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Senf

by Danaae

Senf

Senf ist ein vielseitiges Gewürz, das aus den Samenkörnern des Weißen, Braunen oder Schwarzen Senfs hergestellt wird. Er ist in unterschiedlichen Formen wie den ganzen Körnern bzw. Samen, gemahlenem Pulver oder Tafelsenf erhältlich.

Senfkörner werden aufgrund der enthaltenen Senfölglykoside auch medizinisch genutzt, wobei es jedoch teilweise noch an ausreichenden wissenschaftlichen Nachweisen mangelt. Zu den traditionellen Anwendungsgebieten gehören jedoch u.a. Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden und Harnwegsinfektionen.

Steckbrief: Senf

  • Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
  • Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
  • Tribus: Brassiceae
  • Gattung: Senfe (Sinapis)
  • Verwendete Arten: Weißer Senf (Sinapis alba); Brauner Senf (Brassica juncea); Schwarzer Senf (Brassica nigra)
  • Wissenschaftlicher Name: Senfe (Sinapis); Brassica; Granum sinapis (Senfkorn)
  • Synonyme: Mostrich; Mostrichsamen; Senfpaste; Mostrichpaste

Was genau ist Senf?

Senf ist ein Gewürz, das aus den Samenkörnern des Weißen, Braunen oder Schwarzen Senfs hergestellt wird. Es gibt ganze Senfkörner, gemahlenes Senfpulver und die bekannte Würzpaste, die als „Tafelsenf“ oder „Mostrich(t)“ bezeichnet wird und aus gemahlenen Samen und weiteren Zutaten besteht.

Geschichte und Herkunft von Senf

Archäologische Funde im Indus-Tal, einer Zivilisation, die bis etwa 1800 v. Chr. existierte, zeigen, dass bereits dort Senf angebaut wurde[1]. Das älteste bekannte Rezept zur Senfzubereitung wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. von dem Römer Columella verfasst.

SenfIm 8. Jahrhundert wurde Mostrich erstmals in Mitteleuropa in einer Schrift Karls des Großen erwähnt. Es wurde von arabischen Anpflanzungen in Spanien aus verbreitet und bald zu einem wichtigen Gewürz an den europäischen Tafeln.

Senf, zusammen mit Zwiebeln, Meerrettich und Ingwer, war über Jahrhunderte hinweg eines der wenigen scharfen Gewürze, die den europäischen Köchen zur Verfügung standen. Später wurden sie durch Pfeffer im 13. Jahrhundert und Chili im 15. Jahrhundert ergänzt.

Im Mittelalter wurde Schwarzer Senf vor allem in der Heilkunde für äußere Anwendungen verwendet, aufgrund seiner förderlichen Eigenschaften bei der Durchblutungsförderung, Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.

Die Herstellung von Senfpaste hat eine lange Tradition. Bereits seit 1726 wird beispielsweise der Düsseldorfer ABB-Senf in Deutschland hergestellt, womit er die älteste noch existierende deutsche Senfmarke ist.

Die genaue Person oder das Land, in dem Senf erfunden wurde, sind nicht eindeutig festgelegt. Es ist eine Kombination aus einer Vielzahl von historischen Funden, Rezepten und Entwicklungen über Jahrhunderte hinweg, die letztendlich zu dem Gewürz geführt haben, das wir heute als Senf kennen.

Etymologie (Wortherkunft) – Warum heißt Senf so?

Der Ursprung des Wortes „Senf“ führt zurück zum lateinischen „sināpi“, das wiederum aus dem altgriechischen „σίναπι“ stammt. Die genaue Wortherkunft ist unklar, möglicherweise könnte es vom Wort „snu̯pt“ abstammen[2].


Wissenswertes zu Senf

Senf ist nicht nur ein alltägliches Gewürz, sondern auch mit kulturellen, historischen und medizinischen Aspekten verbunden. Seine vielseitige Verwendung in der Küche und seine potenziellen gesundheitlichen Vorteile machen ihn zu einem interessanten Bestandteil unserer Ernährung und Kultur.

  • Senf in der Medizin: Senf wurde historisch in der medizinischen Behandlung eingesetzt. Besonders der Schwarze Mostrich wurde für seine durchblutungsfördernden, schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt.
  • Senf in der Kulinarik: Das Gewürz wird vielseitig in der Küche verwendet. Es gibt verschiedene Sorten von Senf, von mild bis scharf, die in zahlreichen Gerichten Anwendung finden. Die Variationen reichen von traditionellem Tafelsenf bis zu exotischen Senfsorten mit Honig, Estragon oder Dill. Senf dient nicht nur als Würzmittel, sondern auch als Grundlage für Dressings, Saucen und Marinaden.
  • Senf als kulturelles Erbe: Die Herstellung von Senf hat eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Einige Senfmühlen und Hersteller pflegen noch heute traditionelle Herstellungsverfahren und bieten Einblicke in historische Produktionsprozesse.
  • Wirkung auf die Gesundheit: Senf enthält Antioxidantien und entzündungshemmende Wirkstoffe, die möglicherweise gesundheitliche Vorteile bieten. Allerdings sollte das Gewürz aufgrund seines hohen Natriumgehalts in Maßen genossen werden.
  • Seinen Senf dazugeben„: Die Vielseitigkeit und weite Verbreitung von Senf als Würzmittel führte zu der Redewendung „seinen Senf dazugeben“. Diese Redewendung bezieht sich darauf, kontinuierlich und oft überflüssigerweise seine Meinung in Gespräche oder Diskussionen einzubringen.

Das Gleichnis vom Senfkorn

Senf ist vor allem für seine kulinarische Verwendung bekannt sowie teilweise auch als traditionelles Heilmittel. Es hat jedoch auch symbolische Bedeutungen. Im Neuen Testament etwa wird ein Senfkorn mit dem Reich Gottes verglichen. Dieses „Gleichnis vom Senfkorn“ betont das Wachstum von etwas Kleinem zu etwas Großem.

Das Gleichnis vom Senfkorn, wie von Jesus erzählt, veranschaulicht das Himmelreich in Form eines winzigen Senfkorns, das von einem Mann gesät wird. Obwohl es das kleinste Samenkorn ist, wächst es zu einem großen Baum heran, der alle anderen Pflanzen überragt und Vögeln Schutz bietet.

Das Gleichnis vom Senfkorn verdeutlicht, dass das Reich Gottes anfangs unscheinbar und unbedeutend erscheint, letztendlich jedoch zu einer bedeutenden, universellen Kraft heranwächst.

Senf Gleichnis im Buddhismus

Auch im Buddhismus gibt es ein Gleichnis über ein Senfkorn, das die Endlichkeit des irdischen Lebens thematisiert. In manchen buddhistischen Zeremonien werden Senfkörner rituell verwendet, um gegen spirituelle Hindernisse anzukämpfen.


Senf Pflanze: Sorten & Arten

Ob aus den Samenkörnern der Weißen, Braunen oder Schwarzen Variante, Senf ist in verschiedenen Arten und Sorten erhältlich, die sich durch Geschmack und Verwendung unterscheiden. Die bekanntesten Senfarten sind:

senf

  • Weißer Senf (Sinapis alba)
  • Brauner Senf (Brassica juncea)
    auch: Indischer Senf, Sareptasenf, Orientalischer Senf oder Ruten-Kohl
  • Schwarzer Senf (Brassica nigra)
    auch: Senf-Kohl

Die Samenkörner dieser Pflanzenarten werden zu zahlreichen unterschiedlichen Pasten weiterverarbeitet. Die Vielfalt des Senfs reich von milden und lieblichen Varianten bis hin zu scharfen und speziellen Sorten.

Zu den bekanntesten Sorten gehören der amerikanische, mittelscharfe, scharfe und süße Mostrich, welche jeweils ein einzigartiges Geschmackserlebnis bieten. Dazu gesellen sich weitere Senfsorten wie der grob geschrotete Rotisseur-Senf oder der fein gemahlene Dijon-Senf aus Frankreich.

Jede Sorte oder Art hat ihre eigenen Charakteristika und findet in verschiedenen Ländern und Speisen Anwendung.

Unterschiede in den Senfsorten

Schon durch die Auswahl und das Verhältnis von weißem zu braunem oder schwarzem Senf, den Mahlgrad der Körner und den verwendeten Most oder Essig entstehen ganz unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Konsistenzen.

