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Mutterkraut

by Danaae

Mutterkraut, Falsche Kamille, Tanacetum parthenium, Fieberkraut, Zierkamille

Das Mutterkraut oder auch Fieberkraut ist eine altbekannte Heilpflanze, welche heutzutage hauptsächlich zur Vorbeugung einer Migräne eingesetzt wird. Das Kraut sollte über einen längeren Zeitraum lang eingenommen werden, um seine Wirkung zu entfalten.

Angewendet wird es i.d.R. in Form von Kapseln oder Tabletten, welche Mutterkraut-Pulver enthalten. Schwangere und stillende Frauen sollten allerdings auf die Anwendung verzichten. Wechselwirkungen sind derzeit keine bekannt, die Einnahme kann jedoch zu MagenDarm-Beschwerden führen.

Mutterkraut (Tanacetum parthenium)

Steckbrief: Systematik vom Mutterkraut

  • Gruppe: Asteriden; Euasteriden II
  • Ordnung: Asternartige (Asterales)
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Gattung: Tanacetum
  • Art: Mutterkraut
  • Wissenschaftlicher Name: Tanacetum parthenium (L.) Sch.Bip. auch: Anthemis colala; Chrysanthemum parthenium; Matricaria parthenioides; Pyrethrum parthenium
  • Synonyme: Fieberkraut; Falsche Kamille; Zierkamille; Bertram; Jungfernkraut; Metram; Matram; Knopfkamille; Römische Kamille; Mutterkamille; Sonnenauge

Heilwirkung vom Mutterkraut

Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium) als Heilpflanze

Das Mutterkraut ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler, welche bereits seit der Antike als Heilpflanze verwendet wird. Sie ist unter anderem auch als Fieberkraut oder Zierkamille bekannt und findet in erster Linie zur Vorbeugung einer Migräne Anwendung.

Verwendet wird hierbei meistens das pulverisierte Kraut der Pflanze, welches in Form von Kapseln eingenommen wird. Bei einer längeren Anwendungsdauer sollen die Wirkstoffe des Mutterkrauts die Freisetzung von Serotonin verringern und so einem Migräne-Anfall vorbeugen können. Derzeit fehlt es allerdings noch an kontrollierten klinischen Studien, welche diese Heilwirkung belegen.

Etymologie (Namensherkunft)

Der Name Mutterkraut ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanze früher gegen diverse Frauenleiden eingesetzt wurde, insbesondere bei Problemen während der Schwangerschaft. Heutzutage wird schwangeren und stillenden Frauen jedoch aufgrund von Risiken wie etwa einer potentiell abtreibenden Wirkung von der Anwendung abgeraten.

Mutterkraut, Falsche Kamille, Tanacetum parthenium, Fieberkraut, ZierkamilleIn der Vergangenheit wurde das Heilkraut auch als fiebersenkendes Mittel eingesetzt, was den Trivialnamen Fieberkraut erklärt.

Weitere Synonyme wie Falsche Kamille, Zier-, Knopf- oder Mutterkamille deuten auf die Ähnlichkeit der Pflanze mit der Echten Kamille hin.

Der Ursprung des botanischen Namens, Tanacetum parthenium, ist nicht gesichert. Der griechische Schriftsteller Plutarch gab allerdings an, dass das Mutterkraut eingesetzt wurde, um das Leben eines Menschen zu retten, welcher beim Bau der Parthenon gestürzt war. Eine weitere Erklärung geht auf das griechische Wort „parthena“ zurück, was Jungfrau bedeutet und ebenfalls auf die Anwendung der Pflanze bei Frauenleiden zurückzuführen sein könnte.


Namen & Verwechslung

Mutterkraut, ein Name für verschiedene Pflanzen

Es gibt zahlreiche Pflanzen, welche (regional) ebenfalls als Mutterkraut bezeichnet werden, wie etwa die Alpen-Mutterwurz, die Echte Arnika oder den Schottischen Liebstöckel.

Ist Mutterkraut Kamille?

