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Kartoffel

by joe
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Kartoffeln sind kalorienarm und trotzdem sättigend

Die Kartoffel ist eines der vielfältigsten Nahrungsmittel in der deutschen Küche. Ihre lateinische Bezeichnung „solanum tuberosum“ leitet sich von der Gattung Nachtschatten (solanum) und von dem Artennamen knollenartig (tuberosum) ab.

Das knollenartige Nachtschattengewächs kommt als Sättigungsbeilage neben Reis und Nudeln sehr häufig auf deutsche Teller. Zu Beginn des Anbaus diente die Kartoffel hauptsächlich zur Sättigung in essensarmen Zeiten. Mittlerweile ist sie als schmackhaftes und gut kombinierbares Gemüse nicht mehr wegzudenken.

Haben Sie es gewusst? Die Russische Sprache verwendet ebenfalls den deutschen Begriff Kartoffel.

Wissenswertes zur Kartoffel

Was Sie schon immer über die Kartoffel wissen wollten!

Das Volk der Inkas machte sich die solanum tuberosum (Kartoffel) ganzjährig als Nahrungsquelle zu eigen. Sie beschäftigten sich mit den verschiedenen Methoden des Haltbarmachens, denn in den Hochanden forderten Hitze und nächtliche Fröste Flexibilität in der Aufbewahrung und Zubereitung.

Im 16. Jahrhundert nahmen die Spanier das knollenartige Nachtschattengewächs als Hauptnahrungsmittel auf ihren Schiffen mit nach Hause. In Europa angekommen, „tauften“ die Italiener die Knolle auf den Namen tartufolo, weil sie eine Ähnlichkeit zu ihrem Trüffel erkannten. Beide Früchte wachsen unter der Erde und haben eine knollenartige Form.

Irland und Deutschland ernährten sich während ihren Hungersnöten hauptsächlich von Kartoffeln. Friedrich der Große sorgte im 18. Jahrhundert während des Siebenjährigen Krieges für die Einbürgerung der Knolle in Preußen. Schließlich verhalf der Apotheker Parmentier der Knolle zu einem positiveren und schmackhaften Image. [Buch: Kartoffelzeit ist immer! , Gisela Allkemper, Seiten 7,8]

Haben Sie es gewusst? Erdapfel, Grundbirne, Erdbirne, Aardappel, Grumbirne etc. sind weitere umgangssprachliche Begriffe für Kartoffel. In manchen Regionen beruht sich das Wortteil Grund auf Erde, deshalb der Begriff Grundbirne.

Cilena ist eine der bekanntesten deutschen Kartoffelsorten. Diese festkochende Knolle wird im Frühjahr geerntet und ist für einen längeren Zeitraum haltbar. Der Kartoffelmarkt bietet weitere interessante Sorten und Namen mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften an.


Bedeutung für Ihre Gesundheit

Erdäpfel enthalten komplexe Kohlenhydrate, Eiweiß, Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe und wenig Fett. Für Ihre Gesundheit ist der Aspekt des geringen Fettgehalts sehr vorteilhaft. Der Verzehr von Kartoffeln hat eine positive Wirkung auf Ihr Immunsystem. Eine ausgewogene und zuckerreduzierte Ernährung in Verbindung mit anderem Gemüse und Obst unterstützt die Leistung eines gesunden Herzens und des Gedächtnisses. Neigen Sie zu HeißHunger? Bauen Sie die Kartoffel mit in Ihren Speiseplan ein und bleiben länger satt.

Unter Umständen lassen sich Diabetes, Gallensteine und das Krebsrisiko im Darmbereich durch den geringen Fettgehalt vermeiden. Während 1 g Fett 9 Kalorien erfordern, liegen 1 g Kohlenhydrate bei ca. 4 Kalorien.

Achtung Diabetiker: Durch den hohen Stärkegehalt steigt der Blutzuckerspiegel schnell an. Während Glucose und Fructose den Spiegel um 100 % ansteigen lässt, sind es beim Erdapfel 50 – 90 %.

Die unterstützende Wirkung der Kartoffel bei …

  • Flüssigkeitsstau in den Beinen: Das in der Knolle enthaltene Mineral Kalium regt die Ausscheidung des überflüssigen Natriums an.
  • dem Prämenstruellem Syndrom: Hier ist der Östrogen – und Progesteron – Haushalt (weibliche Hormone) durcheinander und verursacht Beschwerden. Das in dem Nachtschattengewächs enthaltene Vitamin B6 lindert das Unwohlsein.
  • Nierensteinen: Diese unangenehmen Steine entstehen durch das Oxalat (Salz der Oxalsäure), welches unzureichend über den Harn ausgeschieden wird und zurückbleibt. Auch in diesem Fall beeinflusst das Vitamin b6 die Ausscheidung des Salzes.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Das kleine Einmaleins der Inhaltsstoffe und Nährwerte der Kartoffel

NährwertangabenMenge pro 100 Gramm
Kalorien 77Fettgehalt 0,1 g
Cholesterin 0 mgNatrium 6 mg
Kalium 421 mgKohlenhydrate 17 g
Eiweiß 2 gVitamin C 19,7 mg

 

Vorteile für den Körper

Kartoffeln bestehen zu rund 70% aus Wasser und haben über 70g Kilokalorien pro 100g. Nachfolgend finden Sie weitere Inhaltsstoffe. Die in den Klammern angeführten Angaben beziehen sich auf 100g des Nachtschattengewächses.

