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Spulwürmer (Ascaris lumbricoides)

by joe
Fadenwürmer Fuchsbandwurm Spulwürmer Trichinen Madenwürmer Peitschenwürmer Hakenwürmer Spulwürmer (Ascaris lumbricoides)

Spulwürmer gehören zu den sogenannten Fadenwürmern

Der Spulwurm gehört zum Stamm der Fadenwürmer, der im Menschen parasitiert. Er findet sich außerdem in Bären und Affen, in deren Darm er Geschlechtsreife erreicht.

In den seltenen Fällen einer Infektion des Schweines entwickelt er sich nicht weiter. Nicht in einem Wirt befindliche Eier bleiben auf Grund ihrer Widerstandsfähigkeit bis zu vier Jahre infektiös.

Worum es sich beim Spulwurm genau handelt, wie er sich verbreitet, welche Beschwerden er verursachen kann und alle weiteren witchtigen Informationen zum Thema, finden Sie nachfolgend.

Was sind Spulwürmer?

Einem Regenwurm ähnlich präsentieren sich die Endoparasiten, deren lateinischer Name auf die äußere Ähnlichkeit Bezug nimmt (lumbricoides).

Die Weibchen werden 40 cm lang und 5 mm dick.
Die Männchen haben eine Länge von 25 cm bei einer Stärke von 3 mm.

Zudem weisen die Männchen ein eingerolltes Schwanzende auf, das überdies mit Spiculae besetzt ist. Diese Borsten oder Häkchen dienen dem Wurm dazu sich an der Darmwand oder beim Geschlechtsakt am Weibchen festzuhalten.


Vorkommen & Verbreitung

In Südostasien, Afrika und in Südamerika finden die Spulwürmer das entsprechende Klima vor, um unbemerkt über verunreinigte Nahrung in den Wirtskörper zu gelangen. Staub einerseits und warme Nässe andererseits begünstigen die Kontamination von Früchten, Speisen und dem Trinkwasser.

Die widerstandsfähigen Eier werden weltweit verschleppt und können über mehrere Jahre sowohl lebensfähig als auch infektiös bleiben. Auf bodennahem Gemüse, das mit Mist gedüngt wird, im Klärschlamm und im menschlichen Stuhl finden sich Spulwürmer.

Sie haben eine helle Körperoberfläche und sind meist weißgefärbt. Ascaris lumbricoides ist rötlich-gelb gefärbt und etwa bleistiftdick.


Übertragung & Vorbeugung

Die Eier werden über die Nahrung aufgenommen und gelangen in den Dünndarm. Dort schlüpfen die Larven, die außerhalb des Darmes eine Entwicklung durchmachen müssen. Deshalb bohren sie sich durch seine Wand in die Blutgefäß und erreichen 4-8 Tage nach der Aufnahme in den Körper die Leber und die Lunge.

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Die Lebensmittel sollten zur Vorbeugung gründlich gewaschen werden

Aus den Bronchien, die nun blutig sein können, werden die Larven ausgehustet und im Rachenraum wieder geschluckt. Abermals erreicht der Wurm den Dünndarm, in dem er letztendlich sein Adultstadium erreicht. Erst, wenn es nach zwei Monaten geschlechtsreif ist, beginnt das Weibchen nach der Befruchtung mit der Eiablage.

An die 200 000 Eier kann es täglich produzieren/legen, die im Kot ausgeschieden werden und nachweisbar sind. Selbst unreife Eier erreichen im Boden das fertige Stadium und werden als solches vom neuen Wirt aufgenommen. Störungen im Magen-Darmtrakt und der Ausbruch von Allergien sind schmerzende Begleiterscheinungen des 30 bis 35 Tage dauernden Zyklus. Mit eineinhalb Jahren hat der Spulwurm sein Höchstalter erreicht.

Regelmäßige Körperhygiene und das Waschen von Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse hält das Risiko einer Infektion gering. Das Abkochen und Erhitzen tötet die meisten Eier oder Larven. Sauberes Trinkwasser und eine funktionstüchtige Abwasserentsorgung sind Schlüsselpunkte auf dem Weg das Risiko zu minimieren. Daneben sind Sandspielplätze, Katzenklos und die Toilette im Allgemeinen ein Herd für Parasiten.


Aussehen & Körperbau

Die Muskeln Sitzen beim Spulwurm nur außen in Längsrichtung, weil seine inneren Organe sehr einfach ausgeprägt sind. Die schmale Leibeshöhle zwischen Darmschlauch und Muskeln genügen dem Wurm, sie durch Füllen mit Flüssigkeit zu spannen, den Muskeln einen Anker zu bieten und sich dadurch schlängelnd vorwärtsbewegen zu können.

Der gesamte Körper ist der Länge nach in vier Abschnitte geteilt. Leisten an der Rückenseite (dorsal) und bauchseitig (ventral) sowie an den beiden Seiten (lateral) durchziehen als Einstülpung der Hypodermis den Innenraum des Wurmkörpers.

