Was ist die akute Gastritis?
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Eine Akute Gastritis kann durch zahlreiche verschiedene Ursachen ausgelöst werden, so beispielsweise durch große Alkoholmengen, verdorbene Lebensmittel u.v.m. Auch eine extreme Stresssituation kann der Auslöser sein. Die Bezeichnung Gastritis kommt aus dem Griechischen, sie steht für eine Magenschleimhautentzündung.
Man kann sich das so vorstellen: Der Magen ist ein Beutel, welcher innen rundum mit einer robusten Schleimhaut ausgekleidet ist. Diese schützt die Außenwand vor dem aggressiven Verhalten der im Inneren befindlichen Säure, welche für den ersten Verdauungsschritt sowie die Desinfektion verantwortlich ist. Wurde die Schleimschicht jedoch durch äußere Einwirkungen beschädigt oder gereizt, kann sie ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen. Die Säure greift ebenfalls die Magenwand an, was eine Entzündung – akute Gastritis genannt – derselben hervorruft.
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Magenschleimhautentzündung
Die akute Gastritis kann zum einen nur in verschiedenen Teilen des Magens zum Vorschein kommen, zum anderen ebenfalls im gesamten Innenbereich.
Das Krankheitsbild tritt in sehr unterschiedlichen Formen auf und auch die Ursachen einer akuten Gastritis könnten diverser nicht sein. Ist die Magenschleimhautentzündung nicht chronisch, ist sie in der Regel nur von geringer Dauer. Eine zweifelsfreie Diagnose dieser Erkrankung kann ausschließlich von einem Arzt durch eine Magenspiegelung, die sogenannte Gastroskopie, gestellt werden. Dabei wird eine Art Schlauch (Endoskop) über Mund und Speiseröhre in den Magen eingeführt, wodurch die Magenschleimhaut von außen erkennbar wird.
Gleichzeitig lassen sich auf diesem Wege auch Gewebeproben entnehmen (Biopsie), welche hernach in einem Labor genauer untersucht werden können. Diese beiden Verfahrensweisen dienen nicht nur der Feststellung einer akuten Gastritis, sondern zudem auch eventuell anderer Ursachen wie beispielsweise ein Geschwür oder Krebs im Magenbereich.
Aufgrund der Tatsache, dass in vielen Fällen auch ein übermäßiger, sowohl körperlicher als auch psychischer, Stress zu einer akuten Gastritis führen kann, sollte man starke Beanspruchungen in diesen Bereichen vermeiden. Wer sich fit genug fühlt, kann durchaus leichte sportliche Tätigkeiten betreiben. Leistungssport hingegen kommt nicht in Frage.
Ursachen & Auslöser
Häufige Ursachen für eine akute Gastritis sind:
- Bakterien
- erforderliche Therapie durch Bestrahlung
- extreme Alkoholexzesse
- häufiger Verzehr scharfer Gewürze
- hoher Kaffeekonsum
- körperlich starke Belastung (z.B. Verbrennungen
- Kreislaufschock
- Leistungssport)
- Lebensmittelvergiftung
- Medikamente
- die sehr häufig oder hochdosiert eingenommen werden (z.B. Aspirin
- Kortison)
- Pilze(z.B. HefepilzCandidaalbicans)
- Psychische Belastung (z.B. erheblicher Stress)
- starker Nikotinkonsum
- versehentliches Schlucken von Laugen oder Säuren
- Viren(z.B. Herpesoder Zytomegalie).
Ist man an einer akuten Gastritis erkrankt, empfiehlt es sich in jedem Falle, die Zufuhr von sämtlichen weiteren Reizmitteln zu unterlassen. Hierzu gehören in jedem Fall scharf gewürzte Nahrungsmittel, der Genuss von Kaffee, Alkohol und Zigaretten sowie die Einnahme von nicht unbedingt benötigten Medikamenten. Meist lässt sich selbst am besten feststellen, ob man sich in einer starken Stresssituation befindet. Der schnelle Erfolg einer Therapie hängt stark von einer Umstellung der Lebensweise sowie Ernährung ab.
Ansteckend sind die meisten Arten einer Magenschleimhautentzündung nicht. Eine Ausnahme bildet der Typ B, welcher durch Helicobacter pylori Bakterien entsteht. Diese führen jedoch äußerst selten zu einer akuten Gastritis. Wissenschaftler haben festgestellt, dass dieses Bakterium – oftmals schon bei Kindern – in den Mägen von Millionen Menschen aufzufinden ist.
Einzig Typ B, welcher äußerst selten vorkommt, ist also ansteckend. Eine Übertragung erfolgt in der Regel über den Kot. Ein sehr gründliches Händewaschen nach dem Toilettengang ist erforderlich, da ansonsten eine Festsetzung der Keime an den Händen möglich ist. In der Folge können sich diese zum Beispiel bei der Berührung von Nahrungsmitteln sowie einem direkten Mundkontakt leicht in den Verdauungstrakt eines anderen Menschen einschleichen.
