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Birke

by Danaae

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Ob als Maibaum, zur Holzgewinnung oder als Zierpflanze – die Birke ist eine vielseitig verwendbare Pflanze, aus welcher zahlreiche Produkte gewonnen werden können. In der Medizin finden vor allem die Blätter, die Rinde und der Birkensaft Verwendung.

Extrakte, Tees und Pulver können zur Durchspülung der Harnwege eingenommen werden und auch bei rheumatischen Beschwerden helfen. Ernste Nebenwirkungen sind keine bekannt, allerdings muss in bestimmten Fällen auf die Anwendung verzichtet werden.

Steckbrief: Birke

  • Systematik: Kerneudikotyledonen; Rosiden; Eurosiden I
  • Ordnung: Buchenartige (Fagales)
  • Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
  • Wissenschaftlicher Name: Betula L.
  • Gattung: Birken
  • Medizinisch genutzte Arten: Hänge-Birke (Betula pendula); Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Unterfamilie: Betuloideae
  • Synonyme: Hängebirke: Betula alba; Betula verrucosa; Sandbirke; Weißbirke; Warzenbirke | Moorbirke: Haar-Birke; Besen-Birke; Glasbirke; Behaarte Birke

Heilwirkung der Birke

Anwendung und Wirkung der Birke (Betula L.)

Die Birke ist ein sommergrüner Baum oder Strauch aus der Familie der Birkengewächse, welcher bereits in der Urzeit vom Menschen genutzt wurde. So gibt es etwa Belege für die Verwendung von Birkenpech, einem Allzweck-Klebstoff, welche auf eine Zeit von vor 200.000 Jahren datiert werden.

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Hänge-Birke (Betula pendula)

Die Germanen schrieben dem Birkensaft, welcher aus Wunden im Stamm austritt, eine heilende Wirkung zu. Auch heute noch werden der auch als Birkenwasser bezeichneten Flüssigkeit zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen.

Mittlerweile gilt jedoch vor allem die harntreibende Wirkung der Blätter sowie ggf. auch der Rinde als plausibel. Extrakte, Pulver und Tee aus den Blättern und der Rinde finden daher als Mittel zur Durchspülung bei leichten Harnwegs-Erkrankungen sowie als begleitende Therapie bei rheumatischen Beschwerden Anwendung.

Medizinisch genutzt werden dabei vor allem die Moor- und die Hänge-Birke sowie Kreuzungen der beiden Arten. Die Einnahme eignet sich für Jugendliche und Erwachsene, kann jedoch auch zu Nebenwirkungen des MagenDarm-Trakts führen und in bestimmten Fällen kontraindiziert sein.

Problematisch sind vor allem die Birkenpollen, welche ein sehr potentes Allergen darstellen. Etwa 30 bis 50 Prozent aller Frühblüher-Allergiker sind speziell gegen Birkenpollen allergisch. Aufgrund der schönen weißen Färbung der Stämme werden Birken aber dennoch gern als Zierpflanze in Allen, Parks und Gärten gepflanzt.

Etymologie (Wortherkunft)

Das Wort „Birke“ leitet sich aus dem Indogermanischen ab und bedeutet so viel wie „schimmernd, glänzend“. Der Wortstamm lässt sich auch noch in der englischen Bezeichnung für „hell bzw. leuchtend“ also „bright“ erkennen (mittelhochdeutsch = bereht).

Die Namen der verschiedenen Arten geben oft Aufschluss über die Vorkommen der Bäume bzw. die Böden, auf denen die Pflanzen gedeihen. So kommt die Sandbirke beispielsweise in nährstoffarmen und trockenen Sandböden vor, während die Moor-Birke feuchte Moorböden bevorzugt.


Verwendung & Nutzen

Was hat die Birke für eine Bedeutung?

Die Birke wird vielseitig verwendet und zur Gewinnung verschiedenster Materialien wie Birkensaft, -Ölen, -Pech oder –Zucker genutzt. Verwendung finden vor allem das Holz, die Rinde und die Blätter des Baumes.

 natur , draußen , wald , birke , landschaft , jahreszeit , grüne landschaft , grüner baum ,Die ansehnlichen weißen Stämme machen die Birke außerdem zu einer beliebten Zierpflanze in Parks, Alleen und Gärten. Darüber hinaus werden die Rinde, Zweige und das Stammholz jedoch auch für Holzprodukte verwendet.