Durch weitere Zutaten wie Zucker, Karamell oder Honig, Meerrettich oder Cayennepfeffer, Kräuter und Gewürze wie Estragon oder Zimt, Zitronensaft, Wein oder Bier, Knoblauch, Tomaten oder Paprika entstehen weitere Geschmacksnuancen zwischen süßlich mild, würzig und sehr scharf.

Was ist der Unterschied zwischen Senfsamen und Senfkörner?

Senfsamen und Senfkörner sind im Wesentlichen Synonyme, bezeichnen aber dennoch unterschiedliche Stadien der Samen. „Senfkörner“ beschreiben in der Regel die ganzen, nicht gemahlenen Samen, während „Senfsamen“ die Samen nach dem Mahlen bezeichnet, die entweder als Samenpulver oder als Bestandteil der Senfsoße oder -paste verwendet werden.


Senfsorten im Überblick

Einige der bekanntesten Senfsorten und -Arten sind:

  • Amerikanischer Senf: Verbreitet in den USA, eher lieblicher und milder Geschmack. Auffällig gelbe Farbe durch erhöhten Kurkuma-Anteil.
  • Mittelscharfer Senf: Beliebt in Deutschland, hergestellt aus weißer und brauner Senfsaat. In Österreich auch bekannt als Krensenf mit Meerrettich.
  • Scharfer Senf: Ähnlich wie der mittelscharfe, aber mit höherem Anteil an brauner Senfsaat. In Österreich entspricht der „scharfe Senf“ dem dunkleren Estragon-Senf.

Zu den bekanntesten süßen Senfsorten gehören:

  • Bayerischer/Weißwurstsenf (Deutschland): Grob gemahlen und gesüßt mit Zucker oder Apfelmus. Hauptverwendung bei Weißwurst und Leberkäse.
  • Kremser Senf (Österreich): Hergestellt aus gelben und braunen Senfkörnern, Weinmost und Weinessig.

Weitere Sorten von Senf sind:

  • Rotisseur-Senf: Grob geschrotet, ideal zum Würzen von Grillfleisch.
  • Dijon-Senf: Fein gemahlen mit vollem Aroma, aus Frankreich.
  • Englischer Senf: Besonders scharf, aus weißem und schwarzem Senfmehl.
  • Mostrich: Ursprünglich mit unvergorenem Traubensaft hergestellt.
  • Düsseldorfer Mostert: Malzig-brauner Mostrich aus braunem und gelbem Senf sowie Branntweinessig.
  • Violetter Senf: Aus Frankreich, bekannt für seine außergewöhnliche Farbe.

Verwendung von Senfkörnern

Die Verwendung von Senf ist vielfältig und reicht von der kulinarischen Nutzung als Gewürz bin hin zu medizinischen Anwendungen. Verwendet werden dabei nicht nur die weißen, braunen und schwarzen Samenkörner sondern bspw. auch die Blätter und Stängel der Pflanze.

Verwendung von Senf abhängig von der Art:

Senf

  • Weißer Senf: Die reifen Samenkörner werden für die Herstellung von Speisesenf verwendet. Blätter dienen als essbare Beilage, auch in der Volksmedizin.
  • Brauner Senf: Blätter, Blüten und Samen sind roh und gegart essbar. Die Samen werden für Tafelsenf und Dijon-Senf genutzt. Öl aus den Samen vergleichbar mit Rapsöl.
  • Schwarzer Senf: Neben der Verwendung für die Herstellung von Mostrich sind auch die Samen direkt als Gewürz nutzbar.
  • Senföl: In der indischen Küche weit verbreitet, wird Senföl in der EU und den USA nur mit bestimmten Einschränkungen verkauft.

Zu den wichtigsten Verwendungen von den verschiedenen Teilen der Senf-Pflanze gehören:

