Der Fenchel ist eine sehr beliebte Heilpflanze, welche bereits seit der Antike vom Menschen geschätzt wird. Aufgrund der vielfältigen gesundheitlichen Vorteile und Wirkungen wurde Fenchel im Jahr 2009 auch zur Arzneipflanze des Jahres gewählt.
Zu den Heilwirkungen des Heilkrauts zählen z. B. Verdauungsstörungen wie Blähungen, Atemwegserkrankungen oder Menstruationsbeschwerden. Verwendung finden vor allem die Fenchelsamen bspw. als Tee oder das ätherische Fenchelöl.
Systematik: Fenchel
Inhaltsverzeichnis
- Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
- Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
- Unterfamilie: Apioideae
- Tribus: Apieae
- Gattung: Foeniculum
- Art: Fenchel
- Wissenschaftlicher Name: Foeniculum vulgare
- Synonyme: Brodsamen; Enis; Femis; Fenchil; Fenckel; Fencol; Fengel; Fenichal; Fenikraut; Fenichil; Fenikl; Fenis; Femkel; Fenkel; Fenköl; Fennchal; Finchel; Finechel; Frauenfenchel; Phenchel; Vencol; Venecol; Venekol; Venekolt; Venichel; Venkel; Vinkel; Wenchil
Table of Contents
Fenchel als Heilpflanze
Fenchel (Foeniculum vulgare) – Gewürz-, Gemüse– und Heilpflanze
Der Fenchel (Foeniculum vulgare) ist eine Pflanze aus der Familie der Doldenblütler, welche vielseitig einsetzbar ist. Er findet nicht nur als Gewürz und Gemüse Verwendung, Fenchel wird bereits seit Jahrtausenden auch als Heilpflanze genutzt.
Anders als bei vielen anderen Heilkräutern, gelten die Wirkungen des Fenchels dabei als gut erforscht und viele der Anwendungsgebiete konnten auch tatsächlich wissenschaftlich belegt werden. Aufgrund seines breiten Anwendungsspektrums wurde Fenchel zur Arzneipflanze des Jahres 2009 gekürt.
Anwendung finden dabei sowohl die Knollen und Samen (Früchte) des Fenchels als auch das daraus extrahierte ätherische Öl. Es gibt außerdem Fenchelhonig, welcher unter anderem ein beliebtes Hausmittel für Blähungen bei Kindern darstellt.
Fencheltee wird aus den Samen der Pflanze hergestellt. Die darin enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe haben unter anderem eine schleimlösende, antibakterielle, krampflösende und verdauungsfördernde Wirkung. Zu den Anwendungsgebieten zählen somit z. B. Magen–Darm-Beschwerden, Atemwegserkrankungen und Menstruationsbeschwerden.
Es gibt verschiedene Varianten von Fenchel. Medizinisch finden vor allem Extrakte der Samen vom bitteren Fenchel Verwendung. In der Küche wird oft der süße Fenchel bevorzugt, welcher – wie der Name bereits verrät – einen süßeren Geschmack hat.
Fenchel ist gut verträglich, bei manchen Personen kann es jedoch zu allergischen Reaktionen kommen. Außerdem sollten vor allem schwangere Frauen, Babys und Kinder keine zu hohen Mengen an Fenchel zu sich nehmen; das ätherische Öl ist bei Säuglingen und Kleinkindern tabu!
Fenchel – Arten
Welche Fenchelsorten gibt es?
Der Echte Fenchel, auch Garten-Fenchel genannt, stellt die einzige Art der Gattung Foeniculum aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) dar. Er besitzt drei Varietäten bzw. Varianten:
Bitterer Fenchel (Foeniculum vulgare var. vulgare) – auch Gewürzfenchel
- Süßer Fenchel (Foeniculum vulgare var. dulce Thell) – auch Wilder Fenchel
- Gemüse-Fenchel (Foeniculum vulgare Mill. var. azoricum Thell) – auch Zwiebelfenchel oder Knollenfenchel
Sowohl der süße als auch der bittere Fenchel besitzen medizinisch anerkannte Wirkungen. Am häufigsten wird jedoch der bittere Fenchel zu Heilzwecken eingesetzt. Dieser gilt diesbezüglich auch als am besten wissenschaftlich untersucht.
