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Sexualhormone

by Danaae

Sexualhormone, Geschlechtshormone, Keimdrüsenhormone , Transsexualität

Sexualhormone sind Hormone, die in erster Linie für die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale und die Fortpflanzung wichtig sind. Während bei Männern hauptsächlich Androgene (insbesondere Testosteron) vorkommen, weisen Frauen vor allem Östrogene und Gestagene auf.

Neben ihrer Bedeutung für die Fruchtbarkeit beeinflussen sie jedoch auch andere wichtige Körperfunktionen wie das Knochenwachstum, den Stoffwechsel und Stimmung. Ein Ungleichgewicht kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wie etwa Unfruchtbarkeit, Knochenschwund, Stimmungsschwankungen und Sexualstörungen.

Was sind Sexualhormone?

Definition und Erklärung von Sexualhormonen

Sexualhormone, auch Geschlechtshormone oder Keimdrüsenhormone genannt, sind Hormone, die in den Gonaden (Eierstöcken bei Frauen und Hoden bei Männern), den Nebennieren und der Plazenta produziert werden[1][3].

Sie sind für die Ausbildung der Geschlechtsmerkmale im Fötus wichtig, ebenso wie für die Ausprägung der sekundären Geschlechtsmerkmale in der Pubertät. Im Erwachsenenalter sind sie außerdem an der Aufrechterhaltung der Sexualfunktion, wie der Libido, dem Orgasmus und Fortpflanzung, beteiligt.

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Testosteron Molekül
pixabay / mariolayaquerevalu

Die wichtigsten Sexualhormone sind[1]:

  • Östrogen (auch Estrogen genannt) ist das wichtigste weibliche Sexualhormon.
  • Testosteron gehört zu den Androgenen, also den männlichen Geschlechtshormonen.

Sexualhormone sind mitunter für die Entwicklung der Geschlechtsorgane und das Sexualverhalten verantwortlich. Bei Frauen spielen sie u.a. auch eine essenzielle Rolle bei der Regulierung des Menstruationszyklus und der Schwangerschaft.

Sie werden der Einfachheit halber zwar oft in „männliche“ und „weibliche“ unterteilt. Tatsächlich gibt es jedoch keine geschlechtsspezifischen Hormone, da beide Geschlechter alle Sexualhormone produzieren. Der Unterschied liegt vielmehr in der Konzentration, in der die Hormone bei Männern und Frauen vorkommen[1][3].

Neben der Sexualfunktion beeinflussen die Keimdrüsenhormone aber auch andere Bereiche des Körpers, wie das Knochenwachstum, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Geraten die Hormone ins Ungleichgewicht, kann dies zu diversen Beschwerden und Störungen wie unregelmäßiger Menstruation bei Frauen, einer Vergrößerung der Brustdrüse (Gynäkomastie) bei Männern oder Unfruchtbarkeit kommen.


Sexualhormone von Mann und Frau

Weibliche und männliche Sexualhormone im Überblick

Sowohl bei Männern als auch bei Frauen gibt es spezifische Sexualhormone, die unterschiedliche Funktionen haben und eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung und der sexuellen Entwicklung spielen[1].

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Strukturformel vom Östrogen Estradiol

Die Sexualhormone sind jedoch auch an weiteren Körperfunktionen wie etwa der Regulierung von Cholesterin, dem Wachstum, der Körperfettverteilung und Entzündungsreaktionen beteiligt[2][3].

Im Laufe des Lebens schwankt die Konzentration dieser Hormone im Körper. Entscheidende Faktoren hierfür sind z.B. das Alter, Stress und die Einnahme von Medikamenten oder Drogen sowie bei Frauen zudem die Menstruation und Wechseljahre.

Die wichtigsten Sexualhormone je nach Geschlecht sind dabei:

  • Sexualhormone der Frau[1][3]
    • Östrogen: Primäres weibliches Sexualhormon, das für die Entwicklung und Erhaltung der weiblichen Geschlechtsmerkmale, den Menstruationszyklus, die Knochengesundheit und das Herz-Kreislauf-System verantwortlich ist.
    • Gestagene: Gestagene, insbesondere Progesteron, sind wichtig für den Menstruationszyklus und die Schwangerschaftsvorbereitung.
  • Sexualhormone des Mannes[1][3]
    • Testosteron: Primäres männliches Sexualhormon, das für die Entwicklung und Erhaltung der männlichen Geschlechtsmerkmale, die Spermienproduktion, den Knochenstoffwechsel und die Muskelentwicklung verantwortlich ist.
    • Dihydrotestosteron: Entsteht aus Testosteron und ist für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane und der Körperbehaarung verantwortlich.
Wissenswert: Obwohl Östrogen als typisch weibliches Sexualhormon gilt und Testosteron als typisch männliches, sind beide Hormone in geringen Mengen im jeweils anderen Geschlecht vorhanden. Ein Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht vor allem bei der Konzentration von Testosteron, welche bei Männern durchschnittlich 7 bis 8 mal so hoch ist wie bei Frauen.