  • Tafelsenf: Am verbreitetsten ist Senf in Form von Tafelsenf, einer Paste, die neben den gemahlenen Körnern noch Wasser, Essig, Salz und oft weitere Gewürze enthält. Tafelsenf wird als Würzmittel für Saucen, Salate, Fleisch– und Gemüsegerichte genutzt. Er ist wegen seiner emulgierenden Wirkung auch Bestandteil von Mayonnaisen und Vinaigrettes.
  • Senfpulver: Senfpulver besteht zu mindestens 80 % aus gemahlenen, meist weißen Senfkörnern mit Schalen. Es ist besonders verbreitet in der englischen Küche und als Bestandteil von Currypulver.
  • Senfkörner: Weiße und schwarze Senfsamen werden zum Kochen, Braten und Marinieren verwendet. Sie entwickeln während des Garvorgangs ihr scharfes Aroma.
  • Naturheilkunde: In der Naturheilkunde wird Mostrich in Form von Umschlägen, Pflastern und Senfspiritus für verschiedene Anwendungen eingesetzt.
  • Blätter, Sprossen und Stängel: In Indien werden Senfblätter und -stängel mit Zwiebeln und Knoblauch gekocht und mit „Naan-Brot“ gegessen. In Äthiopien werden Senfpflanzen auch als Gemüse angebaut, wobei die Sprossen und Blätter gekocht gegessen werden.

Warum ist Senf so gesund?

Senf, insbesondere in Form von Senfkörnern und verschiedenen Senfsorten, ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Die Verwendung in der Volksmedizin reicht von der äußerlichen Anwendung als Umschläge bis hin zu verschiedenen Verwendungen im Gesundheitswesen.

Senf wird in der Volksmedizin und verschiedenen traditionellen Heilmethoden als vielseitiges Hausmittel angesehen, wobei nur einige Anwendungen und Wirkungen wissenschaftlich bestätigt sind.

Zu den potenziellen medizinischen Anwendungen und Wirkungen von Senf gehören:

  • Förderung der Durchblutung[3][4][5]: Senfölglykoside im Mostrich haben durchblutungsfördernde Eigenschaften, die für eine wärmende Wirkung auf der Haut sorgen. Senfkompressen oder -wickel könnten helfen, die Durchblutung zu steigern und bei Beschwerden wie Muskelschmerzen und Gelenkentzündungen Linderung zu verschaffen.
  • Bronchitis und Atemwegserkrankungen[4][5]: Senfkompressen wurden traditionell zur Linderung von Brustbeschwerden bei Erkältungen und Bronchitis verwendet. Der aufgewärmte Senfwickel soll helfen, Schleim zu lösen und das Atmen zu erleichtern. Dies könnte durch die wärmende Wirkung des Senfs auf der Brust erklärt werden.
  • Schmerzlinderung[4][6]: Die reizenden Eigenschaften von Mostrich haben dazu geführt, dass Senfpflaster oder -wickel traditionell zur Schmerzlinderung bei Muskelkater, Gelenkschmerzen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden.
  • Verdauungsbeschwerden[4][6]: In einigen Kulturen wird Senf als Mittel zur Förderung der Verdauung verwendet. Seine Schärfe könnte dabei helfen, die Magensaftproduktion anzuregen und somit Verdauungsbeschwerden zu lindern.

Es ist wichtig anzumerken, dass die meisten dieser Anwendungen auf traditionellen oder volkstümlichen Überlieferungen beruhen. Es gibt bisher nur begrenzte wissenschaftliche Beweise für die medizinischen Wirkungen von Senf.


Welcher Senf ist gesund?

Alle Senfsorten, insbesondere die aus schwarzen und weißen Senfkörnern hergestellten Pasten und Pulver, enthalten Senfölglykoside mit gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Arzneilich verwendet werden jedoch vor allen die weißen und schwarzen Senfkörner. Sie können z.B. in Form von Breiumschlägen verwendet werden, etwa bei Atemwegsinfekten, Gelenkproblemen und Weichteilrheumatismus oder zur Linderung von Schmerzen und Verdauungsstörungen.

Welcher Senf ist am gesündesten?

SenfkörnerWelcher Senf am gesündesten ist, kann hauptsächlich anhand der in den Samen enthaltenen Glykoside definiert werden. Diese Senfölglykoside haben durchblutungsfördernde, reizende und antimikrobielle Eigenschaften, die verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten können[7].

Sie kommen in allen Senfarten vor, allerdings kann der Gehalt abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Herkunftsland und den Anbaubedingungen variieren. Letztendlich weisen die verschiedenen Senfsorten jedoch ähnliche Eigenschaften auf.

Gut zu wissen: Welche Sorte die gesündeste ist, hängt also letztendlich vor allem von den persönlichen Geschmacksvorlieben ab.

Einkauf, Lagerung & Zubereitung

Senf ist in verschiedenen Formen erhältlich und kann in der Küche sowie in der Medizin Anwendung finden. Beim Einkauf sollten Konsumenten auf Qualität und bestimmte Merkmale achten.