Birkenholz hat eine geringe Beständigkeit und Tragkraft, weshalb es sich nicht als Bauholz eignet. Dafür wird es jedoch für viele andere Holzprodukte wie etwa Wäscheklammern, Holzschuhe oder Möbelfurniere genutzt.

Auch aus den dünnen Zweige und der Rinde wurden vor allem in Finnland beispielsweise auch Behälter, Rucksäcke oder Schuhe hergestellt. Die Zweige und Äste stellen zudem ein hervorragendes Material für die Herstellung von Besen dar und fanden früher auch für die Errichtung von Birkenruten Verwendung.

Aus der Rinde lässt sich außerdem Birkenzucker (Xylit) gewinnen, eine Alternative zu Zucker, welche gegen Karies hilft, wie verschiedene klinische Studien zeigen konnten. Das Xylit oder auch Xylitol wird entgegen des Namens aber auch häufig aus anderen Materialien wie Mais gewonnen.

Des Weiteren wurde und wird äußere Teil der Rinde auch für die Gewinnung von Birkenöl und Birkenteer genutzt, während der innere Teil essbar ist und wie Spaghetti zubereitet werden kann. Sowohl der Saft als auch die Blätter der Birke sind ebenfalls essbar und können daher als Nahrungsmittel genutzt werden.

Neben der Verwendung als Zierpflanze und Holzlieferant ist die Birke jedoch auch medizinisch bedeutsam. Als pflanzliches Arzneimittel werden vor allem die Rinde, die Blätter und der Saft der Hänge- und Moor-Birke verwendet.


Birken Produkte

Für was wird die Birke verwendet?

  • als Zierpflanze (für Alleen, Parks und Gärten)
  • als Holzlieferant (z. B. Splintholz, Sperrholzplatten, Schälfurnier und Brennholz)
  • zur Gewinnung von Materialien (wie Birkenpech, Birkenöl oder Birkenzucker)
  • als Heilpflanze (insbesondere als Diuretikum zur Durchspülung der Harnwege)

Was kann man aus einer Birke machen?

  • Birken-Holz:
    Das Holz der Birke, insbesondere der Hänge- und der Moor-Birke, wird vielfältig verwendet, etwa als Schälfurnier oder für die Herstellung von Sperrholzplatten. Birkenholz brennt aufgrund der ätherischen Öle auch im frischen Zustand und wird gern als dekoratives Kaminholz verwendet. Die Späne entwickeln kaum Rauch und eignen sich daher für Leuchten.
  • Birken-Pech:
    Ein Pech, welches aus der Birkenrinde gewonnen wird und seit der Urzeit als Klebstoff verwendet wurde und wird. Das Birkenteer, eine Vorstufe von Birkenpech, stellte bspw. in der Steinzeit einen häufig verwendeten Allzweck-Kleber dar.
  • Birken-Öl:
    • Birkenöl: Das ätherische Öl der Zucker-Birke (Betula lenta), welches aus der Rinde gewonnen und als Geruchsstoff verwendet wird.
    • Birken-Teer-Öl: Das Öl der Hängebirke (Betula pendula) und anderer Arten, welches aus der Rinde gewonnen wird und die Vorstufe von Pirkenpech ist. Es wird als Desinfektionsmittel und für Parfüm verwendet.
    • Birken-Knospen-Öl: Es wird aus den Blattknospen der Hängebirke gewonnen und für medizinische Zwecke genutzt.
  • Birkenzucker (Xylit oder Xylitol):
    Ein Zucker-Austausch-Stoff, welcher u.a. aus der Birkenrinde gewonnen wird und nachgewiesenermaßen gegen Karies wirksam ist.
  • Birkensaft (Birkenwasser):
    Ein Saft, welcher aus den Wunden der Rinde austritt und durch anbohren der Stämme gewonnen werden kann. Weitere Informationen hierzu, nachfolgend.
  • Birkenwein (Birken-Champagner):
    Der Birkenchampagner wird aus Birkensaft mit Beigabe von Zucker, Hefe, französischem Wein und Zitrone hergestellt. Er wurde u.a. in einem Hauslexikon aus 1834 als „dem echten Champagner zum Verwechseln ähnlich“ erwähnt.