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Echte Kamille (Matricaria)

Das Mutterkraut wird Synonym unter anderem auch als Falsche Kamille, Mutterkamille, Zierkamille oder Knopfkamille bezeichnet. Bei der Echten Kamille handelt es sich allerdings um eine andere Pflanzenart, welche jedoch – ebenso wie das Mutterkraut – zur Familie der Korbblütler gehört.

Die beiden Pflanzenarten sind also miteinander verwandt und sehen sich zudem sehr ähnlich, sodass sie leicht mit einander verwechselt werden können. Allerdings unterscheiden sie sich erheblich in ihren Anwendungsgebieten.

Ist Bertram das gleiche wie Mutterkraut?

Ein weiteres Synonym des Mutterkrauts, welches zu Verwechslungen führen kann, ist Bertram. Als Bertram (Anacyclus) wird nämlich auch eine Pflanzengattung bezeichnet, die wie auch das Mutterkraut zur Familie der Korbblütler zählt. Allerdings gehört das Fieberkraut der Gattung der Wucherblumen (Tanacetum) an.

Was ist das Chinesische Mutterkraut?

Als Chinesisches Mutterkraut wird eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler bezeichnet, welche in der Traditionellen Chinesischen Medizin (tcm) als Heilpflanze Anwendung findet und dort als Yimucao (益母草) bezeichnet wird. Diese ist also nicht mit dem Mutterkraut, die der Familie Korbblütlern angehört, verwandt.


Verwendung vom Fieberkraut

Wie verwendet man Mutterkraut?

Das Mutterkraut wird in erster Linie zu Heilzwecken verwendet, stellt jedoch aufgrund seines hübschen Aussehens auch eine beliebte Gartenpflanze dar. Die winterharte, aromatische, einjährige Pflanze besitzt Blüten, welche an das Gänseblümchen erinnern und Chrysanthemen-artige Blätter.

Die Blumen des Fieberkrauts haben eine lange Blütezeit, locken verschiedene Insekten wie Bienen an und eignen sich aufgrund ihrer langen Haltbarkeit auch gut als Schnittblumen.


Mutterkraut als Heilmittel

Das Fieberkraut in der Phytotherapie – Verwendete Pflanzenteile

Als pflanzliches Arzneimittel wird das getrocknete Kraut, also die oberirdischen Teile der Pflanze, verwendet. Die Qualität des Mutterkrauts ist im Europäischen Arzneibuch festgelegt, welches einen Gehalt von mindestens 0,20 Prozent Parthenolid fordert.

Mutterkraut, Falsche Kamille, Tanacetum parthenium, Fieberkraut, Zierkamille

  • Mutterkraut (Tanaceti parthenii herba)
    • Beschreibung: Die ganzen oder geschnittenen und getrockneten oberirdischen Teile (Kraut) des Mutterkrauts (Tanacetum parthenium).
    • Anmerkung: Das Europäische Arzneibuch (Ph. Eur.) fordert einen Mindestgehalt von 0,20 Prozent an Parthenolid bezogen auf das getrocknete Kraut.
    • Synonyme: Fieberkraut, Jungfernkraut
    • Wissenschaftliche Synonyme: Chrysanthemi parthenii herba, Parthenii herba, Herba Parthenii

Das Kampfer-artig riechende Mutterkraut wird meist zu Pulvern weiterverarbeitet und in Form von Kapseln verkauft. Erhältlich sind jedoch auch andere Zubereitungen der Pflanze wie etwa Extrakte, ätherisches Öl und Tinkturen, die i.d.R. als Tropfen erhältlich sind.

Das getrocknete Kraut der Falschen Kamille wird manchmal auch als Tee angeboten. Allerdings wird die Anwendung in Form eines Kräutertees nicht empfohlen, da hierbei die wahrscheinlich für die Wirkung essenziellen Inhaltsstoffe nicht in den Aufguss übergehen.