Mostrich kann auf unterschiedliche Weise zubereitet werden und ist in verschiedenen Formen erhältlich:

  • Ganze Senfkörner
  • Gemahlener Senf (Senfpulver)
  • Tafelsenf (Paste)

In seiner klassischen Form als Paste (Tafelsenf) wird er traditionell mit Wasser, Essig und Salz hergestellt. Der Geschmack wird aber häufig durch das Hinzufügen von Kräutern, Gewürzen oder anderen Zutaten verfeinert.

In der Medizin wird er häufig gemahlen als Senfpulver verwendet, etwa für Wickel oder Auflagen.

Kauf von Senf: Worauf achten?

Beim Kauf von Senf ist es ratsam, auf Qualität zu setzen. Achten Sie auf Produkte ohne künstliche Konservierungsstoffe, übermäßige Mengen an Salz und Zucker. Bio-zertifizierte oder aus nachhaltigem Anbau stammende Produkte ohne übermäßige Mengen an Salz, Zucker und künstliche Konservierungsstoffe bieten oft eine bessere Qualität.

Lagerung – Wie kann ich Senf aufbewahren?

Bewahren Sie Senf an einem kühlen, trockenen Ort auf. Ideal ist ein gut verschlossener Behälter oder ein Glas, um Frische und Qualität zu bewahren.


 

Senfwickel & Auflagen

In der Medizin wird Senf oft äußerlich in Form von Wickeln oder Auflagen verwendet. Menchmal erfolgt auch eine innerliche Einnahme, welche jedoch medizinisch begleitet werden sollte.

Senfpulver-Wickel – Dosis und Zubereitung[3][4]

Für äußerliche Anwendungen wie Wickel oder Auflagen können Sie 4 Esslöffel Senfmehl mit lauwarmem Wasser zu einem Brei vermengen. Tragen Sie diesen Brei auf ein Leinentuch auf und legen Sie es für 10-15 Minuten auf die gewünschte Hautstelle.

  • Dosierung: 4 Esslöffel Senfmehl mit etwas lauwarmem Wasser vermischen, bis eine breiartige Konsistenz entsteht.
  • Anwendungsart: Als Wickel oder Auflage an der betroffenen Körperstelle anwenden.
  • Anwendungsdauer: Nicht länger als 15 Minuten (bzw. je nach Verträglichkeit)

Überprüfen Sie vor der Anwendung die Verträglichkeit. Die Anwendung der Senfwickel sollte die Haut nicht übermäßig reizen.


Inhaltsstoffe & Nährwerte

Senf enthält eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die ihm seinen besonderen Geschmack und seine gesundheitlichen Eigenschaften verleihen.

Inhaltsstoffe von Senf[3][6]

Senf Pflanze

  • Senfölglykoside (Scharfstoffe):
    • Sinigrin (schwarzer Senf)
    • Sinalbin (weißer Senf)
  • Ätherisches Öl:
    • Sinapis aetheroleum
  • Fettes Öl:
    • Sinapis oleum mit Glyceriden der Erucasäure
    • weitere Fettsäuren
  • Proteine
  • Kohlenhydrate
  • Ballaststoffe

Senfkörner enthalten etwa 20 bis 36 % Senföl, das einen milden, nussigen Geschmack hat, bevor es z.B. beim Kauen durch Mahlen und Kontakt mit Flüssigkeit zu scharfem Isothiocyanat umgewandelt wird.

Unterschiede zwischen den Senfsorten

Während in weißem Senf das Glykosid Sinalbin vorkommt, enthält die schwarze Variante Sinigrin. Weitere Senfölglykoside, die in braunem und schwarzem Mostrich vorkommen und deren Geschmack beeinflussen, sind Gluconasturtiin und Glucobrassicanapin.

Die unterschiedlichen Senfsorten, basierend auf ihren Inhaltsstoffen und Gehalten, weisen Variationen in der Schärfe auf, was die Vielseitigkeit des Gewürzes erklärt:

  • Weißer Senf enthält Sinalbin, das nach Hydrolyse durch Enzyme ein scharf schmeckendes Senföl freisetzt.
  • Brauner Senf enthält Allylsenföl und Sinigrin, während in den Wurzeln zusätzliche Gluconasturtiin und Sinigrin gefunden wurden.
  • Schwarzer Senf weist Sinigrin und Sinapin auf und enthält in den Wurzeln Gluconasturtiin.

