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Arnika

by Danaae
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Arnika
Pixabay / Hans

Arnika ist eine entzündungshemmende und schmerzstillende Heilpflanze, welche jedoch auch giftig ist und Allergien auslösen kann. Eine Anwendung sollte nur äußerlich erfolgen, bspw. als Salbe, Gel oder Tinktur.

Das Heilkraut hilft vor allem bei Verletzungen wie Prellungen und Schwellungen sowie bei Gelenkbeschwerden wie Arthritis. Worauf Sie bei der Anwendung von Arnica achten sollten, wann Salben und Gels helfen und welche Nebenwirkungen möglich sind, erfahren Sie nachfolgend.

Systematik: Echte Arnika

  • Ordnung: Asternartige (Asterales)
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Tribus: Madieae
  • Gattung: Arnika (Arnica)
  • Art: Arnika
  • Botanische Einordnung: Giftpflanze
  • Wissenschaftlicher Name: Arnica montana L.
  • Synonyme: Echte Arnika; Arnica Montana; Bergwohlverleih

Arnika montana

Echte Arnika (Arnica montana) oder Bergwohlverleih

Die Echte Arnika, oder auch Bergwohlverleih, ist eine Heilpflanze, welche in europäischen Gebirgen wächst und aufgrund ihrer Seltenheit unter Naturschutz steht. Das Heilkraut wird äußerlich bspw. als Tinktur, Salbe oder Gel bei Verletzungen wie etwa Prellungen, Blutergüssen und Verstauchungen sowie bei rheumatischen Gelenkbeschwerden eingesetzt.

arnika , arnica montana , heilpflanze , blume , blüte , pflanze , flora , gelb, Heilpflanze, Heilkraut, Bergwohlverleih, Echte Arnika, Arnica wirkt nachweislich entzündungshemmend, antiseptisch und schmerzlindernd. Die Wirkung der Heilpflanze ist hauptsächlich auf die enthaltenen Sesquiterpenlactone (insb. Helenalin) zurückzuführen.

Die innerliche Anwendung ist nicht zugelassen, da Arnika giftige Wirkstoffe enthält. Entsprechend gehört der Bergwohlverleih zu den Giftpflanzen. Eine Ausnahme bilden jedoch homöopathische Arnika Präparate (Arnica Globuli) welche sehr stark verdünnt und daher nicht toxisch sind.

Allergiker (Korbblütlerallergie) sollten auf die Anwendung verzichten, da Arnika ein hohes Potential für allergische Reaktionen aufweist. Arnica-Zubereitungen sollten außerdem stets verdünnt sein und auch eine Anwendung auf verletzter Haut sollte nicht erfolgen.

Bemerkenswerterweise existieren keine Nachweise dafür, dass Arnika bereits in der Antike verwendet wurde. Auch eine womögliche Beschreibung von Hildegard von Bingen ist umstritten. Erste zuversichtliche Überlieferungen stammen erst aus dem 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde der Bergwohlverleih unter anderem bei rheumatischen Beschwerden, Prellungen, Blutergüssen und VenenEntzündungen eingesetzt.

Weiterhin wurde die Pflanze innerlich als sogenanntes Analeptikum, also als anregendes, belebendes Mittel angewandt und missbräuchlich für Abortionen (Abtreibungen) verwendet. Hierbei sei jedoch angemerkt, dass die in Arnika enthaltenen Sesquiterpenlactone bei einer innerlichen Anwendung das Herz und die Zellen schädigen können und potentiell tödlich sind.

Wissenswert: Johann Wolfgang von Goethe lobte die Heilwirkung von Arnika sehr und wurde oftmals – wie auch vor seinem Tod – mit Aufgüssen behandelt.

Vorkommen & Naturschutz

Arnika gilt als potenziell gefährdet bzw. als vom Aussterben bedroht

Arnika ist sehr selten geworden und gilt in mehreren Ländern als stark gefährdet oder gar als vom Aussterben bedroht. Das Wildvorkommen von Bergwohlverleih wurde nicht nur aufgrund von Sammlern zurückgedrängt, eine viel wichtigere Rolle spielt wohl die Zerstörung von ihrem Lebensraum. Um das Vorkommen zu schonen, ist es daher verboten, sie in der Natur zu pflücken – zumindest insofern keine Erlaubnis vorliegt.

