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Dialyse

by Danaae
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Was ist eine Dialyse (Blutwäsche)?

Unsere Nieren reinigen etwa 300 Mal am Tag unser Blut. Ist die Nierenfunktion jedoch gestört, sammeln sich immer mehr Giftstoffe im Blut an. Da dies ernste gesundheitliche Folgen hat, muss das Blut in einem solchen Fall regelmäßig mit Hilfe einer Dialyse, auch Blutwäsche genannt, gereinigt werden.

Weltweit gibt es über 3.000.000 Patienten, die unter chronischem Nierenversagen leiden. Die meisten von ihnen sind auf eine lebensrettende Dialyse angewiesen. Die gängisten Dialyseverfahren sind die Hämodialyse und die Peritonealdialyse.

Was ist eine Dialyse?

Als Dialyse oder auch Blutwäsche wird in der Medizin ein Blutreinigungsverfahren bezeichnet, welches vor allem bei Patienten, die unter Nierenversagen (Niereninsuffizienz), eingesetzt wird. Bei Betroffenen können wichtige Nierenfunktionen wie die Entgiftung des Körpers sowie auch die Regelung des Säure-Basen-Haushalts und des Wasserhaushalts nicht mehr von den Nieren selbst übernommen werden.

Darüber hinaus kann eine Dialyse auch bei einer Vergiftung (Intoxikation) lebensrettend sein.

Personen, die an einer Niereninsuffizienz leiden, haben an sich nur zwei Möglichkeiten; und zwar einerseits eine Nierentransplantation und andererseits die Dialyse. Hierbei sei angemerkt, dass die Wartezeit für eine Spendenniere sehr hoch ist und Patienten durchschnittlich 6 Jahre auf eine Nierentransplantation warten müssen. Somit ist die Dialyse die mit Abstand am häufigsten eingesetzte Behandlung bei Nierenversagen.

Die wichtigsten Dialyseverfahren sind dabei die sogenannte Hämodialyse („künstliche Niere„) und die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse). Beide Verfahren dienen dem selben Zweck, und zwar die lebenswichtigen Aufgaben der Nieren zu übernehmen und vor allem das Blut von Schadstoffen zu reinigen.

Blutwäsche – Wann nötig?

Wann ist eine Dialyse nötig? Gründe (Indikationen) für eine Blutwäsche

Eine Dialyse ist dann nötig, wenn eine künstliche Reinigung des Blutes erfolgen muss, da die Nieren dies nicht selbst übernehmen können. Das Verfahren kann sowohl akut als auch langfristig eingesetzt werden.

Indikationen einer Dialyse bzw. Gründe für die Blutwäsche sind:

  • Nierenversagen (Niereninsuffizienz)
    Die Dialyse wird bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung als langfristige Therapie eingesetzt. Bei einem chronischen Nierenversagen ist die Dialyse zusammen mit der Transplantation die wichtigste Nierenersatztherapie. Auch bei akuter Niereninsuffizienz stellt das Verfahren eine wichtige Behandlungsmöglichkeit dar.
  • Vergiftung (Intoxikation)
    Eine Dialyse kann auch bei bestimmten Vergiftungen lebensrettend sein. Hat sich ein Patient mit einer Substanz vergiftet, welche dialysierbar ist (wie z. B. Methanol oder das Antidepressivum Lithium), kann das Blut des Betroffenen mithilfe einer Dialyse vom Giftstoff gereinigt werden.

AEIOU-Regel

Dialyse Indikation und die AEIOU-Regel

Die Indikation einer Dialyse lässt sich anhand der sogenannten AEIOU-Regel bestimmen. Die Vokale stehen dabei für:Niereninsuffizienz nierenschmerzen abgeschätzte Glomeruläre Filtrationsrate eGFR

  • Azidose
  • Elektrolytentgleisung
  • Intoxikation
  • Oedeme / Overload
  • Urämie

Eine wichtige Dialyse Indikation ist die metabolische Azidose, also die Übersäuerung des Blutes, welche Stoffwechsel-bedingt ist. Zu den häufigsten Ursachen zählen eine Unterernährung, eine chronische Niereninsuffizienz und eine Vergiftung mit sauren Substanzen wie etwa Acetylsalicylsäure.