In der Medizin finden folgende Pflanzenteile Verwendung:
- Samen bzw. die Früchte des Fenchels (Foeniculi fructus oder Fructus Foeniculi)
- Fenchelöl (Foeniculi aetheroleum oder Oleum Foeniculi)
Als Medikament kommt Fenchel zum Einsatz als:
- Fencheltee sowie Teemischungen
- Fenchelhonig (Fenchelsirup)
- Fencheltropfen (Tinktur)
- Fenchelpulver
- Fenchelbonbons
- Kapseln bzw. Nahrungsergänzungsmittel
Anwendung & Wirkung
Für was ist Fenchel gesund und was hat er für eine Wirkung?
Sowohl der bittere als auch der süße Fenchel sowie auch das Fenchelöl haben eine medizinisch anerkannte Wirkung. Aufgrund des höheren Gehalts an Wirkstoffen finden jedoch vor allem die Samen des bitteren Fenchels Anwendung als Heilpflanze.
Die Samen bzw. Früchte des Fenchels haben folgende Wirkungen:
- schleimlösend (sektretolisch)
- auswurffördernd (expektorierend)
- entzündungshemmend (antiphlogistisch)
- krampflösend (spasmolytisch)
- verdauungsfördernd
- karminativ (gegen Blähungen)
- antimikrobiell (vor allem gegen Bakterien und Pilze)
- östrogen (Phytoöstrogene)
- Milchbildung anregend (Galaktagogum)
Fenchelsamen finden daher Anwendung bei
:
- Magen–Darm-Beschwerden (vor allem Blähungen, Bauchkrämpfen und Flatulenz)
- Atemwegserkrankungen
- Erkältungen
- Husten
- Dreimonatskoliken bei Säuglingen
- Menstruationsbeschwerden
- Beschwerden während der Menopause
- Stillzeit
Was für eine Wirkung hat Fencheltee?
Wie bereits einleitend erwähnt, sind die Wirkungen des Fenchels gut untersucht und zuvor genannte Anwendungsgebiete dabei auch wissenschaftlich anerkannt.
Sowohl die Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) als auch die ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) stützen die nachfolgend noch mal genauer beschriebene Wirkungen.
Magen-Darm-Beschwerden
Fenchel bei Blähungen, Völlegefühl, Flatulenzen & Co.
Für viele Menschen ist Fenchel die erste Heilpflanze, mit der sie in ihrem Leben behandelt werden. Das Kraut stellt nämlich ein beliebtes und wirksames Hausmittel gegen Säuglingsblähungen dar, welche häufig nach der Umstellung von Milch auf feste Nahrung auftreten. Viele Babys erhalten Fencheltee auch zur Behandlung von Dreimonatskoliken.
Fenchel, genauer gesagt dessen Samen, kommen aber auch insgesamt bei Verdauungsproblemen wie krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Flatulenz (Darmwind) und Völlegefühl zum Einsatz.
Um von der Wirkung zu profitieren kann aus den Samen Tee hergestellt oder ein Extrakt gewonnen werden. Verwendung finden dabei sowohl süßer als auch bitterer Fenchel. Als Tee wird der Fenchel auch gern mit anderen verdauungsfördernden Kräutern wie Kümmel, Anis oder Bockshornklee kombiniert.
Fenchel für Frauen
Bei Menstruationsbeschwerden, während der Wechseljahre und in der Stillzeit
Wie bereits erwähnt, wirkt Fenchel entkrampfend, was auch für Frauen mit Menstruationsbeschwerden vorteilhaft sein. Darüber hinaus besitzt die Pflanze jedoch auch eine östrogenartige Wirkung.
Dies könnte ersten Forschungen zufolge bei Wechseljahrsbeschwerden helfen. Aus genanntem Grund wird weiterhin auch der Einsatz als Galaktagogum diskutiert, also als Mittel, welches die Milchbildung während der Stillzeit anregt.
Bei Menstruationsbeschwerden
Zur Linderung von Menstruationsbeschwerden
Menstruationsbeschwerden sind in vielen Fällen auf Kontraktionen der Gebärmutter–Muskulatur zurückzuführen. Oftmals kommt es dadurch vor allem zu Beginn der Periode zu wehenartigen Krämpfen des Unterleibs. Da Fenchelsamen eine entkrampfende Wirkung besitzen, können sie – zumindest bei leichteren Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) – Linderung verschaffen.
Weiterhin könnten womöglich auch die enthaltenen Phytoöstrogene (östrogenartige Pflanzenstoffe) gegen die Symptome des Prämenstruellen Syndroms (pms) helfen. Eine mögliche Ursache von pms ist der Abfall des Östrogenspiegels. Die östrogenartigen Wirkstoffe des Fenchels könnten dem entgegenwirken und somit auch entsprechende Beschwerden lindern.
