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Borretsch

by Danaae

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Der Borretsch zieht mit seinen schönen, sternförmigen und himmelblauen Blüten sowohl Blicke auf sich als auch Insekten an. Er wurde im Laufe der Menschengeschichte vielfältig genutzt, insbesondere jedoch als Heilkraut.

Heute ist allerdings bekannt, dass im Kraut schädliche Stoffe enthalten sind, weshalb von einer regelmäßigen Anwendung abgeraten wird. Das Öl der auch als Gurkenkraut bezeichneten Pflanze ist aber reich an Gamma-Linolensäure und kann somit gegen Hautbeschwerden und Arthritis helfen.

Heilwirkung vom Borretsch

Ist Borretsch ein Heilkraut?

Der Borretsch (auch Boretsch geschrieben), mitunter auch Gurkenkraut oder Kukumerkraut genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse, welche in erster Linie als Gewürz, Lebensmittel und Heilpflanze dient.

Die Verwendung als pflanzliches Arzneimittel geht dabei bis in die Antike zurück. Plinius der Ältere, ein römischer Gelehrte und Offizier im 1. Jahrhundert, schrieb der Heilpflanze etwa eine positive Wirkung auf das Gemüt zu.

Borretsch (Borago officinalis), Boretsch, Gurkenkraut, Kukumerkraut Im Verlauf der Zeit wurde der Borretsch gegen zahlreiche Erkrankungen eingesetzt, beispielsweise gegen Cholera, Herzerkrankungen oder Epilepsie. Aus heutiger medizinischer Sicht erscheint die Wirksamkeit vom Boretsch bei genannten Leiden allerdings nicht nachvollziehbar.

Das Samenöl der Pflanze ist jedoch reich an Gamma-Linolensäure, einer mehrfach ungesättigten Fettsäure, welche wichtig für die Hautgesundheit ist. Borretschöl kann Studien zufolge, ähnlich wie das Nachtkerzenöl, bei sehr trockener Haut, Neurodermitis, Ekzemen und entzündlichen Hauterkrankungen jedoch auch gegen rheumatoide Arthritis helfen.

Ebenfalls volksmedizinisch genutzt wird ferner auch das Borretschkraut, in welchem aber unterschiedliche Mengen an sogenannten Pyrrolizidin-Alkaloiden enthalten sein können.

Hierbei handelt es sich um Stoffe, die der Pflanze als Fraßschutz dienen, bei regelmäßiger und/oder zu hoher Einnahme jedoch schädlich für den Menschen sind. Das durch Kaltpressung aus den Samen gewonnene Öl ist aber praktisch frei von den Schadstoffen und stellt somit auch kein gesundheitliches Risiko dar.

In kleineren Mengen sind allerdings alle Pflanzenteile vom Borretsch essbar. Borretschblätter können z.B. zum Würzen oder als Gemüse verwendet werden, während die Blüten sich bspw. kandiert als essbare Dekoration eignen. Die Pflanze dient zudem als zuckerreiche Bienenweide und wird entsprechend von Imkern zur Herstellung von Borretsch-Honig genutzt.


Namen & Etymologie

Namen, Synonyme und Etymologie (Namensherkunft)

Die Herkunft vom Namen Borretsch, botanisch Borago genannt, ist nicht vollständig gesichert. Es gibt jedoch verschiedene Erklärungsansätze. Möglicherweise stammt es vom arabischen „abu r-rach“ ab, was so viel wie „Vater des Schweißes“ bedeutet und auf die volkstümliche Verwendung als schweißtreibendes Mittel hindeutet.

Anderen Autoren zufolge könnte die Bezeichnung „Borrago“ auch aus dem Lateinischen „borra“ stammen. Dies bedeutet in etwa „Gewebe aus Wolle“ und könnte auf die behaarten Blätter und Stängel der Pflanze hinweisen.

Auf Deutsch wird der Boretsch manchmal auch als Gurkenkraut bezeichnet. Dies ist auf den typischen, gurken-ähnlichen Geschmack der Borretschblätter zurückzuführen.

