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Goldrute

by Danaae

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Die Goldrute ist eine Heilpflanze mit einer harntreibenden Wirkung, welche vor allem zur Durchspülung, also zur Erhöhung der Urinmenge, bei leichten Harnwegsbeschwerden zum Einsatz kommt.

Hierzu kann das Kraut bspw. als Tee getrunken oder in Form von Tropfen und Tabletten innerlich eingenommen werden. Ernste Nebenwirkungen sind derzeit keine bekannt, die Einnahme kann jedoch zu MagenDarm-Beschwerden führen.

Echte Goldrute

Systematik und Steckbrief der Echten Goldrute

  • Ordnung: Asternartige (Asterales)
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Tribus: Astereae
  • Gattung: Goldruten (Solidago)
  • Art: Echte Goldrute
  • Synonyme: Gemeine Goldrute; Gewöhnliche Goldrute; Petrusstab; Fuchsschwanz; Ungsengkraut; Heidnisch Wundkraut
  • Wissenschaftlicher Name: Solidago virgaurea L. (Synonyme: Amphiraphis leiocarpa; Solidago cantonensis; Doria virgaurea)

Heilwirkung der Goldrute

Die Gewöhnliche Goldrute als Heilpflanze – Solidago virgaurea

Die Goldrute ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler, welche einerseits aufgrund ihrer Heilwirkung geschätzt wird, andererseits jedoch auch ein invasives und somit unbeliebtes Kraut darstellt.

Als Heilpflanze findet aber vor allem die in Mitteleuropa heimische Echte Goldrute Verwendung. Sie wirkt in erster Linie diuretisch, also harntreibend, und ist in zahlreichen Nieren– und Blasentees zur Durchspülungstherapie enthalten.

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Riesengoldrute

Zwar ist die Studienlage noch unzureichend, nach derzeitigem Kenntnisstand kann die Goldrute jedoch bei bei leichten Erkrankungen der ableitenden Harnwege bzw. bei ersten Anzeichen einer Blasenentzündung verwendet werden sowie auch zur Vorbeugung von Harnsteinen und Nierengries.

Genutzt wird dabei vor allem das Kraut der Echten Goldrute, u.a. auch Gewöhnliche oder Gemeine Goldrute genannt. Weitere Trivialnamen der Pflanze sind z.B. Heidnisch Wundkraut, Ungsengkraut oder Petrusstab.

Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts wird darüber hinaus auch die Riesengoldrute (auch Stolzer Heinrich, Hohe oder Späte Goldrute genannt) auf ähnliche Weise verwendet. Allerdings ist diese weniger gut erforscht und außerdem nicht-heimisch.

Goldruten fanden bereits im Mittelalter zu Heilzwecken Anwendung, wurden damals jedoch vor allem als Wundheilmittel verwendet. Zu beachten ist jedoch, dass in verschiedenen Schriften aus dieser Zeit die Bezeichnung „Solidago“ oftmals für den Beinwell stand; wie etwa im medizinischen Werk „Physica“ der Universalgelehrten Äbtissin Hildegard von Bingen.

Heutzutage ist das Goldrutenrkaut in vielen Kräutertees enthalten, oftmals in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie Birke, Echinacea, Brennnessel und/oder Hagebutte. Die Goldrute ist aber z.B. auch in Form von Tabletten, Kapseln, Dragees und Tropfen erhältlich, welche zumeist Extrakte, Pulver oder Tinkturen des Krauts enthalten.

Die Einnahme gilt in den meisten Fällen als unbedenklich, bestimmten Personengruppen wird jedoch von der Verwendung abgeraten. Dies gilt insbesondere für Personen, welche an schweren Herz– oder NierenErkrankungen leiden. Vorsicht ist zudem bei einer Korbblütler-Allergie angebracht. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen vor allem MagenDarm-Beschwerden und Überempfindlichkeitsreaktionen.


Verwendung & Arten

Wofür kann die Goldrute verwendet werden?

Die Goldrute findet vor allem als Heilpflanze Verwendung, genauer als harntreibendes Mittel bei leichteren Harnwegsbeschwerden. Als veraltet gilt hingegen die Verwendung der Pflanze als Wundkraut, wie es im Mittelalter üblich war.

