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Beta-Carotin

by Danaae

Beta-Carotin im Überblick

Die wichtigsten Fakten zu Beta-Carotin im Überblick

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pixabay / Couleur

  • Beta-Carotin (auch β-Carotin) ist ein sekundärer Pflanzenstoff, welcher im menschlichen Körper zu Vitamin A (Retinol) verstoffwechselt werden kann. Es stellt die wichtigste Vorstufe von Vitamin A dar und wird daher auch als Provitamin A bezeichnet.
  • Allerdings hat Beta-Carotin auch selber physiologische, von Vitamin A unabhängige Wirkungen im Körper.
  • So besitzt es als Antioxidans eine zellschützende Wirkung und kann den Körper daher vor Schäden durch freie Radikale schützen.
    [1][2]
  • Einige Studien haben gezeigt, dass eine höhere Aufnahme von β-Carotin möglicherweise dazu beitragen, Alterungsprozesse der Augen zu verlangsamen und das Risiko von Herzerkrankungen zu senken. Untersucht wird zudem auch eine potentiell krebshemmende Wirkung. [3]
  • Genannte Wirkungen sind jedoch nicht ausreichend durch Studien belegt und daher teils umstritten.
  • Beta-Carotin ist ein Pigment und Naturfarbstoff, welcher Früchten und Gemüsesorten oft eine leuchtend orange Farbe verleiht.
  • Es ist insbesondere in Obst und Gemüse wie Grünkohl, Karotten, Spinat und Aprikosen enthalten und wird auch als natürlicher Farbstoff für Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika verwendet.
  • Da der Bedarf an β-Carotin i.d.R. leicht durch die Ernährung gedeckt werden kann, ist ein entsprechender Mangel sehr selten.
  • Auf dem Markt sind dennoch zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. Kapseln mit Beta-Carotin erhältlich. Diese können unter anderem zur Vorbeugung und Behandlung eines Vitamin-A-Mangels eingenommen werden.
  • β-Carotin besitzt Forschungen zufolge nämlich auch in höheren Dosierungen keine ernsten Nebenwirkungen, während die übermäßige Einnahme von Vitamin A zu Vergiftungen führen kann.
  • Eine Ausnahme besteht bei Rauchern und Asbestarbeitern. Einigen Studien zufolge, kann eine erhöhte Beta-Carotin-Aufnahme bei ihnen, sowie möglicherweise auch bei anderen Risikogruppen, das Lungenkrebs-Risiko erhöhen. [4][5][6]
  • Da Beta-Carotin Licht- und Hitze-empfindlich ist, sollte bei Lebensmitteln mit dem Carotin auf eine entsprechende Lagerung geachtet werden.

Was ist Beta-Carotin?

β-Carotin – Nährstoff, Färbemittel und Antioxidans

Beta-Carotin ist ein Carotin, also ein sekundärer Pflanzenstoff, welcher in zahlreichen Pflanzen als Farbstoff vorkommt.

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Er verleiht verschiedenen Obst– und Gemüsesorten wie z.B. Möhren, roter Paprika, Aprikosen und Mangos ihre leuchtende Farbe. Je nach Kombination mit anderen Carotinen ergibt dies dabei meist gelbe bis orangefarbene, manchmal jedoch auch dunkelgrüne Töne.

Da β-Carotin auch beim Menschen färbende Eigenschaften besitzt, wird es manchmal zum Bräunen der Haut empfohlen. Es wird auch in der Lebensmittelindustrie als Ersatz für synthetische Farbstoffe verwendet und ist unter der E-Nummer 160 als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.

Für was ist Beta-Carotin gut?

β-Carotin ist für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt und kann im Körper in Vitamin A (Retinol) umgewandelt werden. Als wichtigste Vorstufe vom Vitamin A wird β-Carotin auch als Provitamin A bezeichnet.

