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Cor pulmonale

by joe
Herzinsuffizienz CK-MB Homocystein (HCY) Ischämie‐modifiziertes Albumin (IMA) Lipoprotein Subtypen Triglyzeride

Cor Pulmonale – Zu hoher Druck in der rechten Herzkammer

Cor pulmonale – Das „Lungenherz“

Das Herz ist der Motor, der unseren Körper antreibt und dafür verantwortlich ist, dass ein Großteil der Organe und Prozesse im Inneren des Menschen reibungslos ablaufen. Dementsprechend schwerwiegend sind Erkrankungen und Störungen des Herzens.

Zu diesen koronaren Erkrankungen zählt Cor pulmonale. Es handelt sich hier um eine zu hohe Druckbelastung für die rechte Herzkammer, die von der Lunge her rührt und nicht vom Herzen selbst. Der zu hohe Druck entsteht hierbei also durch eine Steigerung des Drucks im Lungenkreislauf.

Was ist Cor pulmonale?

Man unterscheidet zwischen akutem Cor pulmonale und chronischem Cor pulmonale.
Akut tritt diese Erkrankung auf, wenn schlagartig der Druck auf die rechte Herzkammer ansteigt, z.B. durch eine Blockade der Lungenstrombahn durch ein Gerinnsel.
Chronisches Col pulmonale entsteht nach und nach, wenn der Druck im Lungenkreislauf ansteigt. Beispielsweise bei Atemwegserkrankungen oder Lungenerkrankungen wie copd, Mukoviszidose oder Lungenfibrose.

Durch diese erhöhte Druckbelastung muss die rechte Herzkammer mehr arbeiten, um sauerstoffarmes Blut in den Lungenkreislauf zu pumpen. Dadurch kann die Muskelwand der Herzkammer dicker werden, und die Kammer erweitert sich stark. Die Pumpleistung der Kammer nimmt ab, Bindegewebe wird eingelagert. Es kommt zu einer Herzschwäche, der sogenannten Rechtsherzinsuffizienz, die schließlich zu Cor pulmonale führt.

Da nicht nur Atemwegs- und Lungenerkrankungen, sondern diverse Einflüsse zu dieser höheren Druckbelastung führen können und es dementsprechend unterschiedlichste Therapien für Cor pulmonale gibt, benutzt man diesen Begriff oft nicht mehr, sondern spricht von pulmonaler Hypertonie.

Viele Betroffene erkranken erst in der zweiten Lebenshälfte an Cor pulmonale. Die meisten Patienten sind zwischen 50 und 60 Jahre alt. Männer sind wesentlich häufiger betroffen als Frauen. Wird die Erkrankung nicht therapiert und behandelt, führt sie unweigerlich zum Tod der Patienten nach wenigen Jahren. Die Lebenserwartung mit einer Behandlung von Cor pulmonale ist je nach Schwere der Erkrankung und Zeitpunkt des Beginns der Therapie unterschiedlich stark verkürzt.

Ursachen & Auslöser

Was sind die Ursachen von Cor pulmonale? Vor allem das Rauchen 

ist ein Faktor, der das Entstehen von Herzerkrankungen wie Cor pulmonale begünstigt. Rauchen ist nicht nur schädlich für Herzkranzgefäße und die Lungen, es fördert Lungenkrankheiten wie copd, das die Lungenbläschen schädigt und eine Überblähung der Lunge, das sogenannte Lungenemphysem, auslösen kann. Dieses wiederum kann zu Cor pulmonale führen.

Cor pulmonaleAuch Lungenfibrose oder eine verkrümmte Wirbelsäule kann zu einer Herzkammerinsuffizienz führen. Durch die verkrümmte Wirbelsäule hat die Lunge weniger Platz, der Druck auf die Lungenarterien kann steigen, was wiederum die rechte Herzkammer schädigen kann.

Vor allem chronisches Cor pulmonale wird durch Lungenkrankheiten und Rauchen ausgelöst. Bei akuter Erkrankung ist meist eine Lungenembolie der Auslöser. Diese entsteht oft durch einen Gefäßverschluss in der Lungenarterie.

Ein Blutgerinnsel, das in den Beinvenen oder dem Becken entsteht, setzt sich in der Lunge fest und verschließt die Arterie. Dadurch steigt der Druck in den Arterien, die noch frei sind, stark an. Es entsteht ein Rückstau in der rechten Herzkammer. In der linken wiederum kommt zu wenig Blut an, um es in den Körper pumpen zu können – ein Kreislaufzusammenbruch und im schlimmsten Fall ein Herzstillstand sind die Folge.

Akutes Cor pulmonale kann auch durch einen schweren Anfall von Asthma ausgelöst werden, oder wenn Luft in den Spalt eindringen kann, der zwischen der Lunge und dem Brustkorb liegt. Dadurch kommt es zum Kollaps eines Lungenflügels, dem sogenannten Spannungspneumothorax.

In den meisten Fällen sind also Vorerkrankungen der Lunge ausschlaggebend für die Entstehung von Cor pulmonale. Auch durch angeborene Herzfehler oder einer bereits vorhandenen Lungenvenenfehlmündung kann Cor pulmonale ausgelöst werden. In jedem Fall wird der Arzt ausführlich mit dem Patienten über Vorerkrankungen der Lunge oder des Herzens Sprechen, um mögliche Ursachen der Erkrankung herausfinden zu können.

Symptome & Anzeichen

Man unterscheidet zwischen gut erkennbaren, sichtbaren Symptomen, die auch der Laie erkennt, und Symptomen, die ein Arzt bei eingehender Untersuchung des Herzens und des Blutes feststellt.

Zu den typischen Anzeichen von Cor pulmonale zählt u.a. Atemnot. Nicht nur bei Anstrengungen wie Sport oder körperlicher Arbeit sind Betroffene kurzatmig, auch im Ruhezustand, vor allem, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist.

Auch Müdigkeit und eine verringerte Leistungsfähigkeit sind zu beobachten. Patienten, die vorher mühelos längere Strecken spazieren Gehen konnten, sind schon nach wenigen Minuten kraftlos und müssen eine Pause machen.

Weitere typische Symptome sind ein Druckgefühl im Brustraum und Ohnmachtsanfälle bei größerer Belastung. Husten mit blutigem Auswurf, Hustenreiz und bläulich verfärbte Lippen, Hände und Füße aufgrund von Sauerstoffmangel sind weitere deutliche Zeichen für Cor pulmonale. Auch am Herzen und im Blut lassen sich Symptome der Erkrankung feststellen.

Diagnose & Erkennung

Bei einer Blutanalyse ist bei Cor pulmonale die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht. Hört der Arzt das Herz ab, kann er veränderte Herztöne und Herzrasen feststellen, oder man sieht die rechte Herzkammer deutlich pulsieren, und zwar auf der linken Seite neben dem Brustbein.

Behandlung Stethoskop Apo B -100

Um Cor pulmonale zu diagnostizieren, hört der Arzt unter anderem das Herz und die Lunge ab

Eine vergrößerte Leber aufgrund einer Leberstauung oder auch eine Venenstauung am Hintergrund der Augen ist ebenfalls möglich.

Neben dem Herz hört der Arzt auch die Lunge ab. So kann er feststellen, ob die Luft frei durchströmen kann oder ob irgendwelche Störgeräusche zu hören sind. Weitere Symptome, die auf Cor pulmonale hinweisen, ist ein Halsvenenpuls, der sehr deutlich ausgeprägt ist, sowie erweiterte Gefäße der Bindehäute in den Augen, die Augen wirken rot.

Im Gewebe kann sich Wasser ansammeln, das auch auf Druck nicht sofort zurückgeht. Typisch sind geschwollene FußGelenke oder Unterschenkel, auf denen sich die Bündchen von Socken abzeichnen.

Es empfiehlt sich also, beim Verdacht auf Cor pulmonale sowohl einen Kardiologen als auch einen Lungenfacharzt aufzusuchen, um beide Organe vom Spezialisten gründlich untersuchen zu lassen. Sie werden Untersuchungen wie EKG, EEG, eine Lungenarteriendruckmessung und das Röntgen des gesamten Brustraums durchführen.

Behandlung & Therapie

Da bei Cor pulmonale die Ursache meist eine Erkrankung der Lunge ist, setzt man in der Behandlung auch hier an und nutzt beispielsweise eine Sauerstofftherapie, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Wichtigster Baustein für Betroffene, die rauchen, ist ein sofortiger Stopp und der Verzicht auf jede Zigarette.

Medikamentös eingesetzt werden neben entwässernden Arzneimitteln Prostazykline oder Endothelin-Rezeptorantagonisten, die die Lungengefäße erweitern. Ebenfalls wird der Arzt bei Bedarf Bronchospasmolytika und schleimlösende Medikamente verschreiben, die eine eventuell überblähte Lunge entlasten und die Überblähung verringern.

Hat der Patient entzündete Atemwege oder eine bakterielle Erkrankung wie eine Lungenentzündung, setzt man auf Kortikosteroide oder bei schweren Infektionen auf Antibiotika. Bei Herzrhythmusstörungen wird oft Digitalis verschrieben. In manchen Fällen kann ein Aderlass sinnvoll sein, um den Druck in den Arterien zu verringern.

Auch die Ernährung wird umgestellt, wenn eine Herzschwäche vorliegt. Patienten sollten salzarm essen und auf gesunde, leichte Ernährung achten. Kekse und Fertiggerichte, die oft einen hohen Salzgehalt aufweisen, sollten möglichst nicht gegessen werden. Am Besten bespricht man seine Ernährung und sein Trinkverhalten mit seinem Arzt und arbeitet ein passendes Programm aus.

Wichtig ist auch das tägliche Wiegen, um schnell feststellen zu können, ob der Körper eventuell Wasser eingelagert hat. Wer innerhalb von drei Tagen plötzlich mehr als zwei Kilo mehr auf der Waage hat, sollte zum Arzt gehen, der dann entwässernde Medikamente aufschreibt.

Sind Lunge oder Herz bereits angegriffen, kann diese Beschädigung nicht mehr rückgängig gemacht, Symptome nur noch gemildert werden. Mit Sauerstofftherapie, Medikamenten und dem Verzicht auf Rauchen können Patienten aber erreichen, dass sich Cor pulmonale weiter verschlechtert und die Lebensqualität verbessert wird. Wenn all diese Mittel nicht ausreichen, um das Befinden von Patienten zu verbessern, ist der letzte Weg eine Herz-Lungentransplantation.

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