Birke als Heilpflanze

Ist die Birke eine Heilpflanze?

Der Birke werden bereits seit langem gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen. Vor allem die diuretische, also harntreibende, Wirkung der Blätter ist bereits seit Jahrhunderten bekannt.

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Hänge-Birke (Betula pendula)

Aus den Birkenblättern zubereiteter Tee wird traditionell bspw. bei Blasen– und Nierensteinen sowie Nierengrieß und anderen Erkrankungen genannter Organe verwendet.

Die Birkenrinde fördert die Wundheilung und hat eine antimikrobielle Wirkung, weshalb sie u.a. als Verbandsmittel genutzt werden kann. In Studien war die Rinde gegen Bakterien, Viren und Tumore wirksam. Birkenrinde kann ggf. sogar gegen hiv und Malaria helfen.

Auch der Birkensaft hat eine lange Geschichte und wurde zum Beispiel bereits von den Germanen als Heilmittel geschätzt. In Forschungen konnten leichte antimikrobielle, schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkungen beobachtet werden.

Verwendete Birkenarten:

  • Hänge-Birke (Betula pendula)
    Synonyme: Sandbirke, Weißbirke oder Warzenbirke
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
    Synonyme: Haar-Birke, Besen-Birke, Glasbirke oder Behaarte Birke
  • Hybride (Kreuzungen) genannter Arten

Darreichungen

  • Birkenrinde (Betulae cortex)
    Auch: Cortex Betulae
  • Birkenblätter (Betulae folium)
    Auch: Folia Betulae oder Folium Betulae
  • Frischer Birkensaft (Betulae succus recens)
    Saft, welcher durch Anbohren der Stämme gewonnen wird

Birkensaft (Birkenwasser)

Für was ist Birkensaft gut?Birkensaft, Birkenwasser

Als Birkensaft oder Birkenwasser wird der Saft bezeichnet, welcher aus Verletzungen in der Birkenrinde austritt. Zur Gewinnung des Safts können die Stämme der Birke, insbesondere der Hänge-Birke, angebohrt werden.

Birken-Saft kann pur getrunken werden und hat einen leicht süßlichen Geschmack. Er diente früher als Trinkquelle für Waldarbeiter und wurde von den Germanen geschätzt, welche ihm eine heilende Wirkung zuschrieben. Auch heute noch werden dem Birkensaft zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften nachgesagt.

Das Birkenwasser soll u. a. gegen Rheuma, Gicht, Haarausfall und Schuppen helfen und Hautunreinheiten sowie Cellulite vorbeugen. Es gilt als cholesterinsenkend, entzündungshemmend, entgiftend und entschlackend. Allerdings sind die Anwendungen von Birken-Saft z.Z. nicht ausreichend erforscht.


Rinde & Blätter

Heilwirkung der Birkenrinde und Birkenblätter

Als am besten durch Studien belegt gelten die gesundheitsfördernden Wirkungen der Birken-Blätter und -Rinde, welche auch von verschiedenen Expertengruppen anerkannt werden. Vermutlich besitzt auch Birkensaft eine positive Wirkung auf die Gesundheit, allerdings fehlt es hierbei noch an wissenschaftlichen Belegen.

Anerkannte Darreichungsformen

Vom HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) anerkannte Darreichungsformen der Birken-Blätter sind:

Stamm und Blätter der Moor-Birke

Moor-Birke
Elke Freese, CC BY-SA 3.0

  • zerkleinerte Blätter
  • Pulver (pulverisierte Blätter)
  • Trocken-Extrakt (DEV 3-8:1; Extraktionsmittel: Wasser)
  • Flüssig-Extrakt der frischen Blätter (DEV 1:2-2.4; Extraktionsmittel: Wasser)
  • Flüssig-Extrakt der frischen Blätter (DEV 1:1; Extraktionsmittel Ethanol 50 – 60 %; stabilisiert durch 96-prozentigen Ethanol-Dampf)

Zu medizinischen Zwecken lassen sich entweder die zerkleinerten oder pulverisierten Blätter sowie Zubereitungen daraus verwenden. Diese werden in der Regel als Tee getrunken oder in flüssiger und fester Form innerlich eingenommen.