Weibliche Sexualhormone: Östrogen & Progesteron

Das primäre Sexualhormon von Frauen ist Östrogen (auch Estrogen). Dieses wird in erster Linie in den Eierstöcken (Ovarien) produziert und ist für die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsorgane verantwortlich, ebenso wie für die Regulierung des Menstruationszyklus und der Vorbereitung des Körpers auf eine mögliche Schwangerschaft[1][2].

Es beeinflusst jedoch auch weitere Organsysteme wie die Blutgerinnung, den Knochenaufbau und die Leber. Eine Abnahme des Östrogenspiegels, etwa während der Menopause, kann zu Symptomen wie Hitzewallungen, vaginaler Trockenheit und Stimmungsschwankungen führen.

baby , bauch , körper , junge , kinder , erwartet , weiblich , leben , mutterschaft , mutter , schwangerschaft , schwanger , schuh , schuhe , haut , magen , warten , frauArten von Östrogenen sind:

  • Estradiol ist das am häufigsten vorkommende Östrogen und wird hauptsächlich in den Eierstöcken produziert. Es ist für die Entwicklung und Erhaltung der weiblichen Geschlechtsorgane verantwortlich.
  • Estriol wird während der Schwangerschaft in großen Mengen von der Plazenta produziert und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Schwangerschaft.
  • Estron ist ein Estrogen, das sowohl von den Eierstöcken als auch von den Nebennieren produziert wird. Es ist das am häufigsten im weiblichen Körper vorhandene Östrogen nach den Wechseljahren.

Ein weiteres weibliches Sexualhormon ist außerdem das Gestagen Progesteron, welches ebenfalls in den Eierstöcken produziert wird und entscheidend für die Regulation der Periode und die Vorbereitung auf eine Schwangerschaft ist[1][2].

Es wird bei Frauen während des Menstruationszyklus produziert und fördert mitunter die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut. Ein Mangel an Progesteron kann zu Unfruchtbarkeit, Menstruationsstörungen und Stimmungsschwankungen führen.

Obwohl Testosteron als typisch männliches Sexualhormon gilt, ist es in gewissen Mengen auch im weiblichen Körper vorhanden. Auch Testosteron wird dabei hauptsächlich in den Eierstöcken produziert und spielt eine Rolle bei der Regulierung der Libido (Sexualtrieb) und des Knochenstoffwechsels. Es dient bei Frauen zudem als Zwischenprodukt für die Synthese von Östrogen[1][3].

Ein Ungleichgewicht bzw. eine Überproduktion von Testosteron bei Frauen kann zu einer Reihe von Symptomen führen, wie etwa vermehrter Körperbehaarung (Hirsutismus), Akne, Haarausfall, einer tieferen Stimme und/oder Menstruationsstörungen.


Männliche Sexualhormone: Androgene wie Testosteron

Die primären Sexualhormone des Mannes werden als Androgene bezeichnet. Androgene umfassen dabei das Testosteron und das Dihydrotestosteron. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der männlichen Geschlechtsorgane und der sekundären Geschlechtsmerkmale sowie bei der Regulierung des Sexualverhaltens. Sie haben auch Auswirkungen auf das Muskelwachstum, den Stoffwechsel und das Immunsystem[1].

 geschlecht , unterzeichnen , männlich , mann , junge , symbol , bad , badezimmer , jungen , toilette , männer , waschraum , sexualhormone mann, männlich, testosteronTestosteron ist für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der männlichen Geschlechtsorgane, der Muskulatur und der Knochenmasse verantwortlich. Es fördert zudem die Produktion von Spermien und reguliert die sexuelle Lust[1].

Dihydrotestosteron (DHT) ist ein Abbauprodukt von Testosteron und spielt eine Rolle bei der Entwicklung von Bartwuchs, Haarausfall und der Größe der Prostata. Ein Ungleichgewicht in der Produktion von Testosteron und DHT kann zu verschiedenen Symptomen wie Impotenz, vermindertem Sexualtrieb, Haarausfall und Prostatakrebs führen[1].

