Am Auge oder Fuß, nach einer OP oder Sturz
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Ein Hämatom hat viele Gesichter
Von einem Bluterguss war fast jeder Mensch schon einmal betroffen. Dieser hinterlässt oftmals unschöne Flecken und kann zudem äußerst schmerzhaft sein. Der Bluterguss – auch Hämatom genannt – entsteht durch Bluttaustritt aus beschädigten Gefäßen; durch das Einsickern in das Körpergewebe entstehen dann die bekannten blauen Flecken.
Die häufigste Ursache sind sicherlich Stöße, die man sich oftmals durch Unachtsamkeit zuzieht. Im Verlaufe der Zeit verändert sich der Farbverlauf des Hämatoms; dies entsteht durch den Blutabbau seitens des Körpers. Doch was kann man gegen einen Bluterguss tun? Welche Hausmittel gegen Hämatome gibt es? Nachfolgend finden Sie die bestbewährten Hausmittel, Tipps, Tricks und auch alternative Behandlungsmethoden gegen Blutergüsse.
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Hausmittel gegen Bluterguss – Was tun?
Ein Bluterguss, blauer Fleck oder auch Hämatom bezeichnet eine Blutansammlung unter der Haut. Hierbei wird also ein Blutgefäß verletzt, ohne dass es zu einer offenen Wunde kommt. Blutergüsse sind sehr häufig und in den meisten Fällen harmlos. Sie können jedoch auch nach ernsten Verletzungen auftreten und sollten dann umgehend von einem Arzt behandelt werden.
Die einzelnen Farbverläufe können wie folgt erklärt werden:
- beim Reißen des Gefäßes tritt Blut ins Gewebe aus, so dass sich das Hämatom rot verfärbt
- Bei Blutgerinnung geht die Verfärbung in dunkelrot-blau über
- Die Farbe braun-schwarz bedeutet, dass die Eiweiße den Blutfarbstoff zum Gallenfarbstoff Choleglobin/Verdoglobin abbauen
- Eine dunkelgrüne Verfärbung deutet den weiteren Umbau zum Gallenfarbstoff Biliverdin an
- Im Endstadium entwickelt sich dann die gelb-braune Verfärbung, welche den Abbau des Gallenfarbstoffs Bilirubin signalisiert.
In den Meisten Fällen benötigt der Körper für diesen Abbauprozess mit den dahergehenden Hautverfärbungen ca. zwei Wochen. Begleitet wird die Verfärbung mit einer Schwellung, die bei stärkerer Berührung zu Schmerzen führt.
Ist ein Bluterguss gefährlich?
Wann sollte man zum Arzt?
In der Regel ist ein Bluterguss nicht besonders gefährlich. Er klingt nach einer gewissen Zeit ab und kann auch gut selbst behandelt werden. In Ausnahmefällen sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen beispielsweise bei einem stärkeren Stoß im Kopfbereich. Tritt dann im Anschluss auch noch Schwindel auf, kann es sich eventuell um eine Gehirnerschütterung handeln. Auch wenn das Hämatom äußerst groß ist und sich in direkter Nähe eines Gelenks befindet, muss eventuell eine operative Entfernung in Erwägung gezogen werden.
In manchen Fällen kann ein Hämatom auch viel Druck auf benachbartes Gewebe ausüben, so dass dieses eventuell absterben kann; auch in einem solchen Fall ist das Aufsuchen eines Arztes in jedem Fall erforderlich. Wenn sich ein Bluterguss schnell vergrößert, könnte ein größeres Blutgefäß verletzt sein.
In einem solchen Fall sollte ebenfalls unmittelbar ein Arzt aufgesucht werden, da es ansonsten aufgrund des größeren Blutverlusts zu lebensbedrohlichen Schockzuständen kommen kann. Ist der Bluterguss mit starken und bleiben Schmerzen verbunden, sollte in jedem Fall geprüft werden, ob nicht doch eine Fraktur vorliegt. In den meisten Fällen können die Mediziner schon durch die Unfallschilderung und Darstellung des Beschwerdebildes eine entsprechende Diagnose stellen.
Wenn das Hämatom beispielsweise sehr tief liegt, kann auch eine Ultraschalluntersuchung Klarheit schaffen. Weitere Informationen über die Ursachen, wann Sie zum Arzt sollten, welche Behandlungen möglich sind und vieles mehr, erfahren Sie im Ratgeber über Blutergüsse.
Schnelle Hilfe bei Blutergüssen – Was hilft sofort?
Wie geht ein Bluterguss schnell weg?