Zubereitungen des Fieberkrauts sind z.B.:

  • Pulver
  • Extrakte
  • Tinkturen
  • Ätherisches Öl

Präparate und Produkte mit dem Mutterkraut

Fertigarzneimittel mit Extrakten des Mutterkrauts sind derzeit nicht in Deutschland erhältlich. In Großbritannien und der Schweiz sind die konzentrierten Präparate jedoch unter dem Handelsnamen MigraHerb® mit 100 mg Extrakt bzw. Arkocaps® Partenelle mit 200 mg Krautpulver erhältlich.

Darüber hinaus kann das Fieberkraut auch als Nahrungsergänzungsmittel erworben werden, wobei es zumeist in Form von Kapseln angeboten wird, welche Mutterkraut-Pulver enthalten. Diese sind z.B. unter folgenden Handelsnamen erhältlich:

  • Mutterkraut:
    • 280 mg Kapseln
    • Extrakt plus
    • Mutterkrauttropfen
    • Aalborg Kaps.
    • gemahlen (Pulver)
    • Mutterkraut-Ingwer
    • Mutterkrautcreme
    • Kräutertropfen
    • Mutterkraut+Magnesium
    • 400 mg Vegi-Kapseln
    • Mutterkraut-Salbe
    • Mutterkraut-Spray
    • Kapseln – Diamant Natuur B. V. s.r.o.
    • Comp. Alchemistische Essenz

Alternative Medizin

Mutterkraut in der Alternativen Medizin – Homöopathie & Hildegard von Bingen

Das Mutterkraut stellt auch in der Alternativen Medizin ein beliebtes Mittel dar und ist hierbei in erster Linie unter der Bezeichnung „Pyrethrum parthenium“ erhältlich. In der Homöopathie findet das Heilkraut vor allem bei Menstruationsbeschwerden, MagenDarmSchmerzen, einer Magenschleimhautentzündung und „Eingeweideschwächen“ Anwendung.

Hildegard von Bingen empfahl die Blätter der Pflanze innerlich bei Eingeweide-Leiden der Frau, etwa bei schmerzhaften Menstruationsstörungen. Die Abtissin schrieb hierzu: „[…] bereite sich die Frau einen Trank aus dem Saft des Mutterkrautes mit Wasser, Öl und Mehl gekocht.“

Pyrethrum parthenium ist dabei unter anderem in Form von Globuli und Dilutionen verschiedener Potenzen erhältlich, etwa D6, D12 und D30 sowie C6, C12 und C30.


Anwendung vom Mutterkraut

Anwendungsgebiete – Für was ist Mutterkraut gut?

Die medizinisch anerkannte Anwendung des Mutterkrauts ist die Prophylaxe (Vorbeugung) von Migräne-Anfällen:

Migräne, Migräne Medikamente

  • Zur Migräneprophylaxe (Vorbeugung von Migräne) – Nachdem ernste Ursachen ärztlich ausgeschlossen wurden

Bei was hilft Mutterkraut?

Das Mutterkraut wird in Europa bereits seit langem zur Vorbeugung von Migräne und Kopfschmerzen eingesetzt. Studien zufolge kann das Heilkraut vor allem jenen Personen helfen, welche an mehr als 4 Migräne-Anfällen im Monat leiden.

Bei einer längeren Anwendungsdauer kann das Fieberkraut möglicherweise einerseits die Häufigkeit der Anfälle reduzieren und andererseits auch Begleiterscheinungen der Migräne wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen lindern.

Aufgrund seiner vermeintlich schmerzlindernden Wirkung wird es manchmal auch als „pflanzliches Aspirin“ bezeichnet. Der englische Apotheker, Arzt, Schriftsteller und Botaniker John Hill schrieb im Jahr 1772, dass das Fieberkraut „ bei den schlimmsten Kopfschmerzen alles übertrifft, was sonst bekannt ist“.

Die heutige Verwendung beruht auf Forschungsarbeiten aus den 1970er Jahren, in denen berichtet wurde, dass eine längere Anwendung der Pflanze die Anfälle von Migräne-Patienten in Großbritannien gelindert hatte.