Obwohl Östrogen als typisches weibliches Sexualhormon angesehen wird, ist es auch bei Männern in gewissen Mengen vorhanden. Es wird bei ihnen hauptsächlich von den Hoden produziert und ist u.a. bei der Regulierung vom Cholesterinspiegel beteiligt[2].

Ein Ungleichgewicht bzw. eine Überproduktion von Estrogen kann bei Männern zu verschiedenen Gesundheitsproblemen wie etwa einer Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüsen) und Unfruchtbarkeit führen[2].


Produktion und Regulation von Sexualhormonen

Die Produktion und Regulation von Sexualhormonen findet in verschiedenen Drüsen und Geweben des Körpers statt, insbesondere in den Gonaden, also den Hoden bei Männern und den Eierstöcken bei Frauen[1].

Darüber hinaus produziert auch die Nebennieren (bzw. Nebennierenrinde) Sexualhormone, hauptsächlich Vorstufen von Testosteron. Vor allem bei Frauen trägt die Nebennierenrinde zu einem signifikanten Anteil der Androgen-Produktion bei[2].

Wo werden Sexualhormone produziert?

  • Hoden: Bei Männern werden Testosteron und andere Androgene in erster Linie in den Hoden produziert. Die Hormonproduktion wird dabei durch das Hormon lh (Luteinisierendes Hormon) aus der Hypophyse im Gehirn reguliert[3].
  • Eierstöcke: Bei Frauen werden Östrogene und Progesteron hauptsächlich in den Eierstöcken produziert. Die Produktion dieser Hormone wird durch die Hormone fsh (Follikel-stimulierendes Hormon) und lh (Luteinisierendes Hormon) aus der Hypophyse reguliert[4].
  • Nebennieren: Sowohl Männer als auch Frauen produzieren zudem in den Nebennieren Sexualhormone und zwar hauptsächlich Androgene wie Testosteron, Dehydroepiandrosteron (DHEA) und Androstendion (ASD)[1][3]. In geringen Mengen können auch Estrogene und Gestagene in den Nebennieren synthetisiert werden.
Wissenswert: Alle Sexualhormone, einschließlich Östrogen, Progesteron und Testosteron, werden im Körper aus Cholesterin synthetisiert. Cholesterin dient als Ausgangsstoff für die Hormonproduktion und wird in verschiedenen Geweben und Organen im Körper zu Hormonen umgewandelt.

Reguliert und gesteuert wird die Produktion der Sexualhormone durch den Hypothalamus und die Hypophyse im Gehirn. Dabei spielen verschiedene Hormone wie Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), das follikelstimulierende Hormon (fsh) und das luteinisierende Hormon (lh) eine entscheidende Rolle[1].

  • Hypothalamus: Der Hypothalamus im Gehirn reguliert die Produktion von Sexualhormonen durch die Hypophyse. Er produziert das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), das die Freisetzung von fsh und lh aus der Hypophyse stimuliert.
  • Hypophyse: Die Hypophyse im Gehirn reguliert die Hormonproduktion in den Hoden, Eierstöcken und Nebennieren. Sie produziert fsh und lh, welche die Hormonproduktion in den Hoden und Eierstöcken stimulieren[1][3].

Wirkung auf den Körper und das Verhalten

Die Sexualhormone haben im Verlauf des Lebens unterschiedliche Wirkungen und Funktionen:

  • Im Mutterleib: In der sechsten Woche der Schwangerschaft beginnen sich die primären Geschlechtsmerkmale (Gonaden) bei Ungeborenen zu entwickeln[1]:
    • Mädchen: Wenn das Chromosomenpaar des Fötus „XX“ ist, entwickeln sich die Gonaden zu Eierstöcken.
    • Jungen: Wenn das Chromosomenpaar des Fötus „XY“ ist, entwickeln sich die Gonaden zu Hoden.
  • Frühe Kindheit: In der frühen Kindheit haben die Sexualhormone keine nennenswerten Auswirkungen auf den Körper.
  • Pubertät: Während der Pubertät steigt die Produktion der Sexualhormone und es kommt zu körperlichen Veränderungen[1]:
    • Bei Mädchen beginnt die Produktion von Östrogenen, was zu Brustwachstum, der Entwicklung von Schamhaaren und der Menstruation führt.
    • Bei Jungen hingegen führt die beginnende Produktion von Testosteron zu Stimmbruch, Bartwuchs, der Entwicklung von Schamhaaren und der Spermienproduktion.
  • Erwachsenenalter: Im Erwachsenenalter regulieren die Sexualhormone die Fortpflanzung und beeinflussen das Sexualverhalten[1][3]:
    • Bei Frauen spielen Estrogene und Progesteron eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Menstruationszyklus, der Schwangerschaft und der Geburt.
    • Bei Männern beeinflusst Testosteron die Spermienproduktion, die sexuelle Funktion und das Muskelwachstum.
  • Im Alter: Mit zunehmendem Alter sinkt die Produktion von Sexualhormonen, was zu verschiedenen Auswirkungen führen kann:
    • Bei Frauen führt die Abnahme der Produktion von Östrogen und Progesteron zu den Wechseljahren, was Symptome wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen verursachen kann.
    • Bei Männern kann ein Testosteronmangel zu sexuellen Funktionsstörungen, Muskelabbau und anderen Problemen führen.