Wer beispielsweise nach einem Stoß gegen eine Glastür ein Hämatom im Gesicht hat, möchte natürlich, dass dieses so schnell wie möglich weggeht. Ein Bluterguss geht am schnellsten weg, wenn er sofort behandelt wird. Eine sehr schnelle und effektive Abhilfe verschaffen unter anderem Kältepacks, Arnika oder Zwiebeln.
Kälte – Hilft schnell gegen blaue Flecken
Die beste Methode, um den Bluterguss sofort nach dem Auftreten zu behandeln, ist das Kühlen mit Eis. Dies ist zum einen schmerzlindernd und es tritt zudem weniger Blut in die das Gewebe aus, weil sich bei Kälte die entsprechenden Blutgefäße zusammenziehen. Allerdings sollten Sie das Eis beispielsweise mit einem Handtuch umwickeln, um so Verbrennungen zu vermeiden.
Optimal sind sogenannte Kalt/Warm-Kompressen, die überall in Apotheken und Drogerien zu erwerben sind. Bei diesen Kompressen ist eine entsprechende Schutzhülle bereits vorhanden. Des Weiteren sollten Sie auch nicht durchgängig kühlen sondern alle 10 Minuten eine Pause einlegen; also Kühlen in Intervallen. Wenn Sie kein Eis vorrätig gekühlt haben, kann alternativ auch ein in kaltes Wasser getränkter Waschlappen Abhilfe schaffen. Zudem ist es sinnvoll, die betroffenen Stellen hochzulagern, um den Blutfluss zu verringern. Insgesamt empfiehlt sich bei Verletzungen die sogenannte PECH-Regel.
Die PECH-Regel – Hämatome behandeln
Die PECH-Regel zählt zu den besten Erste-Hilfe-Maßnahmen bei allerlei Verletzungen, so auch bei Blutergüssen. PECH steht dabei für:
- Pause
- Eis
- Compression (Englisch für Kompresse)
- Hochlagern
Die PECH-Regel hilft wie folgt gegen einen Bluterguss:
- Pause: Legen Sie zunächst eine Pause ein und konzentrieren Sie sich erst einmal auf Ihre Verletzung. Vermeiden Sie auch zusätzliche Belastung aufgrund von Bewegungen.
- Eis: Kühlen Sie die betroffene Stelle wie bereits weiter oben beschrieben.
- Compression: Durch das Anlegen eines Kompressionsverbandes kann das Ausweiten von Schwellungen und Blutungen verlangsamt oder verhindert werden.
- Hochlegen: Legen Sie die betroffene Stelle wenn möglich in eine Höhe über Ihrem Herzen. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung des Rückflusses vom Blut. Der Schmerz und die Schwellung gehen zurück.
Arnika – Altbewährt und äußerst wirksam
Eines der wirksamsten Produkte ist sicherlich Arnika. Es ist altbewährt bei Hämatomen und wird daher sehr häufig verwendet. Zunächst wirkt Arnika schmerzlindernd und hemmt zudem eine weitere Entzündung. Der wohltuende Effekt tritt dank der Substanzen Gallussäure und Kaffeesäure in Kombination mit Dihydrohelanin und Helanin ein. Laut vieler Erfahrungen von Betroffenen hilft Arnika in sehr kurzer Zeit und hat daher einen sehr hohen Beliebtheitsgrad.
Zwiebel – Effektives Hausmittel
Ein Naturprodukt, was ebenfalls unmittelbar nach dem schmerzhaften Ereignis hilft, ist die Zwiebel. Bei einem Bluterguss sollten Sie sofort eine Schicht auf die betroffene Stelle legen, um den Heilungsprozess zu forcieren.
Die heilende Wirkung wird durch die Substanz Alliinase bewirkt – auch für die tränenden Augen beim Zwiebelschneiden verantwortlich. Dieser stimuliert den eigenen Lymphfluss und das Ansammeln von Blut wird dadurch wirksam verhindert. Je schneller Sie die Zwiebel auflegen, umso stärker ist die Wirkung.
Hamamelis – Wirksames Mittel aus Fernost
Besonders in Japan und China ist Hamamelis – auch Zaubernuss genannt – äußerst beliebt. Mittlerweile hat sich die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung auch bis nach Europa verbreitet. Hier sollte auch unmittelbar nach dem erlittenen Bluterguss Hamamelis mittels sanften und langsamen Einmassieren aufgetragen werden.
Hilfe & Hausmittel gegen Bluterguss
Doch auch wenn schon einige Zeit seit der Verletzung verstrichen sind, können diverse Hausmittel gegen den Bluterguss weiterhelfen. Neben den bereits genannten Tipps & Tricks helfen zum Beispiel auch Knoblauch, Kartoffeln oder Aloe Vera sehr gut.
