Nasenbluten ist ein häufiges Symptom, das in den meisten Fällen harmlos verläuft. Bereits kleinste Verletzungen der Nase können zu einer leichten bis starken Blutung führen. Ein Nasenbluten kann mehrere Minuten oder nur ein paar Sekunden anhalten. Die Ursachen sind vielfältig und reichen vom Naseputzen, über Medikamente bis hin zu Mangelerscheinungen.
Je nach Stärke des Symptoms sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies ist vor allem der Fall, wenn das Nasenbluten nicht stoppt oder viel Blut verloren geht.
Doch was tun gegen Nasenbluten? Können Medikamente gegen Nasenbluten helfen? Und wie lässt sich ein Nasenbluten vorbeugen? Nachfolgend finden Sie die bestbewährten Hausmittel gegen Nasenbluten, alternative Heilverfahren wie die Homöopathie sowie Maßnahmen zur schnellen Hilfe.
Table of Contents
Ursachen von Nasenbluten
Inhaltsverzeichnis
Die Innennase gehört mit ihren vielen kleinen Blutgefäßen und der dünnen Hautschicht zu den empfindlichsten Stellen des Körpers. Das Bluten kann schon durch ein etwas stärkeres Putzen oder Bohren der Nase verursacht werden.
Aber auch Trockene Schleimhäute, Mangelerscheinungen und blutverdünnende Medikamente wie Aspirin sind ein häufiger Auslöser. Oft sieht das Nasenbluten schlimmer aus, als es tatsächlich ist. So können bereits für ein paar Blutstropfen mehrere Taschentücher verbraucht werden.
Wann sollte man zum Arzt?
Das Nasenbluten kann aber auch über zehn Minuten anhalten und sehr stark sein. Hierbei verliert der Körper viel Blut, sodass es zu Folgesymptomen wie einem Schwindelgefühl, Schwäche, Verwirrtheit oder gar zu Ohnmacht kommen kann.
In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann die Blutung durch professionelle Maßnahmen wie etwa ein Veröden stoppen. Wer regelmäßig unter Nasenbluten leidet, sollte sich ebenfalls von einem Arzt untersuchen lassen, da auch ernste Ursachen hinter dem Nasenbluten stecken könnten.
Weitere Informationen zu Ursachen, möglichen Komplikationen, Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten finden Sie im Ratgeber über Nasenbluten.
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn:
- das Nasenbluten sehr stark ist und Sie viel Blut verlieren
- die Blutung bei einem gesunden und erwachsenen Menschen länger als 20 Minuten anhält
- es regelmäßig zu einem Nasenbluten kommt
- die Blutung bei Schwangeren oder geschwächten Personen über 5 bis 10 Minuten anhält
- es sich um eine arterielle Blutung handelt (hellrotes, spritzendes Blut)
- eine helle Flüssigkeit nach einer Kopfverletzung auftritt (Notarzt!)
Hausmittel gegen Nasenbluten
Was hilft wirklich?
Wer häufig unter Nasenbluten leidet, sollte zunächst versuchen, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen. In diesem Teil unseres Ratgebers geben wir daher Tipps dazu, wie Sie einem Nasenbluten vorbeugen können. Darauf anschließend, finden Sie die hilfreichsten Hausmittel gegen Nasenbluten und Maßnahmen, um die Blutung schnell zu stoppen.
Nasenbluten vorbeugen
Die besten Tipps & Tricks
Nasenbluten wird in den meisten Fällen durch zu trockene Schleimhäute verursacht. Hierbei ist die ohnehin schon dünne Haut der Naseninnenwand umso verletzlicher. Die Schleimhäute können sowohl von einer wasserarmen Umgebungsluft als auch durch eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr ausgetrocknet werden. Daher ist es wichtig, mindestens anderthalb bis zwei Liter Wasser am Tag zu trinken und die Luftfeuchtigkeit in Räumen anzupassen.
Schleimhäute feucht halten
Ein bewährtes Hausmittel gegen Nasenbluten
Aufgrund der Heizungen ist die Raumluft vor allem im Winter oft zu trocken. Hierbei kann zum Beispiel ein Raumbefeuchter oder Verdunster weiterhelfen. Der Flüssigkeitsgehalt der Naseninnenwand kann auch mit einem entsprechenden Spray erhöht werden.