Alternative Arnika-Sorten und -Züchtungen

Ein wichtiger Faktor für das Aussterben von Arnica montana ist auch, dass es sehr schwer ist, die Pflanze anzubauen. Allerdings konnten mittlerweile neue Sorten gezüchtet werden, welche sich für den Feldanbau eignen. Diese Arnika Sorten sollen das Wildvorkommen schonen. Sie heißen Arnica montana L. Arbo und Arnica montana L. Arvita.

Darüber hinaus wurde auch eine andere Subspezies namens Arnica montana L. atlantica gezüchtet, welche ein geringeres Potential für Allergien besitzt.

Wissenswert: Das „L.“ in den wissenschaftlichen Bezeichnungen für Arnika steht für „Linné“. Es ist das Autoren-Kürzel von Carl von Linné, einem schwedischen Naturforscher, welcher die Grundlagen für die moderne botanische Taxonomie (Klassifikationsschema) schuf.

Wirkung & Anwendung

Wirksamkeit und Anwendungsgebiete – Für was ist Arnika gut?

Zu den Inhaltsstoffen von Arnika gehören neben bspw. ätherischen Ölen und Flavonoiden noch die sogenannten Sesquiterpenlactone. Diese sind für die meisten Heilwirkungen der Pflanze verantwortlich jedoch auch potentiell giftig. Die wichtigsten Sesquiterpenlactone in Arnica sind Helenalin und Dihydrohelenalin.

Sesquiterpenlactone schützen die Pflanze unter anderem vor Fressfeinden. Sie haben einen medizinischen Nutzen für Menschen, sind jedoch auch, wie bereits erwähnt, giftig. Eine innerliche Anwendung ist nicht zugelassen und auch bei äußerlichen Verwendungen ist Vorsicht angebracht!

Heilwirkungen von Arnika:

Arthrose Kniegelenksarthrose oder Gonarthrose Knie Bein Schmerzen, Kreuzbandriss, Kreuzbandruptur , Arthrose mit Medikamenten behandeln

Arnika ist z.b. bei arthritischen Gelenkbeschwerden hilfreich

  • Antiphlogistisch (entzündungshemmend)
  • Antiseptisch (gegen Infektionen)
  • Schmerzstillend

Genannte Wirkungen sind nicht ausschließlich auf die Sesquiterpenlactone zurückzuführen, diese sind jedoch der maßgebliche Faktor. Entzündungshemmende Effekte konnten aber z. B. auch bei den in Arnica enthaltenen Triterpendiolen und Flavonoiden bei äußerlicher Anwendung nachgewiesen werden.

Anwendungsgebiete von Arnika:

  • Unkomplizierte (Sport-)Verletzungen – Aufgrund der entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung können Arnika-Gels, -Salben oder -Tinkturen äußerlich bei kleineren Verletzungen wie Prellungen, Verstauchungen und Schwellungen helfen – allerdings sollten die Präparate nicht auf beschädigte Haut appliziert werden.
  • Arthritis – In Studien konnte nachgewiesen werden, dass das verwendete Arnica-Gel Schmerzen lindern, einer Steifheit entgegenwirken und die allgemeine Funktionstüchtigkeit der Gelenke verbessern konnte.
  • Chronisch venöse Insuffizienz – Die venöse Funktion konnte bei Betroffenen in Studien signifikant verbessert werden.

Weiterhin gibt es Berichte dazu, dass das Helenalin das Wachstum von Erregern wie Leishmanien, Trypanosomen und Plasmodien hemmt und zytotoxisch (giftige Wirkung für Zellen) auf verschiedene Tumor-Zellen wirkt.

Zu weiteren Einsatzgebieten von Bergwohlverleih gibt es bisher keine wissenschaftlichen Belege. Auch die Wirkung von homöopathischen Arnika Kügelchen ließ sich in Studien nicht bestätigen.


Einnahme & Dosierung

Richtige Anwendung und Dosierung von Arnika

Eine orale Einnahme wird, wie bereits beschreiben, nicht empfohlen, mit Ausnahme von homöopathischen Kügelchen (Globuli). Für die äußerliche Anwendung von Arnika eignen sich folgende Darreichungsformen:

  • Cremes
  • Salben
  • Tinkturen
  • Gele
  • Tabletten

Folgende Arnica Dosierungen konnten in Studien eine Wirksamkeit zeigen:

  • 25 bis 50 Gramm Bergwohlverleih pro 100 Gramm Gel (Gelenkbeschwerden, Chronisch-venöse Insuffizienz)
  • 10 % Arnika Salbe (für Muskelschmerzen und zur Unterstützung der Heilung nach Operationen)

Um arthritische Beschwerden zu behandeln, ist es beispielsweise möglich, die schmerzenden Gelenke für etwa 3 Wochen lang 2 bis 3 Mal am Tag mit einer Arnika-Creme einzureiben.