Indiziert ist eine Dialyse auch bei einer Elektrolytentgleisung – vor allem bei einer Hypokaliämie, also ein Kaliumüberschuss im Blut. Diese Elektrolytstörung kann lebensgefährlich sein und geht typischerweise mit einer Azidose einher.

Einen weiteren Grund für eine Dialyse kann eine Intoxikation (Vergiftung) darstellen. Die Verfahren, die hierbei eingesetzt werden, sind die Hämodialyse oder die Hämoperfusion. Allerdings lassen sich nur Vergiftungen mit bestimmten Stoffen mittels Dialyse behandeln. Die Giftstoffe (Toxine) müssen nämlich klein genug sein, um durch die Membran filtiert werden zu können. Zu diesen Giftstoffen zählen z. B. Lithium, Salizylsäure, Ethylenglykol, Valproat oder Methanol.

Bei einer fortschreitenden Nierenfunktionsstörung kann es zu einer „Überwässerung“ des Körpers, also zu Ödemen (Wassereinlagerungen) wie etwa einem Hirnödemen oder Lungenödem kommen. Es ist der Dialyse zu verdanken, dass dies heutzutage sehr selten geworden ist.

Eine weitere Indikation für eine Dialyse stellt eine klinisch relevante Urämie dar. Urämie bedeutet wörtlich übersetzt „Urin im Blut“. Bei betroffenen Patienten enthält das Blut also vermehrt harnpflichtige Substanzen. Verursacht wird die Urämie durch eine unzureichende Nierenfunktion. Befinden sich schädliche Harnbestandteile wie Urämietoxine oder Nephrotoxine in erhöhter Konzentration im Blut, kann dies zu diversen Komplikationen führen.


Dialyseverfahren

Welche Arten und Formen der Dialyse gibt es?

Es existieren verschiedene Formen der Dialyse, welche das Blut auf unterschiedliche Art und Weise von Schadstoffen reinigen:

  • Hämodialyse (mit Shunt)
  • Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse)
  • Hämoperfusion (bei Intoxikation)
  • Hämofiltration
  • Hämodiafiltration

Bei einer gestörten Nierenfunktion sind vor allem die Hämodialyse und die Peritonealdialyse relevant. Eine Hämoperfusion findet bei akuten Vergiftungen Anwendung.


Peritonealdialyse vs. Hämodialyse

Hämodialyse oder Peritonealdialyse – Unterschiede, Vorteile und Nachteile

Sowohl die Hämodialyse als auch die Peritonealdialyse haben ein Ziel: das Blut des Patienten von Schadstoffen zu reinigen. Während das Blut bei der Hämodialyse außerhalb des Körpers mit Hilfe eines Dialysegeräts gereinigt wird, nutzt die Peritonealdialyse das Bauchfell als körpereigenen Filter für die Blutwäsche. Beide Dialyseverfahren haben dabei sowohl Vorteile als auch Nachteile.


Vorteile & Nachteile

Vorteile und Nachteile der Dialyseverfahren

Peritonealdialyse-Patienten haben meistens mehr Freiheiten: sie können die Dialyse selbst zu Hause durchführen und müssen auch keine ganz so strenge Ernährung einhalten. Somit ist es auch deutlich einfacher, seiner Arbeit und seinen Hobbys nachzugehen oder gar in den Urlaub zu fahren. Dafür haben Betroffene aber auch ein hohes Maß an Eigenverantwortung.

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Hämodialyse / Anna Frodesiak, 03, CC0 1.0

Theoretisch kann auch eine Hämodialyse zu Hause durchgeführt werden, doch dafür benötigt es erst eine intensive Schulung. Nur etwa 500 Personen in Deutschland führen die Hämodialyse, die zudem genügend Platz in der Wohnung benötigt, zu Hause durch. Der Umgang mit der Peritonealdialyse hingegen ist meistens innerhalb weniger Tage erlernt.

Für die Hämodialyse müssen Betroffene üblicherweise 3 Mal wöchentlich für ca. 3 bis 5 Stunden in ein Dialysezentrum. Nicht wenige Menschen bevorzugen es jedoch, während der Blutwäsche medizinisch betreut zu werden.

Bei der Peritonealdialyse (CAPD) müssen Patienten mehrmals am Tag selbstständig die Beutel wechseln und nur ca. alle 5-6 Wochen zum Arzt. Der zeitliche Aufwand für den Beutel-Wechsel beträgt in etwa 1 bis 2 Stunden täglich. Hierbei müssen zudem strenge Hygienemaßnahme befolgt werden.

Es gibt aber auch die Automatisierte Peritonealdialyse (APD), bei der ein Gerät (Cycler), den Wechsel des Beutels übernimmt.

Bei der Peritonealdialyse wird das Blut somit kontinuierlich gereinigt. Bei der Hämodialyse erfolgt die Blutreinigung hingegen „stoßweise“, was den Kreislauf belasten kann. Viele Hämodialyse-Patienten beschweren sich außerdem über Nebenwirkungen wie Übelkeit und Müdigkeit nach der Blutreinigung.

Insgesamt ist eine Hämodialyse bei Patienten mit einer Herzschwäche kontraindiziert. Die Peritonealdialyse wiederum darf nicht bei Patienten, die früher einmal eine größere Bauchoperation hatten, angewandt werden. Auch bei chronischen Darmerkrankungen oder sehr schweren Nierenstörungen kann eine Bauchfelldialyse problematisch sein. In genannten Fällen muss also zwangsläufig auf die Alternative zugegriffen werden.


Katheter vs. Shunt

Hämodialyse mit Shunt oder Peritonealdialyse mit Katheter?Behandlung Shunt

Für die Peritonealdialyse ist im Vorhinein ein etwa 30-minütiger Eingriff für die Setzung des Dialysekatheters nötig. Je nach OP-Verfahren kann es bis zu 14 Tage dauern, bis der Katheter verwendet werden kann.

Für die Hämodialyse benötigen Patienten wiederum einen Dialyse-Shunt. Nachdem der Shunt eingesetzt wurde, braucht es noch mal 4 bis 6 Wochen, bis die Hämodialyse durchgeführt werden kann.

Dafür ist die Infektionsgefahr bei einem Shunt deutlich geringer. So können Hämodialyse-Patienten z. B. problemlos baden und schwimmen. Insgesamt müssen Patienten mit einem Dialysekatheter, etwa beim Beutel-Wechsel, strikte Hygienemaßnahmen befolgen.


Wechsel empfehlenswert

Zuerst Bauchfelldialyse, danach Hämodialyse

Auch in ihrer Effektivität und Wirksamkeit sind beide Verfahren vergleichbar: Während die Peritonealdialyse in den ersten 3 Jahren etwas bessere Ergebnisse zeigt, wird sie nach durchschnittlich 5 Jahren der Anwendung von der Hämodialyse überholt. Nach etwa 5 Jahren vernarbt das Bauchfell nämlich zunehmend, sodass auch die filtrierende Wirkung abnimmt.

Es ist daher oft empfehlenswert, sich in den ersten Jahren für eine Peritonealdialyse zu entscheiden und dann später zur Hämodialyse hin zu wechseln.

