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Petersilie

by Danaae
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Petersilie (Petroselinum crispum)

Die Petersilie ist vor allem als Gewürz in der Küche bekannt. Allerdings findet sie auch medizinisch Anwendung. Die Pflanze wirkt stark harntreibend und kann daher bei Nierenleiden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen. Diskutiert werden jedoch auch weitere Heilwirkungen.

Für was ist die Petersilie also alles gut? Wie nimmt man die Heilpflanze am besten ein? Und gibt es Risiken und Nebenwirkungen? Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zum Thema.

Systematik: Petersilie

  • Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
  • Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
  • Unterfamilie: Apioideae
  • Tribus: Apieae
  • Gattung: Petroselinum
  • Wissenschaftlicher Name: Petroselinum crispum (Mill.) Fuss
  • Synonyme: Petersil; Peterle; Peterli; Peterling; Petergrün; Silk; Felsensilge; Steineppich

Petersilie als Heilkraut

Petersilie (Petroselinum crispum) als Heilpflanze

Die Petersilie ist eine beliebte Zutat in der Küche aber auch eine potente Heilpflanze. Das Gewürz enthält einerseits viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. Es ist besonders reich an Vitamin K und kann bereits in geringen Mengen den Tagesbedarf hiervon decken.

Andererseits hat die Pflanze auch verschiedene medizinische Wirkungen. Sie wirkt unter anderem harntreibend und enthält möglicherweise krebsvorbeugende Antioxidantien.

Petersilie, Blattpetersilie, Wurzelpetersilie, Küche, kochen, Gewürz, Heilplfanze, Heilkraut, NaturheilkundeDas in hohen Dosen enthaltene Vitamin K ist weiterhin wichtig für die Gesundheit der Knochen, weshalb Petersilie möglicherweise vor Erkrankungen wie Osteoporose schützen kann. Die Pflanze enthält auch viel Vitamin A, welches schützend auf die Augen wirkt, sowie Antioxidantien, welche vor einer altersbedingten Makuladegeneration bewahren können.

Während in der Küche das Kraut (glatte und krause Petersilie) und die Wurzeln (Wurzelpetersilie) genutzt werden, sind in der Medizin vor allem die Früchte der Pflanze bedeutsam.

Das sogenannte Petroselinum crispum ist ein einjähriges Kraut, welches im Mittelmeerraum beheimatet ist, mittlerweile jedoch weltweit angebaut wird. Es gibt verschiedene Petersiliensorten, welche teils glatte und teils krause Blätter besitzen. Die Züchtung mit den Krausen Blättern erfolgt im Mittelalter und hatte zum Ziel eine Verwechselung mit der giftigen Hundspetersilie zu vermeiden.


Arten & Sorten

Welche Arten von Petersilie gibt es?

Es gibt verschiedene Sorten und Arten der Petersilie. Am bekanntesten ist die Blattpetersilie, welche sowohl glatte als auch krause Blätter besitzen kann. Auch die sogenannte Wurzelpetersilie ist beliebt, welche gern als Suppengrün verwendet wird.

Die Krause Blattpetersilie wurde gezüchtet, um das Gewächs von der stark giftigen Hundspetersilie abgrenzen zu können. Trotz ihres Namens gehört die Hundspetersilie (Aethusa cynapium) allerdings nicht zur selben Gattung.

Zu den Petersilie-Arten gehören:

  • Blattpetersilie (Petroselinum crispum subsp. crispum)
  • Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum subsp. tuberosum)
  • Japanische Petersilie (Cryptoptaenia japonica)

Wirkung auf die Gesundheit

Für was ist Petersilie gut?

Die Petersilie enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien und ist besonders reich an Vitamin K. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken stark harntreibend, weshalb die Pflanze als Diuretikum eingesetzt werden kann.

Es gibt auch Studien zu weiteren positiven Wirkungen. So soll Petroselinum crispum möglicherweise vor Krebs schützen und den Blutzucker regulieren. Die Antioxidantien in der Petersilie könnten weiterhin dem Verlust des Sehvermögens entgegenwirken und eine Makuladegeneration verhindern.