Vitamin A ist ein essentieller Nährstoff und vor allem für das Sehvermögen, das Immunsystem, dem Zellwachstum der Haut, der Fortpflanzung und der Entwicklung von Embryonen wichtig. Weitere Informationen zu diesem Vitamin finden Sie in unserem Ratgeber über Vitamin A.


Carotine, β-Carotin & Vitamin A

Was ist der Unterschied zwischen Carotin und Beta-Carotin?

Beta-Carotin gehört zu den Carotinen, es stellt also neben beispielsweise Alpha- und Gamma-Carotin eine Unterart der Carotine dar. Als Carotine werden sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet, die als natürliche Farbstoffe in verschiedenen Pflanzen vorkommen und wiederum zu den Carotinoiden gehören.

Was ist besser Vitamin A oder β-Carotin?

Beta-Carotin wird schlechter vom Körper aufgenommen als Vitamin A. So ist es notwendig, die 6-fache Menge an β-Carotin einzunehmen, um die gleiche Menge an Retinol im Körper zur Verfügung zu haben. Vereinfacht gesagt kann aus 6 Milligramm Beta-Carotin 1 Milligramm Vitamin A synthetisiert werden.

Allerdings besitzt β-Carotin auch weitere, vom Vitamin A unabhängige, Eigenschaften, wobei vor allem die antioxidative Wirkung des Nährstoffs hervorzuheben ist.

Außerdem eignet sich Beta-Carotin auch zur Supplementierung bei einem Vitamin A Mangel. Während nämlich hohe Dosen an Vitamin A zu toxischen Vergiftungserscheinungen führen können, gilt Beta-Carotin auch im Übermaß als relativ sicher.


Wirkung & Funktionen

Funktionen, Anwendungsgebiete und Wirkung von β-Carotin

Wie bereits erwähnt, stellt β-Carotin die wichtigste Vorstufe vom Vitamin A dar. Es kann also vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden und eignet sich daher auch als zusätzliche Quelle für dieses Vitamin. Zwar ist ein Vitamin-A-Mangel in westlichen Ländern selten. Bei vielen Menschen ist die Versorgung mit diesem Vitamin aber dennoch unzureichend.

Weitere Informationen zur Wirkungsweise, dem Tagesbedarf und den möglichen Mangelsymptomen von Vitamin A finden Sie in unserem entsprechenden Ratgeber.

Als starkes Antioxidans ist Beta-Carotin aber auch in der Lage, freie Radikale im Körper zu bekämpfen, was mit diversen positiven Wirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht wird [1][2]. Die meisten Wirkungen, welche dem Carotin zugeschrieben werden, beruhen dabei auf den antioxidativen Effekten des Nährstoffs.

So legen einige Studien nahe, dass das Carotin möglicherweise den Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflussen und zum Schutz vor UV-Schäden der Haut beitragen kann. Ebenfalls diskutiert werden eine Krebs-vorbeugende Wirkung und positive Effekte auf die Augengesundheit.

Was bewirkt Beta-Carotin?

Zu den wichtigsten Wirkungen von β-Carotin gehören vor allem:

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  • Antioxidative Wirkung: Beta-Carotin hat starke antioxidative Eigenschaften und kann dazu beitragen, den Körper vor Schäden durch freie Radikale zu schützen. [1][2]
  • Herzgesundheit: Einige Studien haben gezeigt, dass eine höhere Aufnahme von Beta-Carotin das Risiko von Herzerkrankungen senken kann. [3][9]
  • UV-Schutz: β-Carotin kann den Lichtschutz der Haut erhöhen und so zu einem Schutz vor schädlicher UV-Strahlung beitragen. Es stellt jedoch keinen Ersatz für einen Schutz durch bspw. Sonnencremes dar. [7][8]
  • Augengesundheit: Studien konnten zeigen, dass Beta-Carotin zudem einen positiven Effekt auf die Augengesundheit hat und dazu beitragen kann, Alterungsprozesse der Augen zu verlangsamen. [1][2]
  • Krebs vorbeugend: Es gibt auch einige positive Ergebnisse aus Untersuchungen, welche eine potentiell Krebsvorbeugende Wirkung nahelegen. [3]

