Tetanus (Wundstarrkrampf) – ein Überblick über die bakterielle Infektion
Die Erkrankung Wundstarrkrampf, auch als Tetanus in der medizinischen Fachsprache bezeichnet, wird durch bakterielle Erreger ausgelöst. Für eine Infektion verantwortlich ist der Bakterienstamm mit dem Namen Clostridium tetani, der für die Bildung von sogenannten Sporen verantwortlich ist. Dies sind Sporen, die auch außerhalb des Körpers, also ohne einen Wirt, über einen langen Zeitraum überdauern können. Im Boden oder im Kot von Tieren findet man meist diese Arten von Sporen, welche durch Wunden in den menschlichen Körper gelangen können. Dies führt zur Tetanus-Erkrankung, die nicht ansteckend für andere Personen ist.
Bei einer Ansteckung mit dem bakteriellen Erreger geschehen verschiedene Dinge im menschlichen Körper. Es kommt zuallererst zur Produktion von Giftstoffen, Tetanospasmin und Tetanolysin. Diese Giftstoffe können das Herz schädigen und sorgen für die typischen Symptome eines Wundstarrkrampfs. Die Inkubationszeit bei Tetanus lässt sich dabei nicht genau angeben. Es kann sein, dass nach Eindringen der Erreger in den Blutkreislauf bereits nach einigen Tagen ein Wundstarrkrampf auftritt. In anderen Fällen kann es mehrere Wochen dauern, bis sich Symptome zeigen.
Die Giftstoffe bei Tetanus bleiben mehrere Wochen im Körper und solange dauern meist auch die Symptome an. Bei schweren Verläufen kann ein Wundstarrkrampf zum Tod führen. Die Krankheitsfälle von Tetanus sind in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, dank einer umfassenden Impfaufklärung.
Wundstarrkrampf – wie sieht das Krankheitsbild aus?
Wie bereits erwähnt, gelangen die Tetanus-Erreger durch kleine oder größere Wunden in den menschlichen Blutkreislauf. Dann kann es mehrere Tage oder Wochen dauern, bis sich die ersten Symptome zeigen. Ein Wundstarrkrampf kann sich in verschiedenen Formen äußern. Bei einem generalisierten Tetanus zeigen sich die Symptome am gesamten Körper, während bei der lokalen Variante oft nur Beine oder Arme betroffen sind. Teile des Hirns sind bei dem sogenannten zephalen Tetanus betroffen, während die neonatale Form ausschließlich bei Säuglingen auftritt.
Meist zeigt sich ein Tetanus zuerst im Gesicht, wo es zu Muskelkrämpfen und einer Steifheit bestimmter Muskeln kommt. Es fällt schwer, den Mund zu öffnen, was mit einer Verkrampfung der Kaumuskeln zusammenhängt. In diesem Zusammenhang können auch Schluckstörungen auftreten und, sollte die Brustmuskulatur betroffen sein, kann es zu Erstickungsanfällen kommen.
In einem fortgeschrittenen Stadium kommt es meist zu Verkrampfungen im Bereich der Wirbelsäule. Teils sind diese so extrem, dass es zum Bruch der Wirbelkörper kommen kann. Auch Blase oder Darm können betroffen sein und nach einiger Zeit ist das Wasser– oder Kotlassen nicht mehr möglich. Die Folge von einem nicht therapierten Wundstarrkrampf ist in den allermeisten Fällen der Tod, welcher durch die Aussetzung der Atmung oder ein akutes Herzversagen hervorgerufen wird.
Wird Tetanus in einem frühzeitigen Stadium behandelt, liegen die Heilungschancen bei rund 20 Prozent. Aus diesem Grund ist es so wichtig, regelmäßig den Impfstatus gegen Tetanus zu überprüfen und gegebenenfalls eine Auffrischung vornehmen zu lassen. Bei frischen Wunden, welche ein Infektionsrisiko bergen, wird meist direkt eine prophylaktische Tetanus-Impfung vorgenommen.
Impfung gegen Tetanus – wie oft sollte gegen Wundstarrkrampf geimpft werden?
Gerade bei Säuglingen sollte möglichst früh eine Impfung gegen Tetanus-Erreger erfolgen, da diese in der freien Natur oft zu finden sind. Grundsätzlich werden folgende Empfehlungen für eine Impfung gegen Tetanus gegeben:
- Impfung ab 9. Woche
- Impfung ab 13. Woche
- Impfung ab 17. Woche
Letzte Teil-Impfung zwischen 11. und 14. Monat
Eine Auffrischung der Impfung gegen Tetanus wird im Alter zwischen 5 und 6 Jahren sowie zwischen 9 und 17 Jahren empfohlen. Auch danach ist eine regelmäßige Auffrischungs-Impfung notwendig, die im zeitlichen Abstand von zehn Jahren durchgeführt werden sollte.
Bei der Tetanus-Impfung handelt es sich um einen Totimpfstoff, welcher auf einer abgeschwächten Form des Bakterienstamms basiert. Dieser soll den Körper dazu anregen, Antikörper gegen den Tetanus-Erreger zu bilden, um eine spätere Infektion zu verhindern. Im Rahmen der Grundimmunisierung wird in der Regel ein Sechsfachimpfstoff verwendet. Dieser dient zur Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Polio und Hepatitis B. Meist werden die Impfungen im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Kontroll-Termine beim Kinderarzt durchgeführt.
Impfreaktionen und mögliche Komplikationen bei einer Impfung gegen Tetanus
Eine Impfung gegen Tetanus wird generell sehr gut vertragen und ist selten mit Nebenwirkungen verbunden. In der Anfangszeit kann es zu den normalen Impfreaktionen kommen, wie etwa Schwellungen oder Rötungen im Einstichbereich. Eine schmerzhafte Verhärtung kann ebenfalls auftreten und verschwindet nach einiger Zeit von alleine wieder.
Im Rahmen einer Tetanus-Impfung können auch Grippeähnliche Symptome auftreten, wie ein leichter Anstieg der Körpertemperatur oder Kopf– und Gliederschmerzen. Beschwerden des Magen–Darm-Systems und Müdigkeit sind ebenfalls Begleiterscheinungen, die bei einer Impfung gegen Tetanus möglich sind. Auch hohes Fieber, das über 39° ansteigt, stellt nach einer Tetanus-Impfung keinen Grund zur Besorgnis dar. Alle genannten Symptome klingen nach wenigen Tagen wieder ab.
In ganz seltenen Fällen kann es zu etwas schwerwiegenderen Nebenwirkungen kommen. So kann beispielsweise ein Schock ähnlicher Zustand des Kindes eintreten, ebenso wie ein Fieberkrampf. Manche Kinder reagieren auch allergisch gegen bestimmte Inhaltsstoffe, was allerdings auch äußerst selten vorkommt. Generell ist die Tetanus-Impfung sehr gut verträglich.