Des Weiteren wirkt Petersilien-Öl abtreibend (abortiv), weshalb es im Mittelalter auch zur Abtreibung verwendet wurde. Dies geht jedoch mit sehr ernsten Risiken einher. Dokumentiert ist z. B. ein Fall, in dem eine 35-jährige beim Abtreibungsversuch starb.

Für was ist Petersilie gesund?

Mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungen von Petersilie sind:

Harnleiter, Harnwege, Nieren, Harnblase, Urologie, Diuretika

Petersilie wirkt stark harntreibend
User:Lennert B, Urinary tract la, CC BY-SA 3.0

  • Stark harntreibend (als Diuretikum bei Nierenleiden)
  • Blutzucker-Regulierend (Diabetes)
  • womöglich Krebsvorbeugend
  • ggf. stärkend auf das Sehvermögen
  • abortiv (abtreibend)

Folgende Pflanzenteile finden als Droge (Arzneimittel) Verwendung:

  • Petersilienwurzel (Petroselini radix) die unterirdischen Teile
  • Petersilienkraut (Petroselini herba) – die brauchbaren, überirdischen Teile
  • Petersilienfrüchte (Petroselini fructus) – die reifen Früchte des Petroselinum crispum

Nierenleiden (Diuretikum)

Harntreibend (Diuretikum) bei Nierenleiden

Die Petersilie wurde bereits im antiken Griechenland als Diuretikum eingesetzt. Mittlerweile konnte nachgewiesen werden, dass das ätherische Öl in den Früchten der Petersilie stark harntreibend wirkt.

In Tierstudien zeigte Petroselinum crispum eine positive Wirkung auf Nierenleiden wie z. B. Nierensteine und wirkte auch regulierend auf den pH-Wert des Urins. Auch ließ sich der Blutdruck mithilfe von Petersilie senken, was als wichtiger Risikofaktor für Nierenerkrankungen gilt.

In höheren Dosierungen führen die in der Petersilie enthaltenen Wirkstoffe jedoch zu einem Zusammenziehen (Kontraktion) der Muskulatur der Blase sowie auch des Darms und der Gebärmutter.

Allerdings enthält die Pflanze auch geringe Mengen an Oxalaten, welche für Personen mit einer Nierenerkrankung in großen Mengen problematisch sein kann. Weitere Informationen hierzu unter „Risiken und Nebenwirkungen“.

Blutzucker & Diabetes

Diabetes, Blutzucker & Insulin

Petersilie enthält sowohl Apigenin als als auch Luteolin. Diese beiden sekundären Pflanzenstoffe beeinflussen in Kulturen von menschlichen Leberzellen die Signalwege von Insulin und reduzieren die Synthese von Zucker und Fett.

Auf diese Weise können einerseits erhöhte Blutzuckerwerte verhindert werden. Andererseits beugt dies auch einer Verfettung der Leber (Fettleber) vor.

Wissenschaftler vermuten daher eine antidiabetische Wirkung. Das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DifE) stuft die Substanzen als mögliche Alternative bei der Behandlung von Diabetes ein.

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Was steckt alles in Petersilie?

Petersilie dient als Quelle für Vitamine, Flavonoide und Antioxidantien, insbesondere:

Ein halber Esslöffel (ca. 1 g) der getrockneten Petersilie enthält in etwa:

  • 6,0 μg Lycopin
  • 10,7 μg Alpha-Carotin
  • 82,9 μg Lutein und Zeaxanthin
  • 80. 7 μg Beta-Carotin
  • bis zu 45 mg Apigenin

Frische Petersilie enthält deutlich mehr Apigenin, schätzungsweise etwa 215 g pro 100 Gramm.

Vitamin K und Knochen

Bereits ein Esslöffel Petersilie deckt über 70 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin K. Das fettlösliche Vitamin spielt eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, dem Knochenstoffwechsel, der Regulierung des Zellwachstums und der Gefäßverkalkung.

Vitamin K ist wichtig für das Wachstum und die Dichte der Knochen und kann daher zu dessen Gesundheit beitragen. Tierstudien legen nahe, dass das Kraut möglicherweise vor Osteoporose schützen kann.

Apigenin – Krebs Vorbeugung & Angstlösend

Insbesondere frisches Petroselinum crispum enthält viel Apigenin, ein Flavon, welches in Laborstudien eine schützende Wirkung vor bösartigen Tumoren zeigen konnte. Der Pflanzenfarbstoff konnte im Labor auch die Östrogen-Synthese hemmen und wirkte im Tiermodell beruhigend und Angstlösend. Allerdings fehlen klinische Studien am Menschen, weshalb genannte Wirkungen noch ungeklärt sind.


Nährstoffe – Vitamine

Welche Nährwerte und Vitamine sind in der Petersilie?

Frische Petersilie ist besonders reich an Vitamin K und Vitamin C. 100 Gramm enthalten etwa 135 mg bis 160 mg Vitamin C, was ca. 160 % des Tagesbedarfs entspricht. Der Tagesbedarf an Vitamin K wird bereits mit kleinsten Mengen Petersilie gedeckt. Das Gewürz enthält 1640 μg Vitamin K pro 100 Gramm, was 1562 % des Tagesbedarfs sind.

Vitamine ernährung groß schaubild, Pigmentflecken, Schwindel Sodbrennen Hausmittel gegen brüchige FingernägelBlätter und Wurzeln des Petroselinum crispum:

  • Ätherisches Öl (insb. Myristicin, Limonen und 1,3,8-p-Menthatrien)
  • ca. 160 mg / 100 g Vitamin C

Wurzelpetersielie pro 100 g frische Wurzel:


Einnahme & Dosierung

Wie viel Petersilie am Tag ist gesund?

Die Petersilie verleiht vielen Rezepten eine frische Note und ist daher ein beliebtes Gewürz in der Küche. Als Gewürz wird es hierbei in sehr geringen Mengen verwendet.

Empfohlen werden etwa 6 Gramm Petersilie am Tag. Es fehlt jedoch an Studien, welche genauere Empfehlungen zur Dosis belegen. Zur Einordnung: ein Esslöffel Petersilie wiegt in etwa ein Gramm.

Kann man Petersilie roh essen?

Ja, sowohl frische als auch getrocknete Petersilie kann roh gegessen werden. Selbst die Petersilienwurzel lässt sich roh verzehren.

Ist getrocknete Petersilie gesund?

Ja, auch getrocknete Petersilie ist gesund, allerdings gehen beim Trocknungsprozess verschiedene Nährstoffe verloren. Gleiches gilt für das Erhitzen. Es empfiehlt sich daher, lieber frische und rohe Petersilie zu benutzen. Sie können das kleingehackte Petroselinum crispum z. B. einfrieren und dann direkt in das fertige Essen geben.

Petersilientee selber machen

Neben dem Essen kann die Pflanze auch für Aufgüsse bzw. Tee verwendet werden. Petersilientee ist wohltuend, lecker und in nur ein paar Schritten hergestellt:

  • Waschen Sie etwa 15 Gramm (¼ Tasse oder 15 EL) Petersilie und schneiden Sie sie klein.
    Alternativ können Sie auch 1 Gramm (1 EL) getrockneter Petersilie verwenden
  • Geben Sie das Petroselinum crispum in eine Tasse und übergießen Sie sie mit 250 ml kochendem Wasser.
  • Lassen Sie den Petersilientee für 5 bis 10 Minuten lang ziehen und seihen Sie die Kräuter anschließend ab.

Sie können den Petersilien-Tee pur trinken oder bei Bedarf bspw. auch etwas Honig, Zucker oder Zitronensaft hinzugeben.

Risiken & Nebenwirkungen

Wann ist Petersilie giftig?

Wird Petersilie als Lebensmittel und in herkömmlichen Mengen verzehrt, bestehen nach derzeitigem Kenntnisstand keinerlei Risiken. Nur bei einem exzessivem Verzehr oder der übermäßigen Einnahme von Petersilienextrakten kann es zu Nebenwirkungen kommen.

Wie viel Petersilie darf man essen?

Petersilie, Blattpetersilie, Wurzelpetersilie, Küche, kochen, Gewürz, Heilplfanze, Heilkraut, NaturheilkundeWenn Sie zu viel Petersilie am Tag essen, kann es zu einem vermehrten Harndrang oder Magenschmerzen kommen. Hierzu müssten Sie jedoch schon mehrere Tassen des Krauts am Tag zu sich nehmen.