Die Herstellung von Extrakten erfolgt mithilfe von Lösungsmitteln wie Wasser oder Ethanol (Alkohol). Um ein Trockenextrakt zu gewinnen, wird das verwendete Lösungsmitte abschließend verdampft.


Anwendung & Wirkung

Anwendung der Birke – Birkenblätter, -Rinde und -Saft

In der Volksmedizin finden sowohl die Blätter, die Rinde und der Birkensaft als auch die Blattknospen Verwendung. Als medizinisch anerkannt gilt jedoch vor allem die harntreibende (diuretische) Wirkung der Blätter.


Birkenblätter

Anwendungsgebiete der Birkenblätter

Birkenblätter wirken harntreibend und kommen vor allem als Kräutertee bei Nierengrieß, Nieren– und Blasen-Erkrankungen sowie Blasen– und Nieren-Steinen zum Einsatz.

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Harnleiter
User:Lennert B, Urinary tract la, CC BY-SA 3.0

  • Durchspülungsmittel (Mittel zur Erhöhung der Urinmenge)
    • Leichte Harnwegsbeschwerden
    • Bakterielle und entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege
    • Nierengrieß
  • Rheumatische Beschwerden (zur unterstützenden Behandlung)

Genannte Anwendungen der Birke sind vom HMPC, der ESCOP und/oder der Kommission E anerkannt.

Der HMPC, also der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur), stuft die Birkenblätter als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Erhöhung der Urinmenge (Durchspülung der Harnwege) bei leichteren Harnwegsbeschwerden ein.

Das bedeutet, dass die Anwendung trotz unzureichender Belege aus Studien plausibel erscheint und es Belege dafür gibt, dass die Blätter seit mindestens 30 Jahren, davon mindestens 15 Jahren in der EU, sicher bei genannten Beschwerden eingesetzt wurden. Die Behandlung mit traditionellen, pflanzlichen Arzneimitteln bedarf zudem keiner ärztlichen Überwachung.

Gemäß der Kommission E eignen sich Birken-Blätter zur Durchspülung bei entzündlichen und bakteriellen Harnwegs-Erkrankungen und Nierengrieß sowie zur unterstützenden Behandlung bei rheumatischen Beschwerden.

Auch die ESCOP beurteilt die Blätter der Birke positiv und unterstützt die Anwendung zur Durchspülung der Harnwege, insbesondere bei Nierengrieß und Entzündungen sowie als Hilfsmittel bei der Behandlung von bakteriellen Harnwegsinfektionen.


Birken-Blätter-Tee

Für was ist Birkenblättertee gut?

Es liegen zwar einige Studien über die Wirksamkeit der Birke vor, allerdings sind die Daten unzureichend, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Blätter konnten sowohl in offenen als auch in kontrollierten Studien eine entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung bei Harnwegsinfekten, Blasenentzündungen und anderen entzündlichen Beschwerden zeigen.

Unter anderem legte etwa eine Studie mit 15 Patienten, welche an Harnwegsinfektionen litten, eine positive Wirkung auf die Infektion nahe. Darüber hinaus wurde die präklinische Sicherheit der Birkenblätter mit dem Ames-Test (Schnelltest zur Überprüfung der Mutagenität) bewertet.

Zudem gibt es in-vitro-Studien, welche harntreibende, entzündungshemmend und antioxidative Eigenschaften nachlegen konnten. In Tieruntersuchungen zeigten die Blätter ebenfalls eine harntreibende sowie auch eine gastroprotektive (Magen-schützende) Wirkung.


Birkensaft & -Rinde

Wie wirkt Birkenrinde?

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Rüdiger Kratz, St. Ingbert – bei Nennung des Bildautors ist das Bild gemeinfrei, Sandbirke 0065, CC BY-SA 3.0

Die Rinde der Birke wirkt Studien zufolge entzündungshemmend, antiviral und bakterizid, weshalb sie sich unter anderem als Verbandsmaterial eignet. Auch tumorhemmende Eigenschaften konnten beobachtet werden, ebenso wie eine Wirksamkeit gegen hiv und Malaria.