Nasensprays & Kochsalzlösung
Diese Nasensprays enthalten die sogenannte Kochsalzlösung, welche ganz einfach selbst hergestellt werden kann. Hierfür werden zwei Teelöffel Salz auf einen Liter abgekochtes Wasser gegeben. Die Kochsalzlösung kann dann entweder über die Nase inhaliert oder in eine leere Spray-Packung gefüllt werden.
Rauchen hingegen trocknet und reizt die Nasengänge zusätzlich. Daher ist es sinnvoll, sowohl direktes als auch passives Rauchen zu vermeiden.
Kokosöl oder Sesamöl
Ein beliebtes Hausmittel gegen Nasenbluten, dass aus Skandinavien stammt, ist Sesamöl. Dieses hilft dabei, die Schleimhäute feucht und geschmeidig zu halten. Verwenden Sie dafür jedoch Sesamöl aus der Apotheke oder dem Drogeriemark. Das Öl aus dem Supermarkt enthält nämlich Eiweiße, die zu Allergien führen können.
Einem Nasenbluten kann auch durch Kokosöl vorgebeugt werden. Dieses spendet nicht nur Feuchtigkeit, es wirkt auch antibakteriell und unterstützt den Körper bei der Wundheilung.
Gesunde Ernährung
Hilft gegen Nasenbluten
Wie bei fast allen Sachen, kann auch bei Nasenbluten eine gesunde und ausgewogene Ernährung Linderung verschaffen. So ist etwa Vitamin C ein bewährtes Mittel gegen Nasenbluten.
Vitamin C
Das Vitamin stärkt die Blutgefäßwände und wird für die Kollagensynthese benötigt. Kollagen ist das Eiweiß, aus dem das Bindegewebe und somit auch ein großer Teil der Schleimhäute bestehen.Vitamin C ist unter anderem reichlich in grünem Blattgemüse, Beeren, Paprika, Orangen oder Rosenkohl enthalten.
Eisen
Da Nasenbluten auch durch einen Eisenmangel verursacht werden kann, sollten Lebensmittel wie Spinat, Spirulina, Kürbiskerne, Hülsenfrüchte und Sesam in den Speiseplan integriert werden.
Vitamin K
Dasselbe gilt für einen Vitamin K-Mangel. Lebensmittel mit einem hohen Vitamin K-Gehalt sind zum Beispiel Petersilie, Spinat, Rosenkohl oder Schnittlauch.
Schnelle Hilfe bei Nasenbluten
Hausmittel gegen Nasenbluten, um die Blutung schnell zu stoppen
Ist es erst ein Mal zum Nasenbluten gekommen, so sollte zuallererst die Blutung gestoppt werden. Wenn das Nasenbluten nicht stoppt und sehr viel Blut verloren wird, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. So sollte etwa bei gesunden, erwachsenen Menschen nach ca. 20 Minuten ein Doktor konsultiert werden. Gerade bei einer leichten Blutung können Sie aber versuchen, die Blutung selbst zu stoppen.
Ruhe bewahren ist sehr wichtig!
Die erste Regel bei Nasenbluten ist: Ruhig bleiben! Durch Stress, Hektik und Aufregung steigt nämlich der Blutdruck. Da das Blut nun mit einem höheren Druck durch die Adern fließt, verstärkt sich auch das Nasenbluten.
Atmen Sie tief durch und probieren Sie einfach die nachfolgenden Hausmittel gegen Nasenbluten aus. Dies wird die Blutung höchstwahrscheinlich schnell stoppen. Nur in seltenen Fällen muss ein Arzt konsultiert werden, der die Blutung dann schnell stoppen kann.
Nase zudrücken
Ein einfaches jedoch effektives Hausmittel gegen Nasenbluten
Das Zudrücken der Nase ist eines der einfachsten jedoch auch effektivsten Hausmittel gegen Nasenbluten. Hierbei sollte die Nase in vorgebeugter Haltung für ca. zehn Minuten zugehalten werden.