Augen & Sehkraft

Bedeutung von β-Carotin für die Augengesundheit

Vitamin A, welches im Körper aus β-Carotin synthetisiert werden kann, ist für die Erhaltung der normalen Sehkraft unerlässlich. Es spielt zudem eine entscheidende Rolle für die Funktion der Netzhaut, dem lichtempfindlichen Gewebe im hinteren Teil des Auges, das für die Weiterleitung der visuellen Signale an das Gehirn verantwortlich ist.

Studien zufolge kann β-Carotin aufgrund seiner antioxidativen Eigenschaften jedoch auch unabhängig davon zur Augengesundheit beitragen, indem es die Augen vor Schäden durch freie Radikale schützt. Dadurch könnte das Carotin möglicherweise das Risiko für eine altersbedingte Makuladegeneration (Makulopathie) verringern.

Einigen Forschungsergebnissen zufolge, kann die Einnahme von Beta-Carotin eventuell auch die Sehkraft von Personen, welche an bestimmten Augenerkrankungen wie z.B. Katarakt (Grauer Star) leiden, verbessern.

Genannte Wirkungen von β-Carotin auf die Augen, welche nicht mit dem Vitamin A in Verbindung stehen, sind jedoch derzeit noch nicht ausreichend durch wissenschaftliche Studien belegt.


Gesunde Haut & UV-Schutz

Bedeutung vom β-Carotin für die Haut

Beta-Carotin kann als Vorstufe von Vitamin A zu einer gesunden Haut beitragen. Vitamin A ist unerlässlich für die Haut und spielt u.a. beim Zellwachstum und der Gewebe- sowie Zelldifferenzierung eine wichtige Rolle.

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Neben der Bedeutung von β-Carotin als Vorstufe von Vitamin A könnte das Carotin als Antioxidans jedoch auch zusätzlich zur Hautgesundheit beitragen, wie Studien vermuten lassen. Durch den Schutz der Haut vor freien Radikalen, scheint es das Risiko von durch die Sonne bedingten Hautschäden verringern zu können.

Beta-Carotin kann nämlich den Lichtschutz der Haut erhöhen, indem es sich in die Haut-Zellschichten einlagert und dort als Lichtfilter und Antioxidans wirkt. Durch die geringere Sonnenlicht-Exposition kann es möglicherweise auch das Risiko Hautkrebs senken. [7][8]

Vorsicht! Beta-Carotin kann jedoch keinen umfassenden Schutz vor schädlichen UV-Strahlen bieten und auch nicht vor einem Sonnenbrand schützen. Es stellt möglicherweise nur eine gute Ergänzung zum Schutz durch Sonnencremes dar.

Einige Studien haben ferner Hinweise dafür geliefert, dass β-Carotin ggf. zur Verbesserung der Hautfeuchtigkeit beitragen und das Auftreten von Falten verringern könnte. Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.


Beta-Carotin zum Bräunen

Eignet sich β-Carotin zum Bräunen der Haut?

Dem Beta-Carotin wird weiterhin nachgesagt, zu einer schnellen Bräune verhelfen zu können. Als Farbpigment besitzt das Carotin tatsächlich färbende Eigenschaften. So kann eine erhöhte Aufnahme des Nährstoffs zu einem orange-bräunlichen Taint führen, nicht jedoch zu einer Bräune, wie sie durch das Sonnen erreicht werden kann.

Wie viel β-Carotin zum Bräunen?

Es gibt keine spezifischen Angaben dazu, welche Mengen an β-Carotin nötig sind, um die Haut zu bräunen. Hierfür bedarf es jedoch nicht der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Auch das Trinken von bspw. reichlich Möhrensaft kann zu diesem Effekt führen.

