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Sonnenstich (Insolation / Heliosis)

by joe

Sonnenstich

Ein Sonnenstich (auch als Insolation oder Heliosis bekannt) bezeichnet einen Hitzschaden, der entstehen kann, wenn man sich zu lange in der Sonne aufhält.

Dabei kann es zu gravierenden Folgen für den Körper kommen.

Neben typischen Symptomen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, einem heißen Kopf und Schwindel kann es auch zu Reizungen der Hirnhäute kommen, was sogar zum Tod führen kann.

Steckbrief: Insolation

  • Name(n): Sonnenstich; Insolation; Heliosis
  • Art der Krankheit: Thermische Störung
  • Verbreitung: Insbesondere in warmen Regionen
  • Erste Erwähnung der Krankheit: Unbekannt
  • Behandelbar: Ja
  • Art des Auslösers: Überhitzung des Körpers
  • Wie viele Erkrankte: 40.000 Fälle im Jahr 2017 in Deutschland
  • Welchen Facharzt sollte man aufsuchen: Hausarzt; Facharzt für innere Medizin; Notarzt
  • ICD-10 Code(s): t67.0

Was ist ein Sonnenstich?

Wer sich zu lange und ungeschützt in der Sonne aufhält riskiert einen Sonnenstich. Ein Sonnenstich entsteht, wenn vor allem der Hals, Nacken und Kopfbereich einer zu intensiven und lang anhaltenden Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.

Besonders gefährdet sind Menschen mit sehr heller Haut, geringem Haarwuchs, sowie Kinder und ältere Menschen.

Einen Sonnenstich sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn die hohe Wärmestrahlung des Sonnenlichtes kann mitunter sogar zu Irritationen der Hirnhaut und in schweren Fällen zu einem Hirnödem führen.

Ursachen & Gründe

Was sind die Ursachen eines Sonnenstichs?

Die Ursache für einen Sonnenstich liegt meistens darin, dass man insbesondere den sensiblen Kopf– und Nackenbereich zu lange einer intensiven Sonnenbestrahlung aussetzt. In erster Linie sorgt die Wärmestrahlung des Sonnenlichtes für den Sonnenstich, da sie zu einer lokalen Überwärmung des Kopfes führt.

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Pixabay / Alexas_Fotos

Die ultravioletten (UV)-Strahlen können zwar für einen Sonnenbrand (UV-A)verantwortlich gemacht werden und sind auch zuständig für unsere Hautbräunung (UV-B). Allerdings können sie nicht den Schädelknochen durchdringen.

Auch eine zu warme Kleidung kann Ursache für den Sonnenstich sein. Empfehlenswerte Sommerkleidung ist am besten hell und luftig, wobei die Schultern bestmöglich bedeckt sein sollten. Eine geeignete Kopfbedeckung bietet viel Schutz.

Gerade bei Reisen in tropische Gebiete sollte man verstärkt auf einen vernünftigen Umgang mit der Sonne-und Wärmezufuhr achten. Ungewohnt hohe Luftfeuchtigkeit und geringe Luftumwälzung können den Körper schnell überfordern.


Symptome & Anzeichen

Typische Symptome eines Sonnenstiches sind:

Zu den ersten Anzeichen eines Sonnenstiches gehören ein roter Kopf, Unruhe, Kopfschmerzen und manchmal auch Ohrgeräusche. Einige müssen sich übergeben oder leiden unter Herz-Kreislaufproblemen.

Bei einem schwereren Sonnenstich können mitunter auch Bewusstseinsstörungen oder Krampfanfälle auftreten. Typische Beschwerden bei einer ausgeprägten Form des Sonnenstichs sind Nackenschmerzen und eine Nackensteifigkeit.

In vielen Fällen machen sich die typischen Anzeichen erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne bemerkbar, was den Sonnenstich besonders heimtückisch macht.

Bei Kleinkindern

Sonnenstich bei kleinen Kindern

Säuglinge und kleine Kinder sind besonders gefährdet einen Sonnenstich zu erleiden und sollten sich deswegen nur geschützt und kurze Zeit in der Sonne aufhalten. Aufgrund ihrer lichteren Kopfhaare und der dünneren Schädelknochen sind die Risiken eines Sonnenstiches weitaus höher als bei Erwachsenen.