Setzen Sie sich dafür einfach aufrecht hin und beugen Sie Ihren Kopf leicht nach vorne. Drücken Sie dann ohne Unterbrechung die Nasenflügel mit Daumen und Zeigefinger für etwa fünf bis zehn Minuten zusammen und atmen Sie durch Ihren Mund weiter.
Anschließend können Sie den Druck langsam lösen. Bleiben Sie jedoch mindestens weitere fünf Minuten ruhig sitzen. Falls nötig, können Sie den Vorgang danach wiederholen.
Verschlucken Sie das Blut, so ist dies in der Regel harmlos. Es kann allerdings zu Folgesymptomen wie Übelkeit oder Erbrechen kommen. Wenn Sie sich hinlegen, kann dies allerdings die Blutung noch weiter verstärken.
Die Eiskrawatte
Feuchter Lappen als Hausmittel gegen Nasenbluten
Eine sehr verbreitete Maßnahme, um Nasenbluten zu stoppen, ist das Kühlen des Nackens. Dies wird oft auch als Eiskrawatte bezeichnet. Hierbei werden Eisbeutel oder Kühlpacks auf den Nacken gelegt, wodurch sich die Blutgefäße zusammenziehen und der Blutstrom verlangsamt wird. Wenn kein Kühlpack oder Eis vorhanden ist, kann alternativ einfach ein feuchter Lappen genutzt werden.
Am besten ist es, wenn Sie Ihre Nase wie oben beschrieben zudrücken und zusätzlich eine kalte Kompresse oder einen feuchten Lappen auf Ihren Nacken legen.
Arm hochheben
Senkrechtes Heben und Nasenbluten stoppen
Die Blutung kann zudem gestoppt werden, in dem der entgegengesetzte Arm senkrecht hochgehoben wird. Wenn das linke Nasenloch blutet, wird also der rechte Arm in die Höhe gehalten. Dieses Hausmittel gegen Nasenbluten mag etwas komisch klingen, doch es hilft in vielen Fällen wirklich sehr gut. Das liegt daran, dass Sie durch das Anheben Ihrer Arme Ihren Blutkreislauf beeinflussen.
Mullbinde ins Nasenloch
Nasenbluten mit Mullbinde stoppen
Wenn auch das nicht weiterhilft, kann etwas Mullbinde in das betroffene Nasenloch gesteckt werden. Auch hierbei ist es wichtig, die Nase zuzuhalten. Selbst wenn das Nasenbluten aufgehört hat, sollte die Mullbinde noch etwa 2 Stunden in der Nase gelassen werden. Durch das Herausziehen können die Blutgefäße anderenfalls nämlich wieder verletzt werden. Aus diesem Grund sollten auch rauere Stoffe wie Toiletten- oder Löschpapier vermieden werden.
Natürliche Hilfe
Zwiebeln, Zitronen, Essig oder etwas Lavendel als Hausmittel gegen Nasenbluten
Des Weiteren können Zwiebelscheiben, Zitronensaft, Essigwasser oder etwas Lavendelöl weiterhelfen. Die Zwiebel ist sehr effektiv, da ihre ätherischen Öle die Blutgerinnung unterstützen. Dafür sollte einfach eine Zwiebelscheibe unter die Nase gehalten und ihr Duft kräftig eingeatmet werden. Durch das Riechen wird die Gerinnung angeregt und der Blutverlust verringert.
Es ist auch möglich, ein Wattebäuschchen mit ein wenig Apfelessig, Zitronensaft oder Lavendelöl zu tränken und dieses in die Nase zu schieben. Außerdem kann ein Gemisch aus etwas kaltem Leistungswasser und ein wenig Zitronensaft oder Essig mit der Nase eingesaugt werden.
Nach dem Nasenbluten
Die Nachsorge
Sobald das Nasenbluten vorüber ist, sollte soweit möglich ein Niesen, Husten und putzen der Nase vermiedenwerden. Schon der kleinste Reiz kann die Blutgefäße nämlich wieder verletzen und ein erneutes Nasenbluten verursachen.
Es ist außerdem sinnvoll, gerade Sitzen zu bleiben und den Kopf leicht nach vorne zu neigen. Auch Anstrengungen sollten noch mehrere Stunden nach dem Bluten vermieden werden.
Medikamente gegen Nasenbluten
Je nach Ursache kann es auch hilfreich sein, Medikamente gegen Nasenbluten einzusetzen. Ein einfaches und natürliches Mittel aus der Apotheke, das bei harmlosen Ursachen eingesetzt werden kann, ist das bereits erwähnte Nasenspray.
Medikamente mit Gelatine
Darüber hinaus gibt es zum Beispiel auch Medikamente mit natürlicher Gelatine. Diese sollen die Blutgerinnung fördern und das Nasenbluten somit schneller stoppen. Besprechen Sie die Einnahme jedoch zuerst mit Ihrem Hausarzt.
Nasenstöpsel
können Blutung schnell stillen
Ein anderes, rezeptfreies Mittel aus der Apotheke sind die sogenannten Nasenstöpsel. Dabei handelt es sich um weiche Schwämme, die das Blut aufsaugen und sich dadurch vergrößern. Nasenstöpsel sind oftmals auch mit blutstillenden und entzündungshemmenden Stoffen imprägniert und können daher als Erste Hilfe eingesetzt werden.
Nasen-Stifte
Nasenbluten stoppen mit speziellen Stiften
Auch die sogenannten Nasenstifte zählen zu den beliebtesten Hausmitteln gegen Nasenbluten. Meist lassen sich Packungen mit mehreren Stiften in der Apotheke finden. Diese können in die Nase geschoben und für etwa eine viertel Stunde dort verbleiben.
Durch den mechanischen Druck, den der Stift dabei ausübt, werden die verletzten Blutgefäße zusammengedrückt. Dadurch kann die Blutung oftmals effizient gestoppt werden. Die Nasenstifte enthalten meistens auch ein Fett, das bei Körpertemperatur schmilzt. Somit werden die Schleimhäute auch direkt eingefettet, gepflegt und geschmeidig.
Alternative Heilmittel bei Nasenbluten
Es gibt auch einige weniger bekannte Maßnahmen, die als Hausmittel gegen Nasenbluten eingesetzt werden können. So soll es etwa helfen, ein Stück Löschpapier oder Zellstoff zwischen Zahnfleisch und Oberlippe bzw. unter die Zunge zu legen. Auch das Lutschen einer Zitronenscheibe gehört zu Omas alten Hausmitteln. Die Wirkung dieser beiden Tricks ist zwar nicht nachgewiesen, allerdings sind sie auch nicht schädlich.
Die blutstillende Wirkung vom sogenannten Hirtentäschel ist bei Nasenbluten hingegen anerkannt. Der Aufguss wird im Vorfeld zubereitet und kann dann bei Bedarf genutzt werden. Hierfür wird ein Esslöffel der Pflanzenart in eine Tasse mit heißem Wasser gegeben.
Anschließend sollte das Gemisch zehn Minuten lang ziehen und der Hirtentäschel dann abgeseilt wurden. Der Aufguss kann in eine Tropfpipette umgefüllt werden und sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bei Nasenbluten kann die Lösung entweder hoch geschnupft oder auf einem Wattebausch in das Nasenloch eingeführt werden.
Homöopathie und Naturheilkunde
In der Homöopathie werden Hamamelis oder Natrium nitricum Globuli gegen Nasenbluten verwendet. Die D6 Globuli sollten in den ersten zwei Tagen dreimal alle zwei Stunden und in den folgenden Tagen alle fünf bis sechs Stunden eingenommen werden. Wer regelmäßig unter Nasenbluten leidet kann es mit Phosphorus D12 probieren.
Dieses sollte einmal Täglich über zehn Tage angewandt werden. Viele Menschen sind auch von der Wirkung der Akupressur begeistert. Dafür wird die Kuppe vom kleinen Finger, auf dessen Seite das Nasenbluten auftritt, für etwa 20 bis 30 Sekunden gedrückt. Alternativ kann auch ein Gummiband für höchstens dreißig Minuten um den Finger gewickelt werden.
Weitere Informationen zu den hilfreichen Globuli finden Sie im Ratgeber Homöopathie gegen Nasenbluten.