Von der Europäischen Union wurde bisher jedoch nur ein Medikament zugelassen. Hierbei handelt es sich um ein rezeptpflichtiges Gel, welches auf Birkenrinden-Extrakt basiert und zur Behandlung oberflächlicher Wunden eingesetzt wird, etwa bei einer Hauttransplantation oder aufgrund von Verbrennungen.

In einer klinischen Studie war ein Extrakt der Birkenrinde außerdem bei Schuppenflechte und Aktinischer Keratose (lichtbedingte Hautveränderung) wirksam.

Anwendung von Birkenrinde

Wie gesund ist Birkensaft?

Die Studienlage zum Birkensaft ist unzureichend, allerdings konnten in Untersuchungen leichte schmerzlindernde, antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkungen beobachtet werden. Volkstümlich wird Birkenwasser vielerorts aber bereits seit langem zu medizinischen und kosmetischen Zwecken eingesetzt.

Anmerkung: Zu nachfolgenden Anwendungsgebieten von Birkensaft gibt es keine ausreichenden Belege aus Studien.

Birkensaft als traditionelles pflanzliches Arzneimittel

Je nach Region finden Birkenwasser traditionell beispielsweise Verwendung bei:

Traditionelle kosmetische Anwendungen von Birkensaft sind:

  • als Shampoo
  • zur Steigerung des Haarwuchses
  • als Mittel gegen Haarausfall
  • zur „Revitalisierung“ der Haare
  • gegen Sommersprossen und Muttermale
  • als Mittel zur Gesichtsreinigung

Einnahme & Dosierung

Birke richtig einnehmen und dosieren

Die Einnahme und Dosierung der Birke variieren abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Pflanzenteil, der Zubereitung und der Darreichungsform sowie dem Grund für die Einnahme und dem Alter des Betroffenen.

Birken-Präparate werden oral, also über den Mund, eingenommen. Verwendung finden vor allem die Blätter, welche in zerkleinerter Form für Tee genutzt werden können und als Pulver sowohl pur als auch für die Herstellung von Extrakten eingesetzt werden.

Einnahme Hinweise

  • Während der Behandlung ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um eine erhöhte Urinmenge zu gewährleisten
  • Die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen
  • Dauer der Anwendung: 2 bis 4 Wochen
  • Halten die Symptome während der Anwendung weiterhin an oder verschlimmern sich diese, ist ärztlicher Rat einzuholen

Birken-Blätter Tee

Kann man aus Birkenblättern Tee machen?

Ja, aus den zerkleinerten Blättern der Moor- oder Hänge-Birke kann ein harntreibender Tee zubereitet werden. Dieser eignet sich zur oralen Einnahme für Jugendliche und Erwachsene.

Wie macht man Birkenblättertee und wie lange muss Birkenblätter-Tee ziehen?

Ginkgo Tee , tee , trinken , suppe , teekanne , gesund , getränkBirken-Blätter-Tee wird wie folgt zubereitet:

  • Einzeldosis: 2 bis 3 g Birkenblätter
  • Zubereitung: in 150 ml kochendes Wasser
  • Ziehzeit:
  • Häufigkeit: bis zu 4 Mal am Tag

Pulver & Extrakte

Pulver (pulverisierte Birkenblätter)

Neben der Verwendung als Kräutertee können die Blätter der Birke auch gemahlen und zu einem Pulver weiterverarbeitet werden. Dieses kann direkt eingenommen oder wiederum zur Herstellung von Extrakten genutzt werden.

Einnahme und Dosierung von Birken-Pulver

  • Einzeldosis: 650 mg
  • Häufigkeit: 2 Mal täglich
  • Tagesdosis: 1300 mg

Birken-Extrakte einnehmen und dosieren

Als anerkannt gelten vor allem folgende Birken-Blätter-Extrakte:

  • Trocken-Extrakt (DEV 3-8:1)
    Einzeldosis: 0,25-1 g, 4-mal täglich
  • Flüssig-Extrakt (DEV 1:2-2.4)
    Einzeldosis: 15 ml, 2-3 mal täglich
  • Stabilisiertes Flüssig-Extrakt (DEV 1:1)
    Einzeldosis: 2,5 ml, 3-mal täglich

Birken-Rinden-Extrakt

Neben den Extrakten aus den Birkenblättern gibt es auch ein Präparat mit einem Extrakt aus der Rinde, welches eine zulassung der Europäischen Union erhiehlt. Hierbei handelt es sich um ein Gel zur äußerlichen Anwendung.