Risiken & Nebenwirkungen

Was für Nebenwirkungen hat Senf?

Bei zu langer Anwendung von Senfwickeln oder Senfpflastern können Hautirritationen auftreten, die von Blasenbildung bis zu eiternden und schlecht heilenden Geschwüren reichen oder in ernsten Fällen sogar zu Nervenschädigungen führen können.

Potentielle Nebenwirkungen bei der äußerlichen Anwendung von Senf (Wickel) sind[3][6]:

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Pixabay / geralt

  • Hautirritationen (Reizungen und Entzündungen)
    • Blasenbildung
    • Eiternde, schlecht heilende Geschwüre
  • Nervenschädigungen: Lang anhaltende Anwendung kann Nervenschädigungen hervorrufen.

Die äußerliche Anwendung von Senfwickeln und -pflastern kann zur Linderung bestimmter Beschwerden genutzt werden. Dennoch erfordert ihre Anwendung Vorsicht, insbesondere bei Personen mit bekannten Allergien oder spezifischen gesundheitlichen Bedingungen.

Bei anhaltenden Beschwerden oder Unsicherheiten bezüglich der Verwendung von Mostrich als Heilmittel ist es ratsam, eine Fachperson zu konsultieren.

Allergie gegen Senf

Bei einer Senfallergie können allergische Reaktionen nach der Aufnahme von senfhaltigen Lebensmitteln auftreten. Menschen mit dieser Allergie können auch auf andere Kreuzblütengewächse allergisch reagieren.

Symptome einer Senfallergie umfassen:

Senf und senfhaltige Lebensmittel sind in der EU kennzeichnungspflichtig. Er kann in einer Vielzahl von Produkten wie Curry, Suppen, Saucen und Konserven enthalten sein.


Gegenanzeige & Wechselwirkung

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

Es gibt bestimmte Situationen und Bedingungen, in denen die Anwendung von Senf unpassend oder riskant ist. Konsultieren Sie vor der medizinischen Anwendung von Mostrich eine medizinische Fachperson, falls einer der nachfolgenden Punkte auf Sie zutrifft[3][6]:

  • Hauterkrankungen: Personen mit bestehenden Hauterkrankungen sollten die Verwendung von Senfwickeln oder Pflastern vermeiden.
  • Nierenerkrankungen: Auch wer an einer Nierenerkrankung leidet, sollten vorsichtig sein, wenn es um die äußerliche Anwendung geht.
  • Alter unter 6 Jahren: Die Anwendung von Senfwickeln ist für Kinder unter sechs Jahren nicht geeignet.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten Senfwickel und -pflaster vermeiden.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Es sind keine spezifischen Wechselwirkungen mit Medikamenten oder anderen Substanzen bekannt, die bei der äußerlichen Anwendung von Senf auftreten könnten. Wenden Sie sich im Zweifelsfall jedoch an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie Senfpulver arzneilich anwenden möchten und bereits andere Medikamente einnehmen.


Quellen & Verweise

Quellenverzeichnis:

  1. Allchin, F. R. (2023). Indus civilization. In Encyclopedia Britannica.
  2. Senf – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele. (o. J.). DWDS. Abgerufen 14. November 2023, von https://www.dwds.de/wb/Senf
  3. Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. (o. J.). Senf. PTA-Forum online. Abgerufen 14. November 2023, von https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/pflanzen/senf-119191/
  4. Ulrike Weber-FinaDiplom-Biologin, F.-M. (2017, August 8). Senf – Würze und Hautreizmittel. PTAheute. https://www.ptaheute.de/serien/heimische-heilpflanzen/senf-wuerze-und-hautreizmittel
  5. DocCheck, M. B. (2022, Januar 20). Senfölglykosid. DocCheck Flexikon; DocCheck Community GmbH. https://flexikon.doccheck.com/de/Senf%C3%B6lglykosid
  6. PharmaWiki – Senf. (o. J.). Pharmawiki.ch. Abgerufen 14. November 2023, von https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Senf
  7. PharmaWiki – Senfölglykoside. (o. J.). Pharmawiki.ch. Abgerufen 14. November 2023, von https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Senf%C3%B6lglykoside

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