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Moxonidin

by Danaae

Menschen, welche an Bluthochdruck leiden, erhalten typischerweise eine Therapie, welche Moxonidin involviert. Der Wirkstoff wird in der Regel in Form von Filmtabletten angewendet und kann häufiger zu Mundtrockenheit führen.

Nachfolgend wird in Erfahrung gebracht, um was es sich bei Moxonidin eigentlich handelt, wann der Wirkstoff angewendet wird, wie dieser wirkt, zu welchen Nebenwirkungen es kommen kann und welche weiteren Faktoren dringend beachtet werden sollten.

MoxonidinWas ist Moxonidin?

Es handelt sich bei Moxonidin um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Antihypertensiva.

Daher zählt dieser zu der Gruppe der Medikamente, welche für die Senkung des Blutdrucks eingesetzt werden und so auf unterschiedliche Arten zum Einsatz kommen.

Unter den Antihypertensiva lassen sich alle blutdrucksenkenden Mittel verstehen, zu welchen auch Moxonidin gehört. Daher wird der Wirkstoff hauptsächlich eingesetzt, wenn ein Bluthochdruck vorliegt, welcher nur unter medizinischer Behandlung gesenkt werden kann.

Der Zweck von Moxonidin liegt daher auch darin, die Blutdruckwerte zu verringern und wieder zu normalisieren.

Weiterhin besteht der Zweck des Wirkstoffes darin, langfristig ein normales Level des Blutdrucks zu erreichen, sodass sämtliche Begleiterscheinungen und Folgen des Bluthochdrucks verhindert werden können.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Senkung eines vorliegenden Bluthochdrucks
  • Normalisierung der Blutdruckwerte
  • langfristige Normalisierung des Blutdrucks, sodass keine Komplikationen mehr von diesem hervorgerufen werden

Allgemeines

Allgemeines
NameMoxonidin
Andere Namen4-ChlorN-(4,5-dihydro-1H-imidazol-2-yl)-6-methoxy-2-methylpyrimidin-5-amin
SummenformelC9H12ClN5O
Wirkstoffklasse
  • Antihypertensiva
  • Antisympathotonika

Wirkungsweise

So wirkt Moxonidin

In der Regel wird Moxonidin oral eingenommen und gelangt über die Schleimhäute des MagenDarm-Systems in den Blutkreislauf. Hier bindet der Wirkstoff an die Alpha-2-Rezeptoren, wo dieser seine Wirkung entfaltet.

Die Alpha-2-Rezeptoren stellen eine Bindungsstelle der sogenannten „sympathischen Fasern“ des vegetativen Nervensystems dar. Es handelt sich dabei um einen Bereich des Nervensystems, welcher die einzelnen Körperorgane auf ihre Leistung einstellt.

Durch das Andocken von Moxonidin an die Alpha-2-Rezeptoren kann hier nun die blutdrucksenkende Wirkung entfaltet werden: So senkt der Wirkstoff unter anderem die Anzahl der Herzschläge pro Minute und damit das Blutvolumen des Körpers.

Zudem sorgt Moxonidin dafür, dass sich die Venen und Arterien weiten. Dies trägt dazu bei, dass das Blut mit weniger Druck durch diese fließen muss. Zusätzlich sorgt der Wirkstoff auch dafür, dass in den Nieren die Freisetzung von Renin gedämpft wird.

Es handelt sich dabei um ein Hormon, welches blutdrucksteigernd wirkt. All diese Faktoren zusammen tragen zu einer effektiven Senkung des Blutdrucks bei.

Aufnahme, Abbau und Ausscheidung von Moxonidin

Die Aufnahme von Moxonidin erfolgt über den Dünndarm in das Blut. Oral eingenommen wird die höchste Wirkstoffkonzentration im Blut etwa eine halbe Stunde bis 3 Stunden nach der Einnahme erzielt.

Ausgeschieden wird der Wirkstoff wiederum hauptsächlich in unveränderter Form über das Urin, wobei einige Teile des Wirkstoffes auch verstoffwechselt werden und anschließend ausgeschieden werden.

Durchschnittlich ist 2 bis 3 Stunden nach der Einnahme circa die Hälfte des Wirkstoffes ausgeschieden.


Anwendungsgebiete

Angewendet wird Moxonidin in erster Linie bei einem vorliegenden Blutdruck beziehungsweise, um die Blutdruckwerte zu normalisieren. Meist erfolgt die Anwendung über einen längeren Zeitraum.

Wann wird Moxonidin eingesetzt?

Eine Anwendung von Moxonidin erfolgt ausschließlich bei dem sogenannten „primären Bluthochdruck“ beziehungsweise dem „essenziellen Bluthochdruck„.

Es handelt sich hierbei um die am häufigsten auftretende Art von Bluthochdruck, bei welcher die Ursache nicht ersichtlich ist.

Eingesetzt wird der Wirkstoff hier meist bei leichten und mittleren Formen des primären oder essenziellen Bluthochdrucks. Schwere Formen von Bluthochdruck werden hingegen mit stärkeren Arzneimitteln behandelt.

Außerdem erfolgt eine Anwendung von Moxonidin, um den Blutdruck langfristig wieder auf ein normales Niveau zu führen. Es findet daher häufig eine lange Anwendung des Wirkstoffs statt.


Richtige Anwendung

Die Anwendung von Moxonidin zur Bekämpfung von Bluthochdruck darf grundsätzlich nur unter ärztlicher Beratung im Voraus geschehen.

Eine Selbstmedikation ist ausgeschlossen und kann zu schweren Folgen führen. Vom behandelnden Arzt werden stets die Dosis sowie der Behandlungszeitraum festgelegt.

So wird Moxonidin angewendet

Die Anwendung von Moxonidin erfolgt in aller Regel oral in Form von Filmtabletten, welche den Wirkstoff enthalten. Die Tagesdosis von des Wirkstoffs liegt in der Regel bei 0,2 bis 0,4 mg des Wirkstoffes und sollte maximal bei 0,6 mg liegen.

Meist erfolgt die Einnahme von Moxonidin morgens, kann aber nach einiger Zeit auch auf 2 Tagesdosen verteilt werden – je nach Rat durch den behandelnden Arzt.

Abgesetzt wird das langsam, sodass es nicht zu einem plötzlichen und schnellen Anstieg des Blutdrucks kommen kann.


Medikamente

Moxonidin wird von unterschiedlichen Herstellern in verschiedenen Medikamenten angeboten. Diese unterscheiden sich in erster Linie in ihrer Wirkstoffkonzentration.

Welche Medikamente beinhalten den Wirkstoff Moxonidin?

  • Cynt Filmtabletten 30 Stück (0,2, 0,4 und 0,6 mg)
  • Cynt-Filmtabletten 50 Stück (0,2, 0,4 und 0,6 mg)
  • Cynt Filmtabletten 100 Stück (0,2, 0,4 und 0,6 mg)
  • Physiotens Filmtabletten 98 Stück (400 µg)

Handelsnamen

Monopräparate

Moxonidin steht ausschließlich in Monopräparaten zur Verfügung und ist unter den Handelsnamen Cynt, Physiotens und Normohex zu finden.


Indikationen

Ein primärer beziehungsweise essenzieller Bluthochdruck zählt zu den Hauptindikationen für eine Behandlung mit dem Wirkstoff Moxonidin.

Typischerweise wird bei der Messung der Blutdruckwerte – und der nachfolgenden Untersuchung der Ursachen des Bluthochdrucks festgestellt, ob eine Behandlung mit dem Wirkstoff erforderlich ist.


Gegenanzeigen

Wann darf Moxonidin nicht verwendet werden?

In einigen Fällen muss eine Anwendung von Moxonidin vollkommen vermieden werden. Dies ist der Fall, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff vorliegt.

Weiterhin darf keine Anwendung bei bestimmten Erregungsbildungs- und Erregungsleitungsstörungen des Herzens, einer Herzschlagfrequenz von unter 50 Schlägen pro Minute sowie bei schweren Herzrhythmusstörungen erfolgen.

Liegen eine hochgradige Herzmuskelschwäche, schwere Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Wassereinlagerungen sowie fortgeschrittene Nierenfunktionsstörungen vor, so muss ebenfalls Moxonidin verzichtet werden.

Darüber hinaus darf eine Einnahme bei dem Auftreten einiger Erkrankungen nicht erfolgen. Dies ist der Fall bei Angina Pectoris, Parkinson, Epilepsie, schweren Lebererkrankungen, grünem Star und Depressionen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Grundsätzlich sollte die Anwendung von Moxonidin während der Schwangerschaft vollkommen vermieden werden, da es sonst zu Schädigungen des ungeborenen Kindes kommen kann.

Außerdem geht der Wirkstoff in die Muttermilch über und kann dem Kind somit beim Stillen schaden. Während der Stillzeit darf daher ebenfalls keine Anwendung des Wirkstoffs erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Moxonidin eignet sich generell nicht für Kinder mit einem Alter von unter 16 Jahren.


Risiken & Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen hat Moxonidin?

Die Einnahme von Moxonidin birgt natürlich auch einige Risiken und Nebenwirkungen. Diese können sich in jedem individuellen Fall je nach Dosis und Behandlungsdauer unterschiedlich zeigen. Bei schweren Nebenwirkungen sollte grundsätzlich in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Häufige Nebenwirkungen

Häufig kann es durch die Einnahme von Moxonidin zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

Letztere tritt dabei sogar sehr häufig auf. Weiterhin kann die Einnahme des Wirkstoffs gestörte Denkprozesse, Schlafstörungen, Müdigkeit, ein körperliches Schwächegefühl sowie Übelkeit und Verstopfung hervorrufen.

Gelegentliche Nebenwirkungen

Die Einnahme von Moxonidin führt gelegentlich zu einem Schwächegefühl, welches sich in den Beinen bemerkbar macht.

Folgende Nebenwirkungen können sich ebenfalls gelegentlich bemerkbar machen:

Bei Männern kann es zusätzlich zu einigen gelegentlich auftretenden Nebenwirkungen kommen. Zu diesen zählen die Brustdrüsenvergrößerung, Impotenz sowie Libido-Verlust.

Seltene Nebenwirkungen

Selten kommt es durch die Einnahme von Moxonidin zu Magen – und Darmbeschwerden, welche sich in Form von Durchfall oder starken Schmerzen bemerkbar machen.

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen

Nur in sehr seltenen Fällen kann eine Einnahme von Moxonidin zu Leberfunktionsstörungen oder einer Leberentzündung führen. Gleiches gilt für das Auftreten einer Gallenabflussstauung.


Wechselwirkungen

Durch Behandlung von Bluthochdruck mit Moxonidin sind auch Wechselwirkungen nicht ausgeschlossen.

Diese können bei einer gleichzeitigen Einnahme bestimmter Medikamente auftreten und sich auf unterschiedliche Art und Weise bemerkbar machen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Moxonidin?

Zum einen kann es zu Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von Moxonidin und anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln kommen.

Hier lassen sich zum Beispiel Diuretika, Hydralazin, Dihydralazin, Nifedipin, Captopril und Guanethidin nennen.

Die blutdrucksenkende Wirkung fällt somit stärker aus – dies kann zu schweren Nebenwirkungen führen.

Zum anderen können Wechselwirkungen bei der gleichzeitigen Einnahme von Moxonidin und bestimmten Mitteln auftreten, welche im Gehirn dämpfend wirken.

Dazu zählen unter anderem Antidepressiva, Sedativa wie Alkohol, Tranquilizern und Hypnotika, bei welchen die Wirkung ebenfalls verstärkt wird.

Eine stärkere Wirkung wird außerdem durch die gleichzeitige Einnahme von schlaffördernden Arzneimitteln erzielt, welche Benzodiazepinen enthalten.