In den Wechseljahren
Beschwerden im Klimakterium (Wechseljahre)
Vor allem im Iran wird Fenchel bereits seit langem bei Wechseljahrs-Beschwerden eingesetzt. Forschungen scheinen diese Wirkung nun auch wissenschaftlich zu belegen. Fenchel ist nämlich reich an Phytoöstrogenen, also östrogenartigen Pflanzenstoffen, welche in Studien postmenstruale Beschwerden lindern konnten.
Eine weitere Studie beschäftigte sich mit der vaginalen Atrophie (Rückbildung der Scheidenwand), zu der es nach der Menopause kommen kann. Typische Symptome der Vaginalatrophie sind Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Betroffene Frauen erhielten eine Creme mit 5 Prozent Fenchelextrakt. Auch hierbei wurde eine signifikante Verbesserung beobachtet.
Allerdings müssen die Ergebnisse noch in größeren Studien bestätigt werden, um die Anwendung von Fenchel bei Beschwerden während der Wechseljahre zu verifizieren.
Fenchel in der Stillzeit
Zur Anregung der Milchproduktion in der Stillzeit (Galaktagogum)
Auch die womöglich milchbildungsanregende Wirkung des Fenchels wird den pflanzlichen Östrogenen zugeschrieben. Allerdings gibt es hierbei bisher nur wenige wissenschaftlich anerkannte Studien.
Einige kleine Studien legen jedoch nahe, dass Fenchel möglicherweise den Prolaktin–Spiegel erhöht, ein Hormon, welches für die Milchsekretion während der Stillzeit verantwortlich ist. Dadurch soll es die Menge der Muttermilch erhöhen und auch zu einer Gewichtszunahme beim Säugling führen.
Bei Atemwegserkrankungen
Fenchel bei Erkältungen, Husten und anderen Erkrankungen der Atemwege
Die Wirkstoffe im ätherischen Fenchelöl haben eine auswurffördernde und schleimlösende Wirkung und kommen daher als Hustenmittel (genauer: Expektorans) zum Einsatz. Aufgrund der entkrampfenden und schleimlösenden Wirkung kann Fenchelfestsitzenden Bronchial-Schleim lösen und dessen Abtransport aus den Atemwegen fördern.
Darüber hinaus wirkt Fenchel auch leicht entzündungshemmend und antibakteriell. Somit eignet sich der Tee z. B. auch bei Entzündungen des Hals– und Rachenraums. Kinder mit genannten Beschwerden erhalten oftmals Fenchelhonig.
Fenchelhonig bzw. -Sirup hilft vor allem beim sogenannten Katarrh der oberen Luftwege, also bei Schleimhautentzündungen der Atmungsorgane mit einer vermehrten Absonderung von Sekreten. Der Honig eignet sich dabei sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.
Das ätherische Öl hingegen ist nicht für Kinder geeignet und sollte auch während der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Es kommt ebenfalls als schleimlösendes Hustenmittel zum Einsatz und kann bei Erkältungen helfen.
Fenchelsamen oder deren Extrakte sind auch in vielen Erkältungsmitteln wie z. B. Tropfen, Tees oder Pastillen enthalten. Sie werden dabei gern mit anderen Heilkräutern wie etwa Efeu, Anis, Spitzwegerich, Kümmel und/oder Meerrettich kombiniert.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Wie wirkt Fenchel auf den Körper?
Die Samen bzw. Früchte des Fenchels enthalten in etwa 3 bis 8,5 Prozent ätherisches Fenchelöl, welches hauptsächlich trans-Anethol und darüber hinaus auch Fenchon enthält. Beide Wirkstoffe wirken entkrampfend, schleimlösend und auswurffördernd.
Das aus den Samen von bitteren Fenchel gewonnene Öl wird als Bitterfenchelkrautöl bezeichnet und besitzt im Vergleich zum Öl des süßen Fenchels einen höheren Gehalt an Fenchon bei gleichzeitig geringerem Anteil an Anethol.
Was ist in Fenchel enthalten?