Eiweiß (2g) wird auch Protein genannt und ist für die Muskelspannung, die Abwehr von Krankheitserregern und das Übermitteln von Botschaften zuständig. Enzyme und Hormone gehören ebenfalls zur Gruppe der Eiweiße. Sie halten den Stoffwechsel in Gang. Während Natrium (6mg) im Körper Flüssigkeit speichert, bewirkt der Mineralstoff Kalium (über 400mg), dass das Wasser über den Harn ausgeschieden und der Blutdruck gesenkt wird.

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pixabay / Couleur

Die solanum tuberosum (Kartoffel) enthält eine große Menge Vitamine. Vitamin C (20 mg) stärkt unser Immunsystem und schützt unsere Blutgefäße. 100 g Pellkartoffeln tragen rund 15 g Kohlenhydrate in sich. Das Vitamin B1 wird benötigt, um aus den Kohlenhydraten die Energie herausholen zu können. Das Vitamin B6 stellt Proteine her. Je mehr Eiweiß Sie essen, desto mehr benötigen Sie dieses Vitamin.

Das Spurenelement Eisen (0,4mg) versorgt den Körper mit Energie und ist ein wichtiger Bestandteil im Hämoglobin. Der Körper holt sich die Vitamine nicht nur über Gemüse wie die Kartoffel. Der Stoffwechsel ist in der Lage durch Bakterien im Dickdarm weitere Vitamine aus den Ballaststoffen (über 2g) zu bauen.

Pantothensäure und Folsäure zählen zu den B-Vitaminen. Ein Mangel behindert den Stoffwechsel und die Bildung von roten Blutkörperchen. Carotinoide und Antioxidantien kommen in der Kartoffel nur in geringen Mengen vor. Beide sollen den Menschen vor Krankheiten wie Rheuma, Alzheimer und Krebs schützen, indem sie sich der freien Radikale annehmen.

Essentielle Aminosäuren (über 800mg) aus der Kartoffel sind für die Körperfunktionen lebenswichtig, denn der Körper kann diese nicht selbst produzieren. Zum Beispiel benötigen Sie Tryptophan für den Schlaf und die Stimmung.


Allergien & Intoleranz

Gibt es eine Kartoffelallergie bzw. Kartoffelunverträglichkeit?

Haben Sie beim Schälen von rohen Kartoffeln einen Juckreiz oder sonstige unangenehme Reaktionen? Dann kann es sein, dass Sie eine Kreuzallergie haben. Hier handelt es sich nicht um eine klassische Allergie gegen Kartoffeln. Menschen, die auf Pollen oder Naturlatex empfindlich reagieren, haben möglicherweise beim Verzehr von Kartoffeln (Äpfel, Karotten, Sellerie, Aprikosen etc.) ebenso Beschwerden.

Der Verzehr von rohen Kartoffeln und nichtentfernten grünen Flecken verursacht Symptome wie Durchfall und Erbrechen. Solanin ist ausschlaggebend für die Unverträglichkeit.

Personen, die allergisch auf Nüsse, Milchzucker oder Gluten reagieren, können das Gemüse unbedenklich essen. Cholesterinpatienten können die Knolle wunderbar für ihre Mahlzeiten verarbeiten. Die dafür typischen Allergene und Cholesterin gehören nicht zu den Bestandteilen der Speisekartoffel.


Einkaufs- & Küchentipps

Frühkartoffel oder Spätkartoffel?

Die einen halten die Spätkartoffel für die beste Knolle. Die anderen lieben es nach einem langen Winter die frischen Frühkartoffeln zu verarbeiten – vor allem in Verbindung mit Spargel. Wenn Sie die Möglichkeiten haben, sollten Sie die Kartoffeln vom Bauer in Ihrer Nähe oder auf dem Wochenmarkt kaufen. Natürlich haben auch die Supermärkte und Discounter eine gewisse Auswahl.

Beide Typen benötigen einen dunklen, kühlen, luftdurchlässigen und trockenen Ort der Lagerung. Wird im Winter zusätzlich die letzte Apfelernte im Keller aufbewahrt, so sollten Sie darauf achten, dass die Erdäpfel und Äpfel getrennt voneinander liegen. Bei unreifen Tomaten mögen Äpfel das Nachreifen des roten Gemüses bewirken. Doch Kartoffeln und Äpfel gehören nicht an einem Ort. Sie verderben sich aufgrund ihrer Biochemie gegenseitig.

Mit oder ohne Schale?

Wie in den meisten Gemüsesorten und Obstsorten stecken sehr viele Nährwerte in der Schale. Kochen Sie deshalb ab und zu Pellkartoffeln zu Ihren Gerichten. Oder Sie nehmen garteneigene Biokartoffeln. Durch das Schälen und Kochen Gehen Teile der wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Vor dem Entfernen der Schale befreien Sie die Knollen von der restlichen Erde mit einer Gemüsebürste.

Falls die Erdäpfel kleine Keime treiben und grüne Flecken haben, ist es für Ihr Wohlergehen wichtig, diese großzügig wegzuschneiden. So vermeiden Sie Durchfall und Magenverstimmungen.

Kartoffel-Sorten:

  • Festkochende Kartoffeln: Verwenden Sie festkochende Kartoffeln für Kartoffelsalat.
  • Vorwiegend festkochende Kartoffeln: Diese Sorte eignet sich für Salz- und Pellkartoffeln.
  • Mehligkochende Knolle: Planen Sie die Zubereitung von Kartoffelpüree, Reibekuchen oder Suppe?Dann kaufen Sie bitte die mehligkochende Knolle.

Zubereitung & Rezepte

Zubereitungstipps und Rezeptvorschläge für Kartoffel

Gerichte mit Kartoffeln gibt es zahllose. Hier möchten wir Ihnen zwei wirklich schmackhafte vorstellen:

Schnell und köstlich – Kartoffeln vom Blech

  • Ihre Einkaufsliste: 1 bis 2 kg Kartoffeln (siehe oben Sorte II), Öl, 250 g geräucherter Speck und oder Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Kümmel und Butter für Butterflöckchen
  • Zubereitung: Heizen Sie Ihren Ofen auf 220 ° C vor. Sie schälen und schneiden das Gemüse und verteilen es auf das eingeölte Backblech. Den gewürfelten Speck streuen Sie darüber und würzen alles mit Salz, Pfeffer und Kümmel. Bevor Sie das Gericht für 30 Minuten in den Ofen schieben, setzen Sie nach Belieben ein paar Butterflöckchen auf.

Für den süßen Gaumen – Kartoffelmarmelade

  • Ihr Einkaufszettel: Gelierzucker 2:1, je 400 g Kartoffeln (siehe oben Sorte III) und säuerliche Äpfel, 500 ml ungesüßten Apfelsaft, 6 EL Saft von einer Zitrone, 1 Päckchen Vanillezucker
  • Zubereitung: Sie schälen und raspeln die Kartoffeln und Äpfel. Beides kommt in einen größeren Topf zusammen mit den zwei Zuckersorten und Säften. Die Mischung muss 4 bis 5 min sprudelnd kochen und dabei regelmäßig umgerührt werden. Im heißen Zustand füllen Sie die Marmelade in saubere Schraubgläser und verschließen diese fest. Nach einer gewissen Zeit geliert die Masse im Glas und wird streichfest.

Häufige Fragen & Antworten

Häufig gestellte Fragen zum Thema Kartoffel

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Kartoffeln finden Sie hier:

Wie lange können Kartoffeln zu Hause aufbewahrt werden?

Lagern Sie die Kartoffeln in Ihrer Wohnung, können diese ca. eine Woche frisch bleiben. Haben Sie einen Keller, kann sich der Haltbarkeitszeitraum auf ungefähr drei Monate verlängern.

Sind Kartoffeln mit grünen Flecken noch genießbar?

Die grünen Flecken der Kartoffel enthalten Giftstoffe. Deshalb sollten Sie diese Flecken vor dem Verarbeiten herausschneiden. Ihr Magen– und Darmtrakt wird es Ihnen danken.

Was müssen Diabetiker beachten?

Da das beliebte Grundnahrungsmittel für den schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels sorgt, sollten Sie wissen, dass 200 g gekochte Kartoffeln 2,5 Broteinheiten erfordern.


Unser Fazit zur Kartoffel

Fastfood oder solanum tuberosum?

Die solanum tuberosum (Kartoffel) hat gegenüber dem Fastfood nennenswerte Vorteile. Die Knolle ist ein heimisches Gemüse. Sie enthält lebenswichtige Nährstoffe und verspricht auf vielseitige Weise Genuss pur. Mittlerweile gibt es Rezeptbücher und Homepages mit abwechslungsreichen Kartoffelgerichten. Als Grundnahrungsmittel sättigt sie und unterstützt eine zuckerreduzierte Ernährung.

Gegenüber dem Fastfood braucht ein Kartoffelgericht mehr Zeit und Aufwand, jedoch hier noch ein wichtiges Argument: Den Couch-Potatoes unter Ihnen, die keine Lust haben nach dem Essen noch den Spül zu beseitigen, empfehlen wir die Knolle in Ofengerichte zu integrieren. Denn während die Mahlzeit im Ofen gar wird, ist genug Zeit die Küche wieder in Ordnung zu bringen.

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