Home » Wirkstoffe » Doxepin

Doxepin

by Danaae

Doxepin ist ein Wirkstoff, der zu der Arzneimittelgruppe der so genannten trizyklischen Antidepressiva gehört. Der Stoff kann unter anderem beruhigend wirken und außerdem die geistige und die körperliche Aktivität verringern.

Aus diesem Grund wird das Doxepin dann eingesetzt, wenn Patienten zum Beispiel unter Erkrankungen wie Depressionen oder unter Schlafstörungen leiden.

DoxepinWas ist Doxepin?

Vor der Erläuterung des Wirkstoffs muss gesagt werden, dass die Wirkungsweise von Doxepin sehr komplex ist und aus diesem Grund auch noch nicht vollständig verstanden wurde.

Bereits bekannt ist, dass das Doxepin zu der Gruppe der so genannten trizyklischen Antidepressiva gehört.

Wirkstoffe aus diesen Gründen sind dazu in der Lage den Patienten, die unter einer psychischen Erkrankungen wie zum Beispiel unter stark ausgeprägten Depressionen leiden, sehr gut weiterzuhelfen.

Außerdem kann der Stoff beispielsweise sehr beklemmenden Ängsten entgegenwirken und die allgemeine Stimmungslage in einem sehr deutlichen Ausmaße verbessern.

Wichtig zu beachten ist zudem, das Doxepin ein dämpfender Wirkstoff ist. Als einen dämpfenden Wirkstoff bezeichnet man einen Wirkstoff, der auf das zentrale Nervensystem einwirkt und auf den Menschen so insgesamt sowohl eine beruhigende als auch eine entspannende Wirkung hat.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

Das Doxepin wird vor allem bei psychischen Erkrankungen eingesetzt:

  • stark ausgeprägten Depressionen
  • starker und beklemmender Angst
  • ständiger Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Entzugserscheinungen bei verschiedenen Abhängigkeiten, zum Beispiel bei Abhängigkeit von Alkohol, von Medikamenten oder von Drogen

Allgemeines

Allgemeines
NameDoxepin
Andere Namen
  • 3-(6H-Dibenzo[b,e]oxepin-11-yliden)-N,N-dimethylpropan-1-amin
  • (E)-3-(Dibenzo[b,e]oxepin-11-(6H)-yliden)-N,N-dimethylpropan-1-amin
  • (Z)-3-(Dibenzo[b,e]oxepin-11-(6H)-yliden)-N,N-dimethylpropan-1-amin
  • trans-3-(Dibenzo[b,e]oxepin-11-(6H)-yliden)-N,N-dimethylpropan-1-amin
  • cis-3-(Dibenzo[b,e]oxepin-11-(6H)-yliden)-N,N-dimethylpropan-1-amin
SummenformelC19H21NO
WirkstoffklasseAntidepressiva

Wirkungsweise

So wirkt Doxepin

Das Doxepin erreicht seine Wirkung, indem der Stoffwechsel von den Botenstoffen in unserem Gehirn stark beeinflusst wird.

Durch das Doxepin wird vor allem verhindert, dass die beiden Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin inaktiviert werden. Der Botenstoff Noradrenalin hat in unserem Körper eine stimmungsaufhellende Wirkung, dass Serotonin wird umgangssprachlich als das „Glückshormon“ bezeichnet.

Dadurch, dass durch das Doxepin eine Inaktivierung von diesen beiden Stoffen verhindert wird erhöht sich selbstverständlich die Verfügbarkeit von diesen im Körper. Durch diese Wirkung wird sowohl die Schwere als auch die Dauer von einer depressiven Phase sehr positiv beeinflusst.

Dabei muss aber beachtet werden, dass sich diese positive und stimmungsaufhellen Wirkung nicht direkt nach der Einnahme einstellt, es können nach der ersten Anwendung einige Tage oder unter Umständen sogar einige Wochen vergehen, bis der Effekt eintritt.

Außerdem werden durch das Doxepin bestimmte Eiweißmolekülen in den Zellen im Körper gehemmt. Diese Moleküle sind dafür zuständig, dass Signale von außen empfangen werden.

Indem die Moleküle durch das Doxepin aber gehemmt werden wird eine beruhigende Wirkung erzielt, der Patient wird schläfrig und die geistige und auch die körperliche Aktivität im Körper des Anwenders verringert sich.

Anders als bei der stimmungsaufhellende Wirkung tritt dieser Effekt sofort nach der Anwendung ein.

Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Doxepin

Das Doxepin wird über den Mund in eingenommen und gelangt dann in den MagenDarm-Trakt. Von dort aus kann es gut in den Körper aufgenommen werden.

Ein Teil von dem Doxepin gelangt in die Leber und wird dort dann sofort in den Wirkstoff Desmethyldoxepin umgewandelt. Bei Desmethyldoxepin handelt es sich ebenfalls um einen sehr wirksamen Stoff.

Sowohl das Doxepin als auch das Desmethyldoxepin sind sehr gut fettlöslich, weshalb die zwei Stoffe auch sehr schnell in das Gehirn gelangen können.

Abgebaut werden die Stoffe dann in der Leber, anschließend werden sie über das Urin ausgeschieden.


Anwendungsgebiete

Wann wird Doxepin eingesetzt?

Vor allem bei Patienten, die unter einer psychischen Erkrankung wie zum Beispiel unter eine Depression leiden wird das Doxepin eingesetzt.

Wenn Begleiterscheinung einer Depression wie zum Beispiel stark beklemmende Ängste das Leben der Patienten zu stark einnehmen wird Doxepin eingesetzt, um diese Ängste zu bekämpfen und um die Stimmung aufzuhellen.

Dadurch, dass durch das Doxepin beispielsweise das so genannte Glückshormon Serotonin in einer höheren Konzentration im Körper verbleibt wird die Stimmung bei Patienten mit Depressionen sehr positiv beeinflusst und so deutlich angehoben.

Auch wenn durch die Depressionen Schlafstörungen entwickelt werden oder bei den Patient eine ständige Unruhe herrscht, die das Leben ebenfalls vollständig einnimmt wird das Doxepin verwendet.

Außerdem werden Menschen, die abhängig von verschiedenen Mitteln wie zum Beispiel von Alkohol, von Drogen oder auch Arzneimitteln sind mit dem Doxepin behandelt, um so den möglicherweise auftretenden Entzugserscheinungen entgegenzuwirken.


Richtige Anwendung

So wird Doxepin angewendet

Tabletten oder Kapseln, die das Doxepin enthalten, werden jeweils unzerkaut und zusammen mit einem Glas Wasser vor oder auch nach einer Mahlzeit eingenommen. Der beste Zeitpunkt für die Einnahme ist abends, bevor der Anwender ins Bett geht.

Wenn das Doxepin eingenommen wird, um Angstzustände bei depressiven Erkrankung zu behandeln wird mit der Einnahme am Abend begonnen. Die Dosis wir dann jeweils nach drei bis vier Tagen und dann noch einmal nach sieben bis acht Tagen schrittweise erhöht.

Um zu vermeiden, das es zu einem Rückfall kommt sollte die Behandlung nachdem die Beschwerden abgeklungen sind noch für mindestens vier bis sechs Monate fortgeführt werden.

Nach diesem Zeitpunkt kann dann damit begonnen werden, die Dosierung von dem Doxepin langsam zu verringern.

Dadurch, dass diese Absetzung schrittweise erfolgen können die typischen Absetzungserscheinungen wie zum Beispiel Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Unruhe, Übelkeit und Erbrechen vermieden werden.

Wird das Doxepin eingesetzt, um bei Abhängigkeiten die Entzugserscheinungen zu behandeln wird es in den meisten Fälle nicht nur einmal, sondern dreimal am Tag eingenommen.

Auch bei dieser Anwendung wird die Therapie beendet, indem die Dosis schrittweise verringert wird.


Medikamente

Welche Medikamente beinhalten den Wirkstoff Doxepin?

In der nun folgenden Auflistung geben wir Ihnen einen Überblick darüber, welche Medikamente Doxepin enthalten.

  • Aponal® 5, 5 mg, überzogene Tablette
  • Aponal® 50, 50 mg Filmtabletten
  • Aponal-Ampullen, 25 mg, Injektionslösung
  • Aponal® Tropfen, 10 mg Doxepin pro ml, Lösung zum Einnehmen
  • Doneurin® 10 mg, 25 mg, 50 mg oder 100 mg Filmtabletten
  • Doneurin® 25 mg oder 50 mg Hartkapseln
  • Doxepin 50 – 1 A Pharma®, Filmtbl.
  • Doxepin-ratiopharm® 10 mg, 25 mg, 50 mg 100 mg Filmtabletten
  • Doxepin STADA® 50mg oder 100 mg Filmtabletten
  • Mareen® 50 mg oder 100 mg Tbl.

Handelsnamen

Monopräperate

Der Wirkstoff Doxepin wird vor allem in Monopräperaten verwendet. Folgende Präparate sind Beispiele für Monopräparate mit Doxepin.