Illustration aus Otto Wilhelm Thomé: „Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz“, Gera 1885

Illustration aus Otto Wilhelm Thomé: „Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz“, Gera 1885

Darüber hinaus kann die Echte Goldrute aufgrund des recht hohen Gehalts an Flavonoiden auch zum Färben von Baumwolle und Wolle genutzt werden. Aus den Blättern und Stängeln der Goldruten lässt sich je nach Beize und Konzentration ein braunroter bis goldener Farbstoff gewinnen.

Weiterhin wird die Goldrute als Gartenpflanze verwendet, wobei einige Arten der Gattung sehr invasiv sind und bekämpft werden sollten. Die Echte Goldrute ist aber einheimisch und wird oftmals in Naturnahen Ökogärten gepflanzt.

Verwendung der Goldrute

  • Heilpflanze
  • Farbstoff
  • Gartenpflanze

Neophyt oder heimisch?

Ist die Goldrute heimisch oder ein Neophyt?

Die Pflanzengattung der Goldruten beinhaltet verschiedene Arten, von denen manche einheimisch sind und andere als Neophyten gelten, also als nicht-heimische, invasive Pflanzen, welche sich rasch verbreiten und heimische Gewächse verdrängen können.

Die Gewöhnliche bzw. Echte Goldrute ist jedoch in Mitteleuropa heimisch und stellt ein gern gesehenes Gewächs in Naturgärten dar. Als invasiv bzw. Neophyten gelten hingegen die Kanadische und die Riesen-Goldrute. Diese sollten zur Bekämpfung vor der Blütezeit einschließlich ihres Wurzelsystems ausgerissen werden.

Neophyten bzw. nicht einheimische, invasive Goldruten-Arten sind:

  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Riesengoldrute (Solidago gigantea)

Synonyme der Riesen-Goldrute sind Stolzer Heinrich, Hohe und Späte Goldrute.


Verwechslungsgefahr

Verwechslung – Kann man Goldrute verwechseln?

Es besteht zwar eine gewisse Gefahr, die Echte Goldrute mit anderen Pflanzen zu verwechseln, hierbei handelt es sich jedoch hauptsächlich um zwei andere Arten der selben Pflanzengattung, welche eine sehr ähnliche Wirkung haben und zwar die Riesengoldrute und die Kanadische Goldrute.

Als deutlich leichter von der Gewöhnlichen Goldrute zu unterscheiden gilt das Beifußblättrige Traubenkraut, welches allerdings bei Verwechslung ein hohes Risiko für Allergien birgt. Die auch als Ambrosia-Beifuß bezeichnete Pflanze kann außerdem zu einer Kreuzallergie mit der Goldrute sowie auch anderen Gewächsen wie Arnika oder Kamille führen.


Goldrute als Heilpflanze

Die Gemeine Goldrute als Heilkraut

Wie bereits einleitend erwähnt, findet in erster Linie die Echte bzw. Gemeine Goldrute als Heilpflanze Anwendung sowie eher neuerdings auch die Riesengoldrute. Verwendet wird dabei das Kraut genannter Arten, also die oberirdischen Teile der Pflanzen.

Verwendete Pflanzenteile und Definition

Die Arzneidroge der Goldrute wird wie folgt definiert: teezeit , tee , goldrute tee , teeblätter , flach liegen , kräutertee ,

  • Echtes Goldrutenkraut (Virgaureae herba)
    • Beschreibung: die oberirdischen Teile der Echten Goldrute (Solidago virgaurea), welche während der Blütezeit gesammelt werden
    • Anmerkung: Das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur) fordert einen Mindestgehalt an Flavonoiden
    • Synonyme: Goldwundkraut, Heidnisch Wundkraut bzw.
      Herba Solidaginis virgaureae, Herba Consolidae aureae, Solidaginis virgaureae herba

Darreichungen, Präparate und Produkte

Das getrocknete Goldruten-Kraut wird typischerweise als Kräutertee bzw. Aufguss eingenommen, kann aber auch zu Tinkturen, Extrakten und Pulver weiterverarbeitet werden. Goldruten-Tropfen bestehen meist aus Destillaten wie Extrakten oder Tinkturen, während Kapseln, Tabletten und Dragees oft pulverisiertes Goldrutenkraut enthalten.

Zubereitungen der Goldrute

  • getrocknetes Kraut
  • Extrakte (Flüssig- und Trocken-Extrakte)
  • Tinkturen
  • Pulver

Präparate und Produkte

  • Tees
  • Kapseln
  • Tabletten
  • Dragees
  • Tropfen

Handelsnamen

Handelsnamen von Goldruten-Präparaten sind z.B.:

  • Akutur Spag.Tropfen von PEKANA
  • AMAVITA Nieren- und Blasendragées
  • Coop Vitality Nieren- und Blasendragées
  • Nieren- und Blasendragées S: Hänseler AG
  • Sidroga® Blasen-Nieren-Spültee
  • Sidroga Instant Blasen– & Nierentee, Pulver
  • SUN STORE Nieren- und Blasendrageés
  • Swidro Nieren- und Blasendragées
  • Goldrutenkraut Tee (Riesengoldrutenkraut)
  • Goldrutenkraut Riesen Tee
  • SIDROGA Riesengoldrutenkraut Filterbeutel

Alternative Medizin & Homöopathie

Die Goldrute findet auch in der Alternativen bzw. Anthroposophischen Medizin Anwendung. In der Homöopathie wird die Pflanze unter ihrem wissenschaftlichen Namen Solidago virgaurea bei Erkrankungen der Leber, Bauchspeicheldrüse und Galle verwendet.

Anthroposophische und homöopathische Goldrutenpräparate sind z.B.:

  • Aquilinum comp. Globuli
  • Ceres Nieren-Blase-Komplex Tropfen/Urtinktur
  • Dr. Reckeweg® R64 Nephralbin Tropfen
  • OMIDA® Nieren- und Blasentropfen
  • Phönix Raphanus sativus comp.
  • Renelix®, Tropfen

Anwendung & Wirkung

Anwendungsgebiete – Für was ist die Goldrute gut?

Das Goldruten-Kraut wirkt harntreibend (diuretisch); die Wirkstoffe der Pflanze regen also die Nieren dazu an, mehr Flüssigkeit auszuscheiden. Dadurch werden die ableitenden Harnwege – also die Blase, Harnleiter und Harnröhre – vermehrt durchgespült und Keime besser ausgeschwemmt.

Nach derzeitigem Kenntnisstand kann die Heilpflanze somit zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege bzw. bei leichten Harnwegsbeschwerden sowie zur Durchspülung und Vorbeugung bei Harnsteinen und Nierengries eingesetzt werden.

Sie können die Goldrute anwenden, wenn Sie leichte Anzeichen einer Harnwegsinfektion oder Blasenentzündung bemerken, also beispielsweise ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen, einen vermehrten Harndrang und/oder einen unangenehmen Urin-Geruch.

Leiden Sie jedoch unter starken Beschwerden bzw. bestehen Ihre Symptome auch während der Goldruten-Therapie weiterhin an, ist ärztlicher Rat einzuholen.

Tipp: Möchten Sie die Goldrute zur Durchspülung der Harnwege verwenden, ist es wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Trinken Sie während der Behandlung also genügend Wasser oder ungesüßten Kräutertee, um die vermehrte Durchspülung der Organe zu gewährleisten.

Darüber hinaus scheint die Goldrute Laboruntersuchungen zufolge auch leicht krampflösend und entzündungshemmend zu wirken; diese Eigenschaften gelten jedoch als weniger gesichert als die harntreibende Wirkung der Pflanze.


Anwendungsgebiete

Medizinisch anerkannte Anwendungen der Goldrute

  • Leichte Harnwegsbeschwerden (zur Erhöhung der Urinmenge)
  • Zur Durchspülung bei:
    • Entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege
    • Harnsteine
    • Nierengries
  • zur Vorbeugung bei:
  • unterstützende Behandlung bei bakteriellen Infekten der Harnwege

Nierensteine, Nierenschmerzen, Ultaschall, SonographieWirkungen der Goldrute

  • diuretisch (harntreibend)
  • schwach spasmolytisch (krampflösend)
  • antiphlogistisch (entzündungshemmend)

Genannte Anwendungen sind von der Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel), dem ESCOP (Dachverband nationaler europäischer Gesellschaften für Phytotherapie) und/oder dem HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) anerkannt.