Forscher der University of St. Andrews in Schottland gaben an, dass die Haut durch den Verzehr von drei bis vier Portionen von Provitamin-A-reichem Obst und Gemüse nach etwa 6 Wochen deutlich gelber und rötlicher wird. [11]


Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Welche Wirkung hat Beta-Carotin auf das Herz?

Beta-Carotin wird eine positive Wirkung auf die Herzgesundheit nachgesagt. So soll es etwa die normale Funktion der Gefäße unterstützen, den Cholesterinspiegel senken, die Durchblutung fördern und insgesamt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren können.

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Es gibt auch einige Studien, welche zu dem Ergebnis kamen, dass Personen, die reichlich Carotinoid-haltige Lebensmittel verzehren, ein geringeres Risiko zu haben, an Herz-Kreislaufkrankheiten zu erkranken.

Allerdings wird von einigen Expertengruppen auch explizit davon abgeraten, β-Carotin (sowie auch Vitamin E) zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten einzunehmen. Anlass hierfür gaben Auswertungen der aktuellen Datenlage, in denen 90 Studien zu diesem Thema analysiert wurden.

So rät etwa die U.S. Preventive Services Task Force (USPSTF) von einer Supplementierung ab, da es keine ausreichenden Belege für den Nutzen des Nährstoffs zur Prävention von Herzleiden bei gesunden Erwachsenen gibt. [10]


Vorbeugung von Krebs

Wirkt Beta-Carotin Krebs-vorbeugend?

Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung und einigen positiven Ergebnissen aus Forschungsarbeiten wird eine potentiell krebsvorbeugende Wirkung für Beta-Carotin diskutiert. So soll es als Antioxidans die Zellen vor freien Radikalen schützen und somit bestimmen Krebsarten wie z.B. Lungen-, Prostata– und Brustkrebs vorbeugen können.

Bei den Studien hierzu handelte es sich jedoch um kleinere Untersuchungen bzw. Labor- und Tierstudien. Diese lassen sich nicht einfach auf den Menschen übertragen und liefern lediglich Hinweise, jedoch keinerlei Nachweise für die tatsächliche Wirksamkeit von β-Carotin gegen Tumore und Krebs.

Es wird sogar davon abgeraten, Nahrungsergänzungsmittel zur Supplementierung von Beta-Carotin einzunehmen, da diese möglicherweise eher schaden als schützen können. Dies gilt insbesondere für bestimmte Risikogruppen wie Raucher, Asbestarbeiter und ggf. auch Asthmatiker, bei denen es eher das Krebsrisiko fördern statt verringern kann. [3]


Schädlich für Raucher

Potentiell schädliche Wirkung von β-Carotin Kapseln bei Risikogruppen

Wird Beta-Carotin in hohen Dosen als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, kann es bei (ehemaligen) Rauchern sowie Personen, welche mit Asbest arbeiten, möglicherweise das Risiko für Lungenkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. [4][5][6]

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Die Studienlage hierzu ist zwar noch unzureichend und die Ergebnisse teilweise widersprüchlich, dennoch wird Rauchern und Asbestarbeiter sicherheitshalber von der Einnahme β-Carotin-haltiger Präparate abgeraten.

Es wird nämlich vermutet, dass das Beta-Carotin bei vorbelasteten Personen keine antioxidative sondern womöglich sogar eine prooxidative Wirkung hat. Als Pro-Oxidatien werden Stoffe bezeichnet, welche die Bildung von freien Radikalen fördern und so auch die Entstehung von Krebs fördern können.

Gemäß der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde erscheinen jedoch Mengen von bis zu 15 Milligramm Betacarotin am Tag auch für starke RaucherInnen (20 oder mehr Zigaretten pro Tag) unbedenklich zu sein.

Eine Anordnung vom Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verpflichtet aber mittlerweile Hersteller dazu, einen Hinweis in die Gebrauchsinformationen der β-Carotin Ergänzungsmittel aufzunehmen.