Aloe Vera – Natürliche Hilfe
Beliebt bei Verbrennungen, Hämatomen und Entzündungen
Ein Heilmittel, was sehr gerne bei Verbrennungen, Hämatomen und Entzündungen verwendet wird, ist Aloe Vera. Dieses Produkt können Sie hervorragend als Gel auftragen und unterstützt nicht nur den Heilungsverlauf, sondern beugt auch weiteren Verfärbungen der Haut vor. Bei gefrorenem Aloe Vera erzielen Sie zudem auch eine schmerz- und entzündungshemmende Wirkung.
Knoblauch – schnelle Regeneration
Dass Knoblauch seit eh und je durch seine hochwertigen Inhaltsstoffe einen hervorragenden Ruf genießt, ist allgemein bekannt. Bei einer direkten Auftragung auf die betroffenen Stellen hilft die weiße Knolle stark antioxidativ. Das Gewebe regeneriert sich wesentlich schneller und die vorhandene Entzündung wird abgeschwächt.
Kartoffel – Einfache & natürliche Hilfe
Die Kartoffel bringt man natürlich in erster Linie mit Speisen in Verbindung. Allerdings sollten Sie beim nächsten Bluterguss auch die Kartoffel als Heilmittel in Erwägung ziehen.
Hier hilft der hohe Anteil an Katalase in der Kartoffel, wodurch die hauteigenen Zellen in einem hervorragenden Zustand gehalten werden.
Durch das Auftragen von Kartoffeln auf die betroffene Stelle wird aber nicht nur die Zellstruktur verbessert sondern auch eine Schmerz- und Entzündungshemmung erzielt.
Salz – Ebenfalls schmerzlindernd
Salz hat wie Arnika ebenfalls eine stark schmerzlindernde Wirkung. Die schmerzlindernde Wirkung bei bestehenden Hämatomen wird dadurch bewirkt, da durch das Auftragen einer Salzschicht alle interzellulären Flüssigkeiten absorbiert werden.
Apfelessig – Natürliche Wunderwirkung
Bei Hämatomen hat der Apfelessig den Ruf, wahre Wunderwirkungen zu erzielen. Sie sollten dieses Naturprodukt also immer vorrätig haben, da es nicht nur für die Zubereitung von Speisen wertvoll ist. Die Behandlung durch den Apfelessig erfolgt mittels eine Massage. Der Apfelessig wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und sodann entsprechend einmassiert. Die Massage regt die Durchblutung der eigenen Hautoberfläche an und zudem wird das ins Körpergewebe ausgetretene Blut an der betroffenen Stelle mittels dieser energetischen Massage abgeleitet.
Petersilie – Abschwellend & schmerzlindernd
Das Unangenehmste bei Blutergüssen sind zunächst einmal die Schmerzen. Eine Schmerz- und Schwelllinderung erzielen Sie wirksam mit Petersilie. Dies wird dank der sehr gesunden und nährstoffreichen Inhaltsstoffe, die hohe entzündungshemmende und analgetische Wirkungen entfalten, erzielt.
Wärmebehandlung – erst nach 24 Stunden
Eine Wärmebehandlung sollte frühstens 24 Stunden nach der Verletzung Anwendung finden. In den ersten 24 Stunden sollte sowohl Wärme als auch zu viel Bewegung vermieden werden. Beides regt nämlich die Durchblutung an. Außerdem kann es durch eine zusätzliche Belastung zu weiteren Verletzungen von Blutgefäßen kommen.
Wenn jedoch bereits ein Tag verstrichen ist, kann eine Wärmebehandlung den Heilungsprozess unterstützen. Hierfür eignen sich beispielsweise Moorpackungen oder warme Bäder. Alternativ können aber auch Topfen- bzw. Quarkwickel oder wärmende Salben verwendet werden.
Salben bei Bluterguss – Voltaren, Heparin etc.
Natürlich können auch diverse Salben und Cremes gegen Hämatome helfen. Zu den hilfreichen Salben zählen neben Heparin und Voltaren auch Beinwell, Pferdesalbe und die bereits erwähnte Arnikasalbe. Jede dieser Salben hilft auf seine eignene Art und Weise.Allerdings eignen sich die Salben, aufgrund ihrer meist durchblutungsfördernden Wirkung, nicht für die unmittelbare Behandlung. Nutzen Sie die Salben also besser erst 24 Stunden nachdem Sie sich den blauen Fleck zugezogen haben.
In der sogenannten Pferdesalbe wird Arnika mit Rosmarin, Menthol und Kampfer kombiniert. Während das enthaltene
Menthol kühlend wirkt, kurbeln Rosmarin und Kampfer die Durchblutung des Gewebes an. Hinzu kommt die schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung der Arnika. Je nach Hersteller kann die Pferdesalbe auch Rosskastanien enthalten. Diese haben einen abschwellenden Effekt und können daher zusätzlich helfen.