Wirkt die Goldrute harntreibend?

Zwar liegen derzeit keine ausreichenden Daten aus Studien vor, dennoch scheint die harntreibende Wirkung der Goldrute plausibel.

Gemäß der Kommission E eignet sich das Goldrutenkraut zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Harnwegserkrankungen, Harnsteinen und Nierengrieß sowie zur Vorbeugung von Nierengrieß und Harnsteinen.

Auch der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) äußert sich ähnlich, ergänzt jedoch noch die unterstützende Behandlung bei bakteriellen Harnwegsinfektionen.

Der HMPC, also der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) stuft die Goldrute als traditionelles pflanzliches Arzneimittel bei leichten Harnwegsbeschwerden ein.

Das bedeutet, dass die Wirkung des Goldrutenkrauts trotz unzureichender Nachweise aus Studien plausibel erscheint und die Heilpflanze seit mindestens 30 Jahren (davon 15 Jahren in der EU) sicher auf diese Weise verwendet wurde.

Die Behandlung mit traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln bedarf außerdem keiner ärztlichen Überwachung. Vor der Anwendung der Goldrute sollten ernste Ursachen von einem Arzt bzw. einer Ärztin ausgeschlossen worden sein.


Wirksamkeit & Studien

Studien zur Goldrute – Wissenschaftliche Belege zur Wirksamkeit

Es gibt verschiedene Untersuchungen zur Goldrute, welche unter anderem eine harntreibende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung zeigen. Bei den meisten davon handelt es sich jedoch um Labor- und Tierstudien, welche sich nicht auf den Menschen übertragen lassen.

Gemeine Goldrute

Ivar Leidus, Bombus cryptarum – Solidago virgaurea – Keila, CC BY-SA 4.0

Es liegen aber auch fünf Studien an Menschen vor, bei denen die Anzahl der Probanden zwischen 22 und 1487 schwankte. Diese erfüllen allerdings nicht die Standards, welche nötig sind, um die Wirksamkeit der Goldrute wissenschaftlich belegen zu können.

Genannte Studien waren offen, nicht-kontrolliert und nicht-randomisiert. Das heißt, es fehlte an Kontroll- bzw. Vergleichs-Gruppen, die Probanden wurden nicht per Zufallsprinzip ausgewählt und die Teilnehmer sowie Mitarbeiter wussten, welche Therapie sie die Probanden erhalten.

Neben den bereits genannten Mängeln fehlen in vielen der Studien auch Ein- und Ausschluss-Kriterien, Darstellungen der statistischen Methoden sowie Informationen über Studienabbrüche. Auf der Grundlage der veröffentlichten Ergebnisse lässt sich somit nicht mit Sicherheit sagen, welche Wirkung die Goldrute auf die Gesundheit hat.

In mehreren Tier- und Laborstudien konnten aber folgende Wirkungen nachgewiesen werden:

  • harntreibend
  • entzündungshemmend
  • antioxidativ
  • schmerzlindernd
  • krampflösend
  • antibakteriell
  • antimykotisch
  • krebshemmend
  • immunmodulatorisch

Ob und inwiefern genannte Wirkungen sich auch auf den Menschen übertragen lassen, ist unklar. Die Aussagekraft der Effekte konnte bisher nicht durch klinische Studien bestätigt werden. Aufgrund der langjährigen Erfahrung sowie der Inhaltsstoffe der Pflanze erscheint eine harntreibende und ggf. auch entzündungshemmende sowie schmerzlindernde Wirkung allerdings plausibel.

Die langjährige Verwendung der Goldrute zur Erhöhung des Harnvolumens, insbesondere bei entzündlichen Harnwegsinfekten und Nierensteinen sowie Nierengries, ist gut dokumentiert. Das Heilkraut wird bereits seit mehreren Jahrzehnten nachweislich auf genannte Weise verwendet. Unklar ist derzeit noch, welche Mechanismen genau für die diuretische Wirkung der Goldrute verantwortlich sein sollen.