Die Hämodialyse

Hämodialyse (HD) – Blutwäsche mit Shunt

Die Hämodialyse ist das am häufigsten eingesetzte Dialyseverfahren bei Patienten mit einer gestörten Nierenfunktion. Hierbei übernimmt ein Dialysegerät die lebenswichtigen Funktionen der Niere und reinigt das Blut außerhalb des Körpers. Daher wird das Verfahren häufig auch als „künstliche Niere“ bezeichnet.

Das Verfahren wird sowohl bei akutem als auch bei chronischem Nierenversagen eingesetzt und eignet sich darüber hinaus auch zur Behandlung bestimmter Vergiftungen.

Dialyse, Hämodialyse, Blutwäsche, Blutreiningung, Nierninsuffizienz, NierenversagenDer wichtigste Bestandteil des Dialysegeräts ist der sogenannte Dialysator, also die Membran, die das Blut filtert und dabei Schadstoffe aus ihm entfernt.

Die Hämodialyse beruht auf dem physikalischen Osmose-Prinzip. Befindet sich also auf der einen Seite der Membran (Filter) des Dialysegeräts Stoffe in einer höheren Konzentration als auf der anderen Seite, werden diese durch die Membran gelassen, bis die Konzentration der Substanzen auf beiden Seiten ausgeglichen ist (Osmose).

Hierfür wird eine spezielle Flüssigkeit (Dialysat) verwendet. Da das Dialysat andere Stoffe als das Blut enthält, kann es durch die Membran Schadstoffe wie Blutsalze und harnpflichtige Substanzen aus dem Blut entfernen. Die Giftstoffe wandern dabei also vom Blut in das Dialysat.

Auch das Gegenteil ist jedoch möglich: Während der Dialyse lässt sich das Blut auch mit erwünschten bzw. benötigten Stoffen anreichern.

Für die Blutreinigung mittels Hämodialyse müssen die Patienten üblicherweise drei Mal wöchentlich in ein Dialysezentrum. Die Dauer der Blutwäsche beträgt dabei jeweils etwa 4 bis 5 Stunden. Eine Hämodialyse ist somit recht zeitaufwendig und kann daher zu Einschränkungen im Beruf und Alltag führen.


Dialyse Shunt

Hämodialyse mit Shunt (Cimino-Shunt)

Für die Hämodialyse muss Patienten regelmäßig viel Blut entnommen und nach dem Reinigen wieder zugeführt werden. Solch häufige Einstrichen schaden jedoch den Blutgefäßen, welche bei chronischen Nierenproblemen ohnehin schon eine dünne und verletzliche Wand vorweisen.

Aus diesem Grund erhalten Hämodialyse-Patienten in den meisten Fällen einen sogenannten Cimino-Shunt. Hierbei wird künstlich ein Kurzschluss zwischen einer Vene und einer Arterie geschaffen. Ziel des Verfahrens ist es, die Gefäßwände dicker und stabiler zu machen, um regelmäßige Einstiche zu ermöglichen.

Funktion und Wirkung vom Dialyse Shunt
In Arterien herrscht ein höherer Blutdruck als in Venen. Werden eine Arterie und eine Vene kurzgeschlossen, erhöht sich auch in der entsprechenden Vene der Druck. Mit der Zeit passt sich die Vene an den Zustand an: die Gefäßwand verdickt sich und kann nun regelmäßig angestochen werden.

Der Dialyse Shunt, auch arte­riovenöse Fistel genannt, wird unter lokaler Betäubung üblicherweise am Unterarm des Patienten geschaffen. Bei Rechtshändern wird in der Regel der linke Arm verwendet und bei Linkshändern der rechte.

Bis die Gefäßwand der Vene die benötigte Dicke erreicht hat, erfolgt die Hämodialyse dabei mittels Katheter. Hierbei wird meist ein Hals-Katheter angelegt, da dieser einen Zugang zu den zentralen Venen des Körpers ermöglicht (Vorhofkatheter).