Seither wuchs das Interesse an dem Mutterkraut und brachte es aus der antiken und mittelalterlichen Verwendung zurück ins Rampenlicht der Moderne. Die Falsche Kamille wurde anschließend auch bei vielen anderen Leiden getestet, etwa bei Arthritis und Schuppenflechte oder gegen Stress.

Einige der Wirkungen konnten auch tatsächlich in Labor- und Tierstudien nachgewiesen werden. Allerdings mangelt es derzeit noch an kontrollierten klinischen Studien am Menschen.


Falsche Kamille – Wirkung

Wirkung vom Fieberkraut – Was bewirkt Mutterkraut im Körper?

Das Mutterkraut enthält den Wirkstoff Parthenolid, welcher in Untersuchungen unter anderem zu einer Hemmung der Freisetzung von Serotonin führte. Es wird angenommen, dass Serotonin an der Entstehung von Migräne-Attacken beteiligt ist, weshalb eine längere Einnahme vom Fieberkraut möglicherweise bei der Vorbeugung dieser helfen kann.

Mutterkraut, Falsche Kamille, Tanacetum parthenium, Fieberkraut, ZierkamilleHierzu liegen auch einige klinische, teils kontrollierte, Studie vor, in denen die Wirksamkeit des Mutterkrauts zur Vorbeugung einer Migräne mit einem Placebo verglichen wurde und diesem überlegen war.

Allerdings sind die teils positiven Ergebnisse mit Vorsicht zu genießen, da die Studien einige Mängel aufwiesen und eine Wirksamkeit der Falschen Kamille somit nicht bestätigt werden kann. So war etwa die Teilnehmerzahl gering, die untersuchten Präparate von unterschiedlicher Dosierung und die Wirkung dem Scheinmedikament nur leicht überlegen.

Um die Wirkung des Fieberkrauts zu bestätigen, bedarf es noch an großangelegten, qualitativ hochwertigen Langzeitstudien am Menschen.


Weitere potentielle Wirkungen der Falschen Kamille

Derzeit wird auch die Wirksamkeit der im Mutterkraut enthaltenen Parthenolide bei Leukämie und Nervenleiden untersucht. So gelten die Stoffe als mögliche Grundlage für die Herstellung von neuen Medikamenten gegen den weißen Blutkrebs.

Neuere Studien zeigen außerdem eine vielversprechende Wirkung vom Fieberkraut zur Regeneration von geschädigten Nervenfasern. Daher könnte die Pflanze in der Zukunft möglicherweise zur Behandlung von Nervenleiden eingesetzt werden.

Darüber hinaus liegt eine einzige klinische Studie aus dem Jahr 1989 vor, in denen die Wirkung des Mutterkrauts bei einer rheumatoiden Arthritis untersucht wurde. Hierbei konnte keine signifikanten positiven Effekte festgestellt werden.


Weitere Einsatzgebiete

Weitere Einsatzgebiete und historische Verwendungen

Die Falsche Kamille wurde in der Vergangenheit unter anderem gegen diverse Arten von Schmerzen eingesetzt, etwa Zahnschmerzen, Magenschmerzen oder Menstruationsbeschwerden. Ebenfalls geläufig war die Anwendung gegen Fieber, rheumatische Erkrankungen, Arthritis, Insektenstiche oder Schuppenflechte.

Weitere Einsatzgebiete des Fieberkrauts sind z.B.:

Zahnschmerzen

Zu genannten Leiden liegen allerdings keine wissenschaftlichen Belege vor.

Mutterkraut – Anwendung bei Frauenleiden

Das Mutterkraut wurde in der Vergangenheit bei verschiedenen Frauenleiden eingesetzt, woraus sich auch der Name der Pflanze herleitet.

Ihr wird unter anderem eine Gebärmutter-stimuliere Wirkung zugeschrieben, welche die frühere Verwendung als Abortivum (Abtreibungsmittel), Emmenagogum (Monatsblutungs-anregendes Mittel) und Schwierigkeiten der Wehen oder der Geburt erklären könnte.