Einfluss von Sexualhormonen auf die Gesundheit

Sexualhormone haben eine Vielzahl von Auswirkungen auf die Gesundheit von Männern und Frauen. Einerseits sind sie natürlich essenziell für die sexuelle Entwicklung und Fortpflanzung. Andererseits spielen sie jedoch auch bei weiteren Körper-Funktionen eine Rolle.

Gerät der Hormonhaushalt in Ungleichgewicht, kann dies daher auch zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen wie z.B. Diabetes, Fettleibigkeit, Schilddrüsenproblemen, Stimmungsstörungen, Unfruchtbarkeit und Autoimmunerkrankungen[5].

Zu den wichtigsten Auswirkungen von Hormonen auf die Gesundheit gehören[1]:

  • Fruchtbarkeit: Sexualhormone wie Testosteron und Östrogen sind essenziell für die Fortpflanzung, da sie die Entwicklung von Spermien und Eizellen sowie den Menstruationszyklus regulieren. Ein Ungleichgewicht dieser Hormone kann zu Problemen der Fruchtbarkeit führen.
  • Knochen und Muskeln: Hormone wie Estrogen und Testosteron spielen darüber hinaus auch eine wichtige Rolle bei dem Wachstum und der Erhaltung von Knochen und Muskeln. Ein Mangel an diesen Hormonen kann u.a. zu Osteoporose und Muskelabbau führen.
  • Stimmung und Verhalten: Sexualhormone beeinflussen nicht nur die körperlichen Prozesse, sondern auch das Verhalten und die Stimmung. Ein Ungleichgewicht kann sich negativ auf die Psyche auswirken und Symptome wie Depressionen, Angstzustände und kognitive Beeinträchtigungen hervorrufen.
  • Körperzusammensetzung: Darüber hinaus beeinflussen Geschlechtshormone auch die Zusammensetzung des Körpers, insbesondere den Anteil an Muskel- und Fettgewebe. Testosteron fördert bspw. das Muskelwachstum, während Östrogen die Verteilung von Fettgewebe auf Hüften, Oberschenkel und Brüste fördert.
  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: Hormone wie Östrogen können sich positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken, indem sie den Cholesterinspiegel senken und die Durchblutung verbessern.

Bedeutung bei der Fortpflanzung und Unfruchtbarkeit

Geschlechtshormone spielen eine wichtige Rolle bei der Fruchtbarkeit von Männern und Frauen.

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  • Bei Frauen ist eine ausreichende Menge an Estrogen und Progesteron für einen normalen Menstruationszyklus und Eisprung erforderlich. Ein Mangel oder Ungleichgewicht zwischen ihnen kann zu Unfruchtbarkeit führen.
  • Bei Männern spielt Testosteron eine wichtige Rolle bei der Spermienproduktion. Ein Testosteronmangel kann die Qualität und Quantität der Spermien beeinträchtigen und zu Unfruchtbarkeit führen.

Hormontherapien können helfen, Fruchtbarkeitsprobleme zu behandeln. Bei Frauen kann die Behandlung mit Östrogenen und Gestagenen den Menstruationszyklus regulieren und die Ovulation stimulieren.

Bei Männern kann eine Testosteronersatztherapie die Spermienproduktion und die Fruchtbarkeit verbessern.

Hormontherapien sollten nur unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber über Hormontherapien.