Symptome & Anzeichen
In den meisten Fällen treten die sehr unterschiedlichen Symptome einer akuten Gastritis sehr plötzlich auf. Die einzelnen Beschwerden erscheinen in der Regel gemeinsam, was häufig das Wohlbefinden des Erkrankten stark einschränkt.
Typische Symptome für die Magenschleimhautentzündung sind zum Beispiel:
- allgemeines Übelkeitsgefühl
- Appetitlosigkeit
- Blähungen
- druckempfindlicher Magen
- Erbrechen
- häufiges Aufstoßen
- wonach ein sehr unangenehmer Geschmack im Mundverbleibt
- heftige Rückenschmerzen
- starke Magenschmerzen
- ungewöhnliches Völlegefühl
In den meisten Fällen sind die vorbezeichneten Symptome einer akuten Gastritis besonders nach einer Mahlzeit in stärkerem Maße vorhanden. Ein selbständiges Erkennen dieser Krankheit ist sehr schwierig, da eine Vielzahl anderer Erkrankungen wie beispielsweise Zwölffingerdarm– und Magengeschwür, Reizmagen, Refluxkrankheit oder Magenkrebs die gleichen Beschwerden auslösen. Im Zweifelsfalle empfiehlt sich in jedem Fall das Aufsuchen eines Arztes, insbesondere wenn die oben genannten Symptome von Blut im Stuhl oder Erbrochenem begleitet werden.
Chronische Gastritis
Menschen, die sich gerne an der frischen Luft aufhalten, können ruhig lange erholsame Spaziergänge unternehmen. Bekanntermaßen wirken sich diese positiv auf Körper und Seele aus, so dass man gleichzeitig zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.
Da eine Magenschleimhautentzündung oftmals keinerlei Schmerzen mit sich bringt, nicht selten sogar völlig symptomfrei verläuft, wird sie über einen langen Zeitraum hinweg nicht einmal entdeckt. Später ist es auch für einen Arzt sehr schwer, eine chronische Gastritis überhaupt zu erkennen, denn sie tritt meist durch indifferente Beschwerden in Erscheinung.
Entsteht eine chronische Magenschleimhautentzündung durch ein Angreifen des eigenen Körpers, spricht man vom Typ A dieser Krankheit. Sind Bakterien wie beispielsweise Helicobacter pylori der Auslöser, fällt dies unter die Bezeichnung Typ B. Typ C steht für eine chemische Gastritis, welche durch die Einnahme bestimmter Arzneimittel und einem Gallenrücklauf aus dem Zwölffingerdarm entstehen kann.
Behandlung & Therapie
Hat der Arzt eine akute Gastritis festgestellt, kommen zunächst einmal allgemeine Maßnahmen zur Anwendung. So sollte bei der gewohnten Ernährung unbedingt auf gebratenes, fettes oder scharfes Essen verzichtet werden. In den ersten ein bis zwei Tagen kann es zur Beruhigung der entzündeten Magenschleimhaut nützlich sein, gänzlich auf Nahrungsmittel zu verzichten.
Sollte dies nicht möglich sein, sollte man ausschließlich leichte Kost zu sich nehmen. Das gilt ebenfalls für die darauffolgenden Tage. Als gut verdauliche Lebensmittel haben sich beispielsweise geriebene Äpfel, Haferschleim und Zwieback erwiesen. Begleitend ist eine erhöhte Zunahme von Flüssigkeiten sehr wichtig, wofür sich am besten Wasser oder bestimmte milde Tees eignen.
Finger weg von Alkohol, Kaffee, kohlensäurehaltigen Getränken sowie Säften, welche einen hohen Gehalt an Säure aufweisen. Gleichfalls sollte man das Rauchen einstellen. Ebenso wie vorbezeichnete Nahrungsmittel und Flüssigkeiten reizt Nikotin den bereits angegriffenen Magen zusätzlich und verzögert damit die Dauer der Heilung.
Zu den häufig von einem Arzt verschriebenen Mitteln bei der Diagnose einer akuten Gastritis gehören Antazida, Antihistaminika, Prokinetika sowie Protonenpumpenhemmer wie Omeprazol und Pantoprazol. Wie lange diese Medikamente eingenommen werden müssen, ist von Fall zu Fall unterschiedlich.
Tipps & Hausmittel
Können Hausmittel gegen eine Gastritis helfen?
Kamille sowie Scharfgarbe, gleichfalls in Form von Tee eingenommen, töten Keime wirkungsvoll ab und hemmen Entzündungen. Geschroteter Leinsamen sorgt für einen Schutzfilm auf der Magenschleimhaut, der dieser die benötigte Ruhe und Erholung verschafft.
Als hilfreich kann sich ebenfalls die Einnahme von mehreren kleinen Mahlzeiten erweisen sowie langsames und gründliches Kauen der Nahrung. Blähende Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte sollten zunächst vom Speiseplan gestrichen werden, da diese eine zusätzliche Belastung des Magens darstellen.