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Seifenkraut

by Danaae
Echtes Seifenkraut; Rotes Seifenkraut; Seifenwurz; Waschwurz; Waschkraut, Gewöhnliche Seifenkraut, Saponaria officinalis

Seifenkraut (Waschwurz)

Das Seifenkraut enthält Saponine, welche ähnlich wie Seife aufschäumen und Schmutz wie z.B. Ölflecken lösen können. Die Wirkstoffe sind vor allem in den Wurzeln enthalten, welche bspw. zur Reinigung von wertvollen Stoffen jedoch auch als Shampoo oder Haarkur genutzt werden können.

Saponine wirken jedoch auch auswurffördernd und können daher als Hustenlöser bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden. Allerdings kann die Waschwurz auch zu Magenreizungen führen und bei einer Überdosierung Erbrechen auslösen.

Gewöhnliches Seifenkraut

Steckbrief: Systematik vom Seifenkraut

  • Gruppe: Eudikotyledonen; Kerneudikotyledonen
  • Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
  • Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae)
  • Gattung: Seifenkräuter (Saponaria)
  • Art: Gewöhnliches Seifenkraut
  • Wissenschaftlicher Name: Saponaria officinalis L.
  • Synonyme: Echtes Seifenkraut; Rotes Seifenkraut; Seifenwurz; Waschwurz; Waschkraut

Heilwirkung vom Seifenkraut

Das Gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis)

Das Echte oder Gewöhnliche Seifenkraut ist eine Pflanze aus der Familie der Nelkengewächse, welche – wie der Name bereits verrät – zum Waschen verwendet werden kann, jedoch auch als Heilpflanze genutzt wird.

Echtes Seifenkraut; Rotes Seifenkraut; Seifenwurz; Waschwurz; Waschkraut, Gewöhnliche Seifenkraut, Saponaria officinalisDie ausdauernde, krautige Staude enthält nämlich Saponine, also Seifenstoffe, die reinigende Eigenschaften besitzen und bspw. Öle und Fette lösen können. Aufgrund ihrer Waschwirkung wird die Pflanze mitunter auch als Waschkraut, Seifenwurz oder Waschwurz bezeichnet.

Das Seifenkraut gilt als Kulturbegleiter und wurde wahrscheinlich bereits in der Jungsteinzeit vom Menschen genutzt. Es wurde im Altertum zu Reinigung von Wolle eingesetzt und war z.B. auch dem griechischen Arzt und Lehrer Hippokrates in der Antike als Waschmittel bekannt.

Im Laufe der Zeit etablierte es sich schließlich auch für die Säuberung von Kleidern mit empfindlichen Farben. Bis zum 19. Jahrhundert dienten Auszüge aus den Wurzeln dann als Ersatz für die damals noch kostbare Seife.

In einigen Ländern, wie etwa der Slowakei, wird die Pflanze auch heute noch zur Reinigung von Wäsche genutzt. Die Waschwurzel findet aber auch zunehmend als umweltfreundliche Alternative zum Reinigen von bspw. Polstern, Teppichen oder anderen Textilien Verwendung.


Die Waschwurz als Heilpflanze

Saponine wirken allerdings auch schleimlösend, weshalb die Waschwurz zudem als Heilpflanze verwendet wird, insbesondere gegen Atemwegserkrankungen wie Schleimhautentzündungen der oberen Atemwege.

Die Inhaltsstoffe des Seifenkrauts verflüssigen zähen Hustenschleim und erleichtern dadurch das Abhusten.

Saponinhaltige Pflanzen können in zu hoher Dosierung allerdings zu Erbrechen führen und gelten dementsprechend als leicht giftig. Die der Seifenwurz zugeschriebenen Wirkungen sind derzeit außerdem nicht durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen.

Daher wird das Gewöhnliche Seifenkraut zunehmend durch andere Heilpflanzen wie z.B. die Schlüsselblume ersetzt.

Das Kraut wird heute kaum mehr als Tee zubereitet und ist nur noch in wenigen Fertigarzneimitteln enthaltenen.