  • Aponal
  • Sinquan
  • diverse Generika

Kombinationspräperate

Doxepin wird hauptsächlich als Monopräperat und nicht als Kombinationspräperat vertrieben.


Indikationen

Wenn Angstneurosen bestehen, sowohl die Neurosen mit als auch die ohne die somatischen Symptome, bei reaktiven, psychotischen und endogenen Depressionen mit depressiven Angstzuständen wird das Doxepin eingesetzt.

Außerdem wird der Wirkstoff verschrieben, wenn bei einer Abhängigkeit von Alkohol, von Arneimitteln oder auch von Drogen Entzugssymptome auftreten.


Gegenanzeigen

Wann darf Doxepin nicht verwendet werden?

Vor allem dann wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder auch gegen verwandte Stoffe wie zum Beispiel gegen Dibenzoxepine besteht darf das Doxepin nicht angewendet werden.

Auch wenn eine akute Schlafmittel-, Schmerzmittel-, Alkohol- oder Psychopharmakavergiftung besteht wird davon abgeraten, den Wirkstoff einzunehmen.

Das gleiche gilt dann, wenn unbehandelter grüner Star, ein aktues Delirium oder akuter Hanverhalt vorliegt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bei schwangeren Frauen darf das Doxepin nur dann angewendet werden, wenn eine zwingende Notwendigkeit für eine solche Behandlung besteht.

Außerdem muss, bevor mit der Anwendung begonnen wird, sehr sorgfältig von einem Arzt abgewogen werden, wie Nutzen und Risiko bei jedem individuellen Fall aussehen.

Bei neugeborenen Babys wurden nach der Geburt verschiedene Entzugserscheinungen beobachtet, wenn während der Schwangerschaft höre Dosen von Antidepressiva eingenommen wurde.

Die Entzugserscheinungen äußern sich zum Beispiel in Form von Störungen der Atemfunktion oder der Herzfunktion sowie in ständiger Unruhe.

Außerdem sollten Frauen ihr Baby nicht stillen, wenn sie das Doxepin verwenden, da dieses in die Muttermilch übergehen kann. Wenn eine Behandlung mit dem Wirkstoff unbedingt notwendig ist sollte zunächst abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Es liegen für die Behandlung von Jugendlichen und Kindern mit einem Alter von unter zwölf Jahren noch keine ausreichenden Erkenntnisse darüber vor, wie sich das Doxepin auf Menschen dieser Altersgruppe auswirkt. Aus diesem Grund sollte der Wirkstoff hier nicht angewendet werden.


Risiken & Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen hat Doxepin?

Die Einnahme von Doxepin kann, wie jedes Medikament, zu Nebenwirkungen führen.

Häufige Nebenwirkungen

Häufig treten bei einer Anwendung von Doxepin nachfolgende Nebenwirkungen auf. Mehr als 10 Prozent der Menschen, die das Doxepin einnehmen, sind von Nebenwirkungen dieser Art betroffen.

  • Trockenheit des Mundes oder eine trockene Nase
  • Störungen von der Anpassung von Nah und Fern des Auges
  • Müdigkeit
  • Benommenheit
  • starkes Schwitzen
  • Schwindel
  • niedriger Blutdruck
  • Störungen des Herzrhythmus
  • Tremor, also Zittern
  • Herzrasen
  • Verstopfungen
  • deutliche Zunahme des Körpergewichts
  • Anstieg der Aktivität von den Leberenzyme

Weitere Nebenwirkungen

Bei ein bis zehn Prozent der Anwender des Wirkstoffes Doxepin kommt es außerdem zu Nebenwirkungen wie zum Beispiel:

  • allergische Reaktion der Haut
  • starkes und anhaltendes Durstgefühl
  • ständiger Juckreiz
  • Störungen von der Blasenentleerung
  • Verwirrtheitszustände
  • innere Unruhe
  • Verlust der Libido bis hin zur Impotenz

Absetzungserscheinungen

Außerdem können typische Absetzungserscheinungen entstehen, wenn der Wirkstoff zum Ende der Therapie nicht schrittweise, sondern ruckartig von einem auf den anderen Tag abgesetzt werden.

Zu diesen Erscheinungen zählen unter anderem:

Doxepin Überdosis

Zudem können durch eine Überdosierung von Doxepin folgende Beschwerden auftreten:


Wechselwirkungen

Welche Wechselwirkungen zeigt Doxepin?

Bei der Anwendung von Doxepin muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, da es bei einer gleichzeitiger Einnahme von vielen anderen Wirkstoffen zu verschiedenen Wechselwirkungen kommen kann.

Daher ist es wichtig, einen Arzt darüber zu informieren, welche Medikamente und Mittel eingenommen werden, bevor mit der Anwendung von Doxepin gestartet wird. Dabei müssen sowohl die verschreibungspflichtigen als auch die nicht-verschreibungspflichtigen Mittel genannt werden.

Vor allem mit anderen Arzneimittel, die zentral dämpfend wirken, sollte das Doxepin nicht gleichzeitig eingenommen werden.

Zu diesen zentral dämpfenden Wirkstoffen gehören Mittel, welche gegen Depressionen, bei psychischen Störungen oder auch bei Epilepsie genutzt werden.

Auch Schlafmittel oder Mittel, die zur Beruhigung eingesetzt werden, morphinartige Schmerzmittel oder Mittel, die gegen Allergien eingesetzt werden, also die so genannten H1-Antihistaminika zählen zu diesen Wirkstoffen.

Auch Alkohol wirkt zentral dämpfend, weshalb auf den Konsum von Alkohol zusammen mit dem Doxepin ebenfalls verzichtet werden sollte.

Außerdem können durch bestimmte Antidepressiva, die zu der Gruppe der MAO-Hemmer gehören, Wechselwirkungen durch Doxepin entstehen.


Wichtige Hinweise

Was ist bei der Einnahme von Doxepin zu beachten?

Der Wirkstoff Doxepin kann die Reaktionsfähigkeit sehr negativ beeinflussen. Aus diesem Grund kann es sein, dass bei Patienten während der Anwendung mit dem Doxepin die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigt wird.

Auch die Fähigkeit zur Arbeit mit größeren Maschinen könnte möglicherweise beeinträchtigt werden.

Daher ist es empfehlenswert, von einem Arzt überprüfen zu lassen, ob Sie trotzt der Einnahme von dem Wirkstoff noch dazu in der Lage sind, am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen.

Außerdem kann die Lichtempfindlichkeit von der Haut durch das Doxepin stark gesteigert werden.

Dadurch kann es bereits bei einer kurzzeitigen Einsstrahlung von Sonnenlicht auf den Körper zu einer Reaktion der Haut kommen, die einem Sonnenbrand sehr ähnlich ist.

Daher sollten Sie es vermeiden, sich während der Anwendung des Wirkstoffes direktem Sonnenlicht auszusetzen oder darauf achten, dass Sie sich gut vor dem Sonnenlicht schützen.


Abgabevorschriften

So erhalten Sie Medikamente mit Doxepin

Präparate, die das Doxepin enthalten, sind verschreibungspflichtig. Das bedeutet, dass Sie diese nur dann erwerben können, wenn Sie ein gültiges Rezept von einem Arzt ausgestellt bekommen haben.


Geschichte

Seit wann ist Doxepin bekannt?

Der Wirkstoff Doxepin kam im Jahre 1970 auf den Markt. Er wurde von dem trizyklischen Antidepressivum Imipramin abgeleitet. Die stimmungsaufhellende Wirkung von dem Imipramin wurde bereits 13 Jahre vor der Entdeckung von Doxepin, nämlich 1957 entdeckt.


Warnhinweise

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bei der Anwendung von Doxepin sollte regelmäßig das Blutbild, die Funktion der Leber und auch der Blutdruck von einem Arzt kontrolliert werden.

Außerdem muss die Behandlung unbedingt Schritt für Schritt beendet werden, um so zu vermeiden, dass durch einen ruckartigen Stopp der Behandlung typische Entzugssymptome auftreten.


Quellen

  • ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: www.abda.de (Abruf: 10.02.2014)
  • Framm, J. et al.: Arzneimittelprofile für die Kitteltasche, Deutscher Apotheker Verlag, 2009
  • Hänsel, R. et al.: Hagers Handbuch der Pharmazeutische Praxis, Band 6, Springer Verlag, 1994
  • Informationsdienst arznei-telegramm®: http://www.arznei-telegramm.de (Abruf: 12.02.2014)
  • Lüllmann, H. et al.: Pharmakologie und Toxikologie, Georg Thieme Verlag, 2010
  • Moore, D.: Drug-Induced Cutaneous Photosensitivity: incidence, mechanism, prevention and managment, in: Drug Saf. 25 (2002) [S. 345-347]
  • Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie: http://www.sanp.ch (Abruf: 12.02.2014)

Bitte empfehlt diese Seite oder verlinkt uns: