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Humane Herpesviren

by joe
Herpes simplex Virus Humane Herpesviren

Herpes zählt zu den verbreitetsten und bekanntesten Viren

Herpes ist eines der am weitest verbreiteten Viren auf dieser Erde. Fast 80 % der Weltbevölkerung weisen Antikörper gegen verschiedene Herpestypen auf.

Meist tritt das Virus dann öffentlich in Erscheinung, wenn man es am aller wenigsten gebrauchen kann. Es gibt jedoch Mittel und Wege einen Ausbruch der Humane Herpesviren zu kontrollieren.

Warum das Virus oft in so ungünstigen Situationen auftritt, wie es sich verbreitet, welche Körperbereiche es befallen kann und alle weiteren wichtigen Informationen zum Thema, möchten wir im Folgenden erläutern.

Humane Herpesviren

Was genau ist ein Humaner Herpes-Virus?

Humane Herpesviren sind Herpesviren, die besonders den menschlichen Organismus befallen können, man spricht dann von humanpathogenen Viren. Bei diesen Viren handelt es sich um sogenannte neurotrope Viren. Neurotrope Viren zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf das Nervensystem wirken.

Die humanen Herpesviren stammen aus der Familie Herpesviridae. Zu dieser Familie gehören bis zu 170 verschiedene Virenspezies. Diese wurden bei sehr vielen Wirbeltieren wie Säugetieren, Vögel, Reptilien und Fischen entdeckt. Bei wirbellosen Tieren ist die Verbreitung nur marginal. Das Besondere an diesen Viren ist aber, dass sie nach der Erstinfektion ein Leben lang im Wirtskörper verbleiben. Dabei müssen nicht immer zwangsläufig Symptome einer Krankheit auftreten.


Die Verbreitung

Da die humanen Herpesviren humanpathogen sind, dient ihnen der Mensch als natürlicher Wirt. Die Übertragung eines humanen Herpesvirus erfolgt meist durch eine Schmierinfektion. Hierzu muss ein verunreinigter Gegenstand oder ein verunreinigtes Körperteil einen neuen Wirt berühren und somit die Übertragung ermöglichen. Bei anderen Viren reicht diese Art des Kontakts nicht aus.

Lippenherpes Herpes simplex Virus Humane Herpesviren

Humane Herpesviren verbreiten sich über Schmierinfektionen

Hier ist ein direkter Kontakt von Schleimhäuten erforderlich z. B. beim Küssen. Eine Infektion mit einem humanen Herpesvirus bereits im Säuglingsalter ist besonders im familiären Umfeld nicht selten. So wurden zum Beispiel in Deutschland bei bis zu 92 % der Mensch Antikörper gegen einen humanen Herpesvirus festgestellt.

Humanpathogene Herpesviren befinden sich nicht immer in der Phase der Vermehrung. Es gibt auch Phasen in denen der Virus ruht und nicht aktiv ist. Bei einer Reaktivierung des Virus beginnt dieser sich zu vermehren. Was diese Reaktivierung auslöst, ist bis heute nicht endgültig erforscht.

Wurde der Virus reaktiviert, beginnt er sich je nach Virenart in verschiedenen Teilen des Wirts zu vermehren. Diese Teile können kleine Bläschen, sogenannte epidermale Zellen, Nervenzellen oder Lymphozyten sein. Lymphozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen im Blut. Diese machen beim erwachsenen Menschen ca. 20 – 40 % der Leukozyten im Blut aus.


Krankheiten & Beschwerden

Krankheiten die durch humane Herpesviren ausgelöst werden

Es gibt diverse Krankheiten und Beschwerden, welche durch die Humanen Herpesviren ausgelöst werden. Diese werden nachfolgend im Einzelenen erläutert.

Lippenherpes

Herpes-simplex Typ 1

HHV 1, Lippenherpes oder Herpes-simplex Typ 1 dürfte der wohl bekannteste humane Herpesvirus sein den es gibt. Im lateinischen wird er auch „Herpes Labiales“ genannt. Ist der Virus erst einmal in unserem Körper, verbleibt er dort für immer. Das heißt nicht, dass er die ganze Zeit aktiv ist und sich vermehrt. Aktiv ist er immer dann, wenn es an den bevorzugten Stellen zu einer Bläschenbildung kommt. In diesen Bläschen befindet sich dann der Erreger und vermehrt sich.

Die Bläschen können aber auch mit anderen Keimen, zum Beispiel Bakterien, superinfiziert sein. Dann befindet sich nicht nur der Herpesvirus darin, sondern auch ein Bakterienstamm. Dies ist in der Regel ein Staphylokokkenstamm. Platzen diese Bläschen dann auf und Laufen aus, kann der Herpesvirus vom Wirt auf einen neuen Wirt übertragen werden.

Die Lippen sind, bei diesem Herpesvirus deshalb so bliebt, da sich dort meist ausgedünnte oder offene Hautstellen befinden, die es dem Virus ermöglichen leicht einzudringen. Werden diese Bläschen dann behandelt und bilden sich zurück, ruht der HHV1 Virus wieder, bis er erneut reaktiviert wird. Die Ursachen für eine Reaktivierung können Stress und andere Faktoren sein. Dies ist bis heute noch nicht genau erforscht.


Genitalherpes

Herpes-simplex Typ 2

Der Herpes-simplex Typ 2 wird auch als humaner Herpesvirus 2 (HHV2) bezeichnet. Er ist dem HHV1 sehr ähnlich. Ein Unterschied ist jedoch der Übertragungsweg. Während beim HHV1 eine Übertragung durch kontaminierte Gegenstände auf offene Hautstellen bereits ausreicht, ist dies beim HHV2 nicht so. Der HHV2 wird in der Regel durch den direkten Kontakt zwischen zwei Schleimhäuten weiter gegeben. Dies ist zum einen beim Küssen der Fall und beim Geschlechtsverkehr.