Weitere Informationen zu den Arnika Globuli finden Sie in unserem Ratgeber zu den homöopathische Arnika Kügelchen.

Arnica – Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe und Wirkstoffe von Arnica

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen von Bergwohlverleih gehören:

Behandlung Aromatherapie Symptome Lungenschmerzen, Schnupfen Hausmittel gegen Verstopfung

  • Sesquiterpen-Lactone (vor allem Helenalin und 11α,13-Dihydrohelenalin) – wichtigste Wirkstoffe
  • Flavonoide (Pflanzenfarbstoffe) und Triterpendioleentzündungshemmende Wirkung
  • Weitere Terpene (Hauptbestandteil von ätherischen Ölen) und Terpenoide (z. B. Thymol, Thymolmethylether, Azulen)
  • Phenolcarbonsäuren (Chlorogensäure)
  • Cumarine (Vitamin-K-Antagonisten)

Die Inhaltsstoffe von Arnica variieren je nach Herkunft. Mitteleuropäische Pflanzen sind zum Beispiel reich an Helenalin, während spanische Arnika ein hohes Gehalt an Dihydrohelenalin aufweist.


Wissenschaftliche Studien

Klinische Studien zur Wirksamkeit von Arnika

Bisher wurden nur wenige klinische Studien durchgeführt, welche die Wirksamkeit von Arnika belegen konnten. Allerdings scheinen die Wirkungen aufgrund von Befunden in In-vitro-Studien durchaus plausibel.

Beispiele für Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien, welche die Heilwirkung von Arnica belegen konnten, sind:

  • Signifikante Verbesserung von der venösen Funktion bei Patienten mir einer chronisch-venösen Insuffizienz im Vergleich zu der Placebo-Gruppe (25 Gramm Bergwohlverleih-Tinktur pro 100 Gramm – Doppelblinde randomisierte Studie)
  • Ein Arnika-Gel konnte bei Arthritis-Beschwerden eine gleich gute Wirkung wie ein 5-prozentiges Ibuprofen-Gel zeigen (50 Gramm Arnika-Tinktur pro 100 Gramm Gel – Doppelblinde randomisierte Studie)
  • In weiteren, kleineren Studien konnten Arnika-Salben Muskelschmerzen nach einer sportlichen Betätigung lindern. Weiterhin konnten positive Auswirkungen bei der Behandlung nach Lidkorrektur-Operationen beobachtet werden (zehn-prozentige Bergwohlverleih-Salbe).
Gut zu wissen: In den meisten Studien mussten einige Probanden die Studie aufgrund von allergischen Reaktionen vorzeitig beenden!

Die in Arnica enthaltenen Sesquiterpenlactone haben insgesamt folgende Wirkungen:

  • Antibakteriell (gegen Bakterien)
  • Entzündungshemmend
  • Antitumoral (gegen Tumore)
  • Migräne-hemmend
  • Antileukämisch (gegen Leukämie)
  • Immunmodulierend (Immunsuppression – & stimulation)

Risiken & Nebenwirkungen

Risiken und Nebenwirkungen von Arnika montana – Ist Arnika giftig?

Arnika gehört zu den Giftpflanzen und kann bei innerlicher Anwendung unter anderem zu Magenschmerzen, Durchfall und Erbrechen führen. In hohen Dosierungen ist Bergwohlverleih sogar potentiell tödlich. Daher wird heutzutage streng von einer innerlichen Anwendung abgeraten.

Bei einer innerlichen Anwendung kann Arnika zu folgenden teils äußerst schwerwiegenden Nebenwirkungen und Auswirkungen führen:

Zu Vergiftungen kann es kommen, wenn große Mengen der Pflanze gegessen oder auch kleinere Mengen von konzentrierten Arnika-Präparaten eingenommen werden.

Gut zu wissen: Zwar enthalten auch viele homöopathische Globuli (Kügelchen) Arnika, allerdings sind diese nicht giftig und können daher problemlos oral eingenommen werden. Hierbei wurde die Heilpflanze nämlich so stark verdünnt, dass die Wirkstoffe nur geringfügig bis gar nicht nachweisbar sind. Somit besteht keinerlei Gefahr für Nebenwirkungen.