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Pixabay / DivvyPixel

Eltern sollten deshalb besonders darauf achten ob das Kind ungewöhnliche Verhaltensweisen an den Tag legt. Säuglinge fangen oft schrill an zu schreien oder verweigern sogar die Nahrungsaufnahme.

Bei kleinen Kindern, die noch nicht Sprechen können bleiben die Anzeichen oft unbemerkt, besonders wenn sie alleine sind. Eltern sollten kleine Kinder deshalb bei hohen Temperaturen nicht unbeaufsichtigt lassen. Je früher ein Sonnenstich erkannt wird, umso besser.

Speziell in der heißen Mittagssonne zwischen 12 und 15 Uhr sollte ein Kind gar nicht in die Sonne und sich besser im Schatten oder gekühlten Räumlichkeiten aufhalten.

Da Kinder oftmals nicht an eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme denken, ist es sinnvoll wenn die Eltern sie daran Erinnern und sie immer wieder dazu animieren bzw. ausreichend Wasser zur Selbstbedienung bereitstellen. Geeignete Durstlöscher sind Mineral– oder Leitungswasser, Saftschorlen oder erfrischende Obst-und Gemüsesmoothies.


Diagnose & Krankheitsverlauf

Im Verlauf eines Sonnenstichs kann es zu den typischen Symptomen, wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindel kommen. In einigen Fällen bemerkt man diese nicht sofort, sondern erst einige Stunden nach der dem Aufenthalt in der Sonne.

Je nach Ausmaß des Sonnenstiches verschwinden die Beschwerden häufig nach einiger Zeit alleine. Dazu kann man selber beitragen, indem man den Kopf- und Nackenbereich durch Kühlung beruhigt oder man ein schattiges Plätzchen aufsucht. Auch das Aufsetzen einer Kopfbedeckung und eine hohe Flüssigkeitszufuhr können für Linderung der Symptome sorgen.

In sehr extremen Fällen kann ein Sonnenstich auch das Gehirn betreffen. Die Überwärmung hat dann ein sogenanntes Hirnödem zur Folge.

Beim Hirnödem kommt es zu einer Flüssigkeitsansammlung im Hirngewebe und Schwellungen im Gehirn. Diese wirken Druck auf das Hirngewebe und die empfindlichen Nervenzellen des Gehirns aus, die dadurch leicht geschädigt werden können.


Behandlung & Therapie

Bemerkt man während oder nach einem Aufenthalt in der Sonne Anzeichen eines Sonnenstiches, gehören zu den ersten Maßnahmen erstmal so schnell wie möglich aus der Sonne zu Gehen.

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Betroffene sollten schnellstmöglich in den Schatten – Pixabay / chezbeate

Ist eine betroffene Person bereits Opfer von schwereren Symptomen, sollte man den Betroffenen schnellstmöglich in einen kühlen und schattigen Bereich verlegen. Den Oberkörper sollte man flach lagern und den Nacken– und Kopfbereich mit kalten und feuchten Wickeln kühlen.

Bei solch schweren Fällen sollte man sofort einen Notarzt rufen können, da ein unbehandelter Sonnenstich ernste Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Der richtige Ansprechpartner bei einem Verdacht auf einen Sonnenstich ist der Hausarzt, wobei es besonders bei massiveren Symptomen ratsam ist unverzüglich die Notaufnahme aufzusuchen bzw. einen Notarzt zu informieren.

Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollte man die Person beruhigen, betreuen, trösten und das Bewusstsein, sowie die Atmung überprüfen.

Sonnenstich Hausmittel

Hilfreiche Hausmittel bei einem Sonnenstich

Neben den relativen logischen Sofortmaßnahmen wie dem Verlassen der Sonne und der Kühlung des Kopfes gibt es noch ein paar andere alternative Mittel, die einen Sonnenstich lindern können.

So wirken neben feuchten Wickelumschläge auch Nackenumschläge mit kühlem Joghurt oder Quark durchaus angenehm.

Durch die Sonnenbestrahlung hat der Körper beim Schwitzen viel Wasser verloren, weshalb man ihm nun vermehrt Flüssigkeit zuführen sollte.