Namen & Etymologie

Etymologie (Namensherkunft) vom Echten Seifenkraut (Saponaria officinalis)

Sowohl der deutsche Name „Seifenkraut“ als auch die botanische Bezeichnung „Saponaria“ deuten auf die reinigenden Eigenschaften der Staude hin. „Sapo“ ist lateinisch und bedeutet „Seife“. Wird die Pflanze mit Wasser zerrieben, schäumt sie Seifen-ähnlich auf und kann z.B. zum Lösen von Fetten genutzt werden.

Weitere Synonyme, welche auf die Verwendung der Pflanze als Waschmittel hindeuten, sind z.B.:

  • Waschwurz(el)
  • Seifenwurz(el)
  • Waschkraut

Das sogenannte Artepitheton „officinalis“ zeigt hingegen, dass das Seifenkraut arzneilich verwendet wurde. Officinalis leitet sich vom lateinischen „officina“ ab und beschreibt den Anfertigungsraum bzw. das Labor einer Apotheke zur Herstellung von Arzneimitteln.


Verwendung & Nutzen

Verwendungsmöglichkeiten – Was macht man mit Seifenkraut?

Das Echte Seifenkraut wird aufgrund seiner schäumenden und reinigenden Eigenschaften vor allem als Reinigungsmittel verwendet, etwa um Fleckenwasser herzustellen.

 reinigung , eimer , waschen , schrubben , maid-service , dienstmädchen , wasser , seife , schaum , handschuhe , Waschwurz, SeifenkrautZubereitungen aus der Wurzel und dem Rhizom eignen sich besonders gut zur schonenden Reinigung von kostbareren Stoffen wie etwa wertvollen Wandteppichen.

Daher wird die Waschwurz mitunter von umweltbewussten Betrieben zur Reinigung von beispielsweise Polstern oder Teppichen genutzt. Darüber hinaus wird sie aber z.B. auch von Restauratoren zur Reinigung von historischen Gütern wie bspw. Möbeln oder Textilien verwendet.

Das Gewöhnliche Seifenkraut eignet sich aber z.B. auch für Privatpersonen, welche eine umweltfreundliche Alternative für z.B. Shampoo, Duschgel oder Klamotten-Waschmittel suchen. Wie Sie ein Reinigungsmittel aus der Seifenkrautwurzel herstellen, erfahren Sie im nachfolgenden Abschnitt.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten vom Seifenkraut

Neben der Verwendung als Waschmittel dient das Gewöhnliche Seifenkraut vor allem auch als Heilpflanze. Aus der Pflanze wird zudem der Stoff „Saporin“ gewonnen, welcher derzeit hinsichtlich seiner Wirkung gegen Tumorerkrankungen untersucht wird.

Das Seifenkraut findet aber auch in der Lebensmittelindustrie als Zusatzstoff Verwendung und wird hierbei hauptsächlich als Aufschlagmittel zur Herstellung von beispielsweise der Süßwarenspezialität Halva genutzt.


Seife, Shampoo & Co.

Seife, Shampoo, Duschgel und Co. aus dem Seifenkraut herstellen

Heutzutage wird das Seifenkraut hauptsächlich als natürliches und mildes Waschmittel verwendet, etwa für empfindliche Textilien jedoch bspw. auch als Shampoo, Duschgel und Handwaschmittel.

Geben Sie hierfür 2 bis 3 Esslöffel der zerkleinerten Wurzel in 200 Milliliter Wasser und kochen Sie das Gemisch für circa 10 bis 15 Minuten lang auf. Lassen Sie den Absud anschließend abkühlen und seihen Sie die Seifenwurzel schließlich ab.

  • Seifenkraut: 2 bis 3 EL der getrockneten und zerkleinerten Waschwurz
  • Wasser: in 200 ml Wasser geben
  • Aufkochen: für 10 bis 15 Minuten lang aufkochen lassen
  • Abseihen: anschließend erkalten lassen und Wurzeln abseihen
  • Verwendung: z.B. als Shampoo, Duschgel, Handwaschmittel, mildes Textilwaschmittel
Tipp: Wer möchte kann dem natürlichen Waschmittel bei Bedarf auch weitere Kräuter wie etwa Lavendel, Rosmarin oder Salbei zugeben. So lässt sich einerseits ein angenehmer Geruch erzielen. Andererseits können Sie auf diese Weise auch von den nützlichen Eigenschaften dieser Heilkräuter profitieren.