Hormonelles Ungleichgewicht

Wenn der Hormonspiegel zu hoch oder zu niedrig ist

Ein hormonelles Ungleichgewicht tritt auf, wenn der Hormonspiegel im Körper nicht im Gleichgewicht ist, etwa wenn zu viel oder zu wenig Östrogen oder Testosteron produziert wird. Abhängig davon, welches Sexualhormon hierbei betroffenen ist und in welchem Grad, kann dies zu verschiedenen Beschwerden führen.

Mögliche Symptome sind z.B. Stimmungsschwankungen, Gewichtsveränderungen, Haarausfall, Hautprobleme, Schlafstörungen und sexuelle Unlust. Zu den wichtigsten Störungen, welche durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht werden, gehören[1][5]:

Behandlung Gynäkologie Gebörmutter, zervix, gebärmutterhals, Abortiva, Abtreibungspille, Antiöstrogene, Estrogen-Blocker, medikamentöser Schwangerschaftsabbruch, Mifepriston, Abort

  • Bei Männern:
    • Hypogonadismus (Testosteronmangel)
    • Klinefelter-Syndrom (angeborene Chromosomenanomalie)
    • Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse)
  • Bei Frauen:
  • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Hyperprolaktinämie (Erhöhung vom Prolaktinspiegel)

Ein hormonelles Ungleichgewicht kann dabei durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie etwa durch das Alter, genetische Veranlagung, Stress, Ernährung und Umweltbelastungen. Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Ursache und umfassen beispielsweise Medikamente, Hormontherapien und Lebensstiländerungen.


Symptome und Anzeichen eines Ungleichgewichts

Ein zu niedriger oder zu hoher Spiegel an Sexualhormonen kann verschiedene Auswirkungen auf die Gesundheit haben und mitunter zu folgenden Symptomen führen[1]:

Zu niedriger Hormonspiegel:

  • Bei Männern kann ein zu niedriger Testosteronspiegel zu vermindertem Sexualtrieb, Erektionsstörungen, vermindertem Muskel- und Knochenmasse, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit führen.
  • Bei Frauen kann ein zu niedriger Östrogenspiegel zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Hitzewallungen, vaginaler Trockenheit, vermindertem Sexualtrieb, Stimmungsschwankungen und Müdigkeit führen.

Zu hoher Hormonspiegel:

  • Bei Männern kann ein zu hoher Testosteronspiegel zu vergrößerten Brüsten, Akne, vermindertem Hodenvolumen, vermehrtem Haarwuchs, Stimmungsschwankungen und einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs führen.
  • Bei Frauen kann ein zu hoher Estrogenspiegel zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Schmerzen und Schwellungen in den Brüsten, vermehrtem Haarwuchs, Gewichtszunahme und einem erhöhten Risiko für Brustkrebs führen.

Anzeichen und Symptome eines hormonellen Ungleichgewichts im Überblick:

  • Unregelmäßiger Menstruationszyklus oder Ausbleiben der Menstruation bei Frauen
  • Verlust des sexuellen Verlangens oder Probleme mit der sexuellen Funktion
  • Hitzewallungen und Nachtschweiß
  • Stimmungsschwankungen wie Reizbarkeit, Depression und Angstzustände
  • Gewichtszunahme oder Gewichtsverlust ohne ersichtlichen Grund
  • Haarausfall oder ungewöhnlich starkes Haarwachstum
  • Hautprobleme wie Akne und Hautausschläge
  • Schlafprobleme, Ermüdung oder Energiemangel
  • Verdauungsprobleme und Veränderungen im Appetit
  • Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisprobleme

Hormonhaushalt ins Gleichgewicht bringen

Den Hormonhaushalt ausgleichen, wenn er durcheinander ist

Wenn der Hormonhaushalt im Körper durcheinander gerät, kann dies – wie zuvor beschrieben – zu verschiedenen Beschwerden und Störungen führen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Behandlung Vegane Ernährung Hausmittel gegen AppetitlosigkeitZunächst können natürliche Methoden ausprobiert werden, wie zum Beispiel Ernährungsumstellungen oder Nahrungsergänzungsmittel.

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere B-Vitaminen, Omega-3-Fettsäuren und Magnesium, kann helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren. Auch bestimmte Pflanzenextrakte wie Traubensilberkerze oder Mönchspfeffer können dazu beitragen, Hormonstörungen auszugleichen.

Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, können auch medikamentöse Behandlungen in Erwägung gezogen werden. Hierzu zählen zum Beispiel Hormonersatztherapien, Antiandrogene oder Gonadotropin-releasing Hormon-Analoga. Solche Therapien sollten jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da sie oft mit Nebenwirkungen verbunden sind.