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Boretsch wird mitunter auch als Gurkenkraut bezeichnet

Synonyme vom Borretsch sind u.a.:

  • Boretsch
  • Gurkenkraut
  • Kukumerkraut
  • Augenzier
  • Barasien
  • Beragä
  • Bernarga
  • Borach
  • Borahe
  • Borrasie
  • Burretsch
  • Gegenstrass
  • Herzblümlein
  • Porrasie
  • Puretsch

Was nennt man auch Gurkenkraut?

Neben dem Borretsch (Borago officinalis) wird auch der Dill (Anethum graveolens) als Gurkenkraut bezeichnet, mit welchem der Borretsch in der Küche auch häufig kombiniert wird. Der Borretsch wird dabei wegen seines gurken-ähnlichen Geschmacks auch Gurkenkraut genannt. Der Dill hingegen, weil er ein wichtiges Gewürz für Gewürzgurken darstellt.


Gurkenkraut – Verwendung

Verwendung – Was macht man mit Gurkenkraut?

Während Borretsch in der Vergangenheit vor allem als Heilpflanze diente, ist heutzutage die Verwendung als Gewürz und Lebensmittel verbreiteter.

Darüber hinaus dient Borretsch mit seinem zuckerreichen Nektar auch als Bienenweide und wird daher von Imkern zur Gewinnung von Honig eingesetzt. Andere Arten aus der Gattung der Borretsch finden z.B. auch als Zierpflanzen Verwendung, wie etwa der Ausdauernde Borretsch (Borago pygmaea).

Verwendungen vom Borretsch

Borretsch wird verwendet als:

  • Lebensmittel
  • Heilpflanze
  • Bienenweide
  • Zierpflanze

Borretsch in der Küche

Verwendung in der Küche – Was ist von Borretsch essbar?

Der Borretsch findet heute vorrangig in der Küche Verwendung. Gegessen werden können an sich sowohl die Blüten als auch die Blätter der Pflanze. Allerdings kann das Kraut unterschiedliche Mengen an schädlichen Pyrrolizidin-Alkaloiden enthalten, weshalb es nur in Maßen genossen werden sollte.

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Borretschblätter lassen sich z.B. zum Würzen von Speisen nutzen

Die Blüten und die jungen, frischen Blätter eignen sich aber optimal zum Einlegen von Gurken oder als Beigabe für kalte Soßen und Salate. Borretsch-Blätter sind allerdings haarig; wer dies als störend empfindet, kann sie z.B. kleinhacken.

Das Gurkenkraut ist darüber hinaus manchmal in Eierspeisen, Ravioli-Füllungen, Mayonnaise oder Käse enthalten. Ältere Blätter können z.B. Spinat zugegeben werden, um dessen Farbe und Geschmack zu verstärken.

Zum Würzen wird jedoch empfohlen, ausschließlich frische Blätter zu verwenden, da der Borretsch bei der Trocknung schnell an Aroma verliert. Er lässt sich aber auch gut einfrieren, wobei er stets frisch zur Verfügung steht.

Die ansehnlichen Blüten lassen sich z.B. auch als essbare Dekoration von Salaten und kalten Platten nutzen. Sie können z.B. auch kandiert gegessen werden, beispielsweise zum Verzieren von Pudding, Konfekt und Torten oder als Highlight mit Sekt übergossen.

Ebenfalls in der Küche verwendet wird das Öl der Pflanze, welches als hochwertig gilt. Das grünlich-gelbe Borretschöl hat einen fein-milden, manchmal jedoch auch etwas bitteren, Geschmack. Es eignet sich nicht zum Braten, kann aber bspw. für Dips, Dressings, Aufstriche oder Salate genutzt werden.

Das Pflanzenöl ist ungeöffnet etwa ein Jahr lang haltbar. Nach den Anbruch hält es sich einige Monate, wenn es dunkel und kühl gelagert wird.