Dies steht jedoch im Widerspruch zu einer anderen volksmedizinischen Verwendung des Fieberkrauts, nämlich der drohenden Fehlgeburt.

Im 17. Jahrhundert wurde das Mutterkraut auch zur Stimulierung der Nachgeburt, also der Plazenta etc., eingesetzt ebenso wie zur Stimulation von Totgeburten. Die Heilpflanze sollte außerdem die Menstruation regulieren können und bei Dysmenorrhö (Regelschmerzen) helfen.

Historische Anwendungen des Mutterkrauts bei Frauenleiden

  • bei Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhö)
  • zur Regulierung der Menstruation
  • als Emmenagogum (Monatsblutung-anregendes Mittel)
  • zur Stimulation der Nachgeburt
  • zur Stimulierung bei einer Totgeburt
  • bei Schwierigkeiten der Wehen oder der Geburt
  • bei einer drohenden Fehlgeburt
  • als abtreibendes Mittel

In der Vergangenheit wurde das Fieberkraut bei unterschiedlichen Frauenleiden eingesetzt, zu welchen allerdings keinerlei wissenschaftliche Daten vorliegen.

Vorsicht! Schwangeren und stillenden Frauen wird von der Anwendung des Mutterkrauts abgeraten, da es derzeit noch an Sicherheitsdaten mangelt und einige Studien zudem eine toxische Wirkung auf das Embryo und die werdende Mutter nahelegen

Einnahme & Dosierung

Mutterkraut – Einnahme und Dosierung von Kapseln und Pulver

Die Einnahme und Dosierung vom Mutterkraut variieren je nach verwendetem Präparat und Anwendungsgebiet. Verbreitet ist dabei in erster Linie die Einnahme von Kapseln mit dem pulverisierten Kraut zur Vorbeugung von Migräne.

Darüber hinaus sind jedoch auch diverse andere Darreichung wie Kapseln und Tropfen erhältlich, welche z.B. Extrakte und Tinkturen des Fieberkrauts enthalten. Das getrocknete Kraut wird zudem als Tee angeboten, wovon jedoch abgeraten wird, da hierbei die vermeintlich ausschlaggebenden Wirkstoffe nicht in den Aufguss übergehen.

Einnahme Hinweise

Anwendungsbeschränkung: Wann sollte man Mutterkraut nicht einnehmen?

Mutterkraut, Falsche Kamille, Tanacetum parthenium, Fieberkraut, ZierkamilleDie Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie schwangeren und stillenden Frauen wird aufgrund fehlender Sicherheitsdaten nicht empfohlen. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt zu den Gegenanzeigen.
Dauer der Anwendung: Wie lange kann man Mutterkraut einnehmen?

Möchten Sie das Mutterkraut zur Migräne-Prophylaxe einnehmen, empfiehlt sich eine Anwendungsdauer von mehreren Wochen. Halten Ihre Migräne-Anfälle jedoch auch während der Behandlung mit dem Mutterkraut über einen Zeitraum von 2 Monaten weiterhin an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.

Wenn das Mutterkraut bei Ihnen hingegen die erwünschte Wirkung zeigt und Sie die Anwendung daher über mehrere Monate fortsetzen möchten, sollten Sie zwischendurch immer wieder Einnahme-Pausen einlegen und ggf. auch die Dosis verringern.


Kapseln (Pulver) & Tee

Dosierung von Kapseln mit Mutterkraut-Pulver

Mutterkraut wird in der Regel in Form von Kapseln eingenommen, welche das fein gemahlene Kraut, also Mutterkraut-Pulver, enthalten. Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) empfiehlt, ein mal am Tag je 100 mg des Pulvers einzunehmen.