Bei den meisten infizierten Patienten ist der Krankheitsverlauf eher unauffällig, sodass keine Therapie begonnen werden muss. Dis ist auf der einen Seite erfreulich, da die Patienten beschwerdefrei sind, auf der anderen Seite ist die Gefahr einer Übertragung stark erhöht, da viele Patienten nicht wissen das sie ein Träger des Virus sind.

Patienten mit einer deutlichen Ausprägung des HHV2 weisen in der Regel kleine Bläschen wie beim HHV1 auf. Diese sind jedoch meist an der Haut oder auf der Schleimhaut im Genitalbereich zu finden. Meist platzen diese kleinen Bläschen dann auf und heilen innerhalb von 2 – 4 Wochen ab. Bei massiver Ausprägung der Bläschen besteht die Gefahr einer bleibenden Hautveränderung durch den Virus.


Herpes Zoster

Varizella-Zoster-Virus / VZV

Dieser Virus ist ebenfalls einer aus der Gruppe der Herpesviren, die beim Menschen Krankheiten verursachen können. Der VZV wird auch HHV3 genannt. Dieser Virus kann beim Menschen Windpocken und Gürtelrose hervorrufen.

Die Übertragung bzw. Ansteckung mit dem HHV3 erfolgt aerogen oder bei direktem Kontakt. Aerogen bedeutet, dass sich die Viren auch über die Luft ausbreiten können. Besonders häufig werden die Nasenschleimhaut und die Augen mit den Viren infiziert. Nachdem sich der Virus eingenistet hat, benötigt er ca. 14 Tage um sich vermehren. Nach dieser Zeit kann es dann zu ersten Symptomen kommen.

Wird der Wirt das erste Mal mit dem VZ-Virus infiziert, löst dieser stets Windpocken aus. Bei einer Reaktivierung des VZ-Virus löst er dann Gürtelrose aus.


Morbus Pfeiffer

Pfeiffersches Drüsenfieber  Epstein-Barr-Virus (EBV) 

Epstein-Barr-Virus

Auch das Epstein-Barr-Virus (EBV) zählt zu den Herpesviren

Das pfeiffersche Drüsenfieber wird durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst. Dieser Virus ist ebenso ein humaner Herpesvirus (HHV4) wie die beiden Erstgenannten. Der Virus ist ebenso weltweiter verbreitet wie HHV1 – HHV3.

Ein typischer Übertragungsweg für das Virus ist eine Schmier- oder Tröpfcheninfektion, meist beim Küssen. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen sowie Appetitlosigkeit sind meist die ersten Symptome. Weitere seltenere Symptome sind großflächiger mäßiger Hautausschlag sowie Kopfschmerzen und Muskelschmerzen.

Es können aber auch schwerere Symptome auftreten zu diesen zählen Übelkeit, Oberbauchschmerzen und Beeinträchtigung der Leberfunktion. Die Behandlung gestaltet sich schwierig, da es für das pfeiffersche Drüsenfieber kein Medikament gibt. Es erfolgt somit nur eine symptomatische Krankheitsbehandlung.


Zytomegalievirus

Dieser Virus ist ebenfalls ein humaner Herpesvirus (HHV5). Bei der Erstinfektion mit diesem Virus leiden 99 % der infizierten Patienten unter keinerlei Symptomen. Daher wird eine Kontamination mit dem Virus meist nicht bemerkt. Die Inkubationszeit kann derzeit nur auf zwei bis sechs Wochen eingegrenzt werden, da die Erstinfektion, wie gerade erläutert, oft nicht bemerkt wird.

Symptome können von geschwollenen Lymphknoten über Kopf– und Gliederschmerzen bis hin zu Fieber Gehen. In seltenen Fällen führte eine Infektion mit dem HHV5 zu schweren Erkrankungen wie Hepatitis, Pneumonie oder Polyneuritis. In den meisten Fällen ist eine Behandlung einer HHV5-Erkrankung nicht notwendig, da diese in der Regel sehr glimpflich abläuft.


Humane Herpesviren 6 & 7

HHV 6 Typ A und Typ B / HHV 7

Diese Viren wurden erstmals durch Robert Gallo am National Institutes of Health 1986 nachgewiesen. Im Erwachsenenalter sind nahezu 80 % der Bevölkerung mit diesen Viren infiziert. Die Erstinfektion erfolgt meist im Säuglingsalter durch eine Tröpfcheninfektion. Der Großteil der Infektionen verläuft unauffällig und muss nicht behandelt werden.

Eine ernster verlaufende Infektion äußert sich meist in einem Drei-Tage-Fieber. Der HHV6 ist in zwei Subtypen unterteilt. Typ A ist nicht als Auslöser für Erkrankungen bekannt. Typ B ist wie bereits erwähnt der Auslöser für das Drei-Tage-Fieber. Wie die meisten anderen HH-Viren ist auch dieser, wenn er einmal im Körper ist, nicht mehr wegzubekommen.


Humane Herpesviren 8

Kaposi-Sarkom

HHV8 wurde 1994 an der Columbia Universität entdeckt. Der HHV8 ist seitdem, als Auslöser des Kaposi-Sarkom bekannt. Dieses tritt in besonders schwerer Weise bei hiv infizierten Patienten auf. Bei dem Kaposi-Syrkom handelt es sich um eine schwere Krebserkrankung.

Diese Erkrankung verläuft meist chronisch mit einer Metastasenbildung in den Lymphknoten und anderen Organen. Bei der Therapie für das Kaposi-Sarkom ist es in erster Linie wichtig, dass das Immunsystem des Erkrankten aufrechterhalten wird.

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