In den Leisten liegen Drüsen und das Nervensystem verläuft in den dorsalen und ventralen Leisten. Die Nerven beginnen am ringförmigen Schlundganglion, versorgen den Kopfbereich und ziehen nach hinten weiter. Nicht wie sonst im Tierreich üblich werden die Muskeln von den Nerven versorgt, sondern die Muskeln suchen mit Muskelfasern ihrerseits Anschluss an die Nerven.


Kopf bis Ende

Drei bis sechs Lippen verschließen den Mundbereich. Dahinter liegt der Pharynx, der ebenfalls mit Lippen zum Darm hin endet. Der Pharynx ist als Saug- und Druckorgan ausgebildet. Zwischen den Lippen, die erste hängt immer mittig von dorsal herab, besteht ein Pumpsystem, die das Blut aus der Darmwand des Wirts ansaugt und anschließend in den Darm des Spulwurmes drückt.

Die geräumige Mundhöhle ist bei räuberischen Spulwurmarten mit Zähnen ausgestattet, bei pflanzlich orientierten Arten mit vorstreckbaren Stacheln versehen. Pharynx und Enddarm sind mit ektodermaler Cutikula belegt.

Am Kopf sitzen unterschiedliche Sinnesorgane, allen voran ein Paar motorischer Rezeptoren, lateral angeordnete Chemorezeptoren um die Umgebung wahr zu nehmen sowie zwei lichtempfindliche Ocellen.

Am hinteren Ende des Spulwurms sitzen die männlichen Gonaden beziehungsweise die Eierstöcke, bei den Spulwürmern Ovarien genannt, die das Mehrfache der Körperlänge übersteigen und in Schleifen gelegt über 50 Millionen Eier produzieren. Im Gegensatz dazu enthalten die Ovarien frei lebender Spulwurmarten nur an die 100 Eier.

Die weißen, längsführenden Strähnen im Inneren sind die Ausscheidungsorgane und enden im Enddarm, der eine Kloake darstellt. Blutgefäße und Atmungsorgane fehlen. Die Spermien sind amöboid und besitzen keine Geißel, wie sonst üblich.


Stadien & Leben

Der Vorgang der Begattung:

  • Spicula durch Vulva in Vagina
  • Besamung
  • Reifeteilung
  • Spermien in Receptaculum
  • Befruchtung
  • Bildung der Eischale

Auffallend ist, dass die Zellteilung, die zum jungen Spulwurm führt, nur in der Embryonalentwicklung erfolgt, adulte Tiere also gleich viele Körperzellen besitzen wie in ihrem Jugendstadium. Einzig die Größe der Zellen ändert sich, nicht ihre Anzahl.

Bis zum Adultstadium durchlaufen die Spulwürmer vier Entwicklungsschritte:

  • Adult
  • Ei
  • Larve aus dem Darm
  • Larve in den Darm
  • Adult

Verwandte des Spulwurms und ihre „Leistungen“

Die Lebensdauer reicht bei den verschiedenen Arten von einigen Tagen bis 15 Jahren. Fadenwürmer kommen fast überall vor, in antarktischen Böden, selbst im Tiefseeschlamm sind sie zu finden.

Je Quadratmeter Waldboden können an die 10 Millionen Nematoden wohnen, im Rinderdarm einige Hunderttausend, in der Tränenflüssigkeit von Nagetieren, in den Pharynxdrüsen der Ameisen, in 50° heißen Quellen oder als Essigälchen in Säuren mit dem pH-Wert um 2.

Krankheiten & Beschwerden

Bei minimalem Befall erzeugen sie leichtes Fieber.

Fieberthermometer, Schüttelfrost

Je nach Befall können sie zu diversen Beschwerden führen

Daneben können nach Grad der Infektion

hinzukommen.

Je nach der Stärke des Befalls und dem Ort ihres Auftretens müssen Spulwürmer operativ entfernt werden. Manchmal genügt eine endoskopische Entnahme, wenn der Befall mit einer Darmspiegelung festgestellt wurde.

Wird ein Patient mit einer Narkose betäubt, kann es sein, dass die Würmer den Körper über After, Mund und Nase verlassen.

Geschichtliches:

Vor über dreitausend Jahren war den Ägyptern der Befall mit Spulwürmern bekannt, wie aus dem um 1540 v.Chr. entstandenen Papyrus Ebers hervor geht.

Heute:

Über die Kennung ICD-10B77 wird Scaridose beschrieben und als Infektionskrankheit geführt. 22% der Weltbevölkerung kommt im Laufe des Lebens mit dem Spulwurm in Kontakt. 1% dieser Infektionen nimmt einen tödlichen Verlauf.

Während sich das Schwein mit dem Ascaris lumbricoides nicht nachhaltig anstecken lässt, geschieht dies mit dem Schweinebandwurm umgekehrt sehr wohl. Die Diagnose ist zunächst wegen des ähnlichen Körperaufbaus schwierig.

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