Laut dem HMPC kann die Tagesdosis von 100 Milligramm Fieberkraut-Pulver bei Bedarf jedoch allmählich erhöht werden, um eine ausreichende Wirkung zu erzielen. Eine maximale Dosierung von 600 mg Mutterkrautpulver am Tag sollte allerdings aufgrund fehlender Studien zu möglichen Risiken nicht überschritten werden.

Mutterkraut-Kapseln – Dosierung:

  • Darreichung: Kapseln mit je 100 g des Pulvers
  • Einzeldosis: 100 mg pulverisiertes Mutterkraut
  • Häufigkeit: 1 (bis 3) mal täglich mit reichlich Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) einnehmen
  • Zeitpunkt: Vor einer Mahlzeit
  • Tagesdosis: 100 mg des Pulvers (kann bei Bedarf allmählich bis zu 600 mg / Tag erhöht werden)

Falsche Kamille – Tee Zubereitung

Wie bereits erwähnt, gilt die Zubereitung von Mutterkraut-Tee als nicht empfehlenswert, da die Wirkstoffe, welche vermutlich für die Wirkung entscheidend sind, nicht wasserlöslich sind und somit nicht in den Aufguss übergehen. Traditionell wird Fieberkraut-Tee jedoch wie folgt dosiert und zubereitet:

  • Einzeldosis: 1 TL Mutterkraut
  • Zubereitung: mit 150 ml kochendem Wasser überbrühen
  • Ziehzeit: 10 Minuten ziehen lassen

Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe vom Mutterkraut

Das oberirdischen Teile vom Mutterkraut sind, wie auch bei anderen Pflanzen aus der Familie der Korbblütler, reich an Mono- und Sesquiterpenen.

Mutterkraut, Falsche Kamille, Tanacetum parthenium, Fieberkraut, ZierkamilleAlle in der Pflanze enthaltenen Sesquiterpenlactone sind dadurch gekennzeichnet, dass sie als Bestandteil ihrer Struktur eine α-Methylenbutyrolacton-Gruppe aufweisen. Das Anteil-mäßig dominierende Sesquiterpenlacton stellen dabei mit 25 bis 85 Prozent die Germacranolide dar.

Hierzu gehört auch der Wirkstoff Parthenolid, welcher für die potentielle Wirkung des Fieberkrauts verantwortlich gemacht wird und im getrockneten Kraut in Mengen von bis zu 1 Prozent enthalten ist.

In Analysen zur Heilpflanze wurden außerdem geringe Mengen von etwa 0,15 Prozent ätherischem Öl gefunden. Hauptbestandteil des Öls ist mit etwa 40 Prozent Campher, was auch in erster Linie für das starke Aroma des Öls verantwortlich ist.

In der Falschen Kamille gefunden werden konnten des Weiteren auch Flavonoide mit Luteolin- und Apigeninderivaten als Hauptkomponenten.

  • Sesquiterpenlactone (Germacranolide, Eudesmanolide und Guaianolide):
    • Germacranolide (25 bis 85 %)
      • Parthenolid (bis zu 1 %)
    • Eudesmanolide; u.a.:
      • 1β-Hydroxyarbusculin
      • 8β-Hydroxyreynosin
      • Reynosin
      • Costinsäuremethylester.
    • Guaianolide; u.a.:
      • Canin oder Artecanin
  • Flavonoide
    • Apigeninderivate
    • Luteolinderivate
  • Ätherisches Öl (ca. 0,15 %)
    • Campher (ca. 40 %)
    • trans-Chrysanthenylacetat (ca. 22 %)
    • Camphen (ca. 5 %)
    • Germacren D (ca. 4.5 %)
    • p-Cymen (ca. 3 %)
    • Terpinen-4-ol
    • Linalool
    • Bomeol
    • y-Terpinen

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist Mutterkraut giftig? / Hat Mutterkraut Nebenwirkungen?

Das Mutterkraut gilt Studien zufolge als gut verträglich. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören vor allem Magen-Darm-Beschwerden, welche meist leicht ausfallen. Berichtet wurde fernen auch von Schwindel.