Garten & Boretsch Honig

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Borretsch zieht mit seinen leinen blau bis lilanen Blüten, welche von Mai bis Juni blühen, vor allem Hummeln und Honigbienen an und kann entsprechend auch als insektenfreundliche Pflanze in Gärten angepflanzt werden. Er benötigt einen sonnigen Standort mit durchlässiger, feuchter Erde, ist aber ansonsten sehr pflegeleicht.

Der Nektar des Borretschs hat einen Zuckergehalt von etwa 42 bis 53 Prozent und stellt somit regelrecht ein Festmahl für die Insekten dar. Ein Hektar Ackerland liefern durchschnittlich circa 59 bis 211 Kilogramm Honig pro Saison.

Ist Borretsch-Honig giftig?

Allerdings enthält der Borretsch-Honig giftige Pyrrolizidinalkaloide, welche von den Bienen über die Pollen der Pflanze in den Honig gelangen. Um die Belastung zu verringern, wird Borretschhonig daher üblicherweise mit anderen Rohhonigen, welche weniger belastet sind, vermischt.


Borretsch als Arzneimittel

Borretsch als Heilkraut – Verwendete Pflanzenteile

Als pflanzliches Arzneimittel dienen sowohl die Blüten und das Kraut als auch das aus den Samen gewonnene Borretschöl:

  • Borretschblüten (Boraginis flos)
    • Beschreibung: Die von Mai bis September gesammelten Blüten von Borago officinalis.
  • Borretschkraut (Boraginis herba)
    • Beschreibung: Die von März bis Mai gesammelten oberirdischen Teile (Kraut) von Borago officinalis.
    • Synonyme: Gurkenkraut
  • Borretschsamenöl (Boraginis oleum)
    • Beschreibung: Das durch Kaltpressung gewonnene Öl der Borretschsamen
    • Synonyme: Borretschöl

Borretsch kaufen – Präparate & Handelsnamen

Auf dem Markt erhältlich sind in erster Linie das Borretschkraut sowie das aus den Samen der Pflanze gewonnene Öl. Das Kraut wird dabei vornehmlich als Gewürz in der Küche genutzt, kann jedoch bspw. auch für die Zubereitung von Borretschtee genutzt werden.

Borretschöl ist direkt anwendbar, wird aber häufiger in Form von Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen. Erhältlich sind zudem weitere Darreichungen wie z.B. Cremes und Lotionen.

Darüber hinaus werden auch Tierarzneimittel mit Borretsch angeboten wie z.B. Kapseln für Hunde und Katzen oder Ergänzungsfuttermittel für Pferde.

Handelsnamen von Präparaten mit Borretsch sind z.B.:

  • Aurica® Bio Borretschöl
  • Bio Borretschöl 500 mg Kapseln
  • Bio Borretschöl Kapseln – vegan
  • Borretsch 500 mg Ölkapseln
  • Borretsch Bioxera 500 Kapseln
  • Borretschöl 20% Gamma-Linolensäure 160 Kapseln
  • Borretschöl Mit Vitamin E Kapseln
  • Borretschöl-GLA Bio Kapseln
  • Borretschöl-Kapseln Dr. Wolz
  • Borretschöl+Vitamin E Weichkapseln
  • Borretschsamen Öl raffiniert
  • Borretschsamenöl 240 mg GLA Kapseln
  • Cellufine® Bio-Borretschöl 500 mg – vegane Kapseln
  • Manuka Borretsch Augencreme
  • Manuka Borretsch Creme
  • Resana Borretschöl Creme
  • Singulares Bio-Borretschöl
  • Huile Prodigieuse® Trockenöl

Borretsch (Borago officinalis) in der Homöopathie

Der Borretsch ist auch in der Homöopathie vertreten und wird hierbei meist unter seinem botanischen Namen „Borago officinalis“ angeboten. Zu den Anwendungen der homöopathischen Borago Präparate gehören in erster Linie Hautausschläge, leichte Depressionen und Erkrankungen der Luftwege.


Anwendung von Borretsch

Anwendung und Heilwirkung – Für was ist Borretsch gut?

Borretsch wird bei diversen Leiden volksmedizinisch eingesetzt, besitzt jedoch keine medizinisch anerkannten Anwendung.

Neurodermitis, Atopisches Ekzem

Bernd Untiedt at German Wikipedia, Neurodermitis1, CC BY-SA 3.0

Einerseits gibt es nämlich keine ausreichenden Belege für die Wirksamkeit der Pflanze, andererseits enthält Borretsch auch sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide, also Stoffe, welche bei regelmäßigem und/oder hohem Verzehr gesundheitsschädlich sein können.

Als weitestgehend belegt, gilt jedoch die Wirkung der im Borretsch reichlich enthaltenen Gamma-Linolensäure. Somit erscheint auch die Anwendung vom Borretschöl bei Hautbeschwerden rheumatoider Arthritis durchaus plausibel, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird.

Borretschöl kann Studien zufolge mitunter bei trockener Haut, Neurodermitis, Ekzemen und entzündlichen Hauterkrankungen helfen. In Forschungsarbeiten wurden darüber hinaus auch positive Wirkungen bei einer rheumatoiden Arthritis festgestellt.

Anwendungen vom Borretschöl:

Weitere Einsatzgebiete vom Borretsch

Darüber hinaus wird der Borretsch volksmedizinisch auch bei zahlreichen weiteren Leiden eingesetzt, etwa:

Die Wirksamkeit der Heilpflanze bei genannten Einsatzgebieten ist allerdings nicht durch wissenschaftliche Studien belegt.

Vorsicht! Das Borretschkraut enthält wechselnde Mengen an Pyrrolizidin-Alkaloiden, welche mitunter leberschädigend und krebserregend wirken können. Daher wird die regelmäßige Einnahme nicht empfohlen. Ein gelegentlicher Verzehr vom Borretsch-Kraut gilt jedoch als unbedenklich.
Gut zu wissen! Die Blüten und Samen enthalten keine nennenswerten Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden und stellen somit kein Risiko dar, ebenso wie das kalt aus den Samen gepresste Borretschöl.

Wirkung vom Borretschöl

Borretschöl – Wirkung von Borretsch auf die Gesundheit

Dem Borretsch werden folgende Wirkungen zugeschrieben:

  • schleimlösend
  • reizlindernd
  • entzündungswidrig
  • schmerzlindernd
  • herzstärkend
  • beruhigend
  • schweißtreibend
  • harntreibend
  • fiebersenkend
  • leistungssteigernd

Für die reizlindernde und schleimlösende Wirkung werden dabei die in der Pflanze enthaltenen Schleimstoffe verantwortlich gemacht, sodass die Anwendung bei bspw. Husten oder Infektionen des Mundraums plausibel erscheinen. Allerdings liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine ausreichenden Belege für die aufgelisteten Wirkungen vor.

Als gut belegt gilt aber die Wirkung vom Borretschöl, welches reich an Gamma-Linolensäure (GLA), auch γ-Linolensäure geschrieben, ist.

Gamma-Linolensäure bei Hautbeschwerden

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Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Gamma-Linolensäure wird daher häufig als unterstützende Behandlung von diversen Hauterkrankungen empfohlen. Die Fettsäure kann Studien zufolge mitunter folgende Hautbeschwerden und Neurodermitis Symptome lindern:

Anti-entzündliche Wirkung vom Borretschsamenöl bei Arthritis

Darüber hinaus wurde in Studien auch eine positive Wirkung der γ-Linolensäure bei einer rheumatoiden Arthritis festgestellt.

Die Gamma-Linolensäure (GLA) wird nämlich zu einem großen Teil zunächst zu „Dihomo-gamma-Linolensäure (DGLA)“ und dann zu „Prostaglandin E1- und 15-Hydroxy-Eicosatriensäure“ verstoffwechselt.

Beide dieser Stoffwechselprodukte besitzen entzündungshemmende Eigenschaften, weshalb Borretschöl anscheinend gegen Entzündungen und entzündliche Erkrankungen wie einer rheumatoide Arthritis helfen kann.


Wirkung auf die Haut

Gamma-Linolensäure bei Hautbeschwerden – Wie wirkt Borretschöl?

Voraussetzung für eine gesunde Haut ist eine intakte Hautbarriere. Bei Störungen dieser trocknet die Haut aus, wird rissig und es kann zu Entzündungen kommen. Hierbei kann sowohl eine äußerliche Pflege als auch die innere Versorgung mit Nährstoffen helfen.

Lipide bzw. Fette stellen einen essenziellen Bestandteil unserer Haut dar. Als Nährstoffe dienen dabei insbesondere mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie etwa die Gamma-Linolensäure. Untersuchungen zeigten, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit γ-Linolensäure die Haut positiv beeinflussen kann.

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Pixabay / naturwohl-gesundheit

Die vorherrschende Fettsäure in der äußersten Schicht unserer Haut ist die Linolsäure. Zwar ist der Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt. Studien zeigen jedoch, dass ein Mangel an Linolsäure in der Hornhaut die Durchlässigkeit der Hautbarriere erhöht.

Bei einem länger andauernden Mangel kommt es zu einer Verdickung der äußersten Hautschicht, zu Schuppung und einer Erhöhung von der Wasserdurchlässigkeit durch die Haut. In westlichen Industrieländern ist ein solcher Mangel allerdings äußerst selten.

Verbreiteter ist jedoch ein Mangel an Gamma-Linolensäure. Diese reichlich im Borretschsamenöl enthaltene Fettsäure kann durch die Nahrung aufgenommen oder aber aus der Linolsäure synthetisiert werden. Linolsäure stellt also einen Vorläufer der γ-Linolensäure dar.

Obwohl die Gamma-Linolensäure aus der Linolsäure synthetisiert wird, kann es dennoch zu einer Unterversorgung erstgenannter kommen. Für die Verstoffwechslung von der Linolsäure zur Gamma-Linolensäure wird nämlich ein Enzym benötigt (Delta-6-Desaturase).

Die Delta-6-Desaturase kann aber durch metabolische Erkrankungen wie z.B. Diabetes, durch Alterung oder genetisch bedingt verringert sein, sodass es trotz ausreichend vorhandener Linolsäure zu einem Mangel an Gamma-Linolensäure kommen kann.


Gamma-Linolensäure (GLA)

Die Gamma-Linolensäure (auch γ-Linolensäure)

Verschiedene Studien haben bereits gezeigt, dass γ-Linolensäure-haltige Öle, wie eben das Borretschöl, bei PatientInnen mit ekzematösen Veränderungen der Haut die Hautbarriere erneuern und die Beschwerden lindern können.

Bisher war allerdings unklar, ob die Supplementierung auch dann sinnvoll ist, wenn kein Mangel an Gamma-Linolensäure vorliegt. Neuere Studien legen allerdings nahe, dass das Borretschsamenöl auch bei einer gesunden Haut helfen kann.

Bei einer kleineren Studien zeigte sich etwa, dass die mehrwöchige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Gamma-Linolensäure sich positiv auf:

  • die Feuchtigkeit
  • den Wasserverlust
  • die Elastizität
  • die Festigkeit
  • das Ermüdungsverhalten
  • die Rauigkeit

der Haut auswirkt.


Einnahme & Dosierung

Wie wird Borretsch eingenommen und dosiert?

Die Einnahme und Dosierung vom Borretsch variieren je nach Anwendungsgebiet und verwendetem Pflanzenteil bzw. Präparat. Am häufigsten wird Borretsch als Tee zubereitet, erhältlich sind aber z.B. auch Zubereitungen wie Weintinkturen.

Als am besten belegt gilt jedoch die Wirkung vom Borretschöl bei Hautleiden. Das Borretschsamenöl ist z.B. in Form von Tropfen (Öl), Salben oder Kapseln erhältlich und gilt hierbei als Nahrungsergänzungsmittel.

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Die Einnahme von Borretsch kann z.B. in Form von Tee, Tropfen oder Kapseln erfolgen

Einnahme Hinweise

  • Borretschkraut sollte aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidin-Alkaloide nur kurzzeitig verwendet werden.
  • Borretschsamen bzw. das hieraus gewonnene Öl sind meist frei von den Giftstoffen, insofern sie durch Kaltpressung gewonnen wurden.
  • Borretsch Salben, welche einen Gehalt von 3 bis 10 % Öl enthalten, sollten ausschließlich nach ärztlicher Rücksprache angewandt werden.

Borretsch selber sammeln

Während die Blüten von Mai bis September gesammelt werden, ist die Sammelzeit für das Kraut und die frischen Blätter von März bis Mai. Zur Trocknung können die Blüten und Blätter (getrennt) zunächst in einer dünnen Schicht in die Sonne gelegt und anschließend im Schatten vollständig getrocknet werden.

Aufbewahrung und Lagerung

Die Blüten und die Blätter vom Borretsch sollten getrennt gelagert werden. Borretschöl ist dicht verschlossen und vor Licht geschützt in einem möglich bis oben hin gefüllten Einmachglas an einem kühlen Ort aufzubewahren.

Gut zu wissen: Borretschöl oxidiert leicht, weshalb die Zugabe eines Antioxidans empfohlen wird. Hierfür kann z.B. ein pflanzliches Öl, welches reich an Tocopherol (Vitamin E) ist, verwendet werden, wie z.B. Weizenkeim-Öl.

Tee, Öl & Kapseln

Borretsch Tee – Zubereitung

Borretschtee sollte nur kurzzeitig und in den empfohlenen Dosierungen getrunken werden. Für die Zubereitung werden 2 Teelöffel (entspricht in etwa ein Gramm) vom getrockneten Borretschkraut mit etwa 250 Millilitern kochendem Wasser überbrüht. Die Ziehzeit beträgt etwa 10 Minuten.

Borretsch (Borago officinalis), Boretsch, Gurkenkraut, Kukumerkraut, Borretschtee, Tee, KräuterteePro Tag können 2 bis 3 Tassen Borretschtee getrunken werden. Die Anwendungsdauer ist aufgrund der giftigen Pyrrolizidin-Alkaloide auf maximal 3 Wochen beschränkt.

  • Einzeldosis: 2 TL Borretschkraut (ca. 1 g)
  • Zubereitung: mit 250 ml kochendem Wasser übergießen
  • Ziehzeit: ca. 10 Minuten lang ziehen lassen
  • Häufigkeit: 2 bis 3 Tassen Borretschtee am Tag trinken
  • Dauer: Maximal 3 Wochen lang

Anwendung vom Borretsch Öl

Borretschöl wird sowohl innerlich als auch äußerlich zur Behandlung von Hautbeschwerden und rheumatoider Arthritis eingesetzt.

Die äußerliche Anwendung kann z.B. wie folgt erfolgen:

  • Art der Anwendung: Geben Sie das Borretschöl auf die zuvor gereinigte Haut und massieren Sie es leicht ein
    • Tipp: Geben Sie das Öl idealerweise auf die warme, noch leicht feuchte Haut, da das es auf diese Weise am besten einziehen kann.
    • Zeitpunkt: Morgens und/oder abends
Gut zu wissen: Borretschöl kann z.B. auch Cremes beigemischt werden. Es kann hierfür einfach ohne Erhitzung (!) in eine handwarme Creme oder Lotion eingerührt werden.

Borretschöl Kapseln

Üblich ist jedoch vor allem die Einnahme von Borretschöl in Form von Kapseln. Diese finden innerlich bei trockener Haut, entzündlichen Hauterkrankungen, Ekzemen und rheumatoider Arthritis Verwendung.

Da die Kapseln je nach Hersteller unterschiedliche Mengen des Öls enthalten können, variiert auch die Einnahme entsprechend. Kapseln mit je 500 mg Borretschöl, was in etwa 100 mg Gamma-Linolensäure entspricht, werden wie folgt dosiert:

  • Einzeldosis: 1 Kapsel
  • Häufigkeit: 2 mal am Tag
  • Einnahmeweise: unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen
  • Tagesdosis: 2 Kapsel mit jeweils 500 mg Borretschsamenöl

Entsprechend wird bei Kapseln, welche jeweils 1000 mg Borretsch-Öl enthalten, üblicherweise eine Kapseln am Tag eingenommen.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Welche Inhaltsstoffe hat Borretsch?

Die Inhaltsstoffe vom Borretsch unterscheiden sich je nach Pflanzenteil.


Inhaltsstoffe der Borretschsamen (Borretschöl)

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Borretsch ist besonders reich an Gamma-Linolsäure

Die Samen, aus denen auch das Pflanzenöl gewonnen wird, enthalten bis zu 40 Prozent Öl, welches vor allem aus Fettsäure-Glyceriden besteht.

Enthalten sind insbesondere ungesättigte Fettsäuren, vor allem bis zu 38 Prozent Linolsäure, bis zu 28 Prozent Gamma-Linolensäure und 15 Prozent Ölsäure.

Borretschsamen sind somit besonders reich an γ-Linolsäure und übertreffen andere gängige Gamma-Linolensäure Quellen wie z.B. Nachkerzenöl (ca. 10 %) und Hanföl (ca. 3 %). Im Gegensatz zum Kraut enthält das Borretschöl höchsten Spuren der giftigen Pyrrolizidin-Alkaloide.

  • Öl; insb. aus Fettsäure-Glyceriden mit:
    • γ-Linolensäure (bis zu 28 %)
    • Linolsäure (ca. 38 %)
    • Ölsäure (ca. 15 %)

Wirkstoffe im Borretschkraut

Im Borretschkraut sind bis zu 17 Prozent Schleimstoffe, etwa 3 Prozent Gerbstoffe, bis zu 2,2 Prozent lösliche Kieselsäure und circa 11 Prozent Rohschleim enthalten. Der Rohschleim ergibt nach hydrolytischer Spaltung Glucose, Arabinose und Galactose.

Allerdings wurden auch 7 verschiedene Pyrrolizidinalkaloide im Kraut nachgewiesen, insbesondere die Alkaloide Amabilin und Supinidin, welche als leberschädigend und krebserregend eingestuft werden. Ebenfalls enthalten ist das nicht toxische, gesättigte Alkaloid Thesinin.

Weitere Inhaltsstoffe sind Harze und ein cyanogenes Glykosid.

  • Schleimstoffe (bis zu 17 %)
  • Gerbstoffe (ca. 3 %)
  • Lösliche Kieselsäure (bis zu 2,2 %)
  • Rohschleim (ca. 11 %)
  • Ungesättigte Pyrrolizidin-Alkaloiden (PA) in Spuren (ca. 0,004 %)
    • Amabilin
    • Supinidin
  • Gesättigte Alkaloide (nicht toxisch)
    • Thesinin
  • Saponine
  • Harze
  • Cyanogenes Glykosid

Inhaltsstoffe der Borretschblüten

In den Blüten der Pflanze wurden geringe Mengen an Bornesit und Allantoin gefunden. Wie auch im Kraut ist außerdem ein Schleim enthalten, der nach der Hydrolyse Galactose, Glucose und Arabinose ergibt. Die Borretschblüten enthalten außerdem Mineralsalze, insbesondere Kalium.

  • Bornesit
  • Allantoin
  • Schleim
  • Mineralsalze (insb. Kaliumsalze)

Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist das Gurkenkraut giftig?

Während ein gelegentlicher Genuss von Borretsch, etwa in der Küche, als unbedenklich gilt, kann das Gurkenkraut bei zu hohen Dosierungen und/oder regelmäßiger Anwendung negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Die im Borretsch enthaltenen Pyrrolizidin-Alkaloide zeigten in Studien nämlich eine krebserregende und erbgutschädigende Wirkung. Diese sind allerdings vornehmlich im Kraut enthalten. Die Blüten, die Samen und das Öl enthalten höchstens Spuren der Pyrrolizidinalkaloide.

Symptom Campylobacter Magenkrämpfe Hausmittel gegen Bauchschmerzen Amöben, Magenschleimhautentzündung; Gastritis; Magenentzündung; Magenkatarrh

Zu den Anzeichen einer Borretsch-Vergiftung gehören z.B. Magenschmerzen

Anzeichen und Symptome einer Vergiftung mit Borretsch bzw. Pyrrolizidin-Alkaloiden können sein:

sowie auch potentiell lebensbedrohliche Auswirkungen wie:

  • Lebervenen-Verschlusskrankheit (potentiell lebensbedrohliche Durchblutungsstörung)
  • Lebernekrose (Absterben von Lebergewebe)
  • Megalozytose (Vergrößerung der roten Blutkörperchen)
  • Leberzirrhose (chronische Lebererkrankung)
  • Hyperplasien, Adenome, Karzinome (Krebs und Tumore)
  • Pulmonale Hypertonie (Erhöhung vom Blutdruck im Lungenkreislauf)
  • Indirekt Herz-schädigende Effekte (Cor pulmonale)

Kontraindikation – Gegenanzeige gegen den Borretsch

Von der medizinischen Anwendung des Borretschkrauts wird insgesamt allen Personen abgeraten. Dies gilt umso mehr für PatientInnen mit Lebererkrankungen, Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie Kindern und Jugendlichen.

Eine Gegenanzeige gegen das Borretschöl besteht darüber hinaus auch bei Personen mit Anfallsleiden bzw. Epilepsie. Ebenfalls kontraindiziert ist das Borretschsamenöl bei Menschen, welche Blutgerinnungshemmer oder Arzneimittel, welche die Krampfschwelle herabsetzen, einnehmen.

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Borretsch ist mitunter bei Epilepsie kontraindiziert

Absolute Gegenanzeigen vom Borretschöl sind:

Ebenfalls von der Einnahme abgeraten wird bei:


Wechselwirkungen mit Borretsch

Wie bereits erwähnt kann Borretschöl mit Medikamenten wechselwirken, welche bluterinnungshemmend wirken oder die Krampfschwelle senken können. Hierzu zählen:

Weitere Wechselwirkungen mit dem Borretsch sind derzeit keine bekannt. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihr ärztliches Fachpersonal, wenn Sie das Gurkenkraut arzneilich anwenden möchten, jedoch bereits weitere Medikamente einnehmen.


Quellen & Verweise

  • Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH. Raue und borstige Schönheit. PTA-Forum online. Abgerufen 08. Dezember 2022, von https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-162013/raue-und-borstige-schoenheit/
  • DocCheck Medical Services GmbH. Pyrrolizidinalkaloid. DocCheck Flexikon; DocCheck Medical Services GmbH. Abgerufen 11. Dezember 2022, von https://flexikon.doccheck.com/de/Pyrrolizidinalkaloid
  • Gamma-Linolensäure für eine starke Hautbarriere. (2005, August 21). DAZ.online. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2005/daz-34-2005/uid-14474
  • Miracon Science GmbH. Gamma-Linolensäure. Mikronaehrstoffcoach – Miracon Science GmbH. Abgerufen 10. Dezember 2022, von https://www.mikronaehrstoffcoach.com/de/at/mikronaehrstoffe/micronutrient.gamma-linolensaeure.html
  • Moll, D. (2020, November 19). Etwas Pflanzliches gegen Schmerzen. DAZ.online. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/11/19/etwas-pflanzliches-gegen-schmerzen/chapter:2


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