Einnahme & Dosierung

Goldrute richtig einnehmen und dosieren

Die Einnahmeweise und Dosierung der Goldrute variieren je nach verwendetem Produkt. Alle Präparate werden jedoch oral, also über den Mund, eingenommen. Erhältlich ist die Goldrute in verschiedenen Darreichungen, etwa als Tee, Tabletten, Kapseln, Tropfen und Dragees.

Medizinisch anerkannte Darreichungsformen der Goldrute sind:

 teezeit , tee , goldrute tee , teeblätter , flach liegen , kräutertee ,

  • Getrocknetes und zerkleinertes Goldrutenkraut
  • Trocken-Extrakt (DEV 5-7:1; Extraktionsmittel: Ethanol/Wasser 30 – 60 %)
  • Flüssig-Extrakt (DEV 1:1; Extraktionsmittel: Ethanol/Wasser 25%)
  • Tinktur (DEV 1:5; Extraktionsmittel: Ethanol/Wasser 45%)

DEV = Drogen-Extrakt-Verhältnis

Das getrocknete und zerkleinerte Goldrutenkraut wird zumeist als Tee bzw. Aufguss eingenommen. Flüssigextrakte und Tinkturen sind hingegen i.d.R. als Tropfen erhältlich, während Trocken-Extrakte in Tabletten und Kapseln enthalten sind.

Halten Sie sich bei der Einnahme an die Angaben der Packungsbeilage bzw. an die von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin empfohlene Dosis. Die nachfolgend genannten Dosierungen entsprechen den Empfehlungen des HMPC.

Einnahme Hinweise

  • Altersbeschränkung: Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen
  • Anwendungsdauer: Traditionell wird Goldrute über einen Zeitraum von 2 bis 4 Wochen lang angewendet
  • Zu beachten: Bestehen Ihre Beschwerden während der Therapie weiter bzw. verschlimmern sich diese, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
  • Art der Anwendung: oral (über den Mund)
  • Anmerkung: Während der Behandlung ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten

Goldruten Tee – Zubereitung

Goldrutentee selber machen

Für die Zubereitung von Goldruten-Tee kann das Kraut der Echten oder der Riesen-Goldrute verwendet werden. Pro Tasse werden etwa 3,5 Gramm, also ca. 2 Teelöffel des Krauts benötigt. Die Tagesdosis beträgt maximal 14 Gramm am Tag und sollte ohne ärztliche Rücksprache nicht überschritten werden.

Dosierung von Goldruten-Tee:

  • Einzeldosis: 3,5 g Goldrutenkraut
  • Häufigkeit: 2 bis 4 mal am Tag
  • Tagesdosis: 7 bis 14 Gramm

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Es wird empfohlen, etwa 2 bis 4 Tassen Goldrutentee am Tag unabhängig von der Tageszeit und Mahlzeit zu trinken. Nehmen Sie den Kräutertee ohne ärztliche Zustimmung nicht länger als eine Woche lang ein. Achten Sie während der Anwendung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Zubereitung des Goldruten-Tees:

  • Goldruten-Kraut: etwa 3,5 g (ca. 2 TL)
  • Wasser: mit einer Tasse (ca. 150 ml) heißem Wasser übergießen
  • Ziehzeit: 10 Minuten ziehen lassen und Kräuter abseihen
  • Häufigkeit: 2 bis 4 Tassen Goldrutentee am Tag trinken

Extrakte & Tinkturen

Einnahme und Dosierung von Goldruten Tropfen, Tabletten, Kapseln & Co.

Empfohlene Dosierungen der zuvor aufgelisteten Extrakte und Tinkturen sind:

Flüssigextrakt

  • Einzeldosis: 0,5 bis 2 ml
  • Häufigkeit: 3 Mal am Tag
  • Tagesdosis: 1,5 bis 6 ml

Nehmen Sie das Goldruten-Flüssigextrakt drei Mal am Tag, also morgens, mittags und abends ein. Geben Sie die Tropfen dafür entweder pur unter die Zunge oder verdünnen Sie diese mit etwas Wasser.