  • Eine dünne Schicht von etwa 1 mm auf die Wunde auftragen
  • mit einem Wundverband abdecken
  • das Gel bei jedem Verbandswechsel erneut auftragen
  • Anwendungsdauer: bis zu 4 Wochen lang (bis die Wunden verheilt sind)

Birkenwasser (Saft)

Wie wendet man Birkenwasser an?

Da keine ausreichenden Daten aus Studien vorliegen, beruht die Anwendung von Birkensaft ausschließlich auf der traditionellen Verwendung. Der Saft kann sowohl frisch als auch fermentiert getrunken werden und lässt sich – beispielsweise bei Haarausfall – auch äußerlich anwenden.

 birkensaft , wasserhahn , tasse , sammlung , trinken , becher , saft , natürlich , hand , birke , stamm , natur , nahaufnahme ,Birkenwasser wird häufig pur eingenommen, es kann jedoch auch als Zutat für andere Getränke und Lebensmittel verwendet werden, etwa für Birkenbier oder -Bonbons. Der konzentrierte Saft wird außerdem zur Herstellung von Birkensirup verwendet.

Frischer Birkensaft ist leicht verderblich und auch im gekühlten Zustand nur bis zu sieben Tagen haltbar. Die Haltbarkeit lässt sich durch Konservierung, Pasteurisierung oder Einfrieren verlängern.

Einnahme und Dosierung von Birkenwasser

  • Einzeldosis: 15 ml
  • Häufigkeit: 2 bis 3 Mal am Tag
  • Zeitpunkt: unabhängig von der Mahlzeit; morgens und abends sowie ggf. mittags
  • Tagesdosis: 30 bis 45 ml
  • Anwendungsdauer: nicht länger als 5 Tage lang einnehmen
  • Anmerkung: Vor dem Gebrauch schütteln

Neben der inneren, oralen Einnahme lässt sich Birkensaft auch äußerlich anwenden:

  • Haarpflege:
    Birkenwasser in die Kopfhaut und Haare einmassieren und ggf. ausspülen.
  • Gesichtspflege:
    Das Gesicht mit Birkenwasser waschen
  • Körperpflege:
    Den Körper nach dem Baden oder Duschen mit Birkensaft einreiben

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe der Birke (Blätter, Rinde und Saft)

Die Inhalts- und Wirkstoffe der Birke variieren abhängig von verschiedenen Faktoren wie der verwendeten Birkenart und dem genutzten Pflanzenteil.

Birkenrinde

Die Rinde der Birke enthält mindestens 4 bis 15 Prozent Gerbstoffe sowie bis zu 8 verschiedene Triterpene, welche für die Wirkung verantwortlich gemacht werden. Den Hauptanteil der Rinde macht dabei das Triterpen Betulin (bis zu 22 %) aus.

Die Triterpene wirken entzündungshemmend, antiviral, bakterizid und tumorhemmend und werden auch für die wundheilungsfördernde Wirkung verantwortlich gemacht. Birken nutzen die Triterpene zur Abwehr von Schädlingen und das Betulin schützt den Baum außerdem vor Rindenbrand.

  • Betulin (mit bis zu 22 % Hauptanteil der Rinde)
  • Gerbstoffe (mind. 4 bis 15 %)
    • Proanthocyanidine
    • Leucoanthocyanidine
  • Triterpene (bis zu 8 identifiziert)
    • Betulin
    • Betulinsäure
    • Lupeol
    • Betulinaldehyd
    • β-Sitosterin
  • Phenolcarbonsäuren (Benzoesäure Salicylsäure, Vanillinsäure)
  • langkettige Fettsäuren
  • ätherisches Öl (etwa 0.05 %)
    • mit monocyclischen Sesquiterpenen
  • Betulosid (bis zu 0.3 %)

Birkenblätter

Die Blätter der meisten Birken-Arten enthalten vergleichsweise hohe Mengen an Flavonoiden (2 bis 3 Prozent) sowie Gerbstoffe, Saponine, ätherisches Öl und Vitamin C. Für die Wirksamkeit werden vor allem die Triterpen-Saponine verantwortlich gemacht.