Darüber hinaus kann die falsche Kamille auch zu einer allergischen Kontaktdermatitis führen und gilt als die bedeutendste Art, welche für die Entstehung von aerogenen Kontaktdermatitiden verantwortlich ist. Es kommt auch sehr häufig zu einer Kreuzallergie mit der Schafgarbe, Sonnenblume, Margerite, Rainfarn oder Chrysanthemen, sowie seltener auch mit dem Lebermoos Frullania oder Lorbeer.

Symptom Campylobacter Magenkrämpfe Hausmittel gegen Bauchschmerzen Amöben, Magenschleimhautentzündung; Gastritis; Magenentzündung; MagenkatarrhBei einer Langzeitanwendung kann es in seltenen Fällen außerdem zu Mundschleimhaut-Entzündungen und Apthen kommen.

Mutterkraut Überdosis

Zu einer potentiellen Überdosierung des Fieberkrauts liegen derzeit keine Berichte vor. Während jedoch allgemein 100 Milligramm des pulverisierten Mutterkrauts als Tagesdosis angegebenen werden, gelten auch Dosierungen von bis zu 600 mg am Tag als unproblematisch.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise

Verschlimmern sich Ihre Beschwerden während der Behandlung oder verbessern sich die Migräne-Attacken auch nach 2 Monaten der Anwendung nicht, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.


Gegenanzeige & Wechselwirkung

Kontraindikation – Gegenanzeige gegen das Fieberkraut

Eine Gegenanzeige gegen das Mutterkraut besteht bei einer Überempfindlichkeit gegen die Pflanze bzw. einer Allergie gegen Korbblütler:

  • Überempfindlichkeit gegen das Mutterkraut bzw. Korbblütler-Allergie
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Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit wird von der Anwendung abgeraten

Aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit wird auch schwangeren und stillenden Frauen sowie Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren von der Anwendung des Fieberkrauts abgeraten:

  • Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Ist das Mutterkraut in der Schwangerschaft gefährlich?

Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit wird dringend von der Anwendung des Mutterkrauts abgeraten. Zum jetzigen Zeitpunkt liegen nämlich keine ausreichenden Daten aus Studien vor, welche die Sicherheit der Pflanze bei ihnen belegen.

Vielmehr noch gilt unter anderem eine abortive, also abtreibende Wirkung, als plausibel. In einer kleinen Tierstudie wurden außerdem toxische Effekte für die werden Mütter und Embryonen beobachtet.

Wechselwirkungen mit dem Mutterkraut

Wechselwirkungen zwischen dem Fieberkraut und anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. In Studien im Reagenzglas konnte allerdings eine Hemmung der sogenannten Cytochrom P450 festgestellt werden, also von Enzymen, welche eine essenzielle Rolle bei der Verstoffwechselung von Medikamenten spielen.

Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie das Mutterkraut anwenden möchten, jedoch bereits andere Arzneimittel einnehmen.


Quellen & Verweise

  • Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (2010)
  • ESCOP Monographs 2nd ed. Tanaceti Parthenii Herba – Feverfew. European Scientific Cooperative on Phytotherapy, editor. Thieme, Stuttgart 2003
  • Europäisches Arzneibuch 5. Ausgabe: Grundwerk 2005 (Ph.Eur. 5.0) und Europäisches Arzneibuch,Nachtrag 5.1 + Nachtrag 5.2 + Nachtrag 5.3 + Nachtrag 5.4 + Nachtrag 5.5 + Nachtrag 5.6 + Nachtrag 5.7 + Nachtrag 5.8. (2008). Deutscher Apotheker Verlag.
  • British Herbal Pharmacopoeia. British Herbal Medicine Association, Bournemouth 1990
  • Quellenverzeichnis
  • Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. (o. J.). Mutterkraut. PTA-Forum online. Abgerufen 31. August 2022, von https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/pflanzen/mutterkraut-122251/
  • Mutterkraut: Gegen Migräne. (1997, Juli 6). DAZ.online. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/1997/daz-28-1997/uid-2086


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