Vorteile & Nachteile

Vor- & Nachteile von einem Dialyse Shunt

Ein Dialyse Shunt hat verschiedene Vorteile gegenüber eines Vorhofkatheters. So ist etwa das Risiko einer Infektion deutlich geringer. Außerdem ist die Hämodialyse mittels Shunt auch weitaus effektiver. In der selben Zeit lässt sich mittels Shunt ca. die 2 bis 3-fache Menge an Blut reinigen (dialysieren). Darüber hinaus können Dialyse-Patienten mit einem Shunt auch problemlos baden und schwimmen.

Ein Nachteil vom Shunt ist, dass sich dieser nicht direkt verwenden lässt. Es benötigt etwa 4 bis 6 Wochen (manchmal auch bis zu 8 Wochen), bis die Vene den benötigten Zustand erreicht hat.

Kontraindiziert ist ein Shunt bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche). In diesem Fall kann also kein Shunt angelegt werden, da dies das Herz der Patienten zu sehr belasten würde.


Die Peritonealdialyse

Bauchfelldialyse oder Peritonealdialyse (PD) mit Dialysekatheter

Bei der Peritonealdialyse wird das Bauchfell (Peritoneum) des Patienten für die Blutwäsche verwendet. Das Bauchfell ist eine halb durchlässige, relativ gut durchblutete Haut bzw. Membran, welche die Organe des Bauchraums umgibt.

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Peritonealdialyse / Wikimedia Commons

Der besondere Aufbau des Bauchfells erlaubt es, dieses als eine Art Filter für die Blutwäsche zu verwenden. Hierbei übernimmt also das Bauchfell mit Hilfe einer speziellen Flüssigkeit die Filterfunktion und nicht eine Maschine, wie es bei der Hämodialyse der Fall ist. Aus diesem Grund bietet eine Peritonealdialyse, wie bereits beschrieben, auch mehr Freiheiten.

Für die Bauchfelldialyse muss zunächst ein Dialysekatheter angelegt werden. Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und dauert in etwa 30 Minuten. Der Katheter wird anschließend mit zwei Beuteln (Einlauf und Auslauf) verbunden.

Je nachdem, welche Operationsmethode gewählt wurde, kann es bis zu 2 Wochen dauern, bis der Dialysekatheter verwendet werden kann. Außerdem bedarf es zunächst einer Schulung, bis Betroffene vollständig mit der Handhabung vertraut sind. PD-Patienten müssen weiterhin alle 4 bis 6 Wochen Kontrolltermine beim Nephrologen (Nierenarzt) wahrnehmen.

Der Einlauf enthält eine spezielle Flüssigkeit (Dialysat), welche durch den Katheter in die Bauchhöhle eingebracht wird.

Die Peritonealdialyse beruht, wie auch die Hämodialyse, auf dem Prinzip der Osmose bzw. Diffusion, also dem natürlichen Ausgleich von Konzentrationsunterschieden in Flüssigkeiten, die durch eine Membran getrennt sind. Durch die unterschiedliche Konzentration der Stoffe im Blut und im Dialysat wandern also ausgewählte Stoffe durch die Bauchfell-Membran.

Auf diese Weise können unerwünschte Substanzen wie Harnstoff und Toxine aus dem Blut herausgefiltert werden. Wichtige Proteine oder Blutzellen sind hingegen zu groß und gelangen daher nicht durch den körpereigenen Filter. Gleichzeitig gibt das Dialysat aber auch erwünschte Stoffe wie etwa Elektrolyte an das Blut des Patienten ab.