Seifenwurzel als Heilmittel

Verwendung als Heilpflanze: Die Seifenkraut-Wurzel

Als Heilmittel dient die Seifenkrautwurzel, auch Rote Seifenwurzel genannt, also die Ausläufer, Wurzelstöcke und Wurzeln des Gewöhnlichen Seifenkrauts. Diese werden im Frühjahr oder Herbst geerntet, gesäubert und möglichst rasch bei niedrigen Temperaturen von maximal 50 ° C getrocknet.

Die Wirkung von den oberirdischen Pflanzenteilen, also den Stielen, Blättern, Blüten und Früchten, wurde hingegen als nicht ausreichend belegt bewertet.

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Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis)

Neben der Roten Seifenwurzel wird auch die sogenannte Weiße Seifenwurzel arzneilich verwendet. Diese stammt allerdings von einer anderen Pflanzenart, dem Rispigen Gipskraut (Gypsophila paniculata), welches wie das Seifenkraut zur Familie der Nelkengewächse gehört.

  • Seifenkrautwurzel (Saponariae rubrae radix)
    • Beschreibung: Die getrockneten Wurzeln und Rhizome vom Gewöhnlichen Seifenkraut
    • Synonyme: Rote Seifenwurzel, Seifenkrautwurzel, Waschwurzel, Radix Saponariae

Die Seifenkrautwurzel wird seit dem Altertum traditionell als Heilpflanze verwendet, insbesondere als auswurfförderndes Mittel bei Bronchialentzündungen mit trockenem, zähem Schleim. Mittlerweile wird es jedoch nur noch selten angewandt und zunehmend durch andere Heilkräuter wie z.B. das Duftveilchen, die Schlüsselblume oder den Efeu ersetzt.


Präparate & Produkte

Präparate mit dem Seifenkraut – Hustenmittel, Cremes und Fleckseifen

Vereinzelt sind auch heute noch Präparate mit der Waschwurz erhältlich. Bei den meisten angebotenen Produkten handelt es sich allerdings um Waschmittel bzw. Fleckseifen zur schonenden Reinigung von bspw. Seide, Wolle oder Teppiche.

Die getrocknete und zerkleinerte Wurzel wird zwar meist als Waschmittel angeboten, kann jedoch z.B. auch als Tee zubereitet werden. Erhältlich sind aber auch einige wenige Fertigarzneimittel mit Zubereitung der Seifenwurzel, etwa in Form von hustenlösenden Tropfen.

Heutzutage ist die Seifenwurzel jedoch vor allem in alternativmedizinischen bzw. homöopathischen Mitteln enthalten.

Handelsnamen von Präparaten mit der Waschwurz sind z.B.:

  • Cefabronchin® Tropfen zum Einnehmen
  • Phytokératine Extrême Waschcreme
  • Seifenkrautwurzel Tropfen

In Cefabronchin® wird zum Beispiel ein Auszug der Roten Seifenwurzel mit Extrakten anderer Heilpflanzen kombiniert und zwar Thymian, Isländisch Moos, Bibernell, Eukalyptus, Fenchel und Sternanis. Die Tropfen finden zur Unterstützung der Reizmilderung und Schleimlösung bei erkältungsbedingtem Husten Anwendung.

In der Phytokératine Extrême Waschcreme ist ein Seifenkraut-Extrakt enthalten, welches zusammen mit den Tensiden für eine milde Reinigung sorgen soll. Das Präparat wurde zur Behandlung von brüchigem, trockenem und strapaziertem Haar entwickelt.