Das ätherische Öl des Bitterfenchels enthält folgende Wirkstoffe:
- trans-Anethol (50 bis 75 %)
Dieser Wirkstoff ist für den anisartigen Geschmack sowie wahrscheinlich auch für die krampf- und schleimlösende Wirkung des Fenchels ausschlaggebend. Weiterhin besitzt Anethol krampflösende Eigenschaften, wodurch es auch als auswurfförderndes Hustenmittel (Expektoranz) und Mittel gegen Blähungen (Karminativum) eingesetzt wird. - Fenchon (12 bis 33 %)
Fenchon hat einen bitteren Geschmack, welcher dem Fenchel seine typische Note verleiht. Der Wirkstoff besitzt eine antibakterielle (gegen Bakterien) und fungizide (gegen Pilze) Wirkung, da er das Wachstum dieser Erreger hemmt. Der isolierte Stoff findet unter anderem als Antiseptikum (Desinfektionsmittel) und zur Behandlung von leichteren Atemwegsentzündungen Anwendung. Weiterhin wirkt Fenchon wahrscheinlich auch verdauungsfördernd, entkrampfend und schleimlösend. - Weitere Inhaltsstoffe sind vor allem Estragol (2,5 %), Antioxidantien, Flavonoide, fettes Öl, Cumarine und Terpene.
Roher Fenchel enthält pro 100 Gramm weiterhin folgende Nährstoffe, Vitamine und Mineralien (Prozent des Tagesbedarfs):
- Wasser: 86 Gramm
- Energie: 24 Kilokalorien bzw. 101 kJ
- Calcium: 109 mg (13,6 %)
- Folsäure: 100 μg (50 %)
- Kalium: 494 mg (24,7 %)
- Magnesium: 49 mg (13,1 %)
- Vitamin C: 93 mg (116,3 %)
Einname & Dosierung
Richtige Einnahme von Fenchel-Tee, ätherischem Öl, Extrakten & Co.
Fenchel Tee kann insbesondere bei leichteren Verdauungsproblemen und Menstruationsbeschwerden durchaus hilfreich sein. Beachten Sie jedoch, dass in einigen der Studien, in denen eine medizinische Wirksamkeit nachgewiesen wurden, hochdosierte Fenchelextrakte verwendet wurden. Insbesondere die krampflösende Wirkung konnte erst bei höheren Dosierungen beobachtet werden.
Die tatsächlich hilfreiche Dosierung und Einnahmeart variiert je nach Ursache und verwendetem Präparat. Außerdem fehlt es, vor allem bei einigen Anwendungsgebieten derzeitig noch an wissenschaftlichen Studien, sodass genaue Empfehlungen zur Einnahme und Dosierung von Fenchel hierbei nicht möglich sind.
Bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Bauchkrämpfen sind jedoch folgende Dosierungen üblich:
- Fenchelsamen: 5 bis 7 Gramm
- Fenchel-Samen-Öl: 0,1 bis 0,6 mg
Für Säuglinge mit Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Koliken oder Bauchschmerzen eignet sich niedrig dosierter Fencheltee (2 bis 4 Gramm am Tag). Geben Sie Ihrem Baby jedoch keinesfalls ätherisches Fenchelöl!
Fenchel gegen Erkältungen, Husten, Atemwegserkrankungen und Co. ist in folgenden Darreichungsformen erhältlich:
- Kapseln
- Tinkturen
- Dragees
- Honig bzw. Sirup
- Bonbons
Genannte Produkte enthalten z.B. Trockenextrakte oder ätherisches Fenchelöl und sind bspw. in Reformhäusern, Drogerien oder Supermärkten erhältlich. Oft werden auch Kombinationspräparate mit anderen Heilkräutern angeboten. Fenchel-Honig lässt sich aber z. B. auch mit Fenchel-Öl oder -Tee kombinieren.
Bei Erkältungen und Husten gilt vor allem das Öl des bitteren Fenchels als gut erforscht und wirksam. Bitterfenchel-Öl kann daher als schleimlösendes und entkrampfendes Hustenmittel eingesetzt werden.
Für Entzündungen der oberen Atemwege mit Auswurf eignet sich bei Kindern Fenchelhonig bzw. Fenchelsirup aufgrund des süßen Geschmacks besonders gut.