Trocken-Extrakt

  • Einzeldosis: 350 bis 450 mg
  • Häufigkeit: 3 mal täglich
  • Tagesdosis: 1050 bis 1350 mg

Trocken-Extrakte sind meist in Form von Filmtabletten, Kapseln oder Dragees erhältlich. Die in den einzelnen Tabletten bzw. Kapseln enthaltene Wirkstoffkonzentration variiert, halten Sie sich daher bei der Einnahme an die Packungsbeilage des Produkts.

Präparate, welche pro Tablette 300 mg Goldruten-Trocken-Extrakt enthalten, werden also bspw. 3 bis 4 Mal am Tag eingenommen, während z.B. Hartkapseln mit je 424,8 Gramm Trockenextrakt drei Mal am Tag nach der Mahlzeit mit etwas Flüssigkeit einzunehmen sind.

Tinktur

  • Einzeldosis: 0,5 bis 2 ml
  • Häufigkeit: 3 mal täglich
  • Tagesdosis: 1,5 bis 6 ml

Sie können die Goldruten-Tinktur unverdünnt einnehmen oder bei Bedarf in Wasser oder Saft untermischen. Die Einnahme erfolgt dreimal täglich, also morgens mittags und abends.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe der Gemeinen Goldrute (Solidago virgaurea)

Im Kraut der Echten Goldrute sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:

  • Flavonoide sowie deren Glykoside (ca. 1-2%)
    • Quercetin
    • Kaempferol
    • Astragalin
    • Rutin
    • Antocyanidine (Cyanidin-Derivate)
  • Triterpensaponine vom Typ der Oleanane (bis zu 2%),
    • Polygalasäure als Triterpengrundkörper (Virgaureasaponine B, C, D, E)
  • Phenolglykoside (Salicylbenzoatderivate)
    • Leiocarposid (bis 1,7 %)
    • Virgaureosid A
  • Phenolsäuren
    • Kaffeesäure
    • Chlorogensäure (0,2 – 0,4 %)
    • Ferulasäure
    • Synapinsäure
    • Vanillinsäure
  • Ätherisches Öl (bis 0,5 %)
    • γ-Cadinen (40-60 %)
    • β-Pinen
    • Myrcen
    • Limonen
    • Sabinen
    • Germacren D

Nach derzeitigem Kenntnisstand scheint die Wirkung der Goldrute nicht auf einen Inhaltsstoff zurückzuführen zu sein, sondern auf ein Zusammenspiel verschiedener Wirkstoffe. Wichtig erscheinen vor allem die Flavonoide und das Phenolglykosid Leiocarposid sowie ggf. auch die Triterpensaponine.

Gewöhnliche Goldrute

Kristian Peters — Fabelfroh 07:55, 13 February 2007 (UTC), Solidago virgaurea frucht, CC BY-SA 3.0

Die Goldrute enthält etwa 1 bis 2 Prozent Flavonoide, deren wichtigster Bestandteil Rutin ist. Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, welche in zahlreichen Pflanzen vorkommen und in der Medizin u.a. aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung bedeutsam sind. Das in der Goldrute wichtigste Flavonoid, Rutin, wirkte in Studien außerdem antioxidativ und entzündungshemmend.

Einen weiteren, nach derzeitigem Kenntnisstand wichtigen Wirkstoff der Goldrute, stellen die Phenoglykoside dar, welche wahrscheinlich zusammen mit den Flavonoiden für die harntreibende Wirkung der Pflanze verantwortlich sind.

Darüber hinaus enthält das Goldrutenkraut bis zu 2 Prozent Triterpensaponine. Hierbei handelt es sich um Naturstoffe, welche einen wichtigen Platz unter den für die Wirksamkeit wichtigen Inhaltsstoffen vieler Heilpflanzen einnehmen. Da ihre Strukturen sehr vielfältig sind, variieren auch die möglichen Wirkungen der Triterpensaponine. Unter anderem konnten in Studien jedoch vor allem harntreibende und entzündungshemmende Wirkungen beobachtet werden.

Des Weiteren sind mit etwa 0,5 Prozent geringe Mengen an ätherischem Öl enthalten, wobei γ-Cadinen mit 40 bis 60 % den Hauptanteil des Öls ausmacht.


Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist die Goldrute giftig?