Saponaria & Homöopathie

Die Seifenwurzel in der Homöopathie: Saponaria officinalis

Auch in der Homöopathie dienen die unterirdischen Pflanzenteile vom Gewöhnlichen Seifenkraut als Ausgangsstoff für die Herstellung von bspw. Globuli, Urtinkturen oder Dilutionen. Saponaria Homöopathika werden im HAB (Homöopathischen Arzneibuch) 34 beschrieben.

Homöopathische Arzneimittel mit Saponaria officinalis finden in erster Linie bei Augen– und Kopfschmerzen Verwendung, jedoch auch bei Erkältungen und Halsentzündungen. Sie sind in verschiedenen Potenzen erhältlich, etwa C6, D12 oder LM1.

HomöopathieAnwendung von Seifenkraut Globuli und Co.:


Anwendung der Seifenwurzel

Anwendungsgebiete – Wofür ist die Seifenwurz gut?

Das gewöhnliche Seifenkraut enthält Saponine, also Seifenstoffe, die nicht nur reinigende sondern auch expektorierende (auswurffördernde) Eigenschaften besitzen.

Hustensaft und -Sirup schleimlösend und hustenlindernd Acc 100 Locabiosol Adenoviren akute Bronchitis, Expektorantien, Antitussiva, Hustenmittel, Hustenblocker, Hustenlöser, Hustenreiz, SchleimlöserGenauer gesagt handelt es sich um Triterpensaponine, welche reflexartig die Sekretion (Absonderung) von Flüssigkeit in den Bronchien anregen und somit auch das Abhusten von Schleim fördern.

Aus diesem Grund bewertete die Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) die saponinreiche Seifenkraut-Wurzel zur Behandlung von Katarrhen der oberen Luftwege positiv.

Die Seifenwurzel zählt somit zu den traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln zur Behandlung von Katarrhen der oberen Luftwege, also Schleimhautentzündungen, welche mit einer vermehrten Absonderung von Hustensekret einhergehen.

Anwendungen vom Seifenkraut:

  • Katarrhe der oberen Luftwege (Schleimhautentzündungen von den Atmungsorganen, welche mit einer vermehrten Absonderung von Sekret einhergehen)
Achtung! Pflanzen, welche reich an Saponinen sind, gelten als schwach giftig, da sie in höheren Dosierungen zu Erbrechen führen können.

Weitere Einsatzgebiete der Waschwurz

In der Volksmedizin findet das Seifenkraut auch bei weiteren Einsatzgebieten Verwendung, insbesondere bei:

Weiterhin wird das Seifenkraut auch äußerlich angewandt, etwa in Form von Waschungen, Bädern oder Umschlägen. Zu den äußeren Anwendungsgebieten zählen dabei hauptsächlich Beschwerden und Erkrankungen der Haut wie z.B. Hautausschläge.

Das Seifenkraut wird volksmedizinisch ebenfalls als schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel eingesetzt, jedoch auch als:

  • Brechmittel
  • Abführmittel
  • Schweißtreibendes Mittel
  • Harntreibendes Mittel

Wirkung der Waschwurz

Wirkungsweise des Seifenkrauts

Die im Seifenkraut enthaltenen Saponine erregen indirekt reflektorisch den Nervus vagus, einen Nerv in der Magenschleimhaut, was wiederum zu einer Verflüssigung von zähem Schleim (Sekretolyse) in den Bronchien führt.

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Echtes Seifenkraut

Durch die Verflüssigung des Hustensekrete kann der Schleim leichter abgehustet und somit aus dem Körper abtransportiert werden kann.

Saporin zur Behandlung von Tumoren

Das Seifenkraut enthält das Proteintoxin Saporin, eine giftige Eiweißverbindung, welche die Proteinbiosynthese von Zelle stoppen kann, sodass diese absterben. Der Stoff wirkt somit zytotoxisch (Zellen- und Gewebe-schädigend) und wird daher hinsichtlich der Behandlung von Tumoren untersucht.

Weitere potentielle Wirkungen

Möglicherweise wirken Saponine darüber hinaus auch entzündungshemmend und cholesterinsenkend. In Forschungsarbeiten zeigten sie nämlich corticomimetische Eigenschaften und bildeten Komplexe mit Gallensäuren und Cholesterol. Zu diesen Wirkungen liegen derzeit jedoch keine ausreichenden Belege aus wissenschaftlichen Studien vor.


Einnahme & Dosierung

Seifenkraut arzneilich einnehmen – Dosis von Tee, Tropfen & Cremes

Während das Seifenkraut früher über Jahrhunderte als Mittel gegen Husten und Verschleimungen gerühmt wurde, hat es heutzutage kaum noch eine Bedeutung als auswurfförderndes Mittel.

Im Internet und ausgewählten Drogerien ist die zerkleinerte und getrocknete Wurzel zwar erhältlich, sie wird hierbei jedoch meist als Waschmittel angeboten. Die Verwendung der Wurzel zur Zubereitung von bspw. Tee ist hingegen kaum mehr gebräuchlich.

Neben der zerkleinerten Seifenwurzel gibt es auch einige wenige Fertigpräparate wie etwa Tropfen oder medizinischen Waschcremes mit Zubereitungen der Pflanze.

Einnahme Hinweise

  • Halten Sie sich bei der Anwendung an die in der Packungsbeilage angegebene Dosierung bzw. den Rat Ihrer Ärzte. Das Seifenkraut kann bei Überdosierung nämlich zu Erbrechen führen.
  • Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren sollten die Seifenwurzel ausschließlich nach ärztlichem Rat anwenden.

Seifenwurzel Tee

Zubereitung von Seifenkraut Tee

Geben Sie für die Zubereitung eines Tees etwa 400 mg der getrockneten Seifenwurzel in eine Tasse und übergießen Sie diese mit circa 250 Millilitern heißem Wasser. Seihen Sie die Wurzeln nach einer Ziehzeit von etwa 5 Minuten ab.

tee , tasse , topf , teeblätter , gießen , tee einschenken , teezeit , tee-zeremonie , getränk , heißen tee , trinken , geschirr , teekanne , traditionell , schwarzer tee , grüner tee , vogelknöterichkrautAls Tagesdosis gilt eine Menge von 1,5 Gramm; Sie können also 2 bis 3 Tassen Seifenkrauttee am Tag trinken.

  • Dosierung: 0,4 g zerkleinerte Seifenkrautwurzel
  • Zubereitung: Mit 250 ml heißem Wasser überbrühen
  • Ziehzeit: 5 Minuten ziehen lassen
  • Tagesdosis: 1,5 g der getrocknet Seifenwurzel
  • Tipp: 1 TL ≈ 2,6 g Seifenkraut-Wurzel

Alternativ wird auch die Zubereitung als Mazerat bzw. Kaltwasserauszug empfohlen. Hierbei wird die Seifenkrautwurzel zunächst in kaltes Wasser gegeben, dann für 12 Stunden lang ziehen gelassen und erst anschließend auf Trinktemperatur erwärmt.


Tropfen & Waschcremes

Seifenkraut Tropfen und Waschcremes (Extrakte und Tinkturen)

Präparate wie Seifenkraut Tropfen und Waschcremes können unterschiedliche Arten und Mengen von Auszüge der Pflanze enthalten, weshalb auch die empfohlene Dosierung je nach Produkt variiert.

Seifenkraut-Tropfen enthalten dabei meist Flüssigextrakte oder Tinkturen des Heilkrauts und können sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden.

Zur inneren Einnahme werden je nach Produkt bspw. alle 2 Stunden (maximal 6 mal täglich) jeweils 20 Tropfen eingenommen. Die Tropfen können unverdünnt oder bspw. in etwas Wasser aufgelöst eingenommen werden.

Bei der äußeren Anwendung müssen die Tropfen meistens zunächst verdünnt werden. Sie lassen sich z.B. als Haarkur oder Hautpflegemittel verwenden, sollten jedoch nur auf unversehrte Haut aufgetragen werden.