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  • Flavonoide (2 bis 3 %) – insb.:
    • Hyperosid (etwa 0.8 %)
    • Avicularin (ca. 0.6 %)
  • Glykosiden von
    • Quercetin
    • Myricetin
    • Kämpferol
  • Proanthocyanidine
  • Triterpen-Saponine – Triterpenalkohole vom Dammarantyp, z.B.
    • Betulafolientriol
    • Acylierte Dammaranderivate
  • Ätherisches Öl (bis zu 0,1 %)
  • Phenolcarbonsäuren
    • Kaffeesäure
    • Chlorogensäure
  • Ascorbinsäure (bis zu 0,5 %)
  • Mineralische Bestandteile (etwa 4 %), z.B.:
    • Kaliumtartrat
    • Calciumoxalat

Birkensaft

Inhaltsstoffe und Nährwerte von Birkensaft

Birkenwasser enthält Invertzucker (Gemisch aus Trauben- und Fruchtzucker) und besteht zu etwa 0,5 bis 2 Prozent aus Zucker. Zudem konnten 17 verschiedene Aminosäuren sowie Proteine und Antioxidantien im Birkensaft gefunden werden.

An Vitaminen und Mineralstoffen sind vor allem Vitamin B und C sowie Mangan in nennenswerten Mengen enthalten.

Nährwerte:

  • Zucker (ca. 0,5 % bis 2 %); davon in etwa:
  • Energie: ca. 5 kcal pro 100 ml

Risiken & Nebenwirkungen

Birke – Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Wechselwirkungen

Arzneiliche Präparate mit Birkenblättern können zu Nebenwirkungen des Magen-Darm-Traks führen und allergische Reaktionen hervorrufen. Die Häufigkeit genannter Beschwerden ist nicht bekannt.

Nebenwirkungen der Birken Blätter

Treten während der Behandlung andere Nebenwirkungen auf, sollten Sie einen Arzt bzw. eine Ärztin konsultieren.

Nebenwirkungen der Birkenrinde

 ringe , spiegelung , wasser , wellen , see , birke , baum , winter , wolken ,Extrakte der Birkenrinde, welche äußerlich angewandt werden, können zu folgenden Nebenwirkungen führen:

Warnhinweise

Kommt es zu folgenden Beschwerden, ist ein Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen:


Gegenanzeigen & Wechselwirkung

Birke – Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

In folgenden Fällen sind Birken-Präparate nicht oder nur nach ärztlicher Absprache anzuwenden:

  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe
  • Allergie gegen Birkenpollen
  • Zustände, die eine reduzierte Flüssigkeitszufuhr erfordern (z.B. schwere Nieren- oder Herz-Erkrankungen)
  • Kinder unter 12 Jahren
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Ödeme in Folge einer Nierenschwäche oder Herzinsuffizienz sowie Darm-Entzündungen (Birkensaft)

Birken-Präparate eignen sich nicht für Personen, welche überempfindlich bzw. allergisch gegen Birken-Blätter oder -Pollen sind. Eine Gegenanzeige besteht außerdem bei Patienten, welche an Erkrankungen leiden, bei denen eine reduzierte Flüssigkeitsaufnahme notwendig ist. Hierzu zählen beispielsweise schwere Herz– und Nieren-Erkrankungen.

Da die Sicherheit und Unbedenklichkeit bei Kindern unter 12 Jahren sowie bei stillenden und schwangeren Frauen nicht ausreichenden belegt ist, wird auch hier von einer Anwendung abgeraten. Einige Birken-Präparate enthalten zudem Alkohol, weshalb die Verwendung auch bei weiteren Personengruppen wie etwa trockenen Alkoholikern unratsam ist.

Birkenwasser enthält Saponine und gilt daher bei Ödemen in Folge einer Niereninsuffizienz oder Herzschwäche sowie bei Darm-Entzündungen als kontraindiziert.

Wechselwirkungen (Interaktion mit anderen Medikamenten)

Wechselwirkungen zwischen der Birke und anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.


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