Gut zu wissen: Nicht jedes hormonelle Ungleichgewicht ist behandlungsbedürftig. In einigen Fällen kann es auch ausreichen, einen gesunden Lebensstil zu pflegen und Stress zu reduzieren, um den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Sexualhormone natürlich ausgleichen

Den Hormonhaushalt auf natürliche Weise wieder ins Gleichgewicht bringen

Es gibt verschiedene natürliche Methoden, um den Hormonhaushalt zu regulieren, wie zum Beispiel:

  1. Ausreichend Schlaf: Regelmäßiger und ausreichender Schlaf kann helfen, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
  2. Stressreduktion: Chronischer Stress kann den Hormonhaushalt beeinflussen. Versuchen Sie daher Stress so gut wie möglich abzubauen oder zu reduzieren.
  3. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit ausreichend Nährstoffen und Vitaminen kann helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren.
  4. Ausreichende Bewegung: Regelmäßige Bewegung und Sport können ebenfalls dazu beitragen, den Hormonhaushalt zu regulieren.
  5. Pflanzliche Mittel: Es gibt verschiedene Heilpflanzen, die helfen können, den Hormonhaushalt auszugleichen. Hierzu gehören zum Beispiel Mönchspfeffer, Damiana, Lavendel, Rosmarin oder Sägepalme.

Hormonhaushalt pflanzlich regulieren

Pflanzliche Mittel, um den Hormonhaushalt auszugleichen

Folgende Heilpflanzen können bei einem Hormonungleichgewicht helfen:

Traubensilberkerze-Wurzelstock Illustration aus American Medicinal Plants

Traubensilberkerze-Wurzelstock
Illustration aus American Medicinal Plants
Charles Frederick Millspaugh

  • Die Sägepalme kann die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) hemmen und somit Männern helfen, die aufgrund des Alters an einer Vergrößerung ihrer Prostata und den damit zusammenhängenden Symptomen leiden.
  • Die Traubensilberkerze kann aufgrund ihrer Östrogen-ähnlichen Wirkung bei Beschwerden der Wechseljahren helfen und bspw. Symptome wie Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen lindern.
  • Ginseng kann den Testosteronspiegel erhöhen und dadurch das sexuelle Verlangen und die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern.
  • Mönchspfeffer wird zur Regulierung des Hormonhaushalts und bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Es gibt Hinweise darauf, dass er einen Einfluss auf das Hormon Prolaktin hat, welches bei Frauen die Milchproduktion steuert und bei Männern das Testosteron senkt.
  • Damiana ist eine Heilpflanze, welche als Aphrodisiakum Anwendung findet und die Libido (sexuelles Verlangen) durch eine Erhöhung des Testosteronspiegels steigern soll.
  • Petersilie soll gegen Potenzstörungen beim Mann helfen können, indem es die Produktion von Östrogen hemmt.
  • Der Sibirische Rhabarber (auch Rhapontik-Rhabarber) enthält pflanzliche Estrogene und kann daher als Alternative zu Hormontherapien bei Wechseljahresbeschwerden eingenommen werden.
  • Es gibt Hinweise dazu, dass Lavendel eine östrogene und eine anti-androgene Wirkung besitzt. Studien zufolge könnte dies möglicherweise eine positive Wirkung auf die Knochendichte und die Herzgesundheit bei Frauen nach der Menopause haben.

Quellen & Verweise

Quellenverzeichnis:

  • [1] Sexualhormone. (o. J.). Amboss.com. Abgerufen 17. März 2023, von https://www.amboss.com/de/wissen/Sexualhormone
  • [2] DocCheck, M. B. (2004, November 2). Sexualhormon. DocCheck Flexikon; DocCheck Medical Services GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Sexualhormon
  • [3] via medici: leichter lernen – mehr verstehen. (o. J.). via medici: leichter lernen – mehr verstehen. Abgerufen 17. März 2023, von https://viamedici.thieme.de/lernmodul/548970/539501/sexualhormone+und+sexualfunktion+%C3%BCberblick
  • [4] (Apothekerin), E. R. (2019, Januar 23). Sexualhormone. Vidal MMI Germany GmbH. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/sexualhormone
  • [5] Saad, F. (2016). Adipositas und Hypogonadismus: Resultate der Testosteron-Therapie. Adipositas – Ursachen Folgeerkrankungen Therapie, 10(04), 207–214. https://doi.org/10.1055/s-0037-1617716
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