Aus den vorliegenden Daten gehen keine Bedenken bezüglich einer möglichen schädlichen Wirkung der Goldrute unter herkömmlichen Verwendungsbedingungen vor. Mögliche Nebenwirkungen sind vor allem Überempfindlichkeitsreaktionen bzw. Allergien sowie leichtere Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen.

Symptom Campylobacter Magenkrämpfe Hausmittel gegen Bauchschmerzen Amöben, Magenschleimhautentzündung; Gastritis; Magenentzündung; Magenkatarrh

Mögliche Nebenwirkungen der Goldrute sind z.B. Magen-Darm-Beschwerden

Nebenwirkungen der Goldrute sind:

Die Häufigkeit genannter Nebenwirkungen ist nicht bekannt. Treten bei Ihnen andere unerwünschte Wirkungen auf, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.

Zwei Studien, welche nach der Markteinführung der verwendeten Präparate durchgeführt wurden (Post-Marketing Studien), zeigten eine sehr gute Verträglichkeit. Die Probanden wurden hierbei über 2 bis 4 Wochen behandelt. 97 bis 98 Prozent der Teilnehmer vertrugen das Präparat gut. Festgestellt wurde lediglich ein Fall einer unerheblichen Nebenwirkung, und zwar Sodbrennen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Kommt es während der Behandlung zu einer oder mehrerer der folgenden Beschwerden, ist ein Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen:


Gegenanzeige & Wechselwirkung

Goldrute – Gegenanzeigen (Kontraindikation)

In folgenden Fällen sollte die Goldrute nicht bzw. nur nach ärztlichem Rat eingenommen werden:

  • Überempfindlichkeiten und Allergien
    • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
    • Allergie gegen Korbblütler
    • ggf. Latex-Allergie
  • Gesundheitszustände, bei denen eine reduzierte Flüssigkeitszufuhr empfohlen wird; z.B.
    • Ödeme (Wasseransammlungen im Körper) aufgrund von einer Nierenfunktionsstörung oder Herzschwäche

Die Goldrute ist bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff bzw. bei einer Korbblütler-Allergie kontraindiziert. Eine Gegenanzeige besteht darüber hinaus bei Personen, denen empfohlen wird, auf eine reduzierte Zufuhr von Flüssigkeiten zu achten.

Hierzu zählen Wasseransammlungen (Ödeme), welche infolge von schweren Funktionsstörungen der Niere oder eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zurückzuführen sind.

Darüber hinaus wird auch folgenden Personengruppen aufgrund mangelnder Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit von der Einnahme der Goldrute abgeraten:

  • Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren
  • Schwangere und stillende Frauen

Da keine Daten zur Anwendung bei Kindern vorliegen, wird die Verwendung bei Kindern unter 12 Jahren aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen. Auch schwangere und stillende Frauen sollten mangels vorliegender Daten über eine mögliche Schädigung des Ungeborenen bzw. Säuglings auf die Anwendung verzichten.

Einige Tinkturen und Extrakte enthalten außerdem Alkohol (Ethanol), weshalb diese auch bei weiteren Personengruppen wie etwa alkoholkranken Menschen kontraindiziert sind.

Allergie gegen Goldrute

Behandlung AllergologieDa es sich bei der Goldrute um eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler handelt, besteht bei einer entsprechenden Allergie ein gewisses Risiko.

Darüber hinaus deuten neuere Studien darauf hin, dass auch zwischen Latex und der Goldrute eine Kreuzallergie bestehen könnte. So wurde bei drei Personen, welche beruflich mit der Goldrute arbeiteten eine Kreuzaktivität zwischen der Goldrute und Latex immunologisch nachgewiesen.

Wechselwirkungen der Goldrute

Wechselwirkungen zwischen der Goldrute und anderen Arzneien sind derzeit keine bekannt. Allerdings wird davon abgeraten, die Heilpflanze zusammen mit Medikamenten aus der Gruppe der Diuretika („Wassertabletten“) einzunehmen, da es anderenfalls zu einer zu starken harntreibenden Wirkung kommen könnte.


Quellen & Verweise

  • Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen; Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008.
  • W. Blaschek: Wichtel – Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis; 6. Auflage Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2016

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