PD-Verfahren

Es gibt unterschiedliche Verfahren der Peritonealdialyse:

  • Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse (CAPD)
  • Apparative Peritonealdialyse (APD)
  • Intermittierende Peritonealdialyse (NIPD)
  • Kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse (CCPD)

Unterschiede zwischen der CAPD, APD, NIPD und CCPD:

  • Bei der CAPD müssen die Patienten drei bis vier Mal am Tag einen Beutelwechsel durchführen.
  • Bei der APD übernimmt ein Gerät, der sogenannte PD-Cycler, diese Aufgabe. Dies kann z. B. Nachts erfolgen.
  • Bei der NIPD schließt der Patient seinen Katheter für 8 Stunden an den Cycler an, welcher dann den Austausch des Dialysats übernimmt.
  • Wechselt der Patient zusätzlich zur NIPD auch selbst tagsüber den Beutel, spricht man von der CCPD.

FAQ – Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Dialyse.


Dialyse – Lebenserwartung?

Wie lange lebt man noch als Dialysepatient?

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Anna Frodesiak, Dialysis – arm – 01, CC0 1.0

Ist eine Dialyse notwendig, bedeutet dies, das Betroffene unter einer fortgeschrittenen Nierenfunktionsstörung leiden. Aus diesem Grund haben Dialyse-Patienten auch eine geringere Lebenserwartung als gesunde Menschen.

Die Lebenserwartung bei Dialysepatienten kann um 20 Jahre verkürzt sein und somit bei Männern bei etwa 77 Jahren und bei Frauen bei durchschnittlich 82 liegen.

Ohne lebensrettende Maßnahmen wie die Dialyse würden Patienten mit einer Niereninsuffizienz allerdings innerhalb von kürzester Zeit sterben.


Dialyse – Wie oft?

Wie oft muss eine Dialyse erfolgen?

Wie oft die Dialyse stattfindet, hängt vom Dialyseverfahren ab:

  • Bei der Hämodialyse müssen Patienten meistens 3 Mal in der Woche für 4 bis 5 Stunden in das Dialysezentrum. Nach einer intensiven Schulung ist es theoretisch auch möglich, die Hämodialyse zu Hause durchzuführen.
  • Bei der Peritonealdialyse findet die Dialyse kontinuierlich statt. Patienten müssen dafür mehrmals täglich einen Beutewechsel vornehmen, was jeweils etwa 20 bis 30 Minuten dauert (APD). Es gibt auch eine spezielle Maschine, welche den Wechsel vornehmen kann (CAPD).

Blutwäsche – Arbeit?

Dialyse & Arbeit – Kann ich als Dialysepatient arbeiten?

Patienten, die auf eine Dialyse angewiesen sind, sind sowohl zeitlich und räumlich als auch körperlich eingeschränkt. Eine Teilzeitarbeit ist meist möglich, Vollzeitstellen hingegen können problematisch sein.

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Dialysezentrum / Виталий Поспелов, Hemodialysis machine INNOVA, CC BY-SA 3.0

Vor allem die Hämodialyse ist sehr zeitaufwendig: Patienten müssen etwa 3 Mal pro Woche für 4-5 Stunden in das Dialysezentrum. Schon alleine aus diesem Grund ist das Ausüben einer Vollzeitstelle eher unrealistisch. Darüber hinaus fühlen sich viele Patienten nach der Blutwäsche schwach oder sie leiden an Nebenwirkungen. Dialysezentren bietet jedoch verschiedene Öffnungszeiten an, sodass sich die Blutreinigung zeitlich an die Arbeit anpassen lässt.

Patienten mit einer Peritonealdialyse sind zeitlich flexibler. Sie müssen aber regelmäßig einen Beutelwechsel durchführen. Dies ist theoretisch auch auf der Arbeit möglich, insofern ein geschützter und sauberer Raum verfügbar ist.

Darüber hinaus sollten Dialyse-Patienten auf schwere, körperliche Arbeiten verzichten. Auch Nachtarbeit, Wechselschichten, Zeitdruck, Akkordarbeit oder Umwelteinflüsse wie Kälte, Bässe, Staub und Gase sind zu vermeiden.


Weiterführende Infos

Weiterführende Informationen zum Thema Dialyse finden Sie außerdem in folgenden Ratgebern:

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