Verzichten sollte man jedoch auf alkoholische Getränke. Geeignet sind Wasser, Tees oder isotonische Getränke. Diese sollten aber nicht eiskalt sein, da der Körper durch den Sonnenstich schon überlastet genug ist.

Um den Körper Ruhe zu gönnen, sollte man jegliche körperliche Aktivität beenden und sich an einen ruhigen, kühlen und abgedunkelten Raum zurückziehen.

Eine unterstützende homöopathische Behandlung kann mit Belladonna D12 erfolgen. Belladonna ist eines der wichtigsten „Entzündungsmittel“, welches auch bei Fieber und Sonnenbrand eingesetzt werden kann. Zu den einsetzbaren Schüssler-Salze gehören Nr. 3. Ferrum phosphoricum und Nr. 8. Natrium chloratum.


Vorbeugung & Prävention

Wie kann ich einem Sonnenstich vorbeugen?

Wenn die Sonne scheint und der Sommer lockt, möchte man natürlich so lange wie möglich ein Sonnenbad genießen. Es sei einem gegönnt, doch nur wenn man darauf achtet das Sonnenbad vor allem bei hohen Temperaturen nicht übermäßig in die Länge zu ziehen.

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Pixabay / thatsphotography

Noch besser ist es eine Kopfbedeckung mit breitem Rand zu tragen, so dass der Schatten auch Nacken und Schultern schützt oder ab und zu ein T-Shirt überzuziehen. Besonders sinnvoll sind Strohhüte, da sie die Luft zirkulieren lassen.

Insbesondere Kinder und ältere Menschen brauchen Schutz vor zu intensiver Wärme- und Sonneneinwirkung und sollten einen Sonnenschirm oder Sonnenzelt dabei haben.

Außerdem muss man immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, vor allem in der Hitze. Als Faustregel gilt, an heißen Tagen braucht man mindestens einen halben Liter Wasser zusätzlich und sollte sein alltägliches Wasserpensum somit um einiges erhöhen.

Kinder sollte man außerdem bei starken Temperaturen auf keinen Fall alleine im Auto zurücklassen.
Längere Autofahrten bei großer Hitze werden mit Kleinkindern besser vermeiden.


FAQ – Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Sonnenstich.

Habe ich wirklich einen Sonnenstich?

Bei einem Sonnenstich kann es zu Beschwerden kommen, die auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Oftmals stellt der Arzt eine voreilige Diagnose. Dabei müssen immer auch andere Ursachen für die Symptome ausgeschlossen werden.

Der Sonnenstich kann in schweren Fällen zu Komplikationen führen, die mit einer leichten Entzündung der Hirnhäute einhergehen.

Eben diese Symptomatik liegt auch bei einer bakteriellen oder viralen Gehirnhautentzündung (Meningitis) vor. Diese bakterielle Erkrankung ist hochgefährlich und kann unbehandelt innerhalb weniger Stunden zum Tod führen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Hitzeschlag und einem Sonnenstich?

Man sollte einen Hitzschlag von einem Sonnenstich abgrenzen. Ein Hitzschlag ist wesentlich gefährlicher als ein Sonnenstich und kann durch körperliche Überanstrengung in einer heißen Umgebung ausgelöst werden.

Sportler, die bei hohen Temperaturen trainieren können ebenfalls einen Hitzschlag erleiden. Bei einem lebensgefährlichen Hitzschlag oder steigt die Körpertemperatur, rektal gemessen auf über 40 °C an und sogar die Schweiß-Produktion außer Gefecht gesetzt werden.

Der Übergang zwischen einem Sonnenstich und einer Hitzeerschöpfung ist eher fließend.
Die Hitzeerschöpfung entsteht durch einen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ohne entsprechende äußerliche Zufuhr. Dies hat eine einer Abnahme des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens zur Folge und führt zu einer Erhöhung der Körpertemperatur. Dadurch kann es zu einem Kreislaufversagen kommen.

Zu den weiteren Symptome einer Hitzeerschöpfung zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und in schweren Fällen Bewusstseinsstörungen und Bewusstlosigkeit. Wie bei einem Sonnenstich sollte man in solchen Notfällen sofort den Notarzt rufen und die betroffene Person medizinisch versorgen.

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