Bei hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln bzw. Extrakten kann eine Überdosierung schon leichter erfolgen, halten Sie sich daher an die angegebenen Einnahmeempfehlungen. Besondere Vorsicht ist bei Petersilienöl geboten; insbesondere während der Schwangerschaft.

Petersilie enthält außerdem geringe Mengen an Oxalaten, weshalb auch Personen mit einer eingeschränkten Gallenblasen- oder Nierenfunktion vorsichtig sein sollten. Leiden Sie an Gicht oder Nierensteinen sollten Sie lieber nicht zu viel Petersilie konsumieren.

Petersilien-Öl kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:

Petersilie in der Schwangerschaft

Als Lebensmittel gilt Petersilie auch während der Schwangerschaft als unbedenklich. Allerdings sollten schwangere Frauen auf das ätherische Öl des Petroselinum crispums verzichten, da dieses zu Kontraktionen des Unterleibs führen und abtreibend (abortiv) wirken kann.

Aus genanntem Grund und da und die Datenlage hierbei noch unzureichend ist, wird Schwangeren auch von einem Verzehr von großen Mengen Petersilie abgeraten.

Wechselwirkungen mit Petersilie

Derzeitig gibt es noch keine gesicherten Daten zu möglichen Wechselwirkungen zwischen dem Petroselinum crispum und anderen Wirkstoffen bzw. Medikamenten. Da die Pflanze jedoch sehr viel Vitamin K enthält, sollten Personen, welche gerinnungshemmende Medikamente einnehmen vorsichtig sein.

Nehmen Sie „Gerinnungshemmer“ wie Cumarine (Vitamin-K-Antagonisten) bzw. Warfarin ein, sollten Sie lieber keine zu hohen Mengen Petersilie konsumieren, da es anderenfalls zu Wechselwirkungen mit Ihren Arzneimitteln kommen kann.


FAQ – Häufige Fragen & Antworten

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Petersilie.


Potenz beim Mann?

Ist Petersilie gut für die Potenz beim Mann?

Es gibt verschiedene Berichte dazu, dass Petersilie Männern gegen Potenzstörungen helfen soll.

Petersilie, Blattpetersilie, Wurzelpetersilie, Küche, kochen, Gewürz, Heilplfanze, Heilkraut, NaturheilkundeAls Grund wird der Wirkstoff Apigenin genannt, welcher in Tierstudien eine hemmende Wirkung auf das weibliche Sexualhormon Östrogen zeigen konnte. Demzufolge soll die Pflanze den Testosteronspiegel erhöhen und Männern zu mehr Potenz verhelfen.

Allerdings gibt es keinerlei Studien, welche dies belegen oder gar Hinweise hierzu liefern. Außerdem sind die häufigen Ursachen für eine erektile Dysfunktion (Erektionsstörung) andere und nicht etwa ein Überschuss an Östrogenen.

Weitere Informationen zu den möglichen Ursachen und Behandlungen von Erektionsstörungen finden Sie in unserem Ratgeber über die Erektile Dysfunktion.


Gewichtsverlust & Diät?

Kann man mit Petersilie abnehmen?

Zahlreiche Produkte und Internetseiten werben mit der angeblich gewichtsreduzierenden Wirkung der Petersilie. Die Pflanze soll die Fettverdauung ankurbeln, den Körper entschlacken und über Nacht beim Abnehmen helfen. Allerdings gibt es keinerlei Studien, welche dies belegen.

Was stimmt: Es kann durchaus sein, dass Sie nach der Einname von Petersilie einen Gewichtsverlust auf der Waage bemerken. Dies liegt jedoch nicht etwa an einer gesteigerten Fettverbrennung oder ähnlichem.

Die Petersilie wirkt allerdings harntreibend und kann daher Wasser aus dem Körper spülen, was sich dann auf der Waage bemerkbar machen kann und evtl. zu diesem Mythos geführt hat.

Eine vermehrte Wasserausscheidung (Diurese) ist aber nicht per se vorteilhaft. Harntreibende Mittel werden zur Behandlung bestimmter Erkrankungen wie Nierenleiden oder Herz-Kreislauf-Krankheiten eingesetzt, nicht etwa für Diäten und zum Abnehmen.

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