Dementsprechend dürfen RaucherInnen nicht mehr als 20 mg Beta-Carotin am Tag einnehmen. Von der Regelung ausgenommen sind aber z.B. Arzneimittel, welche Beta-Carotin als Farbstoff enthalten und Dosierungen von unter 2 mg aufweisen.


Tagesbedarf von Provitamin A

Tagesbedarf von Provitamin A – Wie viel Beta-Carotin sollte man einnehmen?

Provitamin A (β-Carotin) ist kein essenzieller Nährstoff, er wird also nicht zwangsläufig für die normale Funktion des Körpers benötigt. Daher wird mittlerweile auch kein eigenständiger Wert für dessen Tagesbedarf mehr angegeben. Die vorliegenden Empfehlungen beziehen sich also nur noch auf das Vitamin A, welches im Körper aus Beta-Carotin hergestellt werden kann.

Von Bedeutung ist β-Carotin aber z.B. bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung, da Vitamin A vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten ist. Personen, welche auf Tierprodukte verzichten, können ihren Tagesbedarf an dem Vitamin also mithilfe von Carotinoiden wie Beta-Carotin decken.

Tagesbedarf an Vitamin A und Beta-Carotin

Der Tagesbedarf an Vitamin A (Retinol) beträgt bei Erwachsenen Personen 700 (Frauen*) bzw. 850 (Männer) μg pro Tag. Ein Mikrogramm (μg) Retinol entspricht dabei 6 μg β-Carotin oder 12 μg anderer Provitamin-A-Carotinoide. [12][13]

Man spricht hierbei von „Retinoläquivalenten“, also Nährstoffen, welche zu einem bestimmen Prozentsatz in Retinol umgewandelt werden können. Da β-Carotin die höchste Umwandlungsrate von den Provitamin-A-Carotinoiden hat, ist es auch am bedeutendsten hierfür.

*Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Bedarf von 800 bzw. 1300 μg.

Höchstmengen an Beta-Carotin – Ist eine Überdosierung möglich?

Eine Überdosierung von Beta-Carotin ist eigentlich nur durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bzw. Lebensmitteln, welche mit dem Carotinoid angereichert sind, möglich.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, maximal 3,5 mg β-Carotin pro Tag einzunehmen [14]. Anlass für diese empfohlenen Höchstmengen waren negative Ergebnisse aus Studien, welche die Wirkung einer Beta-Carotin-Supplementierung bei rauchenden oder mit Asbest arbeitenden untersuchten. Hierbei wurde nämlich, wie bereits zuvor erläutert, ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt.


Lebensmittel mit β-Carotin

Wo ist am meisten Beta-Carotin drin?

β-Carotin ist in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten enthalten, insbesondere in orange- und gelbfarbenen Lebensmitteln, teilweise jedoch auch in dunkelroten Gemüsesorten. Den höchsten Gehalt an Beta-Carotin weißt allerdings ein grünes Gemüse auf: der Grünkohl.

Provitamin A reiche Lebensmittel und deren β-Carotin-Gehalt pro 100 Gramm sind:

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Grünkohl ist besonders reich an β-Carotin

Bei den genannten β-Carotin-Werten handelt es sich um Durchschnittswerte. Der tatsächliche Gehalt kann je nach Herkunft, Saison und Verarbeitungsart variieren.

Vitamin A Tagesbedarf mit Beta-Carotin-reichen Lebensmitteln decken

Die empfohlene Menge an Vitamin A lässt sich z.B. wie folgt durch Beta-Carotin-reiche Lebensmittel decken:

  • 150 g gegarte Möhren
  • 150 g gegarter Kürbis
  • 12 g Rapsöl

Carotinoide lassen sich im Körper am besten verwerten, wenn sie zusammen mit etwas Fett bzw. Öl eingenommen werden. Pro Mahlzeit empfiehlt sich hierbei 2,4 bis 5 Gramm Fett. Diese Menge kann z.B. durch eine dünne Schicht Butter auf dem Brot oder durch einen Teelöffel Öl im Salat erreicht werden.