Arnika Allergie

Arnika-Allergie seltener als gedacht – Vorsicht jedoch bei Korbblütler-AllergieTyp-IV-Allergie (Kontaktdermatitis mit verzögerter Reaktion)

Arnika kann bei Personen mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern wie eben Bergwohlverleih oder aber Beifuß, Kamille und Sonnenblumensamen, zu allergischen Reaktionen führen. Betroffene sollten also auf eine äußerliche Anwendung verzichten und Arnica keinesfalls innerlich einnehmen.

Leiden Sie an einer Allergie, ist es insgesamt ratsam, vor der Anwendung von Arnika Ihren Arzt zu Rate zu ziehen.

Arnika kann zu einer Kontaktallergie bzw. zu folgenden allergischen Reaktionen führen:

(Symptome des allergischen Kontaktekzems bzw. der allergiebedingten Kontaktdermatitis)

Behandlung Allergietest Allergologe

  • Erythem (Hautrötung)
  • Schwellung
  • Bläschenbildung
  • Pappeln (Knötchen)
  • Schuppung

Meistens kommt es zunächst zu nässenden Hautrötungen und einer Bläschenbildung, gefolgt von einer trockenen Schuppung der Haut.

Eine Allergie gegen Arnika kann schon bei der ersten Anwendung auftreten, die Symptome treten dabei verzögert frühstens 12, meist jedoch etwa 24 bis 72 nach dem Kontakt zum Allergen (Arnica) auf. Es kommt allerdings seltener zu Allergien, als früher angenommen wurde. Bei einer klinischen Studie kam es bei unter 2 % der Probanden zu allergischen Reaktionen.

Außerdem ist das allergene Potential auch von der Herkunft der Pflanze abhängig. Verantwortlich für die allergischen Reaktionen sind in erster Linie die Helenaline und deren Ester, welche sich vor allem in den Blüten von mitteleuropäischen Bergwohlverleih befinden. Die Spanische Arnika-Variante besitzt hingegen kein oder kaum ein allergisches Potential.


Gegenanzeigen & Wechselwirkungen

Kontraindikationen und Wechselwirkung von Arnika – Worauf achten?

Arnika darf nicht verwendet werden, wenn eine Kontraindikation (Gegenanzeige) besteht oder es zu Wechselwirkungen (Interaktionen mit anderen Medikamenten) kommen könnte.

Zu den Gegenanzeigen von Arnika gehören:

  • Innerliche Anwendung – Von einer innerlichen Anwendung wird aufgrund der Toxizität von Bergwohlverleih abgeraten. Bei hohen Dosierungen kann es zu teils schweren Nebenwirkungen kommen.
  • (Korbblütler-) Allergie – Leiden Sie an Allergien, sollten Sie vor der Anwendung von Arnika Ihren Arzt um Rat fragen
  • Beschädigte und sensible Haut – Applizieren Sie die Präparate nicht auf beschädige Haut (z. B. offene Wunden oder gereizte Haut) oder sensible Bereiche wie Schleimhäute oder Augen, da es anderenfalls zu Reizungen oder auch zu einer Blasenbildung und ähnlichem kommen kann.
  • Herzprobleme – Auch Personen mit Herzproblemen wie etwa Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen wird wegen der Giftigkeit und den entsprechenden, möglichen Nebenwirkungen von einer Anwendung von Arnica abgeraten.
  • Verdauungsprobleme – Bergwohlverleih kann das Verdauungssystem reizen. Insbesondere Personen, welche an chronischen MagenDarmErkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, sollten auf die Anwendung verzichten.

Wird Arnika zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen, kann es zu Wechselwirkungen zwischen den Wirkstoffen kommen.

Hierbei gibt es keine ausreichenden Belege; aufgrund von Indizien sollten jedoch Personen, welche Gerinnungshemmer (Antikoagulantien) oder Blutverdünner (Thrombozytenaggregationshemmer) einnehmen, von der gleichzeitige Anwendung von Bergwohlverleih-Mitteln absehen. Hierzu gehören:

Das Heilkraut kann nämlich möglicherweise die Blutgerinnung hemmen und daher die Wirkung der Medikamente beeinträchtigen. Dies könnte das Risiko für Blutungen und Blutergüsse erhöhen.

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