In Studien, in denen es zu einer signifikanten Verbesserung der Wechseljahrs-Symptome kam, wurden Kapseln zur oralen Einnahme mit ähterischem Fenchelöl bzw. Vaginalcremes verabreicht:
- Klimakteriumsbeschwerden: 8 Wochen lang; 2 Mal am Tag jeweils 100 mg Fenchelextrakt
- Vaginalatrophie: 8 Wochen; 5 g Creme mit 5 Prozent Fenchelextrakt täglich
Fencheltee – Zubereiten
Tee aus Fenchel-Samen selber machen
Zur Zubereitung von einer Tasse Fencheltee benötigen Sie folgende Zutaten:
- 1 TL zerquetschte Fenchelsamen (2-3 Gramm)
- 200 bis 250 ml heißes Wasser (1 Tasse)
Wenn Sie ganze Fenchelsamen nutzen, sollten diese vor der Verwendung angestoßen bzw. zerquetscht werden, sodass die Wirkstoffe austreten können (z. B. mithilfe eines Mörsers). Die Tagesdosis beträgt in etwa 5 bis 7,5 Gramm.
Zubereitung von Fenchel-Tee:
- Geben Sie die Fenchelsamen in eine Tasse
- Übergießen Sie diese mit heißem, jedoch nicht kochendem Wasser. Wenn Sie kochendes Wasser verwenden, geht ein Großteil der Nährstoffe verloren.
- Decken Sie die Tasse ab (z. B. mit einer Untertasse) und lassen Sie den Tee ziehen.
- Die übliche Ziehzeit beträgt in etwa 8 bis 10 Minuten. Der Tee sollte sich bis dahin leicht gelb gefärbt haben.
- Je länger Sie den Tee ziehen lassen, desto stärker wird der Fencheltee. Auch eine Ziehzeit von bis zu 20 Minuten ist nicht unüblich.
Wie bereits erwähnt, kann Fenchel Tee vor allem bei leichteren Beschwerden des Magen-Darm-Trakts oder Unterleibs helfen. Bei stärkeren Schmerzen und Krämpfen sind meist höhere Dosierungen nötig, also bspw. in Form von Kapseln, Tinkturen und Extrakten.
Zur Förderung der Milchbildung wird oftmals sogenannter Stilltee angeboten, welcher in den meisten Fällen neben Fenchel auch andere Kräuter wie z. B. Kümmel und/oder Anis enthält. Die üblich beschriebene Dosierung hierbei beträgt durchschnittlich 2 TL der Teemischung pro Tasse Tee mit einer Ziehzeit von 10 Minuten. Es wird empfohlen, etwa 2 bis 3 Tassen täglich zu trinken.
Ob und inwieweit dies die Milchbildung während der Stillzeit tatsächlich anregt, ist derzeitig jedoch noch Gegenstand laufender Forschungen.
Risiken & Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen hat Fenchel bzw. Fencheltee?
Fenchel ist in den meisten Fällen gut verträglich und risikoarm. Nebenwirkungen können vor allem infolge von allergischen Reaktionen auftreten. Vorsicht ist außerdem bei ätherischen Öl angebracht, da es hierbei einige Risiken und Gegenanzeigen gibt.
Mögliche Nebenwirkungen von Fenchel und Fenchel-Öl sind:
- Atemwegsbeschwerden
- Hautausschlag
- Übelkeit
- Erbrechen
- Kontaktdermatitis
Ist viel Fencheltee ungesund und krebserregend?
In Fenchel-Tee konnten, wie auch in anderen Teesorten, die Stoffe Estragol und Methyleugenol nachgewiesen werden. Aus Tierstudien geht hervor, dass diese Stoffe möglicherweise zu einem erhöhten Krebsrisiko führen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt daher sicherheitshalber eine geringstmögliche Konzentration der Stoffe. Vor allem Säugling, Kinder und Schwangere sollten Fencheltee aus genanntem Grund nicht in zu hohen Dosierungen konsumieren.
Gegenanzeigen (Kontraindikationen)
- Es gibt derzeit keine bekannten Gegenanzeigen für die Samen des Fenchels. Ätherisches Fenchelöl sollte jedoch keinesfalls an Säuglinge und Babys verabreicht werden.
- Da einige Präparate mit Fenchel-Öl Alkohol enthalten, gilt hierbei eine Gegenanzeige für Kinder, Schwangere und trockene Alkoholiker.
- Aufgrund des hohen Zuckergehalts sollten Personen mit Diabetes mellitus außerdem bei Fenchel-Honig vorsichtig sein.
Wechselwirkungen (Interaktionen)
- Wechselwirkungen von Fenchel mit anderen Medikamenten sind derzeitig keine bekannt. Bei hochdosierten Präparaten wurden jedoch vereinzelt Interaktionen mit der Antibabypille beobachtet.
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