine hat Kurkuma?
Kurkuma enthält etwa 3 bis 5 Prozent ätherische Öle, welche zu ca. 60 Prozent aus Sesquiterpenketonen bestehen. In der Wurzel sind außerdem etwa 5 Prozent Curcumin und andere Curcuminoide enthalten, welche ihr auch die charakteristische gelbe Farbe verleihen und als wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoff der Pflanze gelten. Darüber hinaus sind u.a. Harze, Proteine und Zuckerverbindungen im Pulver enthalten.
- Ätherisches Öl (ca. 3 bis 5 %) – Hauptsächlich Sesquiterpenketone (etwa 60 %):
- ar-Turmeron
- α- und β-Turmeron
- Atlanton
- Curlon
- Zingiberen (etwa 25 %)
- Curcumol
- a-Phellandren
- Sabinen
- Cineol
- Borneol
- Curcuminoide (bis zu 5 %) – insbesondere:
- Curcumin
- Monodesmethoxycurcumin
- Didesmethoxycurcumin
- Bisdesmethoxycurcumin
- Immunologisch aktive Polysacharide
- Ukanon A (Arabinogalactan)
- Stärke (30 bis 40 %)
Risiken & Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen hat Kurkuma?
Kurkuma gilt als unproblematisch, wenn es als Gewürz in herkömmlichen Dosierungen verwendet wird. Allerdings kann es allergische Reaktionen hervorrufen.
Je nach Dosierung, verwendetem Präparat und der persönlichen Empfindlichkeit kann es auch zu weiteren Nebenwirkungen wie Reizungen des Magens, Blähungen oder einer Mundtrockenheit kommen. Die Häufigkeit der genannten Nebenwirkungen ist nicht bekannt.
Mögliche Nebenwirkungen von Kurkuma sind:
- allergische Reaktionen
- Mundtrockenheit
- Blähungen
- Magenreizungen
Verschlimmern sich Ihre Symptome während der Behandlung, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
Gegenanzeigen (Kontraindikation) von Kurkuma
Kurkuma sollte in bestimmten Fällen nicht bzw. nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Da die Wurzel möglicherweise die Gallensekretion stimuliert, gilt Kurkuma etwa bei verschiedenen Leber– und Gallen-Leiden als kontraindiziert, ebenso wie bei einer Überempfindlichkeit gegenüber des Wirkstoffs. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Arzt.
Wann sollte man Kurkuma nicht einnehmen?

Darstellung von Gallensteinen
- Überempfindlichkeit gegenüber des Wirkstoffs
- Verstopfung der Gallenwege
- Cholangitis (Gallenwegsentzündung)
- Gallensteine
- weitere Gallenerkrankungen
- Lebererkrankungen
Darüber hinaus wird auch weiteren Personengruppen aufgrund fehlender Daten über mögliche negative Auswirkungen sicherheitshalber von der Anwendung abgeraten, etwa bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie schwangeren und stillenden Frauen.
Dies gilt jedoch nur für Arzneimittel wie Kapseln oder Tropfen; wird Kurkuma als Gewürz verwendet, ist es höchstwahrscheinlich unproblematisch.
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Schwangerschaft und Stillzeit
Einige Präparate, insbesondere Tinkturen, enthalten Alkohol, weshalb diese auch bei weiteren Personengruppen wie etwa trockenen Alkoholikern kontraindiziert sind.
Wechselwirkungen mit Kurkuma
Derzeit liegen keine Daten aus Studien zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Kurkuma und anderen Arzneimitteln vor. Möglicherweise kann Gelbwurz jedoch mit folgenden Antithrombostika (z.B. Acetylsalicylsäure oder Clopidogrel) wechselwirken, da das Curcumin ggf. die sogenannte „Plättchenaggregation“ hemmt.
Quellen & Verweise
- European Medicines Agency (EMA): Curcumae longae rhizoma. Online: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/curcumae-longae-rhizoma
- European Medicines Agency (EMA): Curcumae xanthorrhizae rhizoma. Online: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/curcumae-xanthorrhizae-rhizoma
- National Center for Complementary and Integrative Health (NIH): Turmeric. Online: https://nccih.nih.gov/health/turmeric/ataglance.htm
- Baell, Jonathan, and Michael A. Walters. „Chemistry: Chemical con artists foil drug discovery.“ Nature News 513.7519 (2014): 481
- Nelson, Kathryn M., et al. „The essential medicinal chemistry of curcumin: miniperspective.“ Journal of medicinal chemistry 60.5 (2017): 1620-1637
- Verbraucherzentrale: Kurkuma – eine Pflanze für alle Fälle?
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