Wird der Wirkstoff hingegen gleichzeitig mit Lorazepam eingenommen, so kann dies zu einer Wechselwirkung führen, bei welcher die das Denkvermögen eingeschränkt wird.

Darüber hinaus kann Moxonidin bei gleichzeitiger Einnahme der folgenden Wirkstoffe zu einer verlängerten Wirkung führen:

  • Allopurinol
  • Colchicin
  • Probenecid
  • Digitalisglykoside
  • Insuline
  • Sulfonylharnstoffe
  • Nitrate
  • Antirheumatika
  • Lipidsenker

Außerdem können auch Wechselwirkungen auftreten, welche die Wirkung von Moxonidin vollkommen aussetzen beziehungsweise stark einschränken. Dies ist unter anderem der Fall bei der gleichzeitigen Einnahme von Tolazolin.


Wichtige Hinweise

Was ist bei der Einnahme von Moxonidin zu beachten?

Es sollte bei der Einnahme von Moxonidin zunächst stets die Einhaltung der verschriebenen Tagesdosis beachtet werden. Wird diese überschritten, so kann es unter Umständen zu starken Nebenwirkungen kommen.

Weiterhin sollte beachtet werden, den Wirkstoff unter keinen Umständen zusammen mit den zuvor erwähnten Arzneimitteln und Wirkstoffen einzunehmen, um Wechselwirkungen auszuschließen.

Gleiches gilt für Genussmittel wie Alkohol sowie Beruhigungsmittel der unterschiedlichsten Arten.

Außerdem darf Moxonidin nur unter einem ärztlichen Vorgespräch und einer in diesem Zuge stattfindenden Untersuchung stattfinden, um Erkrankungen am Herzen auszuschließen.

Darüber hinaus sollte bei der Einnahme des Wirkstoffs stets auf auftretende Nebenwirkungen geachtet werden. Kommt es zu diesen, so sollte sofort ein Arzt konsultiert werden.


Abgabevorschriften

So erhalten Sie Medikamente mit Moxonidin

Alle Medikamente, welche Moxonidin enthalten, sind rezeptpflichtig und müssen daher von einem Arzt verschrieben werden. Frei verkäuflich sind diese nicht. Das gilt für jede Dosierung des Wirkstoffes in Medikamenten.


Geschichte

Seit wann ist Moxonidin bekannt?

Der Wirkstoff Moxonidin wurde schon vor circa 50 Jahren umfangreich erforscht und daher im Jahr 1980 von der Beiersdorf AG patentiert. Seitdem ist Moxonidin erhältlich und im Einsatz.

Da das Patent der Beiersdorf AG mittlerweile allerdings abgelaufen ist, werden inzwischen auch Generika mit dem Wirkstoff angeboten.


Warnhinweise

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Vorsichtsmaßnahmen für die Einnahme von Moxonidin sind zum einen für Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion vorgesehen: Diese sollten zu Beginn der Behandlung mit Moxonidin streng ärztlich überrascht werden.

Zum anderen sollte bei einer kombinierten Behandlung mit Moxonidin und Betablockern zum Ende zunächst der Wirkstoff Moxonidin abgesetzt werden.

Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass die Einnahme von Moxonidin zu einem eingeschränkten Reaktionsvermögen führen kann – das Autofahren sowie das Bedienen von Maschinen kann daher unmittelbar nach der Einnahme zu einem Risiko werden. Dies ist gerade bei einer hohen Dosis sowie zum Behandlungsbeginn der Fall.

Zuletzt muss bei der Behandlung von Bluthochdruck durch Moxonidin stets eine regelmäßige ärztliche Kontrolle erfolgen, um gesundheitliche Komplikationen auszuschließen.


Quellen

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
  • Framm et al.: Arzneimittelprofile; für die Kitteltasche, Deutscher Apotheker Verlag, 4. Auflage, Stuttgart 2009.
  • Mutschler et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen: Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 9. Auflage, 2008.

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