Ergänzungsmittel wie Kapseln

Ist die Einnahme von Beta-Carotin-Kapseln, Pulvern und Co. sinnvoll?

Ob eine Supplementierung von β-Carotin – etwa in Form von Kapseln, Tabellen oder Tropfen – sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Als nicht-essentieller Nährstoff muss Beta-Carotin dem Körper aber nicht unbedingt über die Nahrung zugeführt werden.

Beta-Carotin Kapseln bei Vitamin A Mangel

kurkuma , curcumin , lebensmittel , gewürz , haufen , weiß , golden , aromatischen , pulver , zutat , gelb , orange , würze , zuschlag , kapseln , hagebutte, hagebuttenpulver, pulver, nahrungsergänzungsmittelDie Einnahme von β-Carotin-haltigen Ergänzungsmitteln kann mitunter bei einem Vitamin A Mangel sinnvoll sein.

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin und kann aus diesem Grund nicht einfach aus dem Körper abtransportiert werden, wenn es im Übermaß eingenommen wird (etwa als Nahrungsergänzungsmittel). Dies kann zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Hautreizungen und Haarausfall, jedoch auch zu schwerwiegenden Komplikationen wie Leberschäden führen.

Beta-Carotin hingegen wird im Körper i.d.R. nur dann zu Vitamin A umgewandelt, wenn das Vitamin auch tatsächlich benötigt wird. Es kann auch wieder ausgeschieden werden, wenn zu viel davon vorhanden ist.

Ist isoliertes Beta-Carotin schädlich?

Isoliertes Beta-Carotin ist eine Form des β-Carotins, die aus natürlichen Quellen wie Gemüse und Obst extrahiert und in einer reinen Form angeboten wird, also als Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. Kapseln, Tabellen oder Tropfen.

In natürlichen Lebensmitteln wie Gemüse und Obst ist das Beta-Carotin hingegen in nicht-isolierter Form enthalten, sondern als Teil von einem Nährstoffkomplex. Die natürliche, nicht isolierte Beta-Carotin-Form ist zwar schlechter verwertbar, dafür gilt sie jedoch auch als sicherer.

Chemisch gesehen, sind beide Arten zwar gleich. Allerdings hat isolierte β-Carotin eine deutlich bessere Bioverfügbarkeit, es ist also besser verfügbar als das nicht-isolierte. Dafür haben jedoch auch einige Studien gezeigt, dass nicht-isoliertes Beta-Carotin aus natürlichen Lebensmitteln die Aufnahme von Vitamin A verbessern kann.

Darüber hinaus gibt es auch Hinweise dafür, dass isoliertes β-Carotin in hohen Dosen zu einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten beitragen kann. Daher wird empfohlen, den Bedarf an Vitamin A und Beta-Carotin möglichst über eine ausgewogene Ernährung zu decken.


β-Carotin Überdosierung

Überdosierung: Was passiert wenn man zu viel β-Carotin zu sich nimmt?

Eine Überdosierung von Beta-Carotin ist praktisch nur bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln möglich, nicht jedoch durch den Verzehr natürlicher Lebensmittel mit dem Carotinoid.

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In der Regel ist eine Überdosis dabei auch unbedenklich, da überschüssiges β-Carotin meist einfach wieder aus dem Körper ausgeschieden wird.

Eine zu hohe Aufnahme von Beta-Carotin kann aber zu einer gelben Verfärbung der Haut führen, welche als Carotinämie (auch Karottenikterus) bezeichnet wird [15]. Diese Verfärbung der Hände und des Gesichts ist allerdings harmlos und verschwindet normalerweise wieder, wenn die Aufnahme von β-Carotin verringert wird.

In seltenen Fällen kann eine Überdosierung von Beta-Carotin jedoch auch dazu führen, dass eine unerwünscht hohe Menge an Vitamin A im Körper aufgebaut wird, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Symptome einer Vitamin-A-Überdosierung sind:


Quellen & Verweise

Quellenverzeichnis

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