Die Wirkung der Heparin-Salbe ist teilweise umstritten, da einige Experten davon ausgehen, dass der Wirkstoff nicht wirklich absorbiert werden kann. Die Anwendung hat sich aber vielfach in der Praxis bewährt. Den Befürwörtern zufolge, regt die Heparin-Salbe die Durchblutung oberflächlich an und wirkt auch wasserableitend.Durch das Ableiten der angesammelten Flüssigkeit, wirkt die Heparinsalbe auch abschwellend.
Einige empfehlen auch Voltaren zur Behandlung von Hämatomen. Diese Creme eignet sich aber eher, wenn es neben dem Bluterguss auch zu einer Stoßverletzung, starken Schmerzen oder Zerrung gekommen ist.
Ebenfalls empfehlenswert ist Beinwell bzw. Symphytum officinale. Diese altbewährte Heilpflanze hilft in erster Linie aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe Allantoin und Cholin. Diese wirken zusammenziehend bzw. adstringierend. Cholin fördert außerdem die Durchblutung des Gewebes und verhindert auch Flüssigkeitsansammlungen, während das Allantoin entzündungshemmend wirkt.
Alternative Hausmittel bei Blutergüssen
Bei der weiteren Behandlung von Blutergüssen können Sie auf bewährte und natürliche Hausmittel zurückgreifen. Bereits erwähnt wurden beispielsweise Arnika und Hamamelis. Diese beiden Heilpflanzen finden nämlich auch in der Homöopathie Verwendung.
Homöopathie & Globuli gegen blaue Flecken
Die Homöopathie kann ergänzend zur schulmedizinischen Behandlung sogar bei starken Blutergüssen weiterhelfen. Hierbei steht das Homöopathikum Arnika ganz vorne. Wenn das Hämatom mit einem Schock einhergeht, hilft außerdem Aconitum weiter.
- Arnika D12: Bei akuten Blutergüssen je nach Schwere und Größe des Hämatoms 3-8 Globuli. Bei sehr großen blauen Flecken können Sie alle 1 bis 2 Stunden 3 bis 5 Globuli einnehmen.
- Calendula D6: Wenn es zu Quetschungen vom Körpergewebe gekommen ist
- Hamamelis D6: Bei Hämatomen aufgrund von Schlägen wie bspw. beim Fußball oder Boxen
Bluterguss am Auge – Arnika & Ledum
Wenn Sie sich einen Bluterguss am Auge zugezogen haben, können Sie diesen mit einer Kombination aus Arnika D12 und Ledum D12 behandeln. Die Globuli sollten drei Mal am Tag eingenommen werden.
Nasenbluten nach Sturz – Arnica & Rhus tox.
Wenn es beispielsweise nach einem Sturz zusätzlich zum Bluterguss auch zu Nasenbluten kommt, hilft eine Kombination von Arnika mit Rhus tox. Arnika sollte hierbei in der Potenz D12 verwendet und mit 1 x 15 Globuli Rhus tox.D30 kombiniert werden.
Heilpflanzen und Heilkräuter – Die Naturheilkunde
Die Inhaltsstoffe bestimmte Heilpflanzen und Heilkräuter können sehr effektiv gegen Blutergüsse sein. Weiter oben wurden bereits mehrere Heilpflanzen genannt, die als Hausmittel gegen Blutergüsse helfen können. Darüber hinaus können Sie aber auch noch selber Tinkturen und Salben herstellen, mit denen der Bluterguss schnell weggeht.
Arnika-Tinktur selber machen
Um eine Arnikatinktur selbst herzustellen, können Sie einfach 10 Gramm Arnikablüten mit 100 Millilitern Alkohol übergießen und das Gemisch anschließend 14 Tage lang stehen lassen. Danach sollten Sie die Flüssigkeit mithilfe eines Kaffeefilters absieben und die Tinktur weitere 10 Tage stehen lassen. Nach einem nochmaligem Filtern ist die Arnikatinktur fertig und kann in eine dunkle Flasche abgefüllt werden
Arnika, Ysop & Salbei selbst herstellen
Ebenfalls äußerst hilfreich bei blauen Flecken ist ein Gemisch aus je 10 Gramm Arnika, Salbei und Ysop. Lassen Sie die Heilkräuter 12 Tage lang in 125 Millilitern hochprozentigem Alkohol (z. B. Korn) ziehen und filtern Sie das Gemisch anschließend.
Verwandte Ratgeber
Weitere Informationen rund um die Hausmittel gegen Blutergüsse finden Sie in folgenden Ratgebern: