Der Honig– oder Steinklee ist eine Pflanze, welche bereits in der Antike zu Heilzwecken verwendet wurde und in den 1920er Jahren zur Entwicklung des gerinnungshemmenden Medikaments „Warfarin“ führte. Heutzutage findet er vor allem bei Durchblutungsstörungen, Venenschwäche und Hämorrhoiden Anwendung.
Die Heilpflanze enthält Venen-schützende Cumarine und kann Wasseransammlungen entgegenwirken, wie Forschungen zeigen. Allerdings bedarf es noch weiterer Studien, um die Wirkung zu validieren.
Gelber Steinklee
Inhaltsverzeichnis
- Systematik: Eurosiden I
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
- Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
- Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
- Gattung: Steinklee (Melilotus)
- Art: Gelber Steinklee
- Weitere Arten: Steinklee: z.B. Weißer Steinklee; Hoher Steinklee; Kleinblütiger Steinklee
- Wissenschaftlicher Name: Melilotus officinalis (L.) Pall. – Syn.: Melilotus arvensis; Trifolium melilotus officinalis
- Synonyme: Gewöhnlicher Steinklee; Echter Steinklee; Gebräuchlicher Steinklee; Honigklee; Ackerhonigklee; Kleiner gelber Steinklee
Table of Contents
Heilwirkung von Steinklee
Der Gelbe Steinklee (Melilotus officinalis) als Heilpflanze
Steinklee oder auch Honigklee ist eine Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, welche hauptsächlich in der Landwirtschaft Anwendung findet, z.B. zur Gewinnung von Heu und Silage, als Weideland, zur Gründüngung oder um Honigbienen mit seinem reichhaltigen Nektar anzulocken.
Die Pflanze enthält jedoch auch medizinisch wertvolle Wirkstoffe und wurde bereits in der Antike als Heilpflanze genutzt. So erwähnte ihn unter anderem der griechische Art Hippokrates, welcher Steinklee beispielsweise bei Geschwüren, Magenbeschwerden oder Leber–Erkrankungen empfahl.
Traditionell findet das Heilkraut aber auch bei Gelenkerkrankungen, Krampfadern oder Blutergüssen Verwendung. Aus vergorenem Steinklee lässt sich außerdem Dicumarol gewinnen, ein Stoff, welcher gerinnungshemmend wirkt, allerdings auch giftig für bestimmte Tiere ist.
Als medizinisch anerkannt – wenn auch noch nicht ausreichend durch Studien belegt – gilt insbesondere die Anwendung bei Beschwerden einer chronischen Venenschwäche sowie teilweise auch bei Hämorrhoiden und Verletzungen wie Prellungen und Verstauchungen.
Bei genannten Anwendungsgebieten kommt das Kraut des Gelben Steinklees zum Einsatz, auch Echter oder Gewöhnlicher Stein- bzw. Honigklee genannt.
Etymologie (Wortherkunft)
Der Name „Steinklee“ ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Pflanze steinige Standorte bevorzugt. Da das Gewächs außerdem reichlich Nektar enthält bzw. das bei der Trocknung entstehende Cumarin einen süßlichen Geruch besitzt, ist auch die Bezeichnung „Honigklee“ gebräuchlich.
Letzteres gilt auch für den wissenschaftlichen Namen „Melilotus“, welcher sich vom griechischen Wort für Honig (Meli) ableitet. Der Namens-Zusatz „officinalis“ ist ein Artepitheton (zweiter Namensteil in der biologischen Systematik), welches auf den Gebrauch des Honigklees zu medizinischen Zwecken hinweist.
Verwendung & Arten
Arten von Honigklee
Der Steinklee stellt eine Pflanzengattung dar, zu welcher ca. 20 bis 25 Arten gehören. Die wichtigsten hiervon sind:
- Gelber Steinklee (Melilotus officinalis)
auch: Gewöhnlicher, Echter oder Gebräuchlicher Steinklee bzw. Honigklee - Weißer Steinklee (Melilotus albus)
auch: Bokharaklee oder Weißer Honigklee - Hoher Steinklee (Melilotus altissimus)
- Kleinblütiger Steinklee (Melilotus indicus)
Verwendungen von Steinklee:
- als Weidepflanze
- für Heu und Silage
- als Rattengift
- zur Mottenabwehr
- als Duftkissen-Füllung
- zur Aromatisierung von Schnupftabak
- als Biogaskultur
- als Heilmittel
Landwirtschaft bis Biogas
Wofür wird Honigklee verwendet?
Wie bereits einleitend erwähnt, findet der Steinklee in erster Linie in der Landwirtschaft Verwendung. Er kommt hier beispielsweise zur Gründüngung zum Einsatz, da er den Aufbau von Humus fördert, den Bedarf an Dünger verringert und die Struktur des Bodens verbessert, wenn er in die Fruchtfolge einbezogen wird.
Da der Steinklee außerdem ein besonders umfangreiches Angebot an Nektar und Pollen für Bienen bietet, gelten die Felder der Pflanze auch als hervorragende Honigweiden. Als Bienentrachtpflanzen dienen dabei vor allem der Weiße und der Gelbe Honigklee. Steinklee-Honig besitzt eine cremige Konsistenz, einen lieblich-fruchtigen Geschmack und ist besonders aromatisch.
Des Weiteren findet Honigklee auch als Weidepflanze sowie zur Herstellung von Tierfutter wie Heu und Silage Anwendung. Dies ist allerdings mit Risiken verbunden und führte in den 1920er Jahren in den USA zu einem vermehrten Sterben von Rindern und Schafen.
Während der Trocknung des Krauts werden Cumarine freigesetzt, was der Pflanze ihren typischen Heu- bzw. Waldmeister-Geruch verleiht. Wird der Honigklee jedoch falsch konserviert oder verdirbt er, entwickelt sich das sogenannte Dicumarol, ein Cumarin-Abbauprodukt, welches giftig für die Tiere ist und zur tödlichen Kleekrankheit (sweet-clover disease) führen kann.
Dicumarol ist unter anderem für Rinder, Schafe, Pferde und Kaninchen jedoch auch für andere Nagetiere wie Ratten giftig und wird daher auch als Rattengift (Rodentizid) verwendet.
Allerdings besitzt der Wirkstoff auch medizinisch bedeutsame Eigenschaften und wird zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulation) genutzt. Dicumarol wirkt dabei genau so wie andere Kumarin-Derivate.
Zu medizinischen Zwecken wird jedoch in erster Linie das Kraut des Gelben Steinklees genutzt. Dieses kommt vor allem innerlich bei Beschwerden einer chronisch-venösen Insuffizienz (CVI) sowie äußerlich bei Prellungen, Blutergüssen oder Verstauchungen zum Einsatz.
Darüber hinaus findet Steinklee auch zur Abwehr von Motten, als Füllung für Duftkissen und zur Aromatisierung von Schnupf-Tabak Verwendung. In jüngster Zeit wird Honigklee außerdem zur Biogas-Verwertung getestet.
Honigklee als Heilmittel
Der Gelbe Steinklee als Heilpflanze
Der Honigklee gehört neben dem Mäusedorn, der Rosskastanie und der Weinrebe zu den wenigen Heilpflanzen, welche zur Behandlung einer chronischen Venenschwäche eingesetzt werden. Verwendet wird hierbei das Kraut der Pflanze.
Was ist Steinkleekraut?
Als Kraut werden die verwendbaren, oberirdischen Teile einer Pflanze bezeichnet. Steinkleekraut wird zur Gewinnung von Heilmitteln getrocknet und anschließend zerkleinert, pulverisiert oder zu einem Extrakt weiterverarbeitet.
- Steinkleekraut (Meliloti herba)
Definition: Die frischen oder getrockneten Blätter und blühenden Zweige des Gelben Steinklees
Synonyme: Herba Meliloti, Melilotus-officinalis-Kraut, Malottenkraut, Melotenkraut
Das Kraut muss gemäß dem Europäischen Arzneibuch einen Mindestgehalt an 0,3 % Cumarinen und Melilotin enthalten.
Zur Herstellung von Extrakten wird das Steinklee-Kraut in ein Lösungsmittel (z.B. Alkohol oder Rapsöl) eingelegt.
Pflanzliche Arzneimittel mit Steinklee sind beispielsweise in folgenden Darreichungsformen erhältlich:
- Getrocknetes Kraut (Tee bzw. Aufguss)
- Steinklee-Pulver (Kapseln bzw. Nahrungsergänzungsmittel)
- Flüssig-Extrakt (Tropfen)
Neben Monopräparaten, welche ausschließlich Steinklee als Wirkstoff enthalten, gibt es auch Kombinationspräparate, also Produkte, die neben Melolitus officinalis auch noch andere Heilpflanzen wie Brennnesseln, Hagebutte und/oder Weinblätter (Weinrebe) enthalten.
Anwendung & Wirkung
Anwendungsgebiete – Für was ist Steinklee gut?
Der Echte Steinklee kommt je nach Anwendungsgebiet entweder innerlich (oral) oder äußerlich (topisch) zum Einsatz.
Innerliche Anwendung von Honigklee
- Chronisch venöse Insuffizienz (CVI) – zur Behandlung der Beschwerden wie:
- Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen
- Juckreiz
- Schwellungen
- nächtliche Wadenkrämpfe
- Unterstützende Behandlung von:
- Hämorrhoiden
- Lymphödem (Lymphstau)
- Thrombophlebitis
(akute Thrombose und Entzündung der oberflächlichen Venen) - Postthrombotisches Syndrom
(chronische Rückflussstauung der Extremitäten nach einer Phlebothrombose)
- Echter Buchweizen
- Mäusedorn
- Rosskastanien
- Edle Weinrebe
- Heidelbeere
Äußerliche Anwendung von Steinklee
- Leichte Haut–Entzündungen
- Prellungen
- Verstauchungen
- oberflächliche Blutergüsse
Der HMPC, also der Ausschuss für Pflanzliche Arzneimittel der EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur), stuft den Steinklee als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein.
Das bedeutet, dass es zwar keine ausreichenden Belege aus Studien gibt, die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Pflanze jedoch aufgrund der langjährigen Erfahrung und angesichts der Hinweise aus Forschungen plausibel ist.
Entsprechende pflanzliche Mittel müssen nachweislich seit mindestens 30 verwendet werden, davon mindestens 15 Jahre lang in der Europäischen Union.
Gemäß Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel) und ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) eignet sich der Gelbe Steinklee zur Behandlung der Beschwerden einer chronisch-venösen Insuffizienz (CVI).
Forschungen zufolge wirkt das Kraut nämlich Wasseransammlungen entgegen und kann die Strömung vom Blut und der Lymphflüssigkeit erhöhen.
Die Kommission E ergänzt darüber hinaus noch die unterstützenden Behandlung bei oben genannten Leiden sowie die äußerliche Anwendung bei oberflächlichen Blutergüssen, Verstauchungen oder Prellungen.
Weitere Einsatzgebiete
Traditionelle und volksmedizinische Anwendung von Honigklee
Darüber hinaus kommt Steinklee in der Volksmedizin auch traditionell bei folgenden Leiden zum Einsatz:
- Krampfadern
- Magen–Darm-Beschwerden
- Leiden der Leber
- Ulkus (Geschwür)
- Rheumatische Schwellungen der Gelenke
- Hämatome (Bluterguss)
- Kopfschmerzen
- Ohrenschmerzen
Zu genannten Anwendungsgebieten liegen derzeit jedoch keine Daten aus Studien vor.
Steinklee in der Homöopathie
Auch in der Homöopathie findet Steinklee als Heilmittel Anwendung. Hierbei werden die frischen oberirdischen Teile der Pflanze zur Blütezeit gesammelt.
Die Melilotus officinalis Homöopathika kommen bei Erkrankung des zentralen Nervensystems wie Kopfschmerzen und Migräne, bei Gerinnungsstörungen sowie bei Krankheiten des venösen Gefäßsystems zum Einsatz. Wie bei allen Homöopathika und Globuli gilt jedoch, dass die Wirkung nicht durch Studien belegt ist.
Homöopathische Steinklee Präparate sind z.B.:
- Biodolor® Tabletten
- Neuro-Do® Mischung
- Schwöneural® N Tropfen
Venen & Durchblutung
Steinklee bei chronischer Veneninsuffizienz (CVI) aufgrund leichter Durchblutungsstörungen
Steinklee verbessert den Forschungen zufolge die Permeabilität, also die Durchlässigkeit der Gefäße, sodass weniger Flüssigkeit in das nahegelegene Gewebe austreten kann. Somit kann er der Entstehung von Wasseransammlungen entgegenwirken und bereits bestehende Flüssigkeitsansammlungen reduzieren.
Er fördert außerdem den Abtransport von Lymphflüssigkeit sowie den Rückfluss vom venösen Blut zurück zum Herzen. Darüber hinaus verbessert Honigklee die Resistenz der Kapillaren (kleinste Blutgefäße) sowie die Mikrozirkulation (deren Blutkreislauf) und somit auch die Sauerstoffversorgung des Gewebes. Dadurch kann er das Voranschreiten einer chronisch venösen Insuffizienz verhindern oder zumindest reduzieren.
Allerdings sind genannte Wirkungen nicht ausreichend durch Forschungen gesichert. Bei den meisten Studien handelte es sich um Labor- oder Tierstudien bzw. Untersuchungen des Wirkstoffs Cumarin und nicht der Heilpflanze an sich.
Wirkungsweise von Honigklee bei Venenleiden und Wasseransammlungen
Der Honigklee stimuliert Makrophagen (Zellen des Immunsystems) und fördert damit den Abbau von Eiweißmolekülen, welche im Gewebe eingelagert sind. Da die im Gewebe eingelagerten Proteine vermehrt Wasser binden, bilden sich auch die Flüssigkeitsansammlungen durch die Reduktion der Eiweiße zurück.
Wie alle Blutgefäße sind auch die Kapillaren mit Endothelzellen (Zellen, welche die Blutgefäß-Innenseite auskleiden) ausgekleidet. Reißen jedoch die Spalten im Zwischenraum der Zellen auf, kann hier vermehrt Flüssigkeit in das benachbarte Gewebe austreten.
Die im Steinklee enthaltenen Cumarine können genannte Schäden an der Endstrombahn, also dem letzten Teil vom fein verzweigten Gefäßsystem, zumindest teilweise beheben und verhindern, dass die Spalten noch größer werden.
Die Heilpflanze kann ggf. dazu beitragen, dass die dünne Schicht aus Endothelzellen durch Einlagerung in die löchrige Membran gestopft werden.
Wirksamkeit & Studien
Wirksamkeit von Honigklee – Forschungen und Studien zur Heilpflanze
Zu den pharmakologischen Eigenschaften von Steinklee-Präparaten liegen derzeit nur wenige Studien vor. Diese zeigen eine antiödematöse (gegen Flüssigkeitsansammlungen) und leicht antiphlogistische (entzündungshemmende) Wirkung.
Alle verfügbaren qualitativen medizinischen Daten zum Steinklee stammen aus Versuchen, in denen der Wirkstoff intraperitoneal verabreicht, also direkt in die Bauchhöhle gegeben, wurde. Es ist nicht bekannt, ob die Ergebnisse auch auf die orale (innerliche) oder topische (äußerliche) Anwendung übertragbar sind.
Derzeit liegen zu Steinklee also keine kontrollierten, klinischen Studien am Menschen vor und Ergebnisse aus Tieruntersuchungen lassen sich nicht mit Sicherheit auf den Menschen übertragen. Allerdings gibt es Studien zum Hauptwirkstoff des Honigklees, also dem Cumarin.
Darüber hinaus wurden auch Kombinationspräparate untersucht, also Arzneimittel, welche neben Steinklee auch noch andere Heilpflanzen enthalten. Hierbei lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit feststellen, welche Wirkung auf welche Pflanze zurückzuführen ist.
Wirkung von Melilotus Officinalis
Wie zuvor erwähnt, besitzen Zubereitungen aus Steinklee antiödematöse Effekte, sie wirken also Wasseransammlungen entgegen. Außerdem verbessern sie den Forschungen zufolge möglicherweise auch die Strömung vom Blut und der Lymphflüssigkeit bzw. den Tonus (Spannungszustand) der Blut- und Lymphgefäße.
Darüber hinaus konnte auch eine Senkung der Durchlässigkeit der Gefäße (Gefäß-Permeabilität), eine Steigerung der Resistenz der Kapillaren (kleinste Blutgefäße) sowie eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung beobachtet werden.
Bei der äußerlichen Anwendung spielt einerseits die entzündungshemmende Wirkung der Pflanze eine Rolle, andererseits kann Honigklee möglicherweise auch die Wundheilung fördern.
Wirkung von Steinklee
Honigklee besitzt laut Forschungen folgende Wirkungen:
- Antiödematös (gegen Wasseransammlungen)
- leicht entzündungshemmend
- Antiexsudativ, also Senkung der Durchlässigkeit (Permeabilität) der Blutgefäße
- Blutgefäß-Tonus erhöhend (Verbesserung der Blutströmung)
- Lymphgefäß-Tonus-erhöhend (Verbesserung der Lymphströmung)
- Steigerung der Resistenz der Kapillaren
- krampflösend
- Beschleunigung der Wundheilung
Einnahme & Dosierung
Wie nimmt man Steinklee ein?
Die Einnahme und Dosierung von Steinklee variieren je nach verwendetem Präparat und Grund für die Verwendung. Während bei Durchblutungsstörungen und Venenschwäche Präparate zur oralen, innerlichen Einnahme zum Einsatz kommen, werden die Steinklee-Zubereitungen bei Entzündungen der Haut äußerlich angewandt.
Folgende Darreichungen wurden in Forschungen untersucht:
- Getrocknetes Steinklee-Kraut (Tee)
- Pulver aus Steinkleekraut
- Steinklee-Flüssigextrakt, DEV: 1:3, Extraktionsmittel: Ethanol 70 % und Rapsöl
Erstere zwei Darreichungsformen werden bei Venenproblemen genutzt. In Cremes, Salben und Co. zur äußerlichen Verwendung sind hingegen meist Extrakte enthalten.
Die Dosierung richtet sich nach dem Hauptwirkstoff Cumarin. Hierbei wird eine mittlere Tagesdosis von 3 bis 30 mg Cumarin am Tag empfohlen.
Einnahme-Hinweise zu Honigklee
- Venenschwäche: Halten Ihre Symptome länger als 2 Wochen lang an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
- Haut-Entzündungen: Dauern Ihre Beschwerden während der Anwendung über 1 Wochen lang an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen.
- Flüssig-Extrakte werden bei Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen
Steinklee Tee & Aufguss
Honigklee Tee (Aufguss bzw. Infusion)
Steinkleetee (zerkleinertes Steinklee Kraut) bei einer chronisch-venösen Insuffizienz (innerlich):
- Einzeldosis: 1 bis 1,2 g Steinklee-Kraut
- Tagesdosis: 2 bis 2,4 g Steinkleekraut
- Tipp: 1 Teelöffel Honigklee-Kraut entspricht etwa einem Gramm
Zubereitung:
- 1 bis 1,2 g (1 bis 2 gehäufte TL) zerkleinertes Steinklee-Kraut (Tee)
- in 200 ml kochendes Wasser geben
- zugedeckt für etwa 10 Minuten lang ziehen lassen
- 2 mal täglich eine Tasse des Steinklee-Tees trinken
Steinklee Aufguss bei Verletzungen und Entzündungen der Haut (äußerlich):
- 2 bis 4 Gramm Honigklee-Kraut
- in 150 ml warmes Wasser geben
- für 10 Minuten lang kochen
- Kräuter abseihen und den Steinklee Aufguss etwas abkühlen lassen
- Der warme Aufguss wird für Kompressen für die betroffenen Hautareale genutzt
Pulver & Extrakte
Steinklee Pulver bei CVI
Honigklee-Pulver ist als reines Pulver oder z.B. in Form von Kapseln mit standardisiertem Pulver-Gehalt pro Stück erhältlich. Es wird oral, also innerlich, bei Beschwerden einer CVI eingenommen.
- Einzeldosis: 250 mg Steinklee-Pulver
- Häufigkeit: 3 Mal am Tag
- Tagesdosis: 750 mg Steinkleepulver
Steinklee Extrakt bei Entzündungen der Haut
Bei Hautentzündungen wird der Honigklee äußerlich angewandt:
- Einzeldosis: 3 g Steinklee-Extrakt
- Art der Anwendung: auf die betroffene Hautpartie auftragen
- Tagesdosis: 3 bis 6 g
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Inhaltsstoffe vom Gelben Steinklee
Honigklee enthält folgende Wirkstoffe:
- Hydroxyzimtsäurederivate; insb. o-Cumarinsäureglykosid (Melilotosid)
- Cumarin (Melilotin) – Bei der Trocknung
- Dicumarin (bei Fäulnis)
- Triterpensaponine
- Flavonoide (Quercetin, Kämpferol)
- Vitamin C
Im Gelben Steinklee sind geruchlose Glycoside (Melilotosid) enthalten, welche nach der Ernte durch pflanzeneigene Enzyme in Cumarine wie Melilotin umgewandelt werden. Aus diesem Grund besitzen die frischen Pflanzen im Gegensatz zu den getrockneten Pflanzenprodukten auch noch nicht den typischen Heu-Geruch bzw. Waldmeister-Duft.
Das Europäische Arzneibuch fordert einen Gehalt von mindestens 0,3 % Cumarin und 3,4-Dihydroxycumarin (Melilotin). Die Pflanze kann Analysen zufolge 0,3 bis 0,9 Prozent Cumarine enthalten.
Das wichtigste Cumarin-Derivat in der Pflanze ist das Melilotosid, welches im getrockneten Kraut in einer Menge von 0,4 bis 6 % enthalten sein kann.
Wird Honigklee falsch gelagert bzw. kommt es zur Fäulnis, bildet sich aus der Melilotsäure das Dicumarol. Dieses wirkt als Vitamin-K-Antagonist gerinnungshemmend und war der Ausgangspunkt für die Entwicklung von synthetischen Cumarinen, welche heute als Gerinnungshemmer zur Vorbeugung von Thrombosen eingesetzt werden (Warfarin).
Risiken & Nebenwirkungen
Risiken und Nebenwirkungen – Ist Steinklee giftig?
Die Anwendung von Steinklee gilt Forschungen zufolge als sicher und risikoarm. Allerdings liegen auch nur wenige Studien zu den möglichen Nebenwirkungen von Honigklee vor. In diesen konnten jedoch keine ernsten Auswirkungen festgestellt werden.
Steinklee kann zu folgenden Nebenwirkungen führen:
Die Häufigkeit genannter Nebenwirkungen vom Honigklee ist derzeit noch nicht bekannt. Treten bei Ihnen andere unerwünschte Wirkungen auf, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin kontaktieren.
Ist Steinklee krebserregend?
Zumindest bisher existieren keine Studien, welche auf eine krebserregende Wirkung von Steinklee hinweisen. Das Heilkraut enthält allerdings Cumarin, das aufgrund von experimentellen Tieruntersuchungen als potentiell krebserregend eingestuft wurde.
Die mögliche krebsfördernde Wirkung betraf jedoch nur sehr hohe Mengen des Wirkstoffs, welche in einem Bereich von 10 bis 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht lagen (zum Vergleich: die empfohlene Dosis bei Erwachsenen liegt bei insgesamt 30 mg Cumarin täglich).
Außerdem ließ sich eine Krebs-erzeugende Wirkung auch in Studien an menschlichen Zelllinien bisher nicht bestätigen.
Gegenanzeigen & Wechselwirkungen
Gegenanzeigen (Kontraindikation)
In folgenden Fällen sollte Steinklee nicht bzw. nur nach ärztlicher Rücksprache verwendet werden:
- Überempfindlichkeit oder Allergie gegenüber eines der Inhaltsstoffe
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Schwangerschaft und Stillzeit
Eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen sowie bei schwangeren oder stillenden Frauen wird nicht empfohlen, da keine ausreichenden Daten bezüglich der Unbedenklichkeit vorliegen.
Warnhinweise
- Haut-Entzündung:
Verschlimmern sich Ihre Symptome während der Behandlung, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. - Veneninsuffizienz:
Kommt es während der Einnahme zu einer der nachfolgenden Beschwerden, ist ärztlicher Rat einzuholen:- Symptome einer Thrombophlebitis
- Verhärtung unter der Haut
- Plötzliche Schwellung eines oder beider Beine
- Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
- Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
Steinklee Wechselwirkung
Derzeit liegen keine Daten bezüglich möglicher Wechselwirkungen zwischen Steinklee und anderen Medikamenten vor. Aufgrund der Inhaltsstoffe der Pflanze gelten jedoch Wechselwirkungen mit Gerinnungshemmern (Antikoagulanzien) als möglich. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Verwandte Ratgeber
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- Heilpflanzen im Überblick
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- Durchblutungsstörung – Ursachen, Symptome & Behandlung
- Hämorrhoiden – Symptome, Ursachen & Therapie
- Krampfadern – Wie und warum entstehen sie?
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