Alternativ können jedoch auch Fertigpräparate wie Waschcremes genutzt werden, welche direkt auf die Haut oder Haare aufgetragen werden können. Abhängig vom Präparat werden Waschcremes bspw. als Haarkur genutzt, wobei sie nach dem Auftragen auf das Haar meist für einige Minuten einwirken und anschließend mit Shampoo ausgewaschen werden sollten.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe vom Echten Seifenkraut

Die Wurzel vom Echten Seifenkraut enthält je nach Wachstumsphase bis zu 9 Prozent Saponine (Seifenstoffe), deren Hauptkomponente Saponariosid A und B darstellen. In geringen Mengen wurden auch weitere Seifenstoffe wie die Saponarioside C und M nachgewiesen.

Die in der Pflanze enthaltenen Saponine sind dabei einerseits für die Waschwirkung und andererseits für die auswurffördernde Wirkung des Seifenkrauts verantwortlich. Es handelt sich um ein Gemisch von unterschiedlichen Triterpensaponinen, deren Konzentration in den Wurzeln und Rhizomen am höchsten ist.

In der Wurzeldroge gefunden werden konnten ferner auch kleine Mengen an Oligosachariden bzw. Kohlenhydraten sowie die giftige Eiweißverbindung Saporin.

Echtes Seifenkraut; Rotes Seifenkraut; Seifenwurz; Waschwurz; Waschkraut, Gewöhnliche Seifenkraut, Saponaria officinalisWirkstoffe der Seifenwurzel

  • Saponine (bis zu 9 %)
    • Saponariosid A
    • Saponariosid B
    • Triterpensaponine mit dem Aglykon Quillajasäure
    • Saponariosid C bis H
  • Oligosacharide
  • Proteintoxin (Saporin)

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist Seifenkraut giftig?

Das Seifenkraut enthält Triterpensaponine und ist daher leicht giftig. Zu den potentiellen Nebenwirkung der Pflanze gehören Schleimhautreizungen. So kann es etwa in seltenen Fällen nach der Einnahme zu Magenreizungen kommen. Wird die saponinreiche Pflanze überdosiert, kann sie außerdem zu Erbrechen führen.

  • Schleimhautreizungen
    • Magenreizungen
  • Erbrechen (bei Überdosis)

Kontraindikation – Gegenanzeige gegen das Seifenkraut

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Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit wird von der Anwendung abgeraten

Gegenanzeigen gegen die Seifenwurzel sind derzeit keine bekannt. Aufgrund mangelnder Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit wird jedoch Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren sowie Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sicherheitshalber von der Anwendung abgeraten.

  • Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren
  • Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit

Für welche Tiere ist Seifenkraut giftig?

Das Seifenkraut ist nicht nur für den Menschen leicht giftig, sondern auch für bestimmte Tierarten. Möchten Sie die Pflanze z.B. in Ihrem Garten anpflanzen, sollten Sie darauf achten, dass Haustiere wie Hunde und Katzen diese nicht fressen.

Die Waschwurz sollte außerdem nicht in der Nähe von Gewässern wie z.B. einem Gartenteich gepflanzt werden, da die Wurzel und herunterfallenden Pflanzenteile anderenfalls die darin lebenden Organismen schädigen können.

Wechselwirkungen mit der Seifenwurzel

Wechselwirkungen zwischen dem Seifenkraut und anderen Arzneimitteln sind derzeit keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie die Seifenwurzel arzneilich anwenden möchten, jedoch bereits weitere Medikamente einnehmen.


Quellen & Verweise

  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Monographien der E-Kommission (Phyto-Therapie).
    • Saponariae herba (Seifenkraut). Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 27.4.1989., Heftnummer: 80., ATC-Code: D07AX., Gesamt-Bewertung: NEGATIV.
      Monographie bga/BfArM (Kommission E)
    • Saponariae rubrae radix (Rote Seifenwurzel). Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 27.4.1989., Heftnummer: 80., ATC-Code: R07AX. Monographie bga/BfArM (Kommission E)
  • Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. (n.d.). Hustenlöser mit langer Tradition. PTA-Forum online. Retrieved December 19, 2022, from https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-092012/hustenloeser-mit-langer-tradition/
  • Die pflanzliche Lösung. (2017, September 7). DAZ.Online. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2017/daz-36